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Veröffentlicht am 24.03.2020

DAS Standardwerk für jeden Gin-Liebhaber

Der Gin des Lebens
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Inmitten seines völlig verkorksten Lebens fällt Bene Lerchenfeld die einzige Hinterlassenschaft seines Vaters in die Hände: eine Flasche selbst gebrannter Gin. Durch das sich ihm offenbarende fulminante ...

Inmitten seines völlig verkorksten Lebens fällt Bene Lerchenfeld die einzige Hinterlassenschaft seines Vaters in die Hände: eine Flasche selbst gebrannter Gin. Durch das sich ihm offenbarende fulminante Geschmackserlebnis macht sich Bene auf die Suche nach dem Rezept – im elterlichen Hause leider ohne Ergebnis. Er entdeckt eine Verbindung zum südenglisch beschaulichen Plymouth und steigt in den nächstbesten Flieger. Hier muss er jedoch feststellen, dass sein Vater für einige Menschen mehr war, als nur der nette Deutsche aus dem Schwarzwald…

Das als Kriminalroman ausgewiesene Werk entpuppt sich bereits nach wenigen Seiten als witzig anmutende Geschichte mit selten vorhersehbaren Wendungen und drolligen Charakteren. Die gut 330 Seiten sind schnell zu lesen und man bewundert den Ideenreichtum, mit dem der Autor Carsten Sebastian Henn seine Figuren, die landschaftlichen Gegebenheiten und einen wichtigen Lebensabschnitt von Bene, Cathy und Matt nahebringt. Selbst die Buchwidmung und die einführenden Zitate in jedem Kapitel sind Zeugen einer humoristischen Leichtigkeit, die sich durch das ganze Buch hindurch zieht. Einer Wirklichkeit kommt das Buch selten nah, einen Anspruch daran verliert man ab der ersten Seite und lässt ihn auch nie vermissen.

Der Gin des Lebens, ein Kriminalroman, der aber auch so gar nichts gemein hat mit den übrigen seines Genres. Ein spritzig leichter Roman mit schnellen Wendungen, ein wenig Krimi, vielen Rätseln und sehr menschlichen Figuren. Der Leser wird mit allen wichtigen Informationen bedacht, die man rund um den Gin bekommen kann – eine Pflichtlektüre für jeden, bei dem Gin regelmäßig zum Einsatz kommt!

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  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 18.03.2019

Bezaubernde Detektivin mit messerscharfem Verstand

Mord braucht keine Bühne
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Mord braucht keine Bühne ist bereits der zweite Krimi einer Serie rund um die Privatdetektivin Kate Shackleton. Frances Brody skizziert in ihrem Buch ein England um 1922, in welchem die gut situierte, ...

Mord braucht keine Bühne ist bereits der zweite Krimi einer Serie rund um die Privatdetektivin Kate Shackleton. Frances Brody skizziert in ihrem Buch ein England um 1922, in welchem die gut situierte, jedoch leider verwitwete Kate lebt und gern ihrem größten Hobby, dem Lösen von Rätseln, nachgeht.
Eingangs wird sie gebeten, einen Raub aufzuklären. Ihre Suche nach dem Dieb führt sie nach Harrogate, wo sie, nach einem Theaterbesuch, über einen Toten stolpert. Als dann noch die Hauptdarstellerin des Theaterstückes entführt wird, gelangt man als Leser in einen regelrechten Strudel aus vielschichtigen Figuren, deren düsterer Vergangenheit, aktuellen Befindlichkeiten und nur allzu menschlichen Schwächen.
Mord braucht keine Bühne ist ein feiner Krimi um die bezaubernde Privatdetektivin Kate Shackleton, die sich in den 1920er Jahren einen festen Platz in der Welt erobert hat. Frances Brody gelingt es zum wiederholten Mal eine angenehm leichte Spannung, verknüpft mit zeittypischen Beschreibungen, aufzubauen. Man findet sich als Leser sofort in der damaligen Zeit wieder und ist vollauf damit beschäftigt, der Handlung und den Figuren zu folgen.
Der zweite Teil der Krimi-Reihe schafft es besser als der erste, kriminalistische Fäden zu spinnen, die Enden zunächst lose hängen zu lassen und zum Ende hin nacheinander zu verknüpfen. Kate besticht durch einen messerscharfen Verstand und stellt sich voller Mut Jedem entgegen, egal, wer er auch sein mag.

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  • Cover
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  • Figuren
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  • Lesespaß
Veröffentlicht am 07.02.2019

Ein Polithriller, der nicht hält, was er verspricht

Anatomie eines Skandals
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Mit Anatomie eines Skandals hält man einen Polit-Thriller in der Hand, der mit 2 Handlungsteilen, Vergangenheit und Gegenwart, sowie handelnden Personen, die jeweils in der Ich-Form erzählen, aufwartet.
Ein ...

Mit Anatomie eines Skandals hält man einen Polit-Thriller in der Hand, der mit 2 Handlungsteilen, Vergangenheit und Gegenwart, sowie handelnden Personen, die jeweils in der Ich-Form erzählen, aufwartet.
Ein attraktiver, hoch angesehener und verheirateter Politiker, der eine Affäre hatte, trifft auf seine Vergangenheit. Diese ist jedoch nicht ganz unproblematisch, frühere Eskapaden erwachen und wachsen schnell zu handfesten Problemen, die für einen in der Öffentlichkeit stehenden Machtmenschen zu einem unüberwindbaren Skandal erwachsen könnten. Umgeben von mehr oder weniger schwächeren Frauen wird an seiner Position gerüttelt. Wer von diesen Frauen ist in der Lage, ihn von seinem Thron zu stürzen? Kann ein Gerichtsprozess seine Position erschüttern?
Die Erzählweise aus Sicht mehrerer Personen sowie die zeitlichen Sprünge in der Handlung sind sehr gelungen und machen viel Lust auf dieses Buch. Die Personenbeschreibungen sind jedoch sehr oberflächlich und zwischenzeitlich langatmig. Handlungsstränge erscheinen kurz und teilweise abgehakt, so dass man sich als Leser oft irritiert zurückgelassen fühlt.
Das Genre Politthriller ist aus meiner Sicht völlig überzogen und weckt Erwartungen, denen dieses Buch maximal im Ansatz gerecht wird. Die Handlung bietet definitiv deutlich mehr Möglichkeiten, als hier ausgeschöpft worden sind. Leider macht dadurch dieses Buch kaum Lust auf einen Ausflug auf das politische und juristische Parkett.

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  • Atmosphäre
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2018

Ein leichter Krimi mit Geschichte

Mord nach Strich und Faden
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"Mord nach Strich und Faden" ist der erste Krimi einer neuen Reihe von Frances Brody.
Die Reihe spielt vor ca. 100 Jahren, kurz nach Ende des ersten Weltkrieges. Die Titelheldin, Kate Shackleton, ist eine ...

"Mord nach Strich und Faden" ist der erste Krimi einer neuen Reihe von Frances Brody.
Die Reihe spielt vor ca. 100 Jahren, kurz nach Ende des ersten Weltkrieges. Die Titelheldin, Kate Shackleton, ist eine verwitwete, jedoch gut situierte junge Frau. Sie löst gern Rätsel und als Freundschaftsdienst ist sie auf der Suche nach im Krieg vermissten Personen. Eines Tages wird sie von einer Freundin gebeten, einen weiteren Menschen zu finden. Doch dieses Mal ist alles anders als bei ihren sonstigen Suchen.
Frances Brody skizziert ein England um 1922 in dem eine junge verwitwete Frau allein ihr Leben in die Hand nimmt. Sie wird sehr selbstbewusst und fortschrittlich dargestellt und der Leser wird sofort von ihrer Intelligenz und Neugierigkeit mitgerissen. Die kriminalistische Handlung wird umrahmt von Erzählungen und Begebenheiten der damaligen Zeit. Die Handlungsorte werden sehr detailliert und plastisch dargestellt, so dass man sehr gut in die damalige Zeit und direkt an die Seite der jungen Kate in die Geschichte eintauchen kann. Der Weg ihrer Suche nach der Wahrheit nimmt sehr oft unvorhersehbare Wendungen, so dass keine lange Weile aufkommt.
„Mord nach Strich und Faden“ ist ein leichter Krimi mit geschichtlichem Hintergrund über eine junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und sich nicht scheut, Fragen zu stellen - egal, wie auch immer direkt sie diese sein mögen.

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  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 25.03.2018

Ein FBI-Agent und seine Gabe – kein Killer ist vor ihm sicher!

Körpersammler
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Worum geht’s?

Auf der einen Seite steht ein Serienkiller, der zunächst scheinbar wahllos junge Frauen entführt, tagelang foltert und später, teilweise auf bizarre Weise, ermordet zurück lässt. Auf der ...

Worum geht’s?

Auf der einen Seite steht ein Serienkiller, der zunächst scheinbar wahllos junge Frauen entführt, tagelang foltert und später, teilweise auf bizarre Weise, ermordet zurück lässt. Auf der anderen Seite steht der FBI-Agent Magnus Graig, der durch seine spezielle Gabe jeden Menschen durch seinen einzigartigen „Schein“ identifizieren kann. Das Buch beschreibt die Jagd auf den Killer, manchmal sind Magnus und sein Kollege Jimmy ihm sehr nah und dann hängt sie der Killer „Frowney“ wieder so weit ab, dass sie fürchten, ihn niemals zu finden

Meine Meinung:

Das Buch ist in der Ich-Form aus Sicht von Magnus Graig geschrieben. Dadurch war ich sehr schnell mit ihm auf der Jagd. Durch seine Stärken und Schwächen kommt er trotz seiner sehr speziellen Einzigartigkeit überaus menschlich rüber, so dass man allein schon dadurch von der Handlung mitgerissen wird. Weiterhin erzählt Magnus von sich oft mit Witz und Selbstironie, so dass man teilweise, trotz des ernsten Handlung, innerlich schmunzeln muss.

Magnus‘ Gabe besitzt er von Kindheit an. Wie sein Vater ihm bei der Erkennung und Bewältigung unterstützt hat, wird im Laufe des Buches beschrieben. Trotz der Absurdität dieser Gabe wird sie dadurch auch als schwere Last erkennbar.

Die Beschreibung der tagelang stattfindenden Jagd wirkt durch die Kollegen Jimmy, Diane und die beiden Piloten teilweise sehr abgedreht und unreal. Jedoch erscheint dies durch die besonderen Umstände wie den Schauplatz USA und FBI wieder aus dem wahren Leben heraus. Die ständig wechselnden Orte und Wendungen werden durch ein teilweise sehr hohes Tempo dargestellt.

Fazit:

„Körpersammler“ ist ein Triller, der zwar wie gewohnt menschliche Abgründe teilweise direkt und unverfälscht darstellt, jedoch durch seinen Stil und seinen einzigartigen Ermittler ungewohnt lebensnah erzählt wird.
Mich hat Spencer Kope durch den Auftakt seiner neuen Reihe durch seinen überaus sympathischen Ermittler mitgerissen und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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  • Figuren
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