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Veröffentlicht am 31.10.2016

Bietet viel Raum zum Spekulieren

Die Magie der tausend Welten - Der Wanderer
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Inhalt:
Seit Rielle sich in den letzten fünf Jahren ein neues Leben fern ihrer Heimat aufgebaut hat, hat sie so manches Mal an Valhan, den Engel, der sie gerettet hat, gedacht. Doch sie hätte sich nie ...

Inhalt:
Seit Rielle sich in den letzten fünf Jahren ein neues Leben fern ihrer Heimat aufgebaut hat, hat sie so manches Mal an Valhan, den Engel, der sie gerettet hat, gedacht. Doch sie hätte sich nie träumen lassen, dass er sie eines Tages einladen würde, mit in sein Reich zu kommen.
Tyen hat in der Zwischenzeit verschiedene Welten besucht und sich schließlich an einer Magierschule niedergelassen, als eines Tages die Nachricht kommt, dass der Raen wieder aus seinem Exil zurück ist. Als Herrscher der Welten scheint er nicht sonderlich beliebt zu sein, denn schon nach kurzer Zeit bilden sich Rebellengruppen, die Tyen einladen, sich anzuschließen.

Meine Meinung:
"Der Wanderer" ist der zweite Band von Trudi Canavans neuer Reihe "Die Magie der Tausend Welten". Da der erste Teil bei mir schon einige Zeit zurück liegt und leider nicht so viel wiederholt wird, fiel mir der Einstieg in das Buch ein wenig schwer. Daher würde ich empfehlen, wenn möglich, vorher noch mal in das Ende vom ersten Teil hereinzuschauen. Denn nachdem ich mich dann einmal eingefunden hatte, wurde das Buch dann richtig spannend und war kaum aus der Hand zu legen.

Der Aufbau des Buches ist genau wie beim ersten Band. Es gibt verschiedene Abschnitte, die jeweils die Geschichte von einem der beiden Protagonisten erzählen, und noch mal in mehrere Kapitel aufgeteilt sind. Anfangs begleiten wird beide Charaktere jeweils ein wenig länger, doch gegen Ende werden die Abschnitte immer kürzer, so dass wir schnell zwischen beiden hin und her wechseln, was die Spannung für mich immer erhöht.

Seit dem ersten Band sind ungefähr fünf Jahre vergangen, in denen sich sowohl Tyen als auch Rielle ein neues Leben aufgebaut haben. Tyen hat die letzten Jahre genutzt, verschiedene Welten zu bereisen um Wissen zu sammeln, mit dem er Pergama möglicherweise von einem Buch zurück in einen Menschen zu verwandeln. Dabei hat er eine Magieschule gefunden, an der er erst eine Ausbildung gemacht hat und nun selber Lehrer geworden ist.

Rielle ist nach der Verbannung aus ihrer Heimatstadt und den Geschehnissen in der Bergfestung in ein neues Land aufgebrochen und hat dort eine Lehrere zur Teppichknüpferin gemacht, hat neue Freundin gefunden und versucht inständig, ihren Magieraub durch erzeugen neuer Magie wieder gutzumachen. Dabei ist sie immer mal wieder in Gedanken bei dem Engel Valhan, der sie damals gerettet hat. Ihr Festhalten an dieser Überzeugung hat mich teilweise schon ein wenig genervt, auch wenn ich es durchaus verstehen konnte. Schließlich wurde sie mit dieser Überzeugung groß gezogen, da kann ich mir gut vorstellen, dass es schwer fällt, von ihr abzulassen. Die Autorin hat es bei ihr außerdem wundervoll hinbekommen, eine nachvollziehbare, langsame Charakterentwicklung zu beschreiben.

Der interessanteste Charakter in diesem Buch war für mich der Raen, der Herrscher der Welten, den weder Rielle noch Tyen zuvor kannten und somit genauso wenig Wissen über ihn besitzen wie wir Leser. Von vielen wird er als böse und brutal beschrieben, so dass sich auch Rebellengruppen gegen ihn bilden. Doch immer, wenn er dann live im Buch auftritt, tut er Dinge, die gar nicht zu dem passen, was andere erzählen. So hat man als Leser immer die Frage vor Augen, was denn nun über ihn stimmt. Entsprechen die Erzählungen über ihn vielleicht gar nicht die Wahrheit? Oder bekommen wir nur nie das wahre Gesicht von ihm zu sehen? Ist es richtig für die Welten, dass er über sie herrscht? Würden sie sonst im Chaos versinken, wie er behauptet? Oder wären sie besser dran ohne ihn? Diese Fragen bieten auf jedenfall viel Platz für eigene Spekulationen und unvorhersehbare Ereignisse.

Fazit:
Trudi Canavans "Der Wanderer" bietet, nach einem etwas schwierigen Start, wenn die Erinnerungen an Band eins nicht mehr so frisch sind, eine spannende Fortsetzung um die Geschichte der "Magie der Tausend Welten". Wer Magie mag, gerne immer wieder eigene Theorien aufbaut und nichts dagegen hat, sie zwischendurch wieder verwerfen zu müssen, ist bei diesem Buch goldrichtig. Wer Teil 1 mochte, wird den zweiten auf jedenfall lieben; wer ihn nicht mochte, könnte mit dem zweiten trotzdem glücklich werden. Von mir gibt es 4,5 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Ich hatte mehr erwartet

Flammendes Erwachen
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Inhalt:
Während eines Ausflugs nach Paelsia tötet Prinzessin Cleos Begleiter Aron auf dem Markt den Sohn eines Weinhändlers, was einen Konflikt mit ungeahnten Folgen auslöst. Denn Jonas, der Bruder des ...

Inhalt:
Während eines Ausflugs nach Paelsia tötet Prinzessin Cleos Begleiter Aron auf dem Markt den Sohn eines Weinhändlers, was einen Konflikt mit ungeahnten Folgen auslöst. Denn Jonas, der Bruder des Toten, schwört Rache und möchte die Gelegenheit nutzen, sich gegen das reiche Königreich Auranos aufzulehnen. Währenddessen entdeckt Magnus, Prinz von Limeros, ungeahnte und gefährliche Fähigkeiten bei seiner Schwester, welche sie in große Gefahr in dem religiösen Königreich bringen können.

Meine Meinung:
"Flammendes Erwachen" ist der Auftakt zu Morgan Rhodes High Fantasy Saga "Falling Kingdoms". Die Beschreibung lockt mit Magie, Intrigen und Schlachten, was mich gleich neugierig gemacht hatte. Doch leider wurde ich ein wenig enttäuscht, denn zum mindest im ersten Teil der Reihe ist davon nicht allzu viel zu merken, lediglich gegen Ende ein wenig.

Die von der Autorin entworfene Welt ist nicht gerade was neues, aber trotzdem interessant. Auf dem Kontinent gibt es drei verschiedene Reiche. Im Norden das religiöse Königreich Limeros, im Süden das reiche Königreich Auranos und zwischen beiden das verarmte Paelsia, welches sich von Auranos unterdrückt fühlt. Früher einmal hat auch Magie existiert, doch nicht mehr viele Menschen glauben daran. In Limeros ist sie sogar verboten.

Während der Geschichte begleiten wir vorwiegend drei Personen. Prinzessin Cleo von Auranos, die in ihrem Leben bisher alles bekommen hat, was sie wollte. Den Weinhändlersohn Jonas aus Paelsia, der einen Groll gegen Auranos hegt und nur nach einer Gelegenheit sucht, einen Aufstand anzuzetteln. Und Magnus, Prinz von Limeros, dem nach außen hin alles außer seiner Schwester Lucia egal zu sein scheint. Leider konnte ich zu keinem der drei Hauptcharaktere eine wirkliche Beziehung aufbauen, so dass ich nicht wirklich mit ihnen mitgefühlt habe.

Leider hat es bei mir ziemlich lange gedauert, bis ich in das Buch rein kam. So wirklich spannend wurde es für mich erst ab der Hälfte. Vorher passiert zwar auch schon so einiges, aber irgendwie hat mich das alles überhaupt nicht berührt. Es war einfach alles ein wenig oberflächlich und ich konnte vor allem die Gründe für die meisten Geschehnisse nicht so ganz nachvollziehen. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel erwartet, da auf dem Buchrücken ein Vergleich mit "Game of Thrones" gezogen wurde.

Hinzu kamen dann immer mal wieder so dumme Taten von den Charakteren. Wer knutscht denn bitte erstmal rum, wenn er einer blöden Situation entkommen ist, anstatt vielleicht zunächst mal Abstand zu gewinnen? Oder dem letzten verbliebenen Gegner den Rücken zu kehren, nachdem man gerade Verbündete von diesem getötet hat, ist auch nicht gerade intelligent für jemanden mit militärischer Ausbildung. Solche Sachen haben mich leider immer wieder zum Kopfschütteln gebracht.

Fazit:
"Flammendes Erwachen", der erste Teil von Morgan Rhodes "Falling Kingdoms"-Reihe, hat bei mir mit seinem Klappentext leider vollkommen falsche Erwartungen geweckt. Es sollte voller Magie, Schlachten und höfischer Intrigen sein, die leider erst gegen Ende richtig auftreten. Wen das und eine Handlung, die leider immer nur an der Oberfläche kratzt, nicht stört, der kann ruhig zugreifen. Bei mir reicht es leider nur für eine durchschnittliche Bewertung von 3 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Untote mal anders

The Returned – Die Vergangenheit kehrt zurück
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Inhalt:
In einer Kleinstadt unterhalb eines Staudamms wacht die 15jährige Camille vier Jahre nach ihrem Tod plötzlich wieder auf, ohne sich erinnern zu können, was passiert ist. Ihre Mutter kann ihr Glück ...

Inhalt:
In einer Kleinstadt unterhalb eines Staudamms wacht die 15jährige Camille vier Jahre nach ihrem Tod plötzlich wieder auf, ohne sich erinnern zu können, was passiert ist. Ihre Mutter kann ihr Glück kaum fassen, doch ihre Zwillingsschwester Léna und ihr Vater bleiben vorerst skeptisch. Camille scheint nicht die einzige zu sein. Auch Simon, der ehemalige Verlobte von Adele, der vor 8 Jahren gestorben ist, taucht plötzlich wieder auf, ohne sich an seinen Tod zu erinnern. Kann man den Toten trauen oder steckt doch etwas Böses in ihnen?

Meine Meinung:
Das Buch "The Returned - Die Vergangenheit kehrt zurück" von Seth Patrick basiert auf der französischen Mystery-Serie "Les Revenants", was man beim Lesen auch merkt, da es viele verschiedene Perspektiven gibt und recht kurze Kapitel, in denen diese wechseln. Dieser Aufbau führt leicht dazu, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann, da man sich immer wieder denkt "Ach, ein kurzes Kapitel kann ich ja noch lesen".

Die hinter dieser Geschichte finde ich sehr interessant. Dass Tote wieder auferstehen, ist eigentlich nichts neues, doch hier kommen sie nicht in Form von Zombies wieder, sondern als ganz normale Menschen, die sich nicht mehr an ihren Tod erinnern können. Ein paar davon begleiten wir im Buch. Dazu gehören die 15jährige Camille, die vor vier Jahren bei einem Busunfall gestorben ist und deren Zwillingsschwester Léna nicht dabei war und nun 19 Jahre alt ist. Adéles Verlobter Simon, der am Tage seiner Hochzeit vor 8 Jahren einen Autounfall hatte und sich nicht damit abfinden möchte, dass Adéle demnächst wen anders heiraten wird. Außerdem ist da noch Viktor, ein kleiner Junge, den die Krankenschwester Julie einsam auf der Straße findet und bei sich aufnimmt. Er war mir ehrlich gesagt am unheimlichsten, da immer wieder in merkwürdigen Situationen auftaucht und man, da er nicht redet, nie weiß, was in seinem Kopf vor sich geht.

Im Laufe der Geschichte werden immer mehr Fragen aufgeworfen. Was genau hat es mit den Toten auf sich? Wieso kommen sie jetzt wieder, warum nicht vorher schon? Oder waren schon welche da und es hat nur keiner mitbekommen? Warum nur einige und nicht alle? Oder sind die anderen einfach verschwunden? Werden sie "normal" bleiben oder wird noch etwas mit ihnen passieren? Warum dieser riesige Hunger? Können die Zurückgekehrten endgültig sterben oder werden sie immer wieder neu auferstehen? Hat das alles mit den mysteriösen Problemen am Staudamm und den Andeutungen, dass dort früher schon etwas schreckliches passiert ist, zu tun? Während des Lesens kann man sehr gut miträtseln und seine eigenen Theorien zu den Fragen aufbauen. Manche der Fragen werden in diesem Buch auch noch richtig beantwortet, doch da es sich um den Anfang einer Reihe handelt, bleiben auch viele noch offen.

Fazit:
"The Returned - Die Vergangenheit kehrt zurück" von Seth Patrick ist mal eine etwas andere Geschichte über "Untote". Die kurzen Kapitel mit den vielen Perspektivenwechseln und den ganzen Fragen, die aufgeworfen werden, üben beim Lesen einen ziemlichen Suchtfaktor aus. Auch wenn die Geschichte noch weitergeht, hätte ich mir zum Ende hin noch ein paar mehr Antworten gewünscht, so dass ich "nur" 4,5 von 5 Muscheln vergebe.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Das Buch macht süchtig

Gefangene der Wildnis 1: Louisa
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Inhalt:
Louisas Traum von einem unbeschwerten Leben an der Seite eines reichen Mannes, der sie liebt, droht zu platzen, als ihr Vater der Familie eröffnet, dass er bankrott und die einzige Rettung eine ...

Inhalt:
Louisas Traum von einem unbeschwerten Leben an der Seite eines reichen Mannes, der sie liebt, droht zu platzen, als ihr Vater der Familie eröffnet, dass er bankrott und die einzige Rettung eine Ehe mit dem reichen, aber langweiligen Sohn der Nachbarn sei. Louisa wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, so dass die Familie, nun endgültig ruiniert, mit dem letzten Geld nach Amerika reist, um dort neu anzufangen. Während Vater, Mutter und Schwester sich dort schnell eingewöhnen, träumt Louisa nur davon, wieder zurück nach England zu gehen, bis eines Abends etwas schreckliches passiert.

Meine Meinung:
"Gefangene der Wildnis" von Gabriele Ketterl ist ein historischer Liebsroman, der sich von anderen dieses Genres abhebt. Die Liebesgeschichte dominiert hier nicht das Buch, sondern es steht eher die Entwicklung der Charaktere im Vordergrund, vor allem der von Louisa Kedleston. Am Anfang noch ein verwöhntes Kind reicher Eltern findet sie sich im Laufe des Buches selbst und entwickelt sich zu einer starken Frau, die ihren Drang nach Freiheit, den sie von Anfang an verspürt, auszuleben lernt. Diese Entwicklung war für mich sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben.

Weitere wichtige Themen dieses Buches sind auch die Kluft zwischen Armut und Reichtum, die Stellung in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts und der Konflikt zwischen den amerikanischen Ureinwohnern und den Weißen, die sich dort angesiedelt und für etwas Besseres gehalten haben. Besonders letzteres fand ich sehr interessant, da ich früher schon gerne Geschichten darüber gelesen habe und mich daher umso mehr freue, nun auch in der Erwachsenenliteratur fündig geworden zu sein.

Eigentlich sollte das Buch erstmal nur für unterwegs sein, doch Louisas Geschichte hat mich einfach nicht losgelassen, so dass ich ca zwei Drittel des Buches in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Louisa erscheint auf den ersten Blick vielleicht nicht wie die sympathischste Protagonistin, da sie verwöhnt ist und meistens nur an sich selber denkt, doch gerade das macht die Geschichte so realistisch. Sie ist nicht perfekt, sondern hat ihre Fehler, die ich gut nachvollziehen konnte.

Fazit:
Gabriele Ketterls "Gefangene der Wildnis" ist ein Buch, das mich mal wieder richtig begeistern konnte und beim Lesen total in seinen Bann gezogen hat. Wer eine realistische Liebesgeschichte mit historischem Setting sucht, der ist hier richtig aufgehoben. Von mir gibt es dafür alle 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Mehr als eine Teenie-Lovestory

Wenn wir fallen
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Inhalt:
Die 16jährige Liz wohnt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante Andrea, mit der sie sich gut versteht. Bis sie eines Tages auf Louis trifft, einen Jungen, den sie schon aus ihren Träumen kennt, ...

Inhalt:
Die 16jährige Liz wohnt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante Andrea, mit der sie sich gut versteht. Bis sie eines Tages auf Louis trifft, einen Jungen, den sie schon aus ihren Träumen kennt, der in der Wirklichkeit aber nicht umbedingt das ist, was Liz erwartet hat. Den Louis ist in einer Gang und Liz weiß, dass sie sich eigentlich von ihm fern halten sollte. Wären da nicht diese Gefühle für ihn und die Träume, die ihr scheinbar etwas sagen wollen.

Meine Meinung:
"Wenn wir fallen" ist das neue Jugendbuch von Jennifer Benkau und erzählt die Geschichte der beiden Teenager Liz und Louis, welche aus unterschiedlichen Welten kommen, jedoch trotzdem sind sie auf gewisse Weise miteinander verbunden. Denn Liz, die bei ihrer Tante, einer Tierärztin, aufgewachsen ist und bisher keine finanziellen Probleme hatte, hat schon lange vor dem ersten Treffen von Louis, einem netten Jungen der sie versteht und ihr ihre Ängste nimmt, geträumt. Der echte Louis dagegen ist, mit einer alkoholabhängigen Mutter und einem Vater, der selten den Kontakt zu ihm sucht, durch einige Probleme in eine Gang geraten.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Liz und Louis. Ich mag solche Wechsel immer besonders gerne, da man so nicht nur einen Charakter näher begleitet, sondern in die Gefühlswelt beider abtauchen kann. Besonders beim ersten Treffen war dies interessant und lustig, da dort auch wesentlich schneller zwischen beiden Perspektiven gewechselt wurde. So fällt es auch nicht leicht, das Buch mal beiseite zu legen, da man immer gerne wissen möchte, was der andere in der Zwischenzeit getrieben hat.

Wenn man das Cover sieht, denkt man erst an eine kitschige Liebesgeschichte (jedenfalls ging es mir so), doch Jennifer Benkaus Buch bietet wesentlich mehr. Es geht um das Leben in einer Gang, um das Verlassen dieser und um Vorurteile anderen Gesellschaftsschichten gegenüber, alles verbunden mit einer süßen und durchaus realistischen Liebesgeschichte, bei der man sich fragt, wie sie denn gut ausgehen soll. Besonders wenn man andere Bücher der Autorin kennt, überlegt man, ob Louis überhaupt heil aus der ganzen Geschichte heraus kommt.

Fazit:
Jennifer Benkaus "Wenn wir fallen" erzählt die realistische Liebesgeschichte zwischen einem wohl behüteten, aber elternlosen Mädchen und einem Gangmitglied und greift zusätzlich ein wenig Gesellschaftskritik auf. Mich konnte das Buch durchgehend fesselnd, so dass ich alle 5 Muscheln vergebe.