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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2017

Erschreckend realistisch

Marthas Widerstand
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Meine Meinung



"Marthas Widerstand" von Kerry Drewery ist ein Jugendbuch, dass auch uns Erwachsene an seine Glaubensgrenze bringt. Und mit Glaubensgrenze ist nicht die Religion gemeint, sondern, dass ...

Meine Meinung



"Marthas Widerstand" von Kerry Drewery ist ein Jugendbuch, dass auch uns Erwachsene an seine Glaubensgrenze bringt. Und mit Glaubensgrenze ist nicht die Religion gemeint, sondern, dass was wir einander antun können.

Marthas Geschichte spielt in einem dystopischem Großbritannien. Es gibt keine Gerichte mehr, denn es wurden zu viele Schuldige freigelassen und Unschuldige eingesperrt. In dieser, für einige unerklärlichen Zeit, entscheidet das "Volk" über Schuld und Unschuld, denn jeder "Straftäter" wird in einer Fernsehshow 7 Tage lang zur schau gestellt und jeden Tag wird erneut ein Telefonvoting durchgeführt, ob derjenige in die nächste, kleinere Zelle umziehen muss, oder Freigelassen wird. Einige werden jetzt sicherlich mit den Kopf schütteln und sagen, was für ein Blödsinn. Aber stellt euch einmal die Frage, wäre es in unserer heutigen Zeit und Gesellschaft nicht doch möglich, dass so etwas passieren kann? 

Kerry Drewery hat mit "Marthas Widerstand" ein Buch geschrieben, was die heutige Gesellschaft sehr gut wiederspiegelt. Auch im Roman manipulieren die Medien, besonders die Show "Death is Justice" die Menge, indem sie alles überdramatisieren oder komplett verharmlosen. Doch wer kann sich das leisten? Im Roman ist die Grenze zwischen Armut und Reichtum extremer dargestellt, aber auch heute gibt es sie schon. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil und durch die Sichtwechsel von Martha und Eva (Marthas psychologische Betreuung), sowie der Fernsehsendung lassen die Seiten nur so fliegen. Die Charaktere sind relativ gut ausgearbeitet, einzig von Isaac, Marthas Freund erfährt man nicht wirklich viel. Aber ich denke, dass wird sich im nächsten Band noch ändern. Die Story an sich ist, bis auf das Ende, glaubwürdig und realistisch. Ich musste wirklich einige Male schlucken und habe zeitweise mit den Tränen kämpfen müssen. Das Ende war abrupt und es gab leichte Logikfehler. Doch das tut dem Roman keinen Abbruch.





Mein Fazit



"Marthas Widerstand" von Kerry Drewery, ist ein erschreckend realistischer Roman, der Gerechtigkeit über ein Telefonvoting entscheidet. So hat jeder das  Gefühl etwas "gutes" getan zu haben. Authentische Charaktere, abwechslungsreiche Sichtweise und Spannung bis zum Schluss. Das alles hat "Marthas Widerstand" und daher eine echte Empfehlung an alle Jugendbuch Liebhaber. 

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  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2017

Super Grundidee, Umsetzung miserabel

Forever 21
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Meine Meinung


Im Rahmen einer Leserunde der Lesejury von Bastei Lübbe durfte ich Forever 21 - Zwischen uns die Zeit von Lilly Crow lesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm flüssig, in vielen Situationen ...

Meine Meinung


Im Rahmen einer Leserunde der Lesejury von Bastei Lübbe durfte ich Forever 21 - Zwischen uns die Zeit von Lilly Crow lesen. Der Schreibstil ist sehr angenehm flüssig, in vielen Situationen sehr Bildhaft und detaillreich. Doch dass alles nutzt nichts wenn die Story, so toll und interessant die Idee auch ist, total unausgereift und teilweise unglaubwürdi ist.

Das erste drittel war noch ganz interessant, denn wir lernen Ava und ihren Fluch kennen, warum sie verflucht wurde und was das alles genau ist erfahren wir hier nicht. Doch es gibt andere Dinge die spannend sind. Gerade das Seelenspringen, bei dem sie auch oft in der Zeit springt, war ein Aspekt der für viel Spannung sprach. Das Ava auch noch jedesmal ein Liebespaar zusammen bringen musste, klang auch sehr gut und so machte ich mich voller freude ans lesen und wurde nach kurzer Zeit - im 2/3 ausgebremst.

Dazu müsst ihr wissen, auf 288 Seiten, wurden vier Zeit-/Seelensprünge geklatscht und diese dauerten, bis auf zwei nur wenige Tage, wenn nicht sogar nur Stunden. Das Buch hat durch die wenigen Seiten ein extremes Tempo, dass die Tiefe, die für so ein "Werk" wichtig ist, fehlt. Auch kann man keine Charaktere besonders gut kennenlernen, denn sie verschwinden ja nach kürzester Zeit wieder. Einen roten Faden sucht man ab der hälfte übrigens mit der Lupe, denn es entsteht ein wirr warr aus Zeitsprüngen, Aufgaben, einem jugen Mann der sie in ihrer "Wahren" Form sieht, obwohl sie in einem anderen Körper steckt und einem Medaillon das ein Bild zeigt, dass Ava immer nur verschwommen erkennen kann.

So schön diese Story hätte sein können, leider, leider ist sie meiner Meinung nach total untergegangen, denn die Autorin verstrickt sich in viele unwichtige Details und lässt einfach alles offen, was einen Leser irgendwie an der Story halten lässt. Das Ende war dann auch noch ein riesiger Cliffhanger in dem man wieder einmal lesen muss, wie Ava in Selbstmitleid versinkt... was über das ganze Buch verteilt, dann irgendwann einfach nur noch nervig ist.



Mein Fazit


So gut die Grundidee von "Forever 21 - Zwischen uns die Zeit" ist, so mieserabel wurde sie umgesetzt. Die ganze Geschichte ist eine zusammengewürfelte Ideensammlung von Zeitsprüngen, Liebeschaos und Krimielementen und lässt einen irgendwann einfach kalt. In 288 Seiten passiert so viel und doch gibt uns dieser erste Teil keine antworten auf nur irgendeine Frage. Die Handlungstränge sind wahrlos eingearbeitet aber nicht beendet worden. Ich hoffe irgendwie auf den zweiten Band, weiß aber nicht, ob ich mir das wirklich antun möchte.

Die Grundidee hätte von mir 5 Sterne bekommen, aber durch dieses ganze unausgereifte wirr warr werde es leider nur 2 Sterne.

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  • Lebendigkeit
  • Lesespass
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.02.2017

Viel Potenzial, das leider nicht voll ausgeschöpft wurde.

Wir zwei in fremden Galaxien
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Meine Meinung



Ich durfte im Rahmen einer Leserunde der Lesejury das Buch lesen. Mich interessierte hier die Welt der Ventura, wie Menschen im All mit dem Wissen, sie haben nie einen Planeten von nahem ...

Meine Meinung



Ich durfte im Rahmen einer Leserunde der Lesejury das Buch lesen. Mich interessierte hier die Welt der Ventura, wie Menschen im All mit dem Wissen, sie haben nie einen Planeten von nahem gesehen und werden es auch nie, denn ihre Mission ist das Wichtigste, leben und arbeiten können. Und wie sich auf diesem Schiff, auf dem alles kontrolliert wird, eine Liebe entstehen kann.

Doch schnell war klar… so viel Liebe wie es in diesem Band gibt, ist einfach zu viel. Das erste Drittel war von düsterer und depressiver Stimmung, denn das Buch wird aus der Sicht der Hauptprotagonistin Seren erzählt. Sie leidet unter Depressionen, was in so einer Umgebung relativ normal zu sein scheint. Da wir nur aus ihrer Sicht die Dinge geschildert bekommen, sind sie eben sehr düster und trüb. Tja bis sie Dom kennen lernt, ab da war die düstere Stimmung passeé und wir tauchen in ein zuckerartiges Liebesrosa ein. Und das hält bis zum Schluss an.

Die Idee von Kate Ling, eine Dynastie im All auf einem Raumschiff zu verlagern, war wirklich interessant und das was man von der Kultur auf dem Schiff mitbekommt hat, ließ einen manchmal das Blut in den Adern gefrieren. Von Intrigen, Machtkämpfe, Zwang bis hin zu inszenierten Unfällen haben wir alles vertreten. Doch leider bleibt vieles einfach zu blass und unscheinbar hinter der riesigen Liebesgeschichte.

Die Charaktere waren sehr detailliert ausgereift und bis auf Seren, konnte ich fast immer die Handlungen nachvollziehen. Seren ist ein besonderer Fall, denn durch die Depressionen und ihren Schwermut war es von Anfang an schwierig, sich in sie hineinversetzen. Sie ist zum Teil sehr unbändig in ihren Entscheidungen und bringt damit sogar ihre große Liebe in Gefahr.

Dom hingegen war für mich eher ein blasser Charakter. Er kam bei mir einfach als Serens Liebster rüber und einzig sein Weltbild und sein musikalisches Talent waren mir aufgefallen.

Dagegen hat mich ein Charakter besonders in seinen Bann gezogen. Ezra, der Verlobte von Seren, war im ersten Teil einfach nur ein arroganter Mistkerl. Doch im Laufe der Geschichte konnte man, trotz Serens schlechten Sichtweise gegenüber ihm, eine starke Veränderung sehen.

Für mich war der Spannungsbogen okay. Nicht mehr und nicht weniger, das Ende war vorher zu sehen, auch wenn es hier noch einmal richtig spannend wurde. Auch hat Kate Ling hier noch einmal die Kurve bekommen, denn es gab zum Schluss ein paar sehr emotionale und tiefe Einblicke in die Charaktere. Auch wenn ich gerne viel mehr Informationen gehabt hätte, was das Leben auf einem Raumschiff angeht, war “Wir zwei in fremden Galaxien” eine solide Leistung mit viel Potenzial, dass hoffentlich in den Folgebänden besser genutzt wird.




Mein Fazit



“Wir zwei in fremden Galaxien” von Kate Ling, ist ein ziemlich spannender Sci-Fi Roman der leider über den Verlauf, mehr Liebesroman mit Sci-Fi Elementen wurde, aber mit einer einzigartigen Umgebung und interessanten Charakteren heraus sticht. Zwar wurde hier viel Potenzial verschenkt, aber ich habe Hoffnung auf die Folgebände. Zu empfehlen, an alle die gerne Liebesromane mit Sci-Fi Elementen lesen und nichts gegen Kitsch haben.

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  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Originalität
Veröffentlicht am 15.09.2016

Hoher Unterhaltungswert und inormativ, als Ratgeber schwach.

Das muss Liebe sein
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Mir gefiel an diesem Buch besonders das Cover. Jeder der sich der Illusion hingibt, das es einen Ratgeber für eine glückliche Ehe gibt, sollte dieses Buch meiden. Denn hier wird einem auf humorvolle Art ...

Mir gefiel an diesem Buch besonders das Cover. Jeder der sich der Illusion hingibt, das es einen Ratgeber für eine glückliche Ehe gibt, sollte dieses Buch meiden. Denn hier wird einem auf humorvolle Art und Weise erklärt, zu was die Haltung – “Ich muss eine glückliche Ehe haben” – führen kann.

Katja Kessler hat einen leichten und humorvollen Schreibstil. Auch schafft sie es, starre Statistiken und Studien, verständlich darzulegen – und davon gibt es einige. Doch durch viele Zeichnungen und einigen Anektoden aus Katja Kesslers Leben, werden die starren Daten, verständlicher.

Ich konnte mich, obwohl meine Ehe erst 4 Jahre zählt, bereits in vielen Dingen, die hier beschrieben werden, wiederfinden. Da ich einige Passagen mit meinem Mann gelesen habe, kann ich sagen, dass auch Männer an diesem Buch ihren Spaß dran haben werden, denn er gibt einige tiefe Einblicke in die Weibliche Psyche ?

Soviel Humor und wahres an diesem Buch ist, so wenig finde ich einen Ratgeber in “Das muss Liebe sein”. Was hier zusammengetragen worden ist, sind Statistiken, Studien und eigene Erfahrungen, die natürlich ihren “Erfahrungswert” haben, aber nicht wirklich als Ratgeber fugieren können. Obwohl man das Wort “Ratgeber” auslegen kann wie man möchte. Denn Katja Kessler gab für mich und meine Ehe wertvolle Ratschläge, die ich wahrscheinlich auch so annehmen werde. Jeder muss also aus diesem Buch nehmen, was zu ihm und seiner Situtation passt.




Mein Fazit



“Das muss Liebe sein” hat einen sehr hohen Unterhaltungswert und einige Ratschläg und Studien, kann man wirklich auf die Ehe und ihr Glück anwenden, doch wer hier die Geheimtipps der “glücklichen Ehe” sucht wird keine richtigen Antworten finden. Denn Katja Kessler zeigt auf, was wir machen können(!!) um nicht vor dem Scheidungsrichter zu landen, was ja bekanntlich öfter passiert, als es sollte.

Jeder der etwas über die Ehe und ihr Haltbarkeitsdatum wissen möchte, kann hier vieles draus mitnehmen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfach zum lachen :D

Midlife-Cowboy
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Meine Meinung


Ach herje, ein Ausflug in die männliche Gedankenwelt. Aber was heißt hier herje? Es war urkomisch und ich konnte, obwohl mein Mann noch lange keine 40 wird, vieles bestätigen was in diesem ...

Meine Meinung


Ach herje, ein Ausflug in die männliche Gedankenwelt. Aber was heißt hier herje? Es war urkomisch und ich konnte, obwohl mein Mann noch lange keine 40 wird, vieles bestätigen was in diesem Buch über die Herrschaften geschrieben steht.

Tja ein DHL Bote lässtert über Tillmanns Fertighaus, den Gartenteich und seinem Rasenmähertraktor. Und Tillmann, kurz vor seinem vierzigstem Geburtstag, platzt die Hutschnur und er will noch einmal was erleben. Wieso nicht eine Affaire anfangen, denn immer nur Sex nach dem Tatort ist auch nicht die Erfüllung... Was ihn jedoch erwartet hätte sich Tillmann nicht ausmalen können, denn er wird zum meistgehasstem Mann in Deutschland, danke eines unfreiwilligem Youtube Video.

Von Anfang an, überzeugte mich Chris Geletneky mit seiner humorvollen Art zu schreiben. Der Prolog lässt einen schon ahnen was die Hauptfigur alles durchmachen muss. Doch wie es dazu kam, erfahren wir dann auf den nächsten 335 Seiten. Eine rassante, witzige Story wie Tillmann ein "neues" Leben anfangen will. Auch erfahren wir, was seine Freunde auch alles noch so nebenher treiben, welche Frauen für seine Affaire in Frage kommen würden und wie sein bester Freund ihm versucht ins Gewissen zu reden. Natürlich scheitert das Kläglich.

Tillmann ist sehr symhatisch und, ich kann es als Frau nun nicht genau sagen, ein typischer Mann. Er hat noch nicht wirklich was auf die Reihe bekommen in seinem Leben, außer in einer Fertighaussiedlung zu wohnen. Er liebt seine Kinder, Maya und Jacob und seine Frau Sonja, doch trauert er seinen Jugendträumen nach. Er beschließt sich noch mal den Spaß zu gönnen. Im Laufe der Story merkt er erst, dass er gar nicht der Typ ist, für den er sich gehalten hat und macht trotzdem einen großen Fehler. Doch anstatt zu gestehen, baut er ein Lügennest auf, das zum Ende hin, natürlich zusammenfällt (woran seine Freunde nicht ganz unschuldig sind).

Das Buch hat einen schönen Spannungsverlauf, der durch verschiedene, witzige Wendungen immer wieder angefacht wird. Ich musste mich so oft bekringeln vor lachen. Doch man wird auch nachdenklich. Gerade als Frau, begleitet einen die Angst, da wir das ja nun seit ewigen Zeiten kennen und hören, dass die Männer irgendwann die Midlife Crisis bekommen und man ihnen nicht mehr genug ist. Genau so ist es hier auch, doch lässt das Ende, das mich tatsächlich zu Tränen gerührt hat, hoffen!



Mein Fazit


Ein sehr humorvolles Buch, dass mal die männlichen Schwächen zeigt. "Midlife Cowboy" von Chris Geletneky hat mich von Anfang an mitgezogen und oft zum lachen gebracht. Auch gibt es nachdenkliche Situationen und es wartet mit einem wunderschönen Ende auf. Wer mal wieder richtig lachen will, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Kleiner Tipp von mir: Die Lesung von Bastian Pastewka ist einmalig und noch lustiger als das Buch eh schon ist.