Große Erwartungen, große Enttäuschungen...
A is for AbstinenceDie Geschichte:
Als Kyle Hamilton seine Verlobte auf seiner eigenen Geburtstagsparty beim Fremdknutschen erwischt, ist für ihn die Sache gelaufen. Adrianna hätte alles haben können: Ihn, den gefeierten ...
Die Geschichte:
Als Kyle Hamilton seine Verlobte auf seiner eigenen Geburtstagsparty beim Fremdknutschen erwischt, ist für ihn die Sache gelaufen. Adrianna hätte alles haben können: Ihn, den gefeierten Rockstar, Geld und ein pompöses Leben. Kyle trauert ihr nicht lange hinterher und will sich in sein neues Singelleben stürzen. Doch die langjährige Beziehung zu Adrianna hat ihn verändert. Er will keinen Gelegenheitssex mehr, sondern was Echtes. Und da fällt ihm nur eine ein: Seine Lieblingsjungfrau Valerie Jensen. Auch nach all den Jahren hat er sie nicht vergessen und nun, da er erwachsen geworden ist, ist er bereit, für ihre Liebe zu kämpfen. Kyle ist nicht mehr der gleiche gedankenlose Rockstar wie vor vier Jahren und das möchte er Val zeigen. Haben die beiden nach so langer Zeit eine Chance auf eine Beziehung? Denn da ist ja immer noch die Sache mit dem Sex: Kein Sex vor der Ehe.
Meine Meinung:
Nachdem ich Band 1 etwas zwiespältig gegenüberstand, hatte ich große Erwartungen in den zweiten Teil. Vielleicht waren es zu große Erwartungen… Denn jetzt bin ich ziemlich enttäuscht, aber auch wenn ich versuche es objektiv zu betrachten, kann ich dem Buch kaum etwas abgewinnen.
Es ist ausschließlich aus Kyles Sicht geschrieben. Das ist einerseits sehr interessant, weil ein männlicher Protagonist in New Adult-Romanen doch eher die Ausnahme ist. Und in Kyles Fall war es schön zu sehen, was für eine Entwicklung er durchgemacht hat. Man merkt wirklich, dass er erwachsen geworden ist. Trotzdem bin ich nicht mit ihm warm geworden, weil er immer noch sehr auf den Sex fixiert schien und viele seiner Gedanken mir so oberflächlich erschienen. Vor allem am Anfang. Seine Schlagabtausche mit Val, die ich im ersten Band so witzig fand, wirkten jetzt gestellt, weil seine Kommentare immer so berechnend und gar nicht spontan waren. Trotzdem gab es im gesamten Buch einige Situationen und Unterhaltungen, die mich zum Lachen gebracht haben und einfach typisch für Kelly Oram und ihrem Schreibstil sind. Und obwohl mir ihr Schreibstil nach wie vor gefallen hat, hat mir insgesamt doch etwas gefehlt, dass mich zum Dranbleiben animiert hätte. Gerade in der Mitte des Buches gab es nicht wirklich viel Spannendes und alles, was ich vielleicht spannend gefunden hätte, wurde mit einem Zeitsprung übergangen. Man hat zum Beispiel total wenig von Val und Kyle als Paar mitbekommen und wenn, dann haben sie sich nur gestritten, sodass ich zwischenzeitig echt dachte, sie schaffen es nicht und bleiben nicht zusammen. Wie es dann letztendlich geendet ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Doch ich kann sagen, dass ich mit dem Ende alles andere als zufrieden bin. Zum einen hat es die wichtige Message, die im ersten Band vermittelt wurde, total zunichte gemacht. Und zum anderen wirkt es für mich wie gewollt und nicht gekonnt. Denn ich glaube schon, dass dieses Ende plausibel rübergekommen wäre, wenn der Rest der Geschichte mehr Tiefe gehabt hätte und uns Leser gefühlstechnisch besser vorbereitet hätte. So gab es eine gefühlte hundertachtzig Grad Wendung und alles ging viel zu schnell. Dieses Buch hätte wirklich locker 200 Seiten mehr haben können.
Und das führt mich auch schon zu meinem Fazit: Ich bin einfach sehr enttäuscht, weil dieses Buch so viel Potenzial gehabt hätte, wenn es einfach mehr Tiefe und mehr Gefühle gegeben hätte. Denn die einzelnen Momente waren auf jeden Fall da! Viele Kapitel, Szenen und Momente haben mir für sich genommen super gut gefallen, bildeten so aneinandergereiht wie sie waren allerdings kein stimmiges Gesamtbild.