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Veröffentlicht am 06.12.2020

Kurzweiliger Krimi für zwischendurch

Das Haus
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In einem Haus sterben viele Menschen. Wurden sie getötet? Wenn ja, wieso? Und von wem? Einem Menschen oder dem Haus selbst? Die Parapsychologin Nadja, ihre Freundin Priscilla und die pensionierte Schneiderin ...

In einem Haus sterben viele Menschen. Wurden sie getötet? Wenn ja, wieso? Und von wem? Einem Menschen oder dem Haus selbst? Die Parapsychologin Nadja, ihre Freundin Priscilla und die pensionierte Schneiderin Frau Rauhaar stellen Vermutungen auf, analysieren die Todesfälle und kommen zu dem Schluss, dass es der Täter im Haus wohnen muss. Doch wer? Verdächtige und Motive gibt es so einige.

Mal ein anderer Krimi, da man hier nicht den Ermittlungen der Polizei folgt. Die drei Bewohner Nadja, Priscilla und Frau Rauhaar ermitteln auch nicht wirklich, denn sie haben gar nicht die Möglichkeiten wie sie der Polizei zur Verfügung stehen. Der Krimi ist aber nicht minder spannend, da die drei aus dem Auftreten der Hausmitbewohner und dem Bild, was sie nach außen hin vermitteln, über die anderen ihre ganz eigenen Theorien spinnen und sie einige zu den Verdächtigen zählen. Spannend ist hier, dass sie ohne Beweise, sondern nur aus dem, was sie über die anderen Mitbewohner mitbekommen, erzählt bekamen oder glauben zu wissen ihre Vermutungen aufstellen. So liegt der Fokus auf den Charakteren der Hausbewohner und ihren Beziehungen untereinander. Lange tappt der Leser im Dunkeln, denn zum Miträsteln weiß man leider zu wenig über die Figuren. Das schmälert die Spannung aber nicht, da bis zum Schluss offen bleibt, wer hinter den Morden steckt. Auch das Motiv war für mich überraschend.

Gelungen ist die Beschreibung der Charaktere der Hausbewohner. Meine Lieblingsfigur ist Frau Rauhaar, und das obwohl sie als Rentnerin die anderen Bewohner heimlich beobachtet, ja ihnen schon fast hinterher spioniert und ich das im wahren Leben überhaupt nicht leiden kann. Aber Frau Rauhaar ist liebenswert und sorgt sich um ihre Nachbarn im Haus. Passend zum kurzweiligen Krimi ist der leicht und flüssig zu lesende Schreibstil.

Fazit

Bis zum Schluss war mir nicht klar, wer und welche Beweggründe hinter den Morden stecken. Spannend bleibt es deshalb bis zum Schluss. Gebannt habe ich Frau Rauhaars Theorien über die Toten des Hauses und ihre Nachbarn gelesen. Ein gelungener kurzweiliger Krimi für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Leider viel schwächer als Band eins

Mit dem Mut des Herzens
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Nach "Schicksalstage am Fjord" wird die Geschichte von Ingrid und ihrer Familie weitererzählt. Sie geht mit ihrem deutschen Mann und ihrer Tochter nach Deutschland, ihre Eltern und Geschwister bleiben ...

Nach "Schicksalstage am Fjord" wird die Geschichte von Ingrid und ihrer Familie weitererzählt. Sie geht mit ihrem deutschen Mann und ihrer Tochter nach Deutschland, ihre Eltern und Geschwister bleiben in der norwegischen Heimat zurück. Doch noch immer ist die Kluft in der Familie tief, Ingrid - außer von ihrer Mutter - geächtet. Auch in Deutschland hat sie es als Fremde nicht leicht. Noch dazu ist das Leben kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges immer noch von Mangel und Leid geprägt.

Der erste Band hat mir sehr gut gefallen, deshalb war ich sehr gespannt, wie es Ingrid weiter ergehen wird. Die schwierige Lage in Deutschland wird sehr eindrücklich und realitätsnah geschildert. Man kann die Wohnungsnot, Mangel an Lebensmitteln, Heizmaterial und Medikamenten gut nachvollziehen. Aus der Not heraus geht man auf den Schwarzmarkt oder klaut Kohle von fahrenden Zügen. Noch immer steckt der Hass auf jeden Nicht-Deutschen in den Köpfen der Menschen. Auch nach Ende des Krieges ist das Leid noch lange nicht überstanden.

Allerdings passiert auf den vierhundert Seiten immer wieder dasselbe. Die Handlung wiederholt sich. Oft geschieht wenig, dafür erfährt man sehr ausführlich die Gedanken von Ingrid und ihrer Schwägerin Erika, welche die Hauptpersonen in diesem Buch sind. Durch diese zwei Punkte ist die Geschichte langatmig und ermüdend. Das Buch ist von der eigenen Familiengeschichte der Autorin inspiriert, weshalb die Zeit realitätsgetreu geschildert ist, aber doch sehr deprimierend und monoton. Ein paar kleine Lichtblicke wären schön gewesen. Erst am Ende kommt Bewegung in die Geschichte, die ich mir schon eher gewünscht hätte.

Fazit

Ich war gespannt zu erfahren, wie es Ingrid in einem für sie fremden Land ergehen wird. Findet sie ein neues Zuhause? Auch wenn die Geschichte die Realität wiedergibt, ist sie mir für ein Buch zu monoton. Das ist der einzige große Kritikpunkt, denn die Situation direkt nach dem Krieg ist von Sofie Berg eindrücklich und anschaulich dargestellt. Mehrmals machte sich in mir ein beklemmendes Gefühl bereit und ich hätte nicht mit Ingrid tauschen wollen.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Eigentlich geniale Geschichte langweilig erzählt

Frostgrab
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Der Beginn und der Prolog sind mega spannend und machen neugierig auf das Buch. Danach geht es aber leider erst einmal bergab, denn es wird sehr langatmig und teilweise auch langweilig. Erzählt wird die ...

Der Beginn und der Prolog sind mega spannend und machen neugierig auf das Buch. Danach geht es aber leider erst einmal bergab, denn es wird sehr langatmig und teilweise auch langweilig. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Einmal heute, als die fünf verblieben Freunde sich nach zehn Jahren wieder treffen und einmal, als sie als junge Erwachsene (damals noch zu siebt) einen Winter zusammen in einem Wintersportort in den französischen Alpen verbringen, um sich als (mehr oder weniger) professionelle Snowboarder auf verschiedene Wettbewerbe vorzubereiten.

Die Frage, die das gesamte Buch bestimmt, ist, was damals mit einer von ihnen, Saskia, geschehen ist. Von einem Tag auf den anderen ist sie verschwunden. Was ist passiert? Ist sie abgehauen und noch am Leben? Oder ist sie tot? War es ein Unfall oder Mord? Wer könnte für ihren Tod verantwortlich sein? Leider erfährt man als Leser darüber bis kurz vor Ende des Buches gar nichts. Stattdessen erzählt die Autorin in aller Ausführlichkeit über die Zeit vor zehn Jahren. Der Fokus liegt auf den sieben Snowboardern und ihren Beziehungen untereinander. Was die Handlung noch langweiliger macht sind die immer mal wieder auftauchenden Namen von Snowboardkunststücken, mit denen man, wenn man diesen Sport nicht betreibt, nichts anfangen kann.

Die Autorin schafft es bedauerlicherweise nicht, die Emotionen rüberzubringen. Die Fünf sitzen in der Gegenwart isoliert auf einem Berg in einer Jugendherberge, wo einer mit ihnen Spielchen spielt, sodass sie sich gegenseitig misstrauen. Die Frage ist, ist es einer von ihnen oder ist noch jemand anderes hier? Was hat diese Person vor und wie weit wird sie gehen? Trotzdem kommt bei mir zu keiner Zeit Angst um die Charaktere auf. Liegt vielleicht auch daran, dass ich keinen in mein Herz geschlossen habe und alle distanziert bleiben. Die Protagonistin Milla nervt mich hauptsächlich. Vor allem in der Perspektive vor zehn Jahren. Anfang zwanzig benimmt sie sich wie ein Teenager, nimmt ihre Snowboardkarriere nicht so ernst, wie sie möchte (oder wie sie es sich ihn ihren Gedanken selbst einredet). Allgemein hat sie eigentlich schlaue und erwachsene Gedanken, verhält sich dann aber gegenteilig. Sie ist krankhaft ehrgeizig und gierig nach Gewinnen, muss andere immer übertrumpfen. Trotz gut gemeinter Ratschläge von anderen bleibt sie unvorsichtig. Tragischerweise hat sie sich in den zehn Jahren nicht bemerkbar weiterentwickelt.

Schade, dass sie Autorin so viel Potenzial verschenkt hat, denn das Ende beziehungsweise Saskias Verschwinden ist gut durchdacht und eine Geschichte, die viel über das Leben, Freundschaft, Konkurrenz und das Gewinnen erzählt. Zudem ist die Story nicht so abwegig und könnte wirklich so passieren.

Fazit

Eigentlich eine geniale Geschichte um junge Leute, krankhaften Ehrgeiz und Konkurrenzverhalten. Leider wird viel Potenzial verschenkt. Man fiebert, hofft und leidet mit den Figuren nicht mit, wodurch die Geschichte langweilig ist.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Gelungene Aufforderung, die Klimaerwärmung zu stoppen

Das Eis schmilzt
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Mal ein anderes Buch über den Klimawandel. Nicht so negativ, nicht nur auf die negativen Auswirkungen konzentriert, die wir jetzt schon haben und die noch auf uns zu kommen werden, sondern auch, was jetzt ...

Mal ein anderes Buch über den Klimawandel. Nicht so negativ, nicht nur auf die negativen Auswirkungen konzentriert, die wir jetzt schon haben und die noch auf uns zu kommen werden, sondern auch, was jetzt schon innovativ gegen die weiter voranschreitende Klimaerwärmung unternommen wird. Die Windenergie oder auch allgemein die erneuerbaren Energien haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Mit Erfolg setzt diese Technik zum Beispiel die dänische Insel Samsø ein. Sie gewinnt ihren Strom fast komplett aus Windenergie und produziert vier Mal so viel Energie als die Bewohner selbst benötigen. Eine Menge an interessanten und erkenntnisreichen Fakten sind in diesem Sachbuch zu finden.

Reich bebildert erzählt der Autor von seinen Abenteuern aus der Arktis, reist zu Orten und Menschen, die etwas gegen die weitere Klimaerwärmung unternehmen und lässt sich zeigen, wie sie ihre Projekte umsetzen. Auf Arved Fuchs Fotos von seinen Reisen aus der Arktis sind Eisberge und weite Eislandschaften zu sehen, sodass deutlich wird, welche Schönheit und welche Natur der Mensch im Begriff steht zu zerstören. Denn die Arktis ist nicht der einzige Ort, an dem die Auswirkungen des Temperaturanstiegs bemerkbar sind, aber der, der sich so schnell verändert wie kein anderer. Durch Fuchs Erfahrungen in der Polarregion fließt auch viel Persönliches mit in dieses Buch.

Fazit:

Schön geschrieben, ein Buch, das sachlich, informativ sowie ermutigend ist und nicht vorwurfsvoll oder anklagend. Zudem zeigt es, dass wir schon einige gute Lösungsansätze haben und darauf aufbauen können bzw. müssen und beschränkt sich nicht nur auf das Aufzeigen von negativen Folgen.

Veröffentlicht am 31.10.2020

Schnell zu lesen

Das Original
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Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, sodass man schnell voran kommt. In der tollen Geschichte um die gestohlenen Manuskripte, den Buchhändler und Sammler Bruce Cable und die aufstrebende Autorin ...

Der Schreibstil ist leicht und angenehm zu lesen, sodass man schnell voran kommt. In der tollen Geschichte um die gestohlenen Manuskripte, den Buchhändler und Sammler Bruce Cable und die aufstrebende Autorin Mercer Mann herrscht keine übermäßig hohe Spannung, aber man will wissen, wie es weitergeht und liest mit Interesse und Neugierde weiter. Faszinierend finde ich die Welt der wertvollen und seltenen Bücher, die einem durch Bruce näher gebracht wird.

Besonders sind die humorvollen und sympathischen Charaktere. Vor allem die Treffen der in dem Urlaubsort lebenden Autoren habe ich gerne gelesen. Sie haben Charme und sind durchaus amüsant, wie sich mehr oder weniger erfolgreiche Autoren über das Leben und ihre Arbeit unterhalten.

Fazit

Die interessante Geschichte mit ihren sympathischen und humorvollen Charakteren hat mich gut unterhalten. Der Schreibstil schafft eine tolle Atmosphäre und ließ mich schnell vorankommen.