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Veröffentlicht am 23.06.2019

Andere Erwartungen gehabt

Die Krankheitensammlerin
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Zum Inhalt:
Fiona sammelt seit Jahren Krankheiten, unter anderen Depression, Übergewicht und Schilddrüsenunterfunktion. Dazu hat sie kein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Das soll sich jetzt alles ...

Zum Inhalt:
Fiona sammelt seit Jahren Krankheiten, unter anderen Depression, Übergewicht und Schilddrüsenunterfunktion. Dazu hat sie kein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Das soll sich jetzt alles anders und aus der alten Fiona soll die neue Fiona werden. Die neue Fiona soll diese ganzen Krankheiten nicht mehr haben. Das Gewicht muss natürlich auch runter. Dann will sie erfolgreich und beliebt sein. Ob das funktionieren kann?

Meine Meinung (enthält Spolier):
Ich habe mich entschieden, dieses Buch zu lesen und mein Glück bei der Leserunde zu versuchen, da ich durch mein Hashimoto manchmal auch wie eine Krankheitensammlerin fühle. Hier wird dann aber eher Fionas Probleme mit ihrer manischen Depression und bipolaren Störung erzählt. Damit kann ich wenig anfangen.
Erstmal aber zum Schreibstil: Der Schreibstil liest sich soweit ganz gut. Es wird aus der 1. Person, also aus Fionas Sicht geschrieben. Man kommt gut in die Geschichte rein und da das Buch nicht sehr lang ist, kann man es auch recht fix lesen. Es sind recht viele Rechtschreibfehler im Buch drin. Mich persönlich hat es nicht gestört.
Fiona hat alle möglichen Krankheiten und nimmt alle möglichen Medikamente gegen diese Krankheiten. Dabei nimmt sie es aber nicht so ganz genau. Dass das nicht gut gehen kann, ist jedem Leser klar. Sie will plötzlich sich von einen Tag um 180° verändern. Auch das kann nicht gut gehen. Vor allem ihr Übergewicht ein Dorn im Auge. Dabei macht sie alle Fehler, die ein Anfänger nur machen kann. Wie es aber nach dem Anfang weitergeht, wird leider nicht mehr erzählt. Fiona ist sehr Ich-bezogen. Zwischendurch erkennt sie, dass sie es eigentlich doch gar nicht so schlecht hat, aber das hilft auch kein bisschen. Gegenüber ihren Therapeuten und Psychiater ist sie unehrlich. Auch ihr Umfeld vertraut sie sich nicht an. Gut, ihr Umfeld ist recht klein. Besteht aus der Mutter, den Bruder Paul, ihren besten Freund Paul und einen Online-Freund Thilo. Thilo vertraut sie sich an, aber auch da jammert sie nur über ihr Leben und interessiert sich nicht für Thilo, der auch Probleme hat. Zum Ende wird Fiona immerhin etwas sympathischer und ich habe eher Mitleid mit ihr.
Über die Familie lernt man wenig kennen, was ich schade finde. Der Freund Paul ist auch ein bisschen komisch. Für einen besten Freund ist er sehr wenig präsent. Auch wird er im Verlauf der Geschichte eher unsympathisch.

Fiona will zu viel auf einmal, das geht nicht gut. Dann erkennt sie, nach einigen Fehler und nachdem es zu einem Zusammenbruch kommt, dass sie in kleineren Schritten alles machen muss. Das ist grob zusammengefasst, die ganze Geschichte. Da habe ich ein bisschen mehr erwartet. An der einen oder anderen Stelle auch mehr Details.

Schade finde ich, dass der Klappentext nicht das hält, was es verspricht. In sehr langen Teilen geht es um Fionas manische Depression und nicht, wie sie ihr Leben ändern will. Das finde ich schade.
Das Buch habe ich in einer Leserunde erhalten und dafür danke ich der Autorin. Letztendlich sollte jeder sich selbst ein Bild machen, ob das Buch was für einen ist. Mein Geschmack hat es nicht ganz getroffen.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Gute Unterhaltung mit einem kleinen Lerneffekt

"You go me on the cookie!"
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Dana Newman, Amerikanerin und bekannte Youtuberin, ist vor einigen Jahren nach Deutschland gezogen, nachdem sie ihren heutigen Mann Stefan kennengelernt hat. In ihren Videos erzählt Dana bereits kulturelle ...

Dana Newman, Amerikanerin und bekannte Youtuberin, ist vor einigen Jahren nach Deutschland gezogen, nachdem sie ihren heutigen Mann Stefan kennengelernt hat. In ihren Videos erzählt Dana bereits kulturelle Unterschiede und auch Eigenheiten der deutschen Sprache, die sie über die Jahren erlebt hat. In ihren Buch ist nun der Fokus auf die deutsche Sprache gelegt. Danas Weg, Schwierigkeiten, Missverständnis, aber auch Lieblingswörter und -sprichwörter sind in einem Buch zusammengefasst.

Ich war erst verwirrt, als ich gesehen habe, dass das Buch übersetzt wurde. Das wurde aber dann am Ende des Buches geklärt: Dana hat es auf Englisch geschrieben und daraufhin wurde es übersetzt. Veröffentlicht wurde aber nur diese deutsche Version.

Ich wollte das Buch eigentlich nur anfangen, um mich für ein paar Minuten zu unterhalten und dann wieder wegzulegen. Das Buch in zwei Tagen durchzulesen, war nicht meine Plan gewesen. Aber ich konnte es einfach nicht weglegen. Es ist witzig und charmant. Dana beschreibt ihren Weg mit der deutschen Sprache offen und herzlich, wie man sie aus ihren Youtubevideos kennt.

Dana "musste" nicht nur Deutsch lernen, sie interessiert sich auch für Sprachen, wie es hier ganz deutlich wird. Sie macht sie über viele Sachen Gedanken, worüber ich mir definitv noch nie Gedanken gemacht habe. Dabei sind vor allem die sehr wörtliche Übersetzungen von deutschen Wörter ins Englische recht amüsant. Sie versucht sie damit zu helfen, aber sehr oft geht das eben nicht gut und führt doch eher zu Missverstädnissen.

In ihren Buch sind Beispiele für die verschiedenen Situation beschrieben, die Dana mit ihren Mann Stefan, ihrer Schwiegermutter oder auch mit Freunde erlebt hat. Das macht das ganz sehr realistisch und amüsant. Vor allem bei den Passagen mit ihren Mann konnte ich mich richtig in die Situation reinversetzen. Ich bin Portugiesin, jedoch als Kind hierhin gezogen, sodass ich quasi wie ein Muttersprachler sprechen kann. Jedoch fallen mir bestimmte Sachen (wie die richtige Nutzung vom Akkusativ und Dativ) immer noch schwer, da ich das Richtige nicht "höre". Das führt aber dazu, dass ich mich mit den grammatikalischen Regeln in der Theorie ganz gut auskenne. Mein Freund, Deutscher, jedoch nicht, also ist er eine genauso große Hilfe wie Stefan, also in den meisten Fällen keine Hilfe.

Schön fand ich, dass Dana auch ihre Lieblinsgwörter und Sprichwörter immer man aufgezählt hat. Da habe auch ich einige neue Sprichwörter gelernt. Es ist also nicht alles schlecht an der deutschen Sprache.

Wer kein Muttersprachler ist, wird hier sicherlich auf viele Stellen stoßen, die er oder sie selbst erlebt hat. Für Muttersprachler ist aber immer noch ein witziges Buch, da sie auch den Einblick in die Schwierigkeit der deutschen Sprache bekommen und bestimmt Wörter oder Sprichwörter neu überdenken. Auf jeden Fall hat es mir sehr schöne und witzige Stunden mit lauten Auflachen beschert.

Vielen Dank an Literaturtest für die Bereitstellung des Buches im Rahmen einer Buchverlosung bei lovelybooks.de

Veröffentlicht am 04.06.2019

Fantasy, Liebe und Action

Engelsfeder 1 - Electi
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Engelsfeder 1 - Electi von Nina Frost, erschienen am 25.04.2019 bei Books on Demand

Zum Inhalt:
Ellas großer Traum, für den sie viel entbehrt hat, ist zum Greifen nahe. Noch ein Semester, dann hat sie ...

Engelsfeder 1 - Electi von Nina Frost, erschienen am 25.04.2019 bei Books on Demand

Zum Inhalt:
Ellas großer Traum, für den sie viel entbehrt hat, ist zum Greifen nahe. Noch ein Semester, dann hat sie den Abschluss als Psychologin in der Tasche.
Als sie eines Abends auf den geheimnisvollen Carter trifft, gerät ihr Leben jedoch völlig aus den Fugen. Mit seinen mystisch grünen Augen bringt er nicht nur ihr Herz gehörig zum Stolpern, sondern verdreht ihr auch ordentlich den Kopf.
Wäre das nicht schon aufwühlend genug, passieren fortan seltsame Dinge in ihrem Leben, die sie fast in den Wahnsinn treiben. Verzerrte Schatten, furchtbare Gerüche, juckende Haut. Und mittendrin Carter, der mit allem irgendwie zusammenhängt und ihr etwas verschweigt.
Auf der Suche nach Antworten gerät Ella in eine gefährliche Jagd mit nur einem Ziel: sie!

Zwischen Liebe und Gefahr, Zweifel und Selbstvertrauen findet Ella heraus, dass sie eine große Aufgabe hat. Die größte, die es wahrscheinlich auf dieser Welt gibt. Taucht mit Ella in eine ungeahnte Welt und entschlüsselt mit ihr gemeinsam das Geheimnis der Electi.

Meine Meinung:
Erstmal vielen Dank an Nina Frost für die Bereitstellung des Rezessionsexemplar in ihrer Leserunde bei lovelybooks.de. Ich hatte große Freude beim Lesen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Es ist sehr flüssig und es lässt sich leicht verstehen. Es ist aus Ellas Sicht geschrieben, also lernen wir ihre Gedanken und Gefühle sehr gut kennen.

Am Anfang sind die Fantasy-Element eher im Hintergrund bis gar nicht vorhanden, nachdem ersten Drittel erfährt man das Geheimnis um Carter, Sam, Alec und Co. Vorher lernen wir Ella kennen. Sie kommt aus einer reichen Familie, sie macht aber nicht viel draus, denn das wichtigste hat sie nicht: Liebe. Auch ihre beste Freundin Phoebe ist da keine große Hilfe. Wer solche Freunde hat braucht definitiv keine Feinde. Ella ist sehr strebsam und möchten einen guten Abschluss machen. Am Anfang ist sie sehr um ihr Aussehen besorgt, dass sie zu dick ist, nicht hübsch genug, nicht sexy genug und dazu hatte sie seit der High School keinen festen Freund mehr. Ich denke, mit diesen Probleme können sich alle jungen Frauen identifizieren.

Als dann Carter und seine Freunde in Ellas Leben dazustoßen wird ihr Leben sehr komisch und seltsam Dinge passieren. Welche Dinge das sind? Das müsst ihr selber lesen, da ich nicht zu viel verraten möchte. Nur so viel: Die Engel sind unter uns und sie sind gar nicht so unterschiedlich als die Menschen.
Ella spielt eine wichtigte Rolle zwischen diesen beiden Welten, die sie selber auch noch nicht richtig versteht. Ich denke, das wird dann in der Fortsetzung aufgeklärt und eine sehr wichtige Rolle spielen.
Ich finde es vor allem toll, dass man merkt, dass Ella sich weiterentwickelt hat und selbstsicherer wird. Den es gibt nichts blöderes als Charaktere, die gleich bleiben. Sie lässt sich nicht mehr alles gefallen und versucht ihren eigenen Weg zu finden. Ob sie diesen finden wird? Das bleibt noch offen.

Es passieren aber auch einige schreckliche Dinge, die man so erstmal nicht erwartet. Einige Szenen sind auch nichts für schwache Gemüter.

Das Buch ist ja eine sehr gute Mischung aus Erwachsenwerden, Liebe, Fantasy und Action. Wer das alles in einem Buch sucht, wird hier glücklich werden. Einziger Nachteil: Die Fortsetzung lässt noch auf sich warten.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Die Geschichte war sehr interessant, aber es ist das falsche Genre

Mine | Erotischer SM-Roman
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Mine von Myriam Brixton, veröffentlicht von blue panther books, erschienen am 28.02.2019

Dieses Exemplar habe ich durch die Netgalley Challenge 2019 als Rezensionsexemplar erhalten. Da ich gerne im erotische ...

Mine von Myriam Brixton, veröffentlicht von blue panther books, erschienen am 28.02.2019

Dieses Exemplar habe ich durch die Netgalley Challenge 2019 als Rezensionsexemplar erhalten. Da ich gerne im erotische Bereich lese, habe ich mich entschieden, dieses Buch zu lesen.

Zum Inhalt:

Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere und seinen Machteinfluss voranzutreiben. Er benutzt Frauen, ohne auch nur das Geringste für sie zu empfinden – bis er auf Isabell trifft. Sie ist klug, schön und eine Kämpferin. Isabell möchte studieren und sich ein Leben in Würde und Freude zurückerobern. Ein Leben, das sie durch einen tragischen Schicksalsschlag verloren hat. Dafür ist sie bereit, ihren Körper zu verkaufen. Jonathan gabelt die junge Frau von der Straße auf und nimmt sie unter Vertrag. Ihr Körper gehört fortan ihm. Im Gegenzug dazu finanziert er ihr Studium und stellt ihr eine Wohnung zur Verfügung. Nur Jonathan ist ihr Körper vorbehalten. Sie ist sein Spielzeug, das er mit niemand anderem teilen will. Doch bald schon bemerkt Jonathan, dass Isabell anders ist. Dass sie ihn verändert und seinem Herzen gefährlich nahe kommt. Isabell wird für Jonathan zur Bedrohung, der er mit roher Gewalt begegnet. Wird die junge Frau es schaffen, ungebrochen aus diesem Deal hervorzugehen?


WICHTIG: Dies ist kein softer Lesestoff wie FiftyShadesOfGrey! Bitte nur herunterladen und bewerten, wenn Du wirklich bereit bist Dich der harten und manchmal auch unschönen Realität zu stellen!

(Diese Warnung habe ich erst im Nachhinei gelesen, für den einen oder andere Leser aber durchaus ein wichtiger Hinweis)


Meine Meinung:

Das Cover hat mich angesprochen. Ich finde, es wirkt ein bisschen dunkel aber auch reizvoll. Leider hat es aber wenig mit den Protagonisten im Buch zu tun. Das finde ich immer schade, wenn schon Menschen auf das Cover zu finden sind.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es wird sowohl aus Jonathans Sicht (in kursiver Schrift) und aus Isabells Sicht (in normaler Schrift) geschrieben. Dadurch finden in einigen Kapitel sehr viele Wechsel zwischen den Protagonisten statt. Das fand ich manchmal etwas verwirrend. Aber es ist auch eine gute Wahl, um so eine Einsicht in beiden Charaktere zu finden. Es findet dann auch immer direkt zu der gegebenen Situation statt, sodass eine sofortige Reaktion von beiden Seiten stattfindet. Das führt aber dadurch auch zu einigen Wiederholungen der Handlungen, die nochmals aus der anderen Sicht erklärt wird. Insgesamt gibt es oft sehr Wiederholungen in den Gedankengänge der Charaktere, die man hätte sich sparen können. Es werden auch sehr viele Marken, sei es zu Möbel, Designer oder Kleidung aufgeführt, da Jonathan sehr reich ist und sich nur das beste leistet. Da ich als Studentin in der Mittelklasse mich damit überhaupt nicht auskenne, fand ich auch das sehr überflüssig.

Die Geschichte zu bewerte finde ich sehr schwer und Spoiler lassen sich wohl nicht vermeiden.

Die Geschichte von Isabell ist eine sehr harte. Sie hatte eine sehr schwierige Kindheit. Besonders tragisch nach den Tod ihrer Eltern ist die Ankunft im Heim, wo sie vom Heimleiter als 10-jährige sexuell missbraucht wird und für Kinderpornografie herhalten muss. Auch das Aufeinandertreffen von Isabell und Jonathan ist kein schönes Treffen. Nach diesen ersten Kapiteln hätte ich das Buch am liebsten gelöscht. Ich wollte es aber noch eine Chance geben, da ich es als Rezessionsexemplar erhalten habe.

Die Geschichte hat insgesamt sehr viele philosophische Gedankengänge, die ich sehr interessant fand. Auch war ich sehr daran interessiert zu erfahren, ob Isabell ihr Glück noch findet und sich aus Jonathans Fängen befreien kann.

Isabell ist unglaublich naiv. Sie bietet sich als Prostituierte an. Dabei hat sie bis auf die oben genannte erfahrene sexuelle Gewalt keinerlei sexuelle Erfahrung. Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie sie meinte, dass das gut gehen kann. Im Glück oder Unglück trifft sie auf Jonathan, der keinerlei Empathievermögen empfindet. Er finanziert ihr aber ein Leben, von den sie nicht wirklich zu träumen gewagt hat, also macht sie mit. Am Anfang geht das Ganze noch ganz gut, aber irgendwann eskaliert das Ganze sehr extrem. Jonathan hat ein unglaubliches Agressionsproblem, den er ohne jeglichen Grund an den Frauen auslässt, die er kauft. So auch an Isabell. Dabei hätte sie sterben können. Nach diesen schrecklichen Vergehen, die er auch bereut, wird es einmal noch schlimmer. Er vergewaltigt Isabell erneuert auf eine unglaubliche abartige Art und Weise, wobei Isabell am Ende nicht mal was davon weiß, da sie unter den Einfluss von KO-Tropfen stand. Ihr Glück, kann ich dazu nur sagen. Immerhin erkennt Jonathan, dass es so nicht weitergehen kann. Ich weiß auch nicht, ob Isabells Kindheit so in der Realität möglich wäre oder vielleicht will ich auch nur hoffen, dass das nicht möglich ist. Aber ich kann damit leben, das sie sehr extrem und nicht realitätsnah ist.

Jonathan ist insgesamt ein Machtgeiler Typ, der in seinen Leben sehr erfolgreich ist. Er macht und tut, was er will, dabei pfeift er auf alle Regeln, Ständig im Halteverbot zu parken, ist dabei ein kaum nennenswertes Vergehen. Steuerhinterziehung, Manipulation von Menschen, Gewaltausübung an Frauen, Kaufen von Frauen, Vergewaltigungen von Frauen, Schweigegeld bezahlen sind die schlimmere Vergehen. Jonathan ist mir von Anfang an richtig unsympatisch. Er erkennt im Verlauf der Buches, dass er ein psyschisches Problem hat, es beseitigen, will er es aber nicht. Er sagt, seine Gedankengänge sind psychopatische, ich sage, dass er selber ein Psychopath ist, dafür spricht sein fehlendes Empathievermögen. Es war interessant, über seine Gedanken zu lesen, aber sie sind sehr verstörrend.

Als Abschluss noch zu den Sexszenen. Die, die mit mehr Details beschrieben wurde, waren vor allem Vergewaltigungen voller Gewalt. Ja, er bezahlt Geld an Isabell und an den anderen Frauen, wohl auch genug, aber das ist immer noch kein Freifahrtschein. Auch der SM Aspekt findet meiner Meinung nach hier nicht statt. Im Normalfall soll SM beiden Partner gefallen und es gibt immer die Möglichkeit, die Situation zu unterbrechen. (Meine "Erfahrungen" beruhen alleine auf fiktve Geschichten dazu). Hier ist das nicht der Fall. Isabell weiß nicht einmal richtig, worauf sie sich einlässt, Jonathan macht und nimmt sich einfach einfach, was er will. Die Szenen waren widerlig und ich fand sie kein bisschen erotisch. Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn die beschriebenen Sexszenen ein bisschen härter sind, aber sie müssen im Einvernehmen der teilnehmenden Parteien stattfinden und das geschieht hier nicht.


Fazit: Die Geschichte war insgesamt interessant und spannend, auch wenn zum Teil sehr verstörend, dafür kriegt das Buch Stern, den erotischen Aspekt bewerte ich jedoch mit 0 Sternen. Unter ein anderen Genre und eine besserer Warnhinweis, kann eine Leserin wisse, worauf sie sich einstellt und besser entscheiden, ob sie das Buch lesen will.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Collegegeschichte mit einiges an Herzschmerz

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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Inhalt:
Daisy und Quinn kennen sich seit ihrer Kindheit und sind seitdem die besten Freunde. Als Teenager verlieben sie sich. Pläne für die Zukunft sind auch schon gemacht, doch dann muss Daisy wegziehen, ...

Inhalt:
Daisy und Quinn kennen sich seit ihrer Kindheit und sind seitdem die besten Freunde. Als Teenager verlieben sie sich. Pläne für die Zukunft sind auch schon gemacht, doch dann muss Daisy wegziehen, weil ihr Vater einen neuen Job in einer anderen Stadt hat. Der Kontakt bricht abt. Zwei Jahre später treffen die beiden sich auf dem College wieder. Das College, was für beide als Paar zu ihren Zukunftsplänen gehört. Doch Quinn hat eine neue Freundin. Es ist niemand anders als Daisys frühere beste Freundin Alexis. Für Daisy bricht eine Welt zusammen. Da aber ein Collegecampus doch eher klein ist, treffen sich die beiden immer wieder. Was bewirken diese Zusammentreffen?

Cover und Schreibstil:
Das Cover ist mir als erstes in den Augen gesprungen. Es sieht wunderschön aus. Ich finde es nur schade, dass der junge Mann auf dem Cover nicht wirklich Quinn darstellt, da er blondes, zerzaustes Haar hat. Auch Daisy wird nicht richtig gut dargestellt. Von ihren zerzausten Haaren fehlt jede Spur. Ein schönes Cover, der aber auch zu einem anderen Buch passen würde. Einen größeren Bezug zu dem Buch hätte ich besser gefunden.
Ich kannte die Autorin bisher nicht, aber der Schreibstil lässt sich leicht lesen. Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Seite verflogen sind. Die Wortwahl ist an der einen oder anderen Stelle nicht ganz jugendfrei. Mich stört es nicht, es gibt aber Leser, die bei einer solchen Wortwahl empfindlichen reagieren.
Was mir leider nicht ganz so gut gefallen hat, war der sehr häufig gebrauch des Wortes „Yeah“. Das hat mich wirklich schon sehr gestört. Gefühlt, kam das simple Wort „Ja“ so gut wie nie vor. Wäre aber an sehr vielen Stellen passender gewesen. Da appelliere ich an der Übersetzerin das Buch nicht so extrem zu amerikanisieren. Auch der Gebrauch von „Lunch“ und „Dinner“ kann man im Deutschen durchaus anders machen.

Meinung zum Buch:
Es wird vor allem aus Daisys Sicht geschrieben, einige Kapitel sind aber auch aus Quinns Sicht geschrieben, was ich sehr gut finden. So konnte ich als Leserin einen größeren Bezug zu den Charakteren gewinnen. Außerdem gefällt mir sehr gut, dass es zu Anfang recht häufig zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt. So lernt man als Leser aus erster Hand, wie sich die Liebesgeschichten zwischen Quinn und Daisy entwickelt hat.
Die Geschichte in der Gegenwart spielt im gesamten ersten Semester statt. Dabei gibt es immer mal wieder kleinere Zeitsprünge von 1 – 2 Wochen. Das finde ich gut, denn so wirkt die Handlung nicht gehetzt, es bleibt aber spannend.
Es geht hier nicht, um die klassische Collegeliebe, da sich Quinn und Daisy schon sehr lange kennen und lieben. Ein Stückweit geht es um Liebeskummer und Herzschmerz. Es geht auch darum die „richtigen“ Entscheidungen zu treffen und wiederum mit den Konsequenzen zu leben, wenn die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Wer in dem Alter ist oder war, wird sich damit auf die eine oder andere Weise identifizieren können.
Die Geschichte lebt davon, dass es in der Vergangenheit zu Missverständnissen gekommen ist. Das ist ja auch noch in Ordnung. Die Geschichte lebt aber auch davon, dass Entscheidungen getroffen wurden, wie bspw. Quinns Entscheidung mit Alexis zusammenzukommen, die auch die Gegenwart beeinflussen. Das hätte gut vermieden werden können. Sonst passiert im Verlauf der Geschichte nicht viel, was auch aus anderen Geschichten in diesem Genre bekannt ist.
Daisy gefällt mir als Protagonistin grundsätzlich ganz gut. Sie ist nicht das perfekte Mädchen. Sie ist schusselig, hat nach dem Malen immer überall Farbe und ihre Haare sitzen nicht perfekt. Sie ist aber ein herzensguter Mensch, aber auch ein bisschen naiv. Ich hätte an der einen oder anderen Stelle mir gewünscht, dass sie mehr Stärke zeigt. Oftmals lässt sie sich zu sehr von anderen bestimmen.
Quinn gefiel mir im Vergleich zu Daisy nicht ganz so gut. Ja, er ist romantisch und gutaussehend. Aber am Ende ist er doch ein großer Idiot. Sein Verhalten, vor allem Alexis gegenüber finde ich mehr als grenzwertig. Auch dass er anscheinend seine Hormone an vielen Stellen hat entscheiden lassen, ist schwierig. Als Frau kann ich mich vielleicht auch nicht so gut reinversetzen, aber ich finde, das entschuldigt sein Verhalten nicht. Auch wird es sehr schnell eifersüchtig, was er auch zeigt. Darauf hat er überhaupt kein Anspruch und ich finde das gar nicht in Ordnung. Da hätte Daisy empörter reagieren sollen, das passiert aber leider nicht.
Die Nebencharaktere, die hier eine besondere Rolle spielen sind vor allem Alexis, Toby und Pippa. Toby ist Quinns Mitbewohner. Er ist ein bisschen speziell, das geht aber in der Geschichte unter. Am Ende wird das nochmal aufgegriffen. Das ist wohl die Überleitung zum nächsten Buch der Reihe, wo Toby und Pippa die Protagonisten sind. Pippa ist Daisys Mitbewohnerin und die beiden freunden sich recht schnell an. Ich mag Pippa gerne. Sie ist recht auf dem Boden der Tatsachen, realitätsnah, die aber auch schon früh mit keine leichten Lebenssituationen umgehen musste. Außerdem ist sie eine tolle Freundin. Mehr Glück hätte Daisy nicht haben können. Alexis ist hier natürlich die „Böse“. Einerseits hat sie es verdient, anderseits aber nicht. Am Ende kann ich trotzdem ein bisschen Mitleid für sie empfinden.

Alles in allem ist aber eine ganz süße Geschichte, die Ella Fields kreiert hat. Leicht und schnell zu lesen, wobei es trotzdem spannend bleibt.

Empfehlung:
Für Leserbegeisterte zu dem Genre New/Young Adult ist das Buch zu empfehlen. Das Rad wird hier natürlich nicht neu erfunden, aber es ist ein gutes Lesevergnügen.
Mich interessiert die Geschichte um Toby und Pippa schon, deswegen werde ich wohl auch das zweite Buch aus der Reihe lesen. „Suddenly Forbidden“ kann man aber ohne Problem als Standalone lesen, da die Geschichte abgeschlossen ist.

(Ich habe dieses Buch durch Netgalley als kostenloses Leseexemplar erhalten. Vielen Dank dafür.)