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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Sehr unterhaltsame Familiengeschichte

Liebe ist die beste Köchin
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Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Die wilden Weiber vom Gasthaus »Lamm« – so nennen die eigenwilligen Dorfbewohner die Frauen der Familie Lehner. Johanna, die achtunddreißigjährige Köchin des Gasthauses, hat es nicht leicht mit ihren vier durchgeknallten Tanten und ihrer Mutter, die trotz Demenz in der Küche mithelfen will. Und als dann noch der Buchhändler Jérôme auftaucht und Johanna den Kopf verdreht, ist das Chaos komplett. Doch Johanna ahnt nicht, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Jérôme ihr Leben auf eine Weise verändern wird, mit der sie nie gerechnet hätte …


Meine Meinung:

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Die Geschichte wird aus Johannas Sicht erzählt. Der Schreibstil ist sehr locker und humorvoll. Es gab viele Stellen, wo ich laut auflachen musste. Zwischen den Kapiteln befindet sich oft Interviews mit anderen Charaktere. Diese Interviews stammen aus der Zukunft, deswegen wird von Anfang immer wieder angedeutet, dass noch was kommt, aber nicht was, was die Spannung steigen lässt.

Die Geschichte ist eine Mischung aus Familiendrama, Liebe und Selbstfindung.

Johanna muss, seitdem ihre Mutter aufgrund ihrer Demenz nicht mehr fähig zum Kochen ist, im Gasthaus kochen. Sie ist eine super Köchin, aber eigentlich mag sie mehr den Service, da sie so Kontakt zu den Gästen hat. Dabei muss sie sich mit ihren Tanten rumschlagen, die ihr Leben quasi bestimmen. Es hat mir gut gefallen, dass hier deutlich dargestellt wurde, wie anstregend das Arbeiten in der Gastronomie ist. Wir würdigen diese Menschen manchmal viel zu selten.

Mit dem Umgang des Themas Demenz schlägt die Geschichte ernstere Züge an. Wenn man selber davon betroffen ist, berührt das emotional sehr. Das hat die Autorin toll gemacht. Trotzdem geht der Humor der Geschichte nicht verloren.

Auf der Familie lastet ein Fluch, denn die Männer halten dort nicht lange durch. Warum, muss man dann selber lesen. Dieser Teil wird sicherlich ein bisschen überspitzt dargestellt. Auch wenn ich das normalerweise nicht mag, fand ich das hier passend und es hat mich herzlich zum Lachen gebracht.


Johanna wollte nie bei der Familie bleiben und im Gasthaus arbeiten. Sie hat in jungen Jahren noch versucht zu "fliehen", aber letztendlich hat es nicht geklappt. Außerdem leidet sie augenscheinlich auch vom Männerfluch der Familie. Sie ist im Gasthaus völlig überarbeitet, ihrer Mutter geht es immer schlechter und schlechter, wodurch Johanna noch mehr zu tun hat. Da sind da noch die Tanten, die auch immer viel von Johanna fordern und sie nie in Ruhe lassen. Sie mischen sich in alles ein, auch in ihr Liebesleben. Das alles zerrt an Johanna. Im Verlauf der Geschichte hat Johanna immer wieder Auf und Ab. Auch bezüglich der Liebe. Sie braucht viel an Zeit, bis sie endlich zugibt, was sie wirklich will. Aus diesen Gründe wirkt sie manchmal eher jünger, als sie hier ist. Auch das hat mich nicht gestört, weil ich fand, dass es insgesamt stimmig ist.


Da es sich hier um einen kleinen Dort handelt, kommen viele Charaktere vor. Diese ganzen Charaktere auseinander zu halten ist manchmal ein bisschen schwierig und ich hatte vor allem an Anfang Schwierigkeiten mit. Wie es immer so ist, hat ein kleiner Dorf immer Vor- und Nachteile, die auch hier sehr schön dargestellt werden. Alle Charaktere waren auf ihre Art besonders und selbst wenn sie nur ein kleine Rolle hatten, wurde ihre Besonderheit gut dargestellt.

Auch wenn mir das Ende nicht zu 100 % zugesagt hat, fand ich das Buch einfach insgesamt klasse, da es humorvoll aber auch emotional ist. Deswegn gibt es von mir ein ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.11.2019

Schottland von seiner schönsten Seite

Tweed
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Zum Inhalt (Klappentext):

Die junge und ehrgeizige Immobilienmaklerin Julia reist nach Schottland, um im Auftrag ihres Chefs ein altes Gutshaus am River Tweed in Augenschein zu nehmen. Allerdings ist ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Die junge und ehrgeizige Immobilienmaklerin Julia reist nach Schottland, um im Auftrag ihres Chefs ein altes Gutshaus am River Tweed in Augenschein zu nehmen. Allerdings ist sie nicht die Einzige, die Interesse an dem begehrten Anwesen hat. Ein perfides Spiel mit skrupellosen Geschäftsleuten beginnt. Inmitten von Intrigen und Verrat beginnt schließlich die wilde und geheimnisvolle Landschaft der schottischen Borders auf sie zu wirken. Als dann noch der vermeintliche Forellenfischer Charles McCundran in ihr Leben tritt, muss sie sich endgültig zwischen Liebe und Karriere entscheiden.


Meine Meinung:

Wegen des Klappentexts habe ich vor allem eine Liebesgeschichte erwartet, deshalb hatte ich andere Erwartungen an das Buch. Die Liebesgeschichte ist ein Teil der Geschichte, aber definitv nicht der Schwerpunkt! Der Schwerpunkt liegt eher bei dem Plan der Geschäftsleute rund um das Gutshaus.

Der Schreibstil ist soweit ganz angenehm und flüssig. Damit hatte ich keine Probleme. Die Geschichte wird aus viele Perspektiven erzählt. Quasi jeder Charaktere, der in der Geschichte vor kommt, hat mindestens ein Teilstück, der aus seiner/ihrer Sicht erzählt wird. Der Wechsel der Perspektiven geschieht dadurch, dass die Orte gewechselt werden. Die werden immer in kursive Schrift gekennzeichnet. Dann muss man selber herausfinden, wessen Perspektive nun im Mittelpunkt steht. Manchmal kommt es auch vor, dass die Perspektive innerhalb eines Ortes wechselt. Das wird dann durch eine leere Zeite gekennzeichnet.

Mein Problem war, dass durch die viele Charaktere ich die Übersicht ein bisschen verloren habe. Zumindest zu Beginn. Ich bin allgemein schlecht mit Namen, deshalb hatte ich meine Schwierigekeiten. Neben den ganzen Namen der Charaktere kommen ja auch noch die Namen der Örtlichkeiten hinzu. Nach den ersten zwei Kapiteln (das Buch hat 5 sehr lange Kapitel), habe ich mich aber endlich richtig gut eingefunden und ab da hat mir das Lesen unglaublich viel Spaß gemacht.

Die viele wechselnden Perspektiven sind spannend, denn so erfährt man einige Gehemeinisse, die man sonst nicht erfahren würde. Es macht aber auch den Geschichtsablauf manchmal ein bisschen träge. Außerdem gibt es bestimmte Szenen, vor allem in Bezug auf Julia, die ich gerne ausführlicher gehabt hätte. So konnte ich vor allem die Liebesgeschichte um Julia nicht nachvollziehen. Das ging dann einfach zu schnell mit zu wenig Erklärungen.

Auf die einzelnen Chraktere möchte ich gar nicht eingehen, da es zu viel sind. Eine große Rolle spielt eben Julia und Elinor, die Besitzerin des Guthauses. Alle Charaktere haben mir auf ihre Weise gefallen. Natürlich sind einige unsympatisch, aber das soll ihre Rolle sein und es passt. Sie haben alle ihre Fehler und Probleme, was sie sehr realitisch wirken lässt. Die Intrigen, die im Hintergrund gesponnen werden, sind spannend.

Ein spannender Roman mit Intrigen, ein bisschen detektivische Arbeit, den richtigen Weg für sich selbst finden und ein bisschen Romanze. Das ganze spielt in Schottland, was wirklich sehr schön dargestellt wird.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Es war mehr Potential in der Geschichte

Finde mich. Jetzt
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Zum Inhalt (Klappentext):

Von der Liebe bitter enttäuscht, zieht Tamsin zum Literaturstudium ins kalifornische Pearley. Sie möchte sich voll auf sich selbst konzentrieren, den Männern hat sie ein für ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Von der Liebe bitter enttäuscht, zieht Tamsin zum Literaturstudium ins kalifornische Pearley. Sie möchte sich voll auf sich selbst konzentrieren, den Männern hat sie ein für alle Mal abgeschworen. Doch dann trifft sie auf Rhys. Er ist unnahbar und faszinierend. Was Tamsin nicht weiß: Er saß seine gesamte Jugend unschuldig im Gefängnis. Jetzt muss Rhys sich plötzlich in einer ihm völlig fremden Welt behaupten. Auch er fühlt sich zu Tamsin hingezogen, die ihm voller Tatendrang hilft, alles Verpasste nachzuholen. Langsam beginnt er wieder zu vertrauen. Doch Rhys hat Tamsin noch längst nicht alles erzählt …


Meine Meinung:

Ich muss an dieser Stelle erwähnen: Ich bin in dieses Cover verliebt! Vor allem wann man es in der Hand hält, ist es noch schöne als ein Foto davon. Schon alleine deswegen wollte ich dieses Buch lieben. Leider hat es nicht ganz funktioniert.

Der Einstieg in das Buch ist mir gut gelungen. Die Geschichte wird abwechselnd aus Tamsin und Rhys Sicht in der 1. Person erzählt. Dabei sind die Kapiteln ziemlich kurz, sodass die Sichtwechsel recht häufig stattfinden. Mich persönlich hat es nicht gestört.

Es treffen zwei Charaktere auf einander, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Tamsin kommt aus eine wohlhabende Familie. Sie will die Pläne ihrer Eltern aber nicht verfolgen und nun folgt sie ihren eigenen Traum, der nur von ihrem Großvater unterstützt wurde, der aber leider verstorben ist. Ihr letzte Beziehung ging kurz vorher zu Bruch und Tamsin hat den Männern abgeschworen. Bis sie Rhys trifft. Tamsin lebt ein bisschen in der Vergangenheit (sie steht auf Klamotten aus der 80er und mag Schallplaten). Sie ist recht tough, da sie ihren eigenen Weg geht. Sie hat schöne Träume für ihr Studium und sie ist nicht auf den Mund gefallen.

Nachdem Rhys sechs Jahre im Gefägnis verbracht hat, muss er sich erstmal in der "neuen" Welt zurecht finden. Verständlichweise. Außerdem hat er einige Dämone aus der Vergangenheit, die er zu bekämpfen hat. Rhys hat im Verlauf des Buches die größte Entwicklung gemacht: Am Anfang verschlossen und schüchtern zu einen jungen Mann, der Verantwortung übernehmen will und einige tolle Freundschaften schließen konnte.

Der Geschichtsverlauf ist soweit ganz in Ordnung. Einige Sachen sind vorhersehbar, was aber in Ordnung ist, weil das Genre das nunmal mit sich bringt. Einige Sachen sind nicht ganz so realistisch, aber auch das ist okay. Viele Sachen hätten aber zu Ende gedacht werden müssen. Das Tempo ist an einigen Stelle super schnell, wo jedoch ein bisschen mehr Raum nötig wäre, damit auch diese Teile der Geschichte ordentlich erzählt werden. Da müsste man aber von der eigentlichen Liebesgeschichte weggehen. Vielleicht wurde das deswegen nicht weiter verfolgt. Man wird mit halbherzigen Lösungen abgespeist.


So ähnlich erging es mir auch mit der Beziehung zwischen Tamsin und Rhys. Es geht viel zu schnell, ohne das wichtige Punkte, wie das psychisch verarbeiten der Gefägniszeit von Rhys wirklich ein Thema sind. Das Problem dabei: Rhys Vergangenheit ist nunmal grundlegend wichtig für das Buch. Das hätte aber besser ausgearbeitet werden müssen. Auch nach einem Streit, war zu schnell alles wieder in Ordnung, ohne dass das Problem gelöst wurde.


Ich weiß nicht warum, aber ich konnte mich mit Tamsin nicht richtig anfreunden. Sie hat mich zwischendurch auch ein bisschen genervt. An vielen Stellen war sie richtig naiv, wo sie wiederum vorher aber bewiesen hat, dass sie gar nicht so naiv ist. Die Geschichte mit ihren Eltern fand ich blöd und stellenweise unnötig. Kein Elternteil würde sich auf diese Weise verhalten, wenn sie ihr Kind wirklich lieben! Mir haben allgemein auch ein paar Hintergrundinfos gefehlt, um Tamsin richtig zu verstehen. Ich fand es auch sehr schade, dass sie an der neuen Uni kaum neue Freunde gemacht hat. Dabei ist sie doch recht kommunikativ und vor allem am Anfang des Studiums lernt man unglaublich viele Leute kennen. Ihre Freundschaften beschränken sich eigentlich auf Sam, ihren Kindheitsfreund und Zelda. Über Zelda hätte ich gerne mehr erfahren, aber sie bekommt in Band 2 die Chance dazu.

Rhys fand ich da schon spannender. Über ihn wusste man auch ein bisschen mehr, auch wenn meiner Meinung nach trotzdem nicht genug. Ich fand seine "kindliche" Freude auch ganz süß und passend. Andere Sachen haben mich aber genervt. Er verhält sich z. B. gegenüber Amy, eine Sozialarbeiterin, total unmöglich. Ich verstehe nicht warum! Amy ist super, vor allem zum Ende hin entwickelt sie sich immer mehr. Sein Verhalten konnte ich nicht verstehen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Rhys Fehler während seines Neustarts keine langfristige Konsequezen hat. Das finde ich auch nicht richtig, wie soll er sonst daraus lernen?


Alles in allem war es für ein Debütroman vollkommen in Ordnung. Ich habe das Buch relativ schnell durchgelesen, da der Schreibstil wirklich angenehm ist. Ich finde es nur sehr schade, dass man viel mehr aus dieser Geschichte hätte machen können!

Veröffentlicht am 10.11.2019

Texte zum Nachdenken

Handbuch der Alchemie
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Das Handbuch der Alchemie ist in mehreren Unterkapiteln eingeteilt, die verschiedene Oberthemen thematisieren. So kann man sich das Thema aussuchen, das einen momentam meisten beschäftigt. Es sind kurze ...

Das Handbuch der Alchemie ist in mehreren Unterkapiteln eingeteilt, die verschiedene Oberthemen thematisieren. So kann man sich das Thema aussuchen, das einen momentam meisten beschäftigt. Es sind kurze Geschichten, Gedichte oder einfach kurze lyrische Texte.

Viele Texte haben mich emotionale berührt und viele haben mich auf eine positive Weise zum Nachdenken angeregt. Es ist ein Buch, den man nicht von vorne bis hinten durch lesen muss. Man kann einfach sich zwischendurch ein Text raussuchen und sich ein zeitlang damit beschäftigen, wenn man es möchte.

Zu allen Oberkapiteln gab es mindestens ein, im Normallfall aber mehrere, Texte, die ich toll fand und mit mein jetztiges Leben verbinden konnte. Die Texte sind nämlich zeitlos und passen zu jeder Art von Lebenssituation. Man muss sich nur darauf einlassen wollen! Es ist ein Buch, das man immmer mal wieder zur Hand nehmen kann.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Toller Auftakt in die Speicherstadt-Saga

Der Duft der weiten Welt
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Zum Inhalt (Klappentext):

Hamburg, 1912: Mina Deharde liegt der Kaffeehandel im Blut. Kein Wunder, verbringt sie doch jede freie Minute im Kaffeekontor ihres Vaters, mitten in der Hamburger Speicherstadt. ...

Zum Inhalt (Klappentext):

Hamburg, 1912: Mina Deharde liegt der Kaffeehandel im Blut. Kein Wunder, verbringt sie doch jede freie Minute im Kaffeekontor ihres Vaters, mitten in der Hamburger Speicherstadt. Doch beide wissen, dass sie als Frau das Geschäft nicht übernehmen kann, und einen männlichen Erben gibt es nicht. Während Mina davon träumt, mit ihrem Jugendfreund Edo nach New York auszuwandern, hat ihr Vater andere Pläne für sie. Mina muss sich entscheiden: zwischen Pflicht und Freiheit, Liebe und Familie ...


Meine Meinung:

Ich bin super gut in die Geschichte reingekommen. Der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen. Schön finde ich, dass die Wortwahl an der Zeit der Geschehnisse angepasst wurde. Das finde ich bei historischen Romane sehr wichtig. Die Geschichte wird aus Minas Sicht in der dritten Person erzählt. Man bekommt einen guten Einblick in ihren Gedanken und Gefühle. Durch Briefe bekommt man auch einen Eindruck von den Gedanken der anderen Charaktere.

Ich habe mich entschieden, mein Glück bei der Leserunde für dieses Buch zu probieren, da ich kurz vorher Effi liest von Anna Moretti gelesen haben, das am Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Der Durft der weiten Welt spielt ein bisschen später, in 1912 - 1913. Beide Geschichte handeln von zwei starke Protagonistinnen, die sich ein andere Leben wünschen als das Leben, was die Gesellschaft für Frauen vorsieht. Da hören die Gemeinsamkeiten aber quasi schon auf, denn Der Duft der weiten Welt schlägt dann einen anderen Verlauf an. Der Verlauf hat mir gut gefallen. Vieles war nicht vorhersehbar, was mir gut gefallen hat.

Mina hat mir als Protagonistin gut gefallen. Sie hat von Anfang an einen eigenen Kopf. Deswegen will sie studieren und heiraten steht definitv nicht auf ihre Liste. Im Kaffeehandelgeschäft vom Vater kann sie als Frau nicht einsteigen, trotzdem versucht sie es und entscheidet sich gegen ein Studium. Im Verlauf der Geschichte muss Mina ziemlich reifen. Sie entwickelt sich weiter und am Ende ist sie eine wunderbare junge Frau, die einen hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein zeigt. Sie wird in diesen Buch von einer Jugendliche zu einer erwachsenen Frau, die weiß, dass sie Pflichten zu erfüllen hat.

Edo, als Minas Jugendliebe, ist ein Realist. Er unterstützt Mina zwar, aber bringt sie aber auch auf den Boden der Tatsachen zurück. Er ist ein Stückweit für die Entwicklung von Mina verantwortlich. Ich finde es schade, in welche Richtung sich Edo entwickelt, aber richtig böse sein kann ich ihm nicht.

Auch andere Charaktere haben mir gut gefallen. Der Vater spielt ein sehr wichtig Rolle in Minas Leben. Ich finde die Beziehung zwischen den beiden sehr schön. Minas Schwester wird auch erwachsen und ich hätte gerne mehr über sie gelesen. Selbst Minas Großmutter, die am Anfang so griesgrimmig und steif ist, wird mir mit dem Verlauf der Geschichte sympatischer. Die Charaktere sind alle sehr schön konzeptiert.

Es ist eine wunderbare Geschichte, die deutlich zeigt, dass das Leben Schicksalschläge bereit hält, man aber trotzdem nicht aufhören kann. Man muss das beste aus der Situation machen, denn das Leben geht nunmal weiter. Die Familie Deharde ist mir sehr ans Herz gewachsen. Es ist aber auch eine Geschichte, die mich als Frau unglaublich wütend macht. Wir sollten nie vergessen, dass die Frauenrechte keine Selbstverständlichkeit sind und vor nicht allzu langer Zeit Frauen sehr wenig in der Welt bestimmten konnten.

Es ist hier eine gute Mischung aus Liebe, Erwachsenwerden, einer starken Protagonistin, die ihrer Zeit voraus ist und einiges an Familientragödie. Ich freue mich unglaublich auf den zweiten Teil!

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