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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2019

Tolle Geschichte mit starken Charakteren

Der Gesang der Bienen
1

Das Buch überzeugt durch einen anschaulichen Schreibstil. Gebannt gelesen habe ich die Szene eines Bärenangriffs, die bildhaft geschildert ist, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre hautnah mit dabei. ...

Das Buch überzeugt durch einen anschaulichen Schreibstil. Gebannt gelesen habe ich die Szene eines Bärenangriffs, die bildhaft geschildert ist, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre hautnah mit dabei. Informationen über die Zeidlerei, die Bienen, die Köhlerei oder andere Situation aus dem Mittelalter sind geschickt in die Handlung eingebettet und veranschaulichen das alltägliche Leben, so dass man sich in diese Zeit zurückversetzt fühlt.

Gut gefallen haben mir die gut ausgearbeiteten Charaktere mit Ecken und Kanten und Erlebnissen aus der Vergangenheit, die sie bis heute beschäftigen und ihr Handeln beeinflussen. Nicht alle sind sofort leicht einzuschätzen und können einen überraschen.

Der Schluss ist richtig spannend und dramatisch geschildert, allerdings gibt es ein paar Kleinigkeiten, wie das Verhalten mancher Figuren, die ich am Ende nicht vollständig nachvollziehen konnte. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Erklärung gewünscht. Dies ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Zitat von Hildegard von Bingen oder aus der Bibel, was dem Buch noch mehr Charme verleiht. Eine Karte von Seyfrieds Wanderung, ein Personenverzeichnis mit allen vorkommenden Charakteren und ein Nachwort des Autors, das informiert, welche Aspekte den Tatsachen entsprechen und welche frei erfunden sind, runden den Roman ab.

Fazit
Gelungener Roman über das Leben im Mittelalter, die Zeidlerei und Hildegard von Bingen mit anschaulichem Schreibstil und gut ausgearbeiteten Charakteren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 19.02.2019

Stellenweise langweilig

Allee unserer Träume
0

Das Buch erzählt in Zeitsprüngen, wie Ilse bei dem Projekt, der Bau der Karl-Marx-Allee in Ostberlin, als Architektin mitwirkt und wie sie an diesen Punkt gelangte, ihre Entwürfe einzureichen. Die Rückblicke ...

Das Buch erzählt in Zeitsprüngen, wie Ilse bei dem Projekt, der Bau der Karl-Marx-Allee in Ostberlin, als Architektin mitwirkt und wie sie an diesen Punkt gelangte, ihre Entwürfe einzureichen. Die Rückblicke fand ich am Anfang nervend und sehr verwirrend, weil ich mich immer erst orientieren musste, in welcher Zeit man sich gerade befindet und wie weit zurückgesprungen wurde. Immer, wenn man sich in der Handlung zurechtgefunden hat, wurde man wieder herausgerissen. Nach 150 Seiten habe ich mich daran gewöhnt. Trotzdem hätte mir Ilses Leben chronologisch erzählt sehr viel besser gefallen.

Die Kapitel sind sehr lang, haben kaum Absätze und sehr lange Sätze. Es werden häufig Nebensächlichkeiten beschrieben, beispielsweise wird oft erwähnt, was es zu essen gibt. Dadurch kam ich nur sehr langsam voran.
Schade finde ich, dass aufgrund des distanzierten und emotionslosen Schreibstils Ilse unnahbar bleibt und man keine Verbindung zu ihr aufbauen kann.
Am Anfang eines jeden Kapitels steht kurz und knapp in ein paar Sätzen, was in diesem passieren wird. Das ist total überflüssig, da die Handlung und Spannung vorweggenommen wird.

Fazit
Ilses Leben ist eigentlich sehr interessant und aufregend, aber durch die Erzählweise bleibt die Protagonistin distanziert und das Buch wirkt streckenweise langweilig.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Fesselnd

Die Träumenden
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Das Besondere an dem Buch ist der Schreibstil bzw. die Art des Erzählens der Geschichte. Sie wird geschildert von einem auktorialen, allwissenden Erzähler, der trotzdem nah am Geschehen ist. Beim Lesen ...

Das Besondere an dem Buch ist der Schreibstil bzw. die Art des Erzählens der Geschichte. Sie wird geschildert von einem auktorialen, allwissenden Erzähler, der trotzdem nah am Geschehen ist. Beim Lesen hat man das Gefühl, als ob er von oben auf die Stadt und das Geschehen herabschaut und abwechselnd in die verschiedenen Leben der Studentin, der beiden Geschwister mit ihrem Vater und des jungen Paares mit Baby eintaucht. Gleichzeitig erzählt er mit einer Nähe zu den Figuren, dass man manchmal denkt er wäre mittendrin gewesen und er schildert die Ereignisse Jahrzehnte, nachdem sie passiert sind, seiner Familie oder einem guten Freund. Dabei gibt es immer mal wieder absolut passende und anschauliche Vergleiche sowie fast schon philosophische Gedanken über das Träumen.

Die Geschichte dreht sich um das Träumen und wie Menschen mit Extremsituationen wie z. B. einer Epidemie umgehen. Wie sich ihr Leben dadurch verändert; was sie tun, wenn jemand aus dem eigenen Umfeld betroffen ist. Es ist sehr, sehr spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. War ich mal nicht am lesen, kreisten meine Gedanken immer darum, wie es weiter geht. Wie viele werden noch erkranken? Werden die Erkrankten sterben oder wieder aufwachen? Was ist das für ein seltsamer Schlaf? Was passiert mit den Träumenden? Wie lang werden sie schlafen? Wie geht es weiter? Kann das Virus gestoppt werden?
Der einzige Nachteil an diesem Buch, was im Nachhinein betrachtet das Lesevergnügen aber sicherlich geschmälert hätte, ist, dass der wissenschaftliche Aspekt vom Identifizieren des Virus und seine Bekämpfung bzw. Entwickeln eines Gegenmittels völlig außer Acht gelassen wird und man darüber nichts erfährt.

Fazit
Ein sehr spannendes Buch über das Leben und das Träumen, das mich sehr gefesselt hat.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Zu wenig Seiten, zu wenig Erklärung

Erhebung
0

Inhalt
Scott wird immer leichter, ohne dass sich sein Körper verändert. Währenddessen versucht er eine freundschaftliche Beziehung zu seinen Nachbarn Deirdre und Missy aufzubauen, die ein verheiratetes ...

Inhalt
Scott wird immer leichter, ohne dass sich sein Körper verändert. Währenddessen versucht er eine freundschaftliche Beziehung zu seinen Nachbarn Deirdre und Missy aufzubauen, die ein verheiratetes Paar sind und deshalb von der Bevölkerung von Castle Rock gemieden und angefeindet werden, was, wenn es so weiter geht, ihren Restaurantbetrieb in den Ruin treiben wird.

Meine Meinung
Erhebung ist mein erster kurzer Roman von Stephen King und ich war dementsprechend gespannt. In die Geschichte bin ich sofort gut reingekommen, da sich King nicht mit Vorgeplänkel aufhält, sondern gleich in die Handlung einsteigt. Kings Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, aber nichts Besonderes.

Die Geschichte ist sehr kurz, und genau das hat mir nicht gefallen. Es geht mir zu schnell und zu ruckartig voran. Es ist keine Zeit, um die Charaktere näher kennen zu lernen bzw. werden sie nicht näher beschrieben, so dass ich ihr Verhalten nicht nachvollziehen kann. Weder von Scott, noch von den beiden Nachbarinnen, noch von den restlichen Bewohnern von Castle Rock. Hier hätte ich mir gewünscht, dass King sich Zeit nimmt, um seine Charaktere tiefergehend zu beschreiben und ihre Gedanken, Beweggründe und Sinneswandel näher darzustellen.

Fazit
Insgesamt eine schöne Geschichte, die für mich aber hätte länger sein müssen, damit auch die Beweggründe der Figuren klar sind.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Anders als erwartet

Wer ist Michael Swann?
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Inhalt

Julia telefoniert gerade noch mit ihrem Mann, als die Verbindung abbricht. Aus dem Fernsehen erfährt sie von einer Explosion an der Penn Station in New York, an der sich gerade ihr Mann Michael ...

Inhalt

Julia telefoniert gerade noch mit ihrem Mann, als die Verbindung abbricht. Aus dem Fernsehen erfährt sie von einer Explosion an der Penn Station in New York, an der sich gerade ihr Mann Michael befand. Daraufhin versucht sie, ihn zu finden. Sie glaubt fest daran, dass er am Leben ist. Als sie merkt, dass Michael tatsächlich noch lebt und die Polizei ihn für den Attentäter des Bombenanschlags hält, wird es für sie immer wichtiger, ihrem Mann zu helfen.

Meine Meinung

Der Klappentext ist leider irreführend und an manchen Stellen auch falsch. Man sollte sich also vor dem Lesen von den Erwartungen, die der Klappentext weckt, verabschieden und das Buch völlig unvoreingenommen lesen. In dem Buch geht es weniger darum, dass Julia die Polizei von Michaels Unschuld überzeugen will, als vielmehr darum, dass sie ihn sucht und vor der Polizei finden will. Der Leser befindet sich hauptsächlich in Julias Sichtweise, durchbrochen von Michaels ersten Stunden nach der Explosion und Rückblicken in die Vergangenheit der beiden, wodurch man sie nach und nach besser kennen lernt.

Die Geschichte ist sehr spannend, vor allem am Anfang und am Ende, in der Mitte lässt sie etwas nach, da hier wenig passiert.
Reardons Schreibstil ist herausragend: anschaulich, authentisch und eindrucksvoll. Julias Gedanken und Gefühle sind immer nachvollziehbar und die Situation nach der Explosion ist sehr bildhaft, detailreich und realistisch beschrieben. Man kann sich die Situation nicht nur sehr gut vorstellen, sondern sich auch hinein fühlen.

Das Ende ist mittelmäßig. Einerseits ist es überraschend und die Beantwortung der Frage „Wer ist Michael Swann?“ schlüssig, andererseits ist es an manchen Stellen zu dick aufgetragen und hat mir das Rätseln während des Lesens, was wirklich geschehen ist, im Nachhinein vermiest.

Fazit

Eigentlich tolles Buch, man sollte allerdings aufgrund des Klappentextes keine Erwartungen haben und nichts beim Lesen denken, sondern nur lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Umsetzung
  • Charaktere