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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

Neues von den Frontiersmen

Frontiersmen: Civil War 1
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Inhalt:
Eigentlich sollte es ein ganz normaler Lieferauftrag werden, schön ruhig, nichts Gefährliches. Doch Captain John Donovan und seine Crew der Mary Jane Wellington sind mal wieder zur falschen Zeit ...

Inhalt:
Eigentlich sollte es ein ganz normaler Lieferauftrag werden, schön ruhig, nichts Gefährliches. Doch Captain John Donovan und seine Crew der Mary Jane Wellington sind mal wieder zur falschen Zeit am falschen Ort und befinden sich plötzlich mitten in einem Konflikt zwischen den Kernwelten und der Bergbaukolonie Higgins' Moon.

Meine Meinung:
"Revolte auf Higgins' Moon" ist der erste Teil der neuen "Civil War"-Reihe aus Wes Andrews' Frontiersmen-Universum, welches ein Crossover aus Western und Science Fiction bietet und mich wehmütig an eine meiner Lieblingsserien (Firefly) denken lässt. Die Reihe dreht sich ebenso wie die beiden vorherigen Romane um die Crew des Raumfrachters Mary Jane Wellington, die sich mit mal mehr und mal weniger legalen Aufträgen im All herrum schlägt, besteht aber diesmal aus sechs eher kürzeren Episoden in Heftroman-Länge.

Es ist schon wieder ein wenig her, dass ich die beiden Romane "Höllenflug nach Heaven's Gate" und "Blutfehde auf Alvarado" gelesen habe, dennoch fiel mir der Einstieg in "Revolte auf Higgins' Moon" sehr leicht. Das liegt unter anderen daran, dass sich die "Civil War"-Reihe auch unabhängig lesen lässt (mehr Spaß macht es aber, wenn man die beiden Vorgänger auch liest, denn die Bücher sind einfach gut). Beim Einstieg in die Geschichte helfen vor allem die Charakterbeschreibungen der Crewmitglieder am Anfang des Buches, die einem noch mal in Erinnerung rufen, mit wem man es hier zu tun hat.

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen, bietet Spannung und wird immer mal wieder aufgelockert mit dem trockenen Humor von Captain John Donovan, aber ohne dabei albern zu wirken. Für Kenner der Vorgänger gibt es immer mal wieder gut eingebaute Hinweise auf vorherige Geschehnisse, so dass man sich noch mal an vorherige Leseerlebnisse zurückerinnern kann. Außerdem wird die Vergangenheit von Crew-Mitglied Harold Piccoli, der früher auf Higgins' Moon gearbeitet hat, ein wenig genauer beleuchtet. Ab und zu fließen kleinere Erklärungen zur verwendeten Technologie des Frontiersmen-Universums mit ein, was einem nochmal deutlich macht, wie liebevoll der Autor diese Welt ausgearbeitet hat.

Fazit:
Mit "Revolte auf Higgins' Moon" startet Wes Andrews (alias Bernd Perplies) eine neue Kurzgeschichten-Reihe in seinem Frontiersmen-Universum, in der wir mit Spannung den Konflikt zwischen den Kernwelten und den Randplaneten verfolgen können. Ich habe mich in diesem Buch direkt wohl gefühlt und hätte einzig den Kritikpunkt, dass ich lieber einen längeren Roman gehabt hätte, so dass es von mir volle 5 Muscheln gibt.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Schöne Liebesgeschichte mit unrealistischen Nebenstorys

Winterzauber in Paris
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Inhalt:
Nachdem Ava herausgefunden hat, dass ihr Freund sie betrügt, und ihre Mutter ihr schon wieder einen ungewollten Modeljob aufzwängen will, sieht sie nur noch eine Lösung: Sie steigt mit ihrer besten ...

Inhalt:
Nachdem Ava herausgefunden hat, dass ihr Freund sie betrügt, und ihre Mutter ihr schon wieder einen ungewollten Modeljob aufzwängen will, sieht sie nur noch eine Lösung: Sie steigt mit ihrer besten Freundin Debs in den Zug nach Paris um sich eine Auszeit von allem zu gönnen. Dort trifft sie auf den Fotografen Julien, auch wenn sie von Männern erstmal nichts wissen möchte. Doch können die beiden dem Zauber von Paris widerstehen?

Meine Meinung:
Als ich "Winterzauber in Paris" von Mandy Baggot das erste Mal gesehen habe, war ich sofort in das wunderschöne Cover verliebt. Es lässt einen eine schöne, romantische und vor allem winterliche Liebesgeschichte erwarten. Und genau das habe ich beim Lesen auch bekommen, auch wenn sie an manchen Stellen ziemlich unrealistisch war.

Erzählt wird das Buch aus zwei Perspektiven. Zunächst lernen wir Ava kennen, die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat, nachdem sie ihn beim fremd gehen erwischt hat. Noch dazu hat sie eine überaus nervige Mutter, die sie ständig zum Modeln bewegen will und dabei immer nur an ihrem Körper rummäkelt. Kein Wunder, dass Ava da erstmal weg will und so kommt ihr das Angebot ihrer Freundin Debs, sie zu Recherchezwecken nach Paris zu begleiten, gerade recht.

Die zweite Perspektive ist die von Julien, einem Fotografen aus Paris. Er hat vor einiger Zeit seine Schwester verloren und trauert immer noch. Dadurch hat er sich sehr zurück gezogen, seine Arbeit vernachlässigt und auch das Verhältnis zu seinem Vater leidet sehr. Bis er auf Ava trifft, von der er sofort fasziniert ist, und die ihn, wenn auch unbewusst, langsam wieder zurück ins Leben führt.

So erleben wir abwechselnd aus Avas und aus Juliens Sicht, wie die beiden aufeinander treffen, sich kennen lernen und Gefühle entwickeln. Dabei kommt es natürlich zu dem ein oder anderen Missverständnis, was zu kleineren Streits führt. Doch hier fand ich es sehr positiv, dass daraus nie ein allzu großes Drama gemacht wird und die beiden es tatsächlich mal schaffen, allein durch reden diese Probleme aus der Welt zu schaffen. Für den einen mag das zwar langweilig sein, aber ich fand es mal eine super Abwechslung zu anderen Liebesromanen.

Kritisieren muss ich an der Geschichte allerdings, dass viele Sachen einfach unrealistisch gewirkt haben. Allen voran eine kleine Nebenstory, bei der Ava und Debs Detektivinnen gespielt haben, oder die Tatsache, wenige Tage vor Weihnachten in Paris eine große Veranstaltung zu organisieren. Auch das Ende war mir schon ein wenig zu viel des Guten, da hätte mir das offenere Ende ohne Epilog besser gefallen.

Fazit:
Mit "Winterzauber in Paris" erzählt Mandy Baggot eine romantische Liebesgeschichte im winterlichen Paris, die ich gerne verfolgt habe und die sich durchaus von anderen ihres Genres abgehoben hat. Das ganze drumherum war mir allerdings teilweise einfach zu unrealistisch und hätte nicht sein müssen, so dass ich insgesamt 3 von 5 Muscheln vergebe.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Eine abenteuerliche Flugschiff-Reise mit spannenden Drachenkämpfen

Der Drachenjäger - Die erste Reise ins Wolkenmeer
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Inhalt:
Der junge Lian arbeitet in Skargakar als Kristallschleifer, träumt aber davon, eines Tages ein Drachenjäger zu werden. Als er sich eines Abends mit einem der mächtigsten Männer Skargakars anlegt, ...

Inhalt:
Der junge Lian arbeitet in Skargakar als Kristallschleifer, träumt aber davon, eines Tages ein Drachenjäger zu werden. Als er sich eines Abends mit einem der mächtigsten Männer Skargakars anlegt, muss er gezwungener Maßen den ersten Schritt tun. Er heuert gemeinsam mit seinem Freund Canzo auf der Carryola an, dem Schiff des berüchtigten Kapitän Adaron. Von Rache zerfressen ist der Kapitän seit Jahren auf der Jagd nach Garganthuan, dem ältesten und größten aller Drachen.

Meine Meinung:
"Der Drachenjäger - Die erste Reise ins Wolkenmeer" ist der neue Fantasy-Abenteuerroman von Bernd Perplies. Es handelt sich hierbei zwar um den Auftakt einer Reihe, doch die Geschichte ist in sich abgeschlossen, so dass man keine Angst vor einem fiesen Cliffhanger haben muss. Dennoch kann man gespannt auf weitere Geschichten aus dieser Welt sein.

Die Welt ist interessant aufgebaut. Es gibt die Stadt Skargakar, die am Rande einen großen Wolkenmeeres liegt. Dieses kann man sich wie einen riesigen Abgrund voller Nebel und Wolken vorstellen. In diesem Wolkenmeer leben Drachen und es gibt einige Inseln, die aus schwebenden Felsen bestehen, die von den sogenannten Kyrillan-Kristallen in der Luft gehalten werden. Bereisen kann man das Wolkenmeer mit Flugschiffen, die ebenfalls von den Kyrillian-Kristallen in der Luft gehalten werden.

In der Geschichte begleiten wir Lian, der in Skargakar in einer Kristallschleifer Werkstatt arbeitet um die Kyrillian-Kästen für die Flugschiffe herzustellen. Schon lange träumt er davon, mal das Wolkenmeer zu bereisen und ein Drachenjäger zu jagen. Als er aus Skargakar fliehen muss, zögert er nicht lange und heuert auf einem Flugschiff an, ausgerechnet von Kapitän Adaron, der auf einer fanatischen Suche nach dem gewaltigsten aller Drachen ist. Ab da beginnt ein Abenteuer, das mich immer wieder überraschen konnte mit seinen Wendungen. Das Ende war vielleicht ein klein wenig vorhersehbar, doch es hat super zur Geschichte gepasst und ich hätte mir ehrlich gesagt nichts anderes vorstellen können.

Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich allerdings am Anfang, dass die Drachen in diesem Buch gejagt wurden. Natürlich war das von Anfang klar bei dem Titel und dem Klappentext, aber dennoch war es eine Umstellung und sie taten mir durchaus leid. Trotzdem waren die verschiedenen Kämpfe mit den Drachen spannend zu lesen und wurden auch nicht langweilig, denn der Autor hat die verschiedensten Drachenarten erschaffen und lässt sich bei jedem Kampf was neues einfallen.

Lian war mir als Hauptcharakter insgesamt sehr sympathisch, er ist loyal, pflichtbewusst und hat ein gutes Herz. Auch seinen Freund Canzo mochte ich gerne, auch wenn er in Liebesangelegenheiten ein klein wenig naiv gewirkt hat. Meine Lieblingscharaktere waren allerdings der Sidhari (Wüstenelf) Hanonka, der ziemlich geheimnisvoll gewirkt hat und als Lians Mentor fungiert hat, und der geheimnisvolle Vogelmensch Ialrist. Dieser begleitet den Kapitän schon von Anfang an und ist nicht so leicht zu durchschauen. Anders Adaron, dessen Motive, Rache an Garganthuan, von Anfang an relativ klar waren.

Fazit:
Bernd Perplies' neuer Roman "Der Drachenjäger - Die erste Reise ins Wolkenmeer" nimmt einen, wie der Titel schon sagt, mit auf eine abenteuerliche Flugschiff-Reise auf der Jagd nach Drachen. Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn sich dieser Suchtfaktor, den man bei vielen Büchern hat, nicht ganz eingestellt hat. Für die vielen überraschenden Wendungen und die nicht langweilig werdenden Kämpfe gibt es von mir insgesamt 4,5 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Ein toller Sommerroman

Einmal hin und für immer
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Inhalt:
Das Leben der Unternehmensberaterin Emily ändert sich schlagartig vom einen auf den anderen Tag, als sie das Sorgerecht ihrer kleinen Nichte Lizzy, die sie nie zuvor gesehen hat, erhält. Um Lizzy ...

Inhalt:
Das Leben der Unternehmensberaterin Emily ändert sich schlagartig vom einen auf den anderen Tag, als sie das Sorgerecht ihrer kleinen Nichte Lizzy, die sie nie zuvor gesehen hat, erhält. Um Lizzy vor dem Presserummel wegen des Todes ihrer Mutter zu schützen, flüchtet Emily mit ihr nach Puffin Island. Dort muss sie sich ihrer größten Angst stellen, dem Meer.

Meine Meinung:
"Einmal hin und für immer" ist der erste Teil von Sarah Morgans Puffin-Island-Trilogie. Es ist aber nicht schlimm, wenn man diese Reihe nicht nach der richtigen Reihenfolge liest. Ich selbst hatte als erstes den dritten Teil gelesen, und habe dort alles verstanden. Trotzdem war es schön, jetzt im ersten Teil noch mal zu lesen, wie Emily mit Ryan zusammengekommen ist und warum ihre Nichte bei ihr lebt.

Erzählt wird die Geschichte abwechselns aus Emilys und Ryans Sichtweise, wodurch man die Gedanken, Sorgen und Gefühle von beiden Protagonisten gut miterleben kann. Mir gefallen solche Perspektivwechsel immer sehr gut, besonders wenn beide Charaktere in ihrer Vergangenheit einiges mitgemacht haben, da man so mit dem jeweils anderen diese Vergangenheit Stück für Stück aufdecken kann.

Emily hält nicht viel von Beziehungen, ihre Partner hat sie eher auf Abstand gehalten und selbst zu ihrer Schwester hat sie keinen Kontakt. Doch als diese stirbt, hat Lizzy plötzlich die Verantwortung für deren Tochter, die 6jährige Lizzy, die Emily noch nie zuvor gesehen hat. Und als wäre das noch nicht genug, war ihre Schwester auch noch ein Star, so dass Emily sich mit der Kleinen vor den Reportern verstecken muss. Daher kommt sie auch nach Puffin Island, der kleinen Insel vor der Küste von Maine, obwohl sie panische Angst vor dem Meer hat.

Ryan betreibt auf Puffin Island sehr erfolgreich den Ocean Club und hat immer mal wieder kleine Affären. Da er schon sehr früh in seiner Jugend Verantwortung übernehmen musste, hält er nichts von festen Beziehungen und vor allem Kindern, auch wenn er gut mit ihnen umgehen kann. Doch als er Emily und Lizzy begegnet, ist sein Beschützerinstinkt geweckt.

Es war sehr schön, in diesem Buch wieder nach Puffin Island zurückzugekehren. Den Zusammenhalt der Inselbewohner hat die Autorin einfach toll dargestellt und auch die Liebesgeschichte zwischen Ryan und Emily war schön zu lesen. Sie wirkt nicht oberflächlich oder zu aufdringlich und enthält nur wenige, schön beschriebene Erotikszenen. Die Gefühle waren für mich durch und durch nachvollziehbar und auch die Zweifel, die beide Seiten haben, konnte ich verstehen. Auch die Annäherung von Emily und Lizzy hat mir gut gefallen.

Fazit:
"Einmal hin und für immer" ist ein toller Auftakt zu Sarah Morgans "Puffin Island"-Trilogie. Mit der nachvollziehbaren Liebesgeschichte und dem Kleinstadt-Inselleben eignet sich das Buch bestens als Sommerlektüre. Von mir gibt es alle 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Braucht etwas Zeit

Rat der Neun - Gezeichnet
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Inhalt:
Akos ist der zweite Sohn des Orakels von Thuve und mit einem Schicksal bedacht, dass er noch nicht kennt. Eines Tages wird er gemeinsam mit seinem Bruder von den Shotet, die denselben Planeten ...

Inhalt:
Akos ist der zweite Sohn des Orakels von Thuve und mit einem Schicksal bedacht, dass er noch nicht kennt. Eines Tages wird er gemeinsam mit seinem Bruder von den Shotet, die denselben Planeten bewohnen, entführt. Ryzek, der Anführer der Shotet, möchte die beiden benutzen, um den Shotet zu Macht und Ansehen zu verhelfen, so dass sie vom Hohen Rat als eigene Nation anerkannt wird. Seine Schwester Cyra ist sein größtes Druckmittel, denn mit ihrer Lebensgabe kann sie jedem, den sie berührt, unfassbare Schmerzen bereiten. Doch bald erkennt Akos, dass Cyra mehr ist, als nur das Folterwerkzeug ihres Bruders.

Meine Meinung:
"Rat der Neun - Gezeichnet" ist der Auftakt zu Veronica Roth neuer Science Fiction Reihe. Da mir ihre Bestimmungs-Trilogie schon gut gefallen hatte, war ich natürlich sehr gespannt auf das neue Buch. Der 600 Seiten dicke Wälzer mag vielleicht auf den ersten Blick abschreckend wirken, doch es lohnt sich, wenn man erstmal den Anfang gemeistert hat.

Denn der Anfang des Buches ist erstmal ziemlich verwirrend. Es werden so viele Namen genannt und dabei zunächst kaum etwas über die Welt verraten, außer dass, was man aus der Karte im Buch erkennen kann. Nämlich dass es neun große Planeten in der Galaxie gibt, in der Akos und Cyra leben, und einen Hohen Rat, der die Entscheidungen für alle trifft. Zwischendurch wird nur mal erwähnt, dass es Orakel gibt, die für bestimmte Personen Schicksale erkennen, und jeder eine Lebensgabe hat, die sich im Laufe der Jugend entwickelt, aber Hintergründe gibt es anfangs noch nicht. Dazu kam noch, dass am Anfang immer mal wieder in der Zeit gesprungen wird, so dass man ein wenig den Überblick verliert, was gerade Gegenwart und was Rückblende ist. Doch nach den ersten 50 bis 100 Seiten legt sich das zum Glück wieder, so dass einem Eintauchen in die Welt nichts mehr im Wege steht und man der Geschichte mit Spannung folgen kann.

Auch wenn die Welt, die Veronica Roth hier aufbaut, neun bewohnte Planeten umfasst, bleiben wir die meiste Zeit nur auf einem, Thuve, doch dieser ist gleich von zwei Völkern bewohnt, den Thuvesi, die offiziell vom Hohen Rat als Nation anerkannt sind, und den Shotet, denen dies bisher verwehrt blieb. Dass kein freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Völkern besteht, ist verständlich. Unterstützt wird das noch dadurch, dass sich beide extrem unterscheiden. Thuvesi ist ein friedliebendes Volk, wohingegen Shotet auf den ersten Blick eher brutal wirkt. Doch nach und nach erhaschen wir gemeinsam mit Akos einen Blick hinter die Kulissen und beginnen die Traditionen der Shotet, und damit auch Cyra selbst, zu verstehen.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus Cyras und Akos Sichtweise, so dass man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Da sich beide nicht wirklich über den Weg trauen, aber miteinander auskommen müssen, fand ich es gut, dass man hier nicht auf eine Perspektive beschränkt war.

Cyra ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Durch ihre Lebensgabe, jedem den sie berührt, Schmerzen zu bereiten, wirkt sie auf den ersten Blick ziemlich grausam. Das wird natürlich noch dadurch unterstützt, dass ihr Bruder sie als sein Folterwerkzeug benutzt. Doch man entdeckt schnell, dass mehr dahinter steckt, dass sie ihre Gabe aus tiefster Seele hasst und eigentlich gar nicht so sein will. Akos war wesentlich durchschaubarer. Er ist sehr loyal, besonders seiner Familie gegenüber, und hat auch nach der langen Gefangenschaft immer noch nicht aufgegeben, sondern versucht weiter, sich und seinen Bruder zu retten. Und auch, wenn er schnell merkt, dass Cyra ihr bisheriges Leben nicht sonderlich mag, ist er sich nicht sicher, ob er ihr wirklich vertrauen kann.

Fazit:
Veronica Roth' neuer Roman "Rat der Neun - Gezeichnet" baut, nach einigen anfänglichen Verwirrungen, eine tolle Welt auf und erzählt eine spannende Geschichte von zwei verfeindeten Völkern. Ich bin schon gespannt, wie es im nächsten Teil weiter geht und vergebe 4 von 5 Muscheln.