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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2019

Tolle Geschichte mit starken Charakteren

Der Gesang der Bienen
1

Das Buch überzeugt durch einen anschaulichen Schreibstil. Gebannt gelesen habe ich die Szene eines Bärenangriffs, die bildhaft geschildert ist, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre hautnah mit dabei. ...

Das Buch überzeugt durch einen anschaulichen Schreibstil. Gebannt gelesen habe ich die Szene eines Bärenangriffs, die bildhaft geschildert ist, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre hautnah mit dabei. Informationen über die Zeidlerei, die Bienen, die Köhlerei oder andere Situation aus dem Mittelalter sind geschickt in die Handlung eingebettet und veranschaulichen das alltägliche Leben, so dass man sich in diese Zeit zurückversetzt fühlt.

Gut gefallen haben mir die gut ausgearbeiteten Charaktere mit Ecken und Kanten und Erlebnissen aus der Vergangenheit, die sie bis heute beschäftigen und ihr Handeln beeinflussen. Nicht alle sind sofort leicht einzuschätzen und können einen überraschen.

Der Schluss ist richtig spannend und dramatisch geschildert, allerdings gibt es ein paar Kleinigkeiten, wie das Verhalten mancher Figuren, die ich am Ende nicht vollständig nachvollziehen konnte. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Erklärung gewünscht. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Zitat von Hildegard von Bingen oder aus der Bibel, was dem Buch noch mehr Charme verleiht. Eine Karte von Seyfrieds Wanderung, ein Personenverzeichnis mit allen vorkommenden Charakteren und ein Nachwort des Autors, das informiert, welche Aspekte den Tatsachen entsprechen und welche frei erfunden sind, runden den Roman ab.

Fazit
Gelungener Roman über das Leben im Mittelalter, die Zeidlerei und Hildegard von Bingen mit anschaulichem Schreibstil und gut ausgearbeiteten Charakteren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 15.08.2018

Enttäuschend

Das Mädchen, das in der Metro las
1

Inhalt

Juliette taucht in der Metro in die Welt der Bücher ein. Entweder liest sie oder schaut, was andere lesen und beobachtet sie. Als sie einmal ein paar Stationen früher aussteigt, entdeckt sie die ...

Inhalt

Juliette taucht in der Metro in die Welt der Bücher ein. Entweder liest sie oder schaut, was andere lesen und beobachtet sie. Als sie einmal ein paar Stationen früher aussteigt, entdeckt sie die „Bücher ohne Grenzen“-Aktion von Soliman. Er glaubt, dass das richtige Buch ein Leben verändern kann.

Meine Meinung

Zunächst hat mir das Buch gefallen, da man in Juliettes Leben und ihre Gedanken darüber eintaucht. Doch durch die vielen Gedankenbeschreibungen ist kaum Handlung vorhanden und es geht nicht voran.

Später wird dann eine Situation zwischen Soliman und Juliette begonnen zu beschreiben, aber nicht zu Ende erzählt. Da fragt man sich, wie, was, warum jetzt eigentlich passiert ist. Die Protagonistin kann ich dann nicht mehr verstehen, da sie wie aus dem nichts etwas tut, dies aber mal nicht durch lange Gedankenbeschreibungen erklärt wird. Insgesamt werden also unnötige Dinge erklärt, aber die, die wichtig sind, um die Geschichte und die Beweggründe der Charaktere zu verstehen, leider nicht.

Zudem wird auf die Idee, Bücher an fremde Menschen zu verschenken um deren Leben zu verändern, nicht weiter eingegangen.

Juliette ist jemand, der viel liest. So werden öfters Bücher erwähnt, teilweise französische, teilweise Klassiker, die ich nicht kenne, nur ein paar dem Titel nach. Wenn man diese Bücher gelesen hätte, würde einem dieses Buch vielleicht besser gefallen.

Aufgrund der kurzen Kapitel kommt man trotz der vielen Beschreibungen und wenig Handlung schnell durch das Buch, auch wenn das Lesen durch die vielen langen Sätze erschwert wird.

Fazit

Leider bei weitem nicht so gut, wie erhofft und nicht das, was ich erwartet habe. Sehr viele Beschreibungen an der falschen Stelle und kaum Handlung. Ich kann das Buch nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Unterhaltsame Jagd nach verborgenen Schriften

Die Bücherjäger
1

Inhalt

Konstanz 1417: Poggio Bracciolini, Sekretär von einem der drei Päpste, liebt alte Schriften und sucht nach diesen verborgenen Schätzen. In einem Bergkloster am Bodensee entdeckt er ein Buch, das ...

Inhalt

Konstanz 1417: Poggio Bracciolini, Sekretär von einem der drei Päpste, liebt alte Schriften und sucht nach diesen verborgenen Schätzen. In einem Bergkloster am Bodensee entdeckt er ein Buch, das durch eine Kette gesichert ist. In ihm steht brisantes Wissen, dass die Außenwelt nicht erfahren darf. Poggio deckt diese geheimen Zeilen auf, doch dann ist der Foliant plötzlich verschwunden. Damit beginnt die große Jagd auf das Buch, denn einige wollen diese Informationen für ihre Zwecke einsetzen.

Meine Meinung

Das Buch beginnt spannend, als Poggio das Buch entdeckt und liest, was darin geschrieben steht. Denn das darin enthaltende Wissen ist eine tolle Idee und nach eigenen Recherchen eine wirklich existierende Theorie. Man stellt sich dazu einige Fragen, die später noch beantwortet und die Idee noch weiter ausgeführt wird. Allerdings sinkt die Spannung nach einem Drittel des Buches und steigt dann nur noch situationsbedingt an.

Zwischendurch gibt es immer mal wieder Rückblicke in Poggios Jugend und junges Erwachsenenalter. Diese Abschnitte fand ich aber langweilig, da sie die spannende Gegenwart unterbrochen haben und meiner Meinung nach nicht nötig sind, um die Geschichte oder Poggio zu verstehen. Nur einmal haben sie eine Tatsache erklärt, die recht interessant war.

Mir hat die Beschreibung des damaligen Lebens sehr gut gefallen. Beispielsweise gab es in den Bibliotheken eine Zeichensprache, mit der man sich verständigt hat und es wird erklärt, wie damals Illustrationen in Büchern angefertigt wurden.

In diesem Buch gibt es die unterschiedlichsten Charaktere. Zum einen Poggio, der sympathisch ist und Bücher liebt. Zum anderen der Antagonist Oswald von Wolkenstein, der das Geschriebene für seine eigenen Zwecke benutzen möchte. Zudem gibt es noch weitere Protagonisten wie den Papst Johannes XXIII. und Agnes, von denen man nicht immer weiß, was man von ihnen halten soll. Die Charaktere bleiben alle auf Distanz, so dass man zwar auf ein gutes Ende der Bücherjagd hofft, aber mit keinem der Figuren mit fiebert.

Ein Personenverzeichnis und ein Glossar sind vorhanden, allerdings habe ich diese nur durch Zufall entdeckt, weil sie am Ende des Buches zu finden sind. Zumindest das Glossar sollte man eher vor Beginn des Buches lesen als danach. Im Nachwort wird erklärt, was in diesem Buch erfunden und was tatsächlich passiert ist, was in jedes gute historische Buch gehört.

Fazit

Insgesamt ein Buch, das interessant ist und unterhält, auch wenn die Spannung zur Mitte und zum Ende hin nur noch teilweise vorhanden ist. Trotz der Distanz zu den Charakteren, sind diese gut ausgearbeitet und passen perfekt in die Geschichte.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Nette Unterhaltung

Fremd
1

Inhalt

Joanne ist zu Hause, als plötzlich ein Fremder vor ihr steht. Er behauptet, er sei ihr Lebensgefährte, aber sie hat ihn noch nie gesehen. Im Haus deutet nichts darauf hin, dass Joanne nicht allein ...

Inhalt

Joanne ist zu Hause, als plötzlich ein Fremder vor ihr steht. Er behauptet, er sei ihr Lebensgefährte, aber sie hat ihn noch nie gesehen. Im Haus deutet nichts darauf hin, dass Joanne nicht allein wohnt.

Erik kommt abends nach der Arbeit nach Hause, doch seine Freundin Joanne kennt ihn plötzlich nicht mehr. Sie glaubt, er breche ein und wolle ihr etwas antun. Zudem sind Eriks Sachen aus dem Haus verschwunden.

Meine Meinung

Die Geschichte wird abwechselnd aus Joannes und Eriks Sicht erzählt. Das ist etwas verwirrend, da ich bei jedem Kapitel erst einmal überlegen musste, in wessen Sicht ich mich gerade befinde, da zu Beginn kein Name steht. Erschwert wurde dies noch dadurch, dass ich mich in Joanne viel besser hineinversetzen konnte als in Erik.

Spannend beginnt die Geschichte und so geht sie auch weiter. Man rätselt mit, ob er nun die Wahrheit sagt oder sie. Oder keiner von beiden? Oder doch beide? Das Buch ist durch den flüssigen Schreibstil von Poznanski und Strobel leicht und schnell zu lesen.

Die Auflösung, was es denn nun mit den zwei verschiedenen Versionen von Joanne und Erik auf sich hat und wer die Wahrheit sagt, ist in Ordnung, wenn auch sehr kurz und abrupt. Man darf allerdings kein spektakuläres Ende erwarten.

Fazit

Das Buch Fremd vom Autorenduo Poznanski und Strobel unterhält und ist ein nettes Buch für zwischendurch.

Veröffentlicht am 29.12.2021

Bewegende Geschichte nach wahren Begebenheiten

Die Übersetzerin
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Jenny Lecoat überzeugt mit einem leicht zu lesenden Schreibstil, der mit vielen Vergleichen sehr anschaulich ist. Sie schafft es gekonnt, ein Gleichgewicht zwischen der Beschreibung der Situation und der ...

Jenny Lecoat überzeugt mit einem leicht zu lesenden Schreibstil, der mit vielen Vergleichen sehr anschaulich ist. Sie schafft es gekonnt, ein Gleichgewicht zwischen der Beschreibung der Situation und der Handlung zu kreieren. So wird es nie langweilig, aber man kann sich trotzdem ein gutes Bild der Lage machen.

Zudem ist die Geschichte nie langatmig, da unaufregende Zeiten übersprungen werden und immer etwas Wichtiges in Bezug auf den Krieg oder die Liebe zwischen Hedy und Knut geschieht. Die Spannung ist durchgehend vorhanden und steigert sich bis zum Schluss. Ein paar Mal habe ich die Luft angehalten, weil die Spannung überhand nahm, wenn es für Hedy knapp wurde, entdeckt zu werden. Leider braucht es etwas mehr als die Hälfte des Buches, bis der Klappentext abgehandelt ist und etwas Neues, für den Leser Unbekanntes, passiert. Inhaltsbeschreibungen, die so weit vorgreifen, mag ich eigentlich nicht. Aber hier war es zu verschmerzen, weil ich beim Lesen schnell vorankam.

Als Leser kann man sich ein gutes Bild von den beiden Hauptfiguren Hedy und Knut machen. Man lernt sie durch die Geschichte sehr gut kennen. Sie sind beide sympathische Charaktere mit dem Herz am richtigen Fleck. Ihre Angst und Verzweiflung, aber auch ihre Entschlossenheit, mutig zu handeln, für die Liebe und füreinander einzustehen und zu kämpfen, sind spürbar. Ich habe mit den beiden mitgefiebert und –gelitten.

Fazit:

Ein tolles Buch nach wahren Begebenheiten über die Liebe in schwierigen Zeiten, wenn das Paar auf unterschiedlichen Seiten steht. Mit einem leichten und anschaulichen Schreibstil beschreibt die Autorin den Mut von Hedy und Knut, füreinander zu kämpfen und niemals aufzugeben.

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