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Veröffentlicht am 30.11.2019

Emotionale Geschichte, die veranlasst, das Leben neu zu überdenken

Solange wir lieben
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Zum Inhalt (Klappentext):

Julia und Konstantin sind seit drei Jahren ein Paar. Doch obwohl sie sich innig lieben, drohen sie sich zu verlieren. Als dann ein Brief ihrer ersten großen Liebe eintrifft, ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Julia und Konstantin sind seit drei Jahren ein Paar. Doch obwohl sie sich innig lieben, drohen sie sich zu verlieren. Als dann ein Brief ihrer ersten großen Liebe eintrifft, ist Julia zutiefst erschüttert: Tom ist todkrank und wird schon bald sterben. Ein letztes Mal möchte er die Menschen sehen, die ihm in seinem Leben wirklich wichtig waren. Das Wiedersehen berührt Julia in ihrem Innersten und macht sie zugleich tieftraurig. Sie möchte nicht, dass dies ein Abschied für immer war und beschließt, Tom seinen letzten Wunsch zu erfüllen: noch einmal nach Florenz zu reisen.

Gemeinsam mit Tom, seiner Schwester Helke und seiner Exfreundin Elsa begibt sie sich auf eine melancholische, aber auch heitere, letzte Reise. Und je näher sie Italien kommen, desto bewusster wird Julia, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Meine Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen und ist mir leicht gelungen. Deswegen habe ich mich nach der Lesprobe auch zu der Leserunde beworben gehabt. Die Geschichte wird auch Julias Sicht geschrieben, wodurch der Leser einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommt. Auch wenn mich die Gedankengänge von anderen Charaktere interessiert hätte, fand ich es gut, dass die Geschichte letztendlich nur aus Julias Sicht erzählt wird. So ist es im echten Leben nun mal auch.

Die Geschichte erzählt erst viel von Julias Alltag. Sei es über ihre Beziehung zu Konstatin, über ihre Arbeit als Apothekerin oder auch über ihre engen Freunde. Ich finde es schön, wenn eine Geschichte einen Realitätsbezug hat. Erst an einer späteren Stelle tritt Tim hinzu. Nach und nach übernimmt er immer eine größere Rolle in Julias Leben ein. Sehr zum Misgusten von Konstantin. Während Julia und Tom sich auf freundschaftlicher Ebene wieder näher kommen, distanzieren sich Julia und Konstantin immer weiter. Ich finde, dies wurde gut dargestellt. Julias Sicht auf die Welt und auf ihren Leben hat sich durch Tom geändert, Konstantin ist aber immer noch der alte. Auch das kann ohne weiteres in jeder funktionierende Beziehung passieren.

Neben den Schwierigkeiten, die Toms Krankenheiten mit sich bringt, werden auch andere Probleme eingeführt. Das eine oder andere wirkt ein bisschen gestellt und ich konnte nicht ganz so viel damit anfangen. Unter anderen fand ich es nicht so toll, dass so viele andere Krankheiten, die auch das Leben der betroffenen Personen ändern kann, in diese Geschichte eingeführt wurde. Es war einfach zu viel. Ich fand es grundsätzlich toll, dass die Krankheit ALS hier thematisiert wurde. Tatsächlich weiß ich nur, dass Stephen Hawking auch ALS hat. Aber dann wurde noch weitere Sachen eingeführt. Die Intention der Autorin zu zeigen, dass es jeden treffen kann, ist bei mir angekommen, aber trotzdem hätte ich mir eine Einschränkung gewünscht. Dann hätte man einen noch größeren Fokus auf Tom und seine Krankheit legen können.

Schade fand ich nur, dass der angepriesener Roadtrip nach Italien erst sehr spät in der Geschichte auftaucht und dann auch nur ein sehr kleinen Teil der Geschichte ausmacht. Der Klappentext wurde vom Verlag nicht gut gewählt!
Als Leser verfolgen wir Julia, deshalb muss man sich zwangsläufig mit ihr anfreunde. Ich konnte es nicht richtig gut. Sie ist mir über das ganze Buch nicht super sympatisch geworden. Ich finde sie aber okay. Julia ist mir insgesamt an vielen Stellen, vor allem in Bezug auf Konstantin zu passiv. Ich konnte auf ihre Gedankengänge in der Hinsicht nicht ganz nachvollziehen. Wenn man dann eine Protagonist hat, der in der ersten Person erzählt, sollte man als Leser die Gedankengänge nachvollziehen können, damit es zu 100 % funktioniert.

Es gibt noch einige anderen Charaktere. Einige finde ich sympatisch, andere eher nicht so. Aber das war für mich okay. Bei einigen konnte ich auch die Motivation nicht immer ganz nachvollziehen. Vielleicht fehlt mir einiges an Lebenserfahrung, um bestimmte Grundansichten zu teilen.

Zum Schluss muss ich sagen, dass ich den Epilog nicht gebraucht hätte. Ich bin aber auch kein Mensch, der auf Teufel kommt raus ein Happy End braucht. Andere Leser habe da sicherlich andere Ansichten.
Nichts desto trotz fand ich dieses Buch von der Message sehr schön. Es wird jedem Leser was geben. Vielleicht überdenkt man auch damit sein eigenes Leben. Es ist ein Buch, den man hinterher wegen der Message nicht so schnell vergisst. Wenn ein Buch das schafft, kann ich dafür nur eine klare Leseempfehlung geben. Für alle die Geschichten mit einer Message und Emotionen lesen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.11.2019

Verfolge deine Träume!

Liebe oder Krone / Träume nicht dein Leben
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Zum Inhalt (Klappentext):

Als fünf der sieben Königreiche der Modernen Welt das Connecting ins Leben rufen, gibt es für Jill keinen schöneren Moment. Denn das bedeutet für sie, dass sie die Möglichkeit ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Als fünf der sieben Königreiche der Modernen Welt das Connecting ins Leben rufen, gibt es für Jill keinen schöneren Moment. Denn das bedeutet für sie, dass sie die Möglichkeit bekommt, die fünf Thronerben kennenzulernen – und eine Prinzessin zu werden.
Tatsächlich darf sie in den berühmten Palast der Einheit reisen, um den Wettbewerb um Herz und Krone anzutreten. Doch so groß ihre Sehnsucht nach Liebe und Bewunderung auch ist, so schwierig ist es für Jill, sich zu überwinden. Denn die Unsicherheit begleitet sie schon ein Leben lang …


Meine Meinung:

Da ich die Selection-Reihe geliebte habe und solche Prinzessinnen Geschichten unglaublich gerne mag, war ich gespannt, wie eine deutsche Autorin nun dieses Thema umsetzen wird.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir einfach gelungen, da der Schreibstil locker und leicht zu verstehen ist. Die Geschichte wird aus Jills Sicht in der 1. Person erzählt. Als Leser bekommen man so einen sehr guten Eindruck von Jills Gedanken und Gefühle.

In dieser Geschichte befindet man sich in einer neuen Welt. Es ist ein Nachkriegs-Europa in einer etwas anderen Form, als wir es von heute zu kennen. Die Darstellung der neuen Reichen und warum es entstanden ist, wurde von der Autorin gut vermittelt. Die Informationen wurde nach und nach in die Geschichte eingebaut, sodass kein extremer Info-dumping stattfindet. Dadurch dass die neuen Reiche nur Namen haben wie Süd- oder Nordreich haben, wird man nicht direkt von unzählingen neuen Namen überschlagen, sodass man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Der Verlauf der Geschichte ist insgesamt eher ruhig. Ein paar Spannungsmomente werden eingebaut und geben schon mal einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Sonst stehen hier die ersten Tage des Connectings und die ersten Auswahlen in den Vordergrund. Ich hätte mir insgesamt mehr Information zum Connecting gewünscht. Vieles soll natürlich für die Mädchen eine Überraschung sein und da wir alles aus Jills Sicht erfahren, sind natürlich auch die Informationen für uns Leser eingeschränkt. Trotzdem hätte ich mir bspw. gewünscht, dass an irgendeiner Stelle kurz erklärt wird, dass die Mädchen nach und nach elimiert werden. Man kann sich das als Leser denken, aber eine kurze Info wäre besser. Es könnte ja sein, dass die Autorin andere Pläne verfolgt.

Jill, unsere Protagonistin, träumt seit Kindheitstagen an, eine Königin zu werden. Deswegen ist das Connecting ihre Chance, die sie sich nicht entgehen lässt. Jill ist sehr schüchtern, zurückhaltend und unauffällig. Freundinnen hat sie keine, deshalb hat sie auch beim Connecting so ihre Probleme damit. In diesen Buch entwickelt sie sich noch nicht besonders stark, was aber soweit recht realistisch ist, immerhin vergeht erstmal noch nicht viel Zeit. Ich hoffe aber, dass sich das im nächsten Band dann langsam ändert. Jill ist recht naiv. Sie fühlt sich im Mittelpunkt nicht wohl, sie will aber Königin werden, damit sie von allen geliebt wird. Das stellt sie sich zu romantisch vor. Da hoffe ich auch, dass ihre Ansichten in diese Richtung geändert werden. Für eine fast 18-jährige sollte sie es eigentlich besser wissen und wenn nicht, wird es jetzt Zeit, es zu lernen. Es ist einiges an Entwicklungspotential vorhanden, das bisher noch nicht wirklich angezapft wurde.

Die andere Charaktere lernen wir nur aus Jills Sicht kennen, deshalb ist es schwierig diese wirklich kennenzulernen. Zu den Prinzen kann ich quasi gar nichts sagen, weil man sie bisher noch kaum kennengelernt hat. Das ist alles noch sehr oberflächig geblieben. Bezüglich den anderen Mädchen ist es so, wie man es erwartet: Zickenkrieg, hysterische Mädchen, selbstbewusste Mädchen... Eine gute Mischung aus allen. Da Jill sehr zurückhaltend ist, lernt man die anderen Mädchen aus eher nur oberflächig kennen. Da hoffe ich im nächsten Band auf mehr Tiefgang.

Insgesamt war das Buch in sich stimmig und gut dargestellt. Für einen Auftakt ist das schon mal sehr gut und es macht Lust auf mehr! Wer solche Geschichten im Allgemeinen mag, wird hier seiner Freude mit haben.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Sehr unterhaltsame Familiengeschichte

Liebe ist die beste Köchin
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Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat es nicht leicht mit ihren vier durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann noch der Buchhändler Jérôme auftaucht und Johanna den Kopf verdreht, ist das Chaos komplett. Doch Johanna ahnt nicht, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Jérôme ihr Leben auf eine Weise verändern wird, mit der sie nie gerechnet hätte …


Meine Meinung:

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Die Geschichte wird aus Johannas Sicht erzählt. Der Schreibstil ist sehr locker und humorvoll. Es gab viele Stellen, wo ich laut auflachen musste. Zwischen den Kapiteln befindet sich oft Interviews mit anderen Charaktere. Diese Interviews stammen aus der Zukunft, deswegen wird von Anfang immer wieder angedeutet, dass noch was kommt, aber nicht was, was die Spannung steigen lässt.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Familiendrama, Liebe und Selbstfindung.

Johanna muss, seitdem ihre Mutter aufgrund ihrer Demenz nicht mehr fähig zum Kochen ist, im Gasthaus kochen. Sie ist eine super Köchin, aber eigentlich mag sie mehr den Service, da sie so Kontakt zu den Gästen hat. Dabei muss sie sich mit ihren Tanten rumschlagen, die ihr Leben quasi bestimmen. Es hat mir gut gefallen, dass hier deutlich dargestellt wurde, wie anstregend das Arbeiten in der Gastronomie ist. Wir würdigen diese Menschen manchmal viel zu selten.

Mit dem Umgang des Themas Demenz schlägt die Geschichte ernstere Züge an. Wenn man selber davon betroffen ist, berührt das emotional sehr. Das hat die Autorin toll gemacht. Trotzdem geht der Humor der Geschichte nicht verloren.

Auf der Familie lastet ein Fluch, denn die Männer halten dort nicht lange durch. Warum, muss man dann selber lesen. Dieser Teil wird sicherlich ein bisschen überspitzt dargestellt. Auch wenn ich das normalerweise nicht mag, fand ich das hier passend und es hat mich herzlich zum Lachen gebracht.


Johanna wollte nie bei der Familie bleiben und im Gasthaus arbeiten. Sie hat in jungen Jahren noch versucht zu "fliehen", aber letztendlich hat es nicht geklappt. Außerdem leidet sie augenscheinlich auch vom Männerfluch der Familie. Sie ist im Gasthaus völlig überarbeitet, ihrer Mutter geht es immer schlechter und schlechter, wodurch Johanna noch mehr zu tun hat. Da sind da noch die Tanten, die auch immer viel von Johanna fordern und sie nie in Ruhe lassen. Sie mischen sich in alles ein, auch in ihr Liebesleben. Das alles zerrt an Johanna. Im Verlauf der Geschichte hat Johanna immer wieder Auf und Ab. Auch bezüglich der Liebe. Sie braucht viel an Zeit, bis sie endlich zugibt, was sie wirklich will. Aus diesen Gründe wirkt sie manchmal eher jünger, als sie hier ist. Auch das hat mich nicht gestört, weil ich fand, dass es insgesamt stimmig ist.


Da es sich hier um einen kleinen Dort handelt, kommen viele Charaktere vor. Diese ganzen Charaktere auseinander zu halten ist manchmal ein bisschen schwierig und ich hatte vor allem an Anfang Schwierigkeiten mit. Wie es immer so ist, hat ein kleiner Dorf immer Vor- und Nachteile, die auch hier sehr schön dargestellt werden. Alle Charaktere waren auf ihre Art besonders und selbst wenn sie nur ein kleine Rolle hatten, wurde ihre Besonderheit gut dargestellt.

Auch wenn mir das Ende nicht zu 100 % zugesagt hat, fand ich das Buch einfach insgesamt klasse, da es humorvoll aber auch emotional ist. Deswegn gibt es von mir ein ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.11.2019

Schottland von seiner schönsten Seite

Tweed
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Zum Inhalt (Klappentext):

Die junge und ehrgeizige Immobilienmaklerin Julia reist nach Schottland, um im Auftrag ihres Chefs ein altes Gutshaus am River Tweed in Augenschein zu nehmen. Allerdings ist ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Die junge und ehrgeizige Immobilienmaklerin Julia reist nach Schottland, um im Auftrag ihres Chefs ein altes Gutshaus am River Tweed in Augenschein zu nehmen. Allerdings ist sie nicht die Einzige, die Interesse an dem begehrten Anwesen hat. Ein perfides Spiel mit skrupellosen Geschäftsleuten beginnt. Inmitten von Intrigen und Verrat beginnt schließlich die wilde und geheimnisvolle Landschaft der schottischen Borders auf sie zu wirken. Als dann noch der vermeintliche Forellenfischer Charles McCundran in ihr Leben tritt, muss sie sich endgültig zwischen Liebe und Karriere entscheiden.


Meine Meinung:

Wegen des Klappentexts habe ich vor allem eine Liebesgeschichte erwartet, deshalb hatte ich andere Erwartungen an das Buch. Die Liebesgeschichte ist ein Teil der Geschichte, aber definitv nicht der Schwerpunkt! Der Schwerpunkt liegt eher bei dem Plan der Geschäftsleute rund um das Gutshaus.

Der Schreibstil ist soweit ganz angenehm und flüssig. Damit hatte ich keine Probleme. Die Geschichte wird aus viele Perspektiven erzählt. Quasi jeder Charaktere, der in der Geschichte vor kommt, hat mindestens ein Teilstück, der aus seiner/ihrer Sicht erzählt wird. Der Wechsel der Perspektiven geschieht dadurch, dass die Orte gewechselt werden. Die werden immer in kursive Schrift gekennzeichnet. Dann muss man selber herausfinden, wessen Perspektive nun im Mittelpunkt steht. Manchmal kommt es auch vor, dass die Perspektive innerhalb eines Ortes wechselt. Das wird dann durch eine leere Zeite gekennzeichnet.

Mein Problem war, dass durch die viele Charaktere ich die Übersicht ein bisschen verloren habe. Zumindest zu Beginn. Ich bin allgemein schlecht mit Namen, deshalb hatte ich meine Schwierigekeiten. Neben den ganzen Namen der Charaktere kommen ja auch noch die Namen der Örtlichkeiten hinzu. Nach den ersten zwei Kapiteln (das Buch hat 5 sehr lange Kapitel), habe ich mich aber endlich richtig gut eingefunden und ab da hat mir das Lesen unglaublich viel Spaß gemacht.

Die viele wechselnden Perspektiven sind spannend, denn so erfährt man einige Gehemeinisse, die man sonst nicht erfahren würde. Es macht aber auch den Geschichtsablauf manchmal ein bisschen träge. Außerdem gibt es bestimmte Szenen, vor allem in Bezug auf Julia, die ich gerne ausführlicher gehabt hätte. So konnte ich vor allem die Liebesgeschichte um Julia nicht nachvollziehen. Das ging dann einfach zu schnell mit zu wenig Erklärungen.

Auf die einzelnen Chraktere möchte ich gar nicht eingehen, da es zu viel sind. Eine große Rolle spielt eben Julia und Elinor, die Besitzerin des Guthauses. Alle Charaktere haben mir auf ihre Weise gefallen. Natürlich sind einige unsympatisch, aber das soll ihre Rolle sein und es passt. Sie haben alle ihre Fehler und Probleme, was sie sehr realitisch wirken lässt. Die Intrigen, die im Hintergrund gesponnen werden, sind spannend.

Ein spannender Roman mit Intrigen, ein bisschen detektivische Arbeit, den richtigen Weg für sich selbst finden und ein bisschen Romanze. Das ganze spielt in Schottland, was wirklich sehr schön dargestellt wird.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Es war mehr Potential in der Geschichte

Finde mich. Jetzt
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Zum Inhalt (Klappentext):

Von der Liebe bitter enttäuscht, zieht Tamsin zum Literaturstudium ins kalifornische Pearley. Sie möchte sich voll auf sich selbst konzentrieren, den Männern hat sie ein für ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Von der Liebe bitter enttäuscht, zieht Tamsin zum Literaturstudium ins kalifornische Pearley. Sie möchte sich voll auf sich selbst konzentrieren, den Männern hat sie ein für alle Mal abgeschworen. Doch dann trifft sie auf Rhys. Er ist unnahbar und faszinierend. Was Tamsin nicht weiß: Er saß seine gesamte Jugend unschuldig im Gefängnis. Jetzt muss Rhys sich plötzlich in einer ihm völlig fremden Welt behaupten. Auch er fühlt sich zu Tamsin hingezogen, die ihm voller Tatendrang hilft, alles Verpasste nachzuholen. Langsam beginnt er wieder zu vertrauen. Doch Rhys hat Tamsin noch längst nicht alles erzählt …


Meine Meinung:

Ich muss an dieser Stelle erwähnen: Ich bin in dieses Cover verliebt! Vor allem wann man es in der Hand hält, ist es noch schöne als ein Foto davon. Schon alleine deswegen wollte ich dieses Buch lieben. Leider hat es nicht ganz funktioniert.

Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen. Die Geschichte wird abwechselnd aus Tamsin und Rhys Sicht in der 1. Person erzählt. Dabei sind die Kapiteln ziemlich kurz, sodass die Sichtwechsel recht häufig stattfinden. Mich persönlich hat es nicht gestört.

Es treffen zwei Charaktere auf einander, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Tamsin kommt aus eine wohlhabende Familie. Sie will die Pläne ihrer Eltern aber nicht verfolgen und nun folgt sie ihren eigenen Traum, der nur von ihrem Großvater unterstützt wurde, der aber leider verstorben ist. Ihr letzte Beziehung ging kurz vorher zu Bruch und Tamsin hat den Männern abgeschworen. Bis sie Rhys trifft. Tamsin lebt ein bisschen in der Vergangenheit (sie steht auf Klamotten aus der 80er und mag Schallplaten). Sie ist recht tough, da sie ihren eigenen Weg geht. Sie hat schöne Träume für ihr Studium und sie ist nicht auf den Mund gefallen.

Nachdem Rhys sechs Jahre im Gefägnis verbracht hat, muss er sich erstmal in der "neuen" Welt zurecht finden. Verständlichweise. Außerdem hat er einige Dämone aus der Vergangenheit, die er zu bekämpfen hat. Rhys hat im Verlauf des Buches die größte Entwicklung gemacht: Am Anfang verschlossen und schüchtern zu einen jungen Mann, der Verantwortung übernehmen will und einige tolle Freundschaften schließen konnte.

Der Geschichtsverlauf ist soweit ganz in Ordnung. Einige Sachen sind vorhersehbar, was aber in Ordnung ist, weil das Genre das nunmal mit sich bringt. Einige Sachen sind nicht ganz so realistisch, aber auch das ist okay. Viele Sachen hätten aber zu Ende gedacht werden müssen. Das Tempo ist an einigen Stelle super schnell, wo jedoch ein bisschen mehr Raum nötig wäre, damit auch diese Teile der Geschichte ordentlich erzählt werden. Da müsste man aber von der eigentlichen Liebesgeschichte weggehen. Vielleicht wurde das deswegen nicht weiter verfolgt. Man wird mit halbherzigen Lösungen abgespeist.


So ähnlich erging es mir auch mit der Beziehung zwischen Tamsin und Rhys. Es geht viel zu schnell, ohne das wichtige Punkte, wie das psychisch verarbeiten der Gefägniszeit von Rhys wirklich ein Thema sind. Das Problem dabei: Rhys Vergangenheit ist nunmal grundlegend wichtig für das Buch. Das hätte aber besser ausgearbeitet werden müssen. Auch nach einem Streit, war zu schnell alles wieder in Ordnung, ohne dass das Problem gelöst wurde.


Ich weiß nicht warum, aber ich konnte mich mit Tamsin nicht richtig anfreunden. Sie hat mich zwischendurch auch ein bisschen genervt. An vielen Stellen war sie richtig naiv, wo sie wiederum vorher aber bewiesen hat, dass sie gar nicht so naiv ist. Die Geschichte mit ihren Eltern fand ich blöd und stellenweise unnötig. Kein Elternteil würde sich auf diese Weise verhalten, wenn sie ihr Kind wirklich lieben! Mir haben allgemein auch ein paar Hintergrundinfos gefehlt, um Tamsin richtig zu verstehen. Ich fand es auch sehr schade, dass sie an der neuen Uni kaum neue Freunde gemacht hat. Dabei ist sie doch recht kommunikativ und vor allem am Anfang des Studiums lernt man unglaublich viele Leute kennen. Ihre Freundschaften beschränken sich eigentlich auf Sam, ihren Kindheitsfreund und Zelda. Über Zelda hätte ich gerne mehr erfahren, aber sie bekommt in Band 2 die Chance dazu.

Rhys fand ich da schon spannender. Über ihn wusste man auch ein bisschen mehr, auch wenn meiner Meinung nach trotzdem nicht genug. Ich fand seine "kindliche" Freude auch ganz süß und passend. Andere Sachen haben mich aber genervt. Er verhält sich z. B. gegenüber Amy, eine Sozialarbeiterin, total unmöglich. Ich verstehe nicht warum! Amy ist super, vor allem zum Ende hin entwickelt sie sich immer mehr. Sein Verhalten konnte ich nicht verstehen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Rhys Fehler während seines Neustarts keine langfristige Konsequezen hat. Das finde ich auch nicht richtig, wie soll er sonst daraus lernen?


Alles in allem war es für ein Debütroman vollkommen in Ordnung. Ich habe das Buch relativ schnell durchgelesen, da der Schreibstil wirklich angenehm ist. Ich finde es nur sehr schade, dass man viel mehr aus dieser Geschichte hätte machen können!