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Veröffentlicht am 01.07.2022

Ein erschreckendes Szenario

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Was wäre geschehen, wenn es schon zur Zeit des Nationalsozialismus moderne Technik wie Computer, Telefone, Internet und soziale Medien gegeben hätte?

Das Nationale Sicherheitsamt, kurz NSA, ist unteranderem ...

Was wäre geschehen, wenn es schon zur Zeit des Nationalsozialismus moderne Technik wie Computer, Telefone, Internet und soziale Medien gegeben hätte?

Das Nationale Sicherheitsamt, kurz NSA, ist unteranderem dafür da, die Menschen im Nazi-Deutschland auszuspionieren. In riesigen Datensilos wird gespeichert, was die Menschen alles machen und gemacht haben: Was sie im Deutschen Forum schreiben, wen sie anrufen und was sie sagen, wen sie Elektrobriefe schreiben und viele weitere Dinge. Mit diesen Daten ist es möglich, versteckte Juden und Gegner der Regierung ausfindig zu machen.
Nachdem sie die Schule abgeschlossen hat, fängt Helene Bodenkamp als Programmiererin beim NSA an. Schnell stellt sich heraus, dass sie eine große Begabung im Programmieren hat. Sie muss Programme für die Analysten schreiben, die die Ergebnisse dann auswerten. Am Anfang steht Helene der Arbeit positiv gegenüber, aber als sie dann herausfindet, dass ihre Programme dafür benutzt werden, versteckte Juden und Regierungsgegner aufzufinden und diese umzubringen, wandelt sich ihr Denken: Von nun an versucht sie, ihren Freund Arthur zu beschützen, der sich versteckt hält, bis der Krieg vorbei ist, indem sie Daten und Programme manipuliert.
Die andere Hauptfigur ist Eugen Lettke, Sohn eines gefallenen Kriegshelden. Er arbeitet ebenfalls beim NSA, allerdings als Analyst. Doch er benutzt die Daten für seine eigenen, privaten Rachepläne.

Hinter dem Roman „NSA“ von Andreas Eschbach steht eine sehr gute und interessante Idee, weswegen ich mir auch dieses Buch gekauft habe. Es gibt teilweise sehr gute und erschreckende Szenen, zum Beispiel, als das Versteck von Anne Frank auffliegt. Generell ist es auch sehr erschreckend, was man alles über eine Person herausfinden kann.
Allerdings ist die Idee nicht so gut umgesetzt, wie ich es erwartet habe. Es ging mir vorallem am Anfang viel zu viel um Helenes persönliche Probleme und Lettkes „Hobby“, was später aber besser wird. Ich habe mich außerdem auf ein überraschendes Ende gefreut, wobei ich ebenfalls enttäuscht wurde: Das Ende finde ich nur semi-realistisch.

Schlussendlich kann man sagen, dass der Roman auf einer sehr guten Idee beruht, aber nicht so umgesetzt wurde, wie ich es mir gewünscht hätte.
Ich bin froh, dass das Beschriebene in diesem Buch nicht geschehen ist. Wer weiß, wie heute die Welt dann aussehen würde.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Sie werden beobachtet, doch sie wissen es nicht

The truth behind your lies
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Die beliebte Clique von Emmy, Flo, Ann, Rod und Jens will ihr bestandenes Abitur feiern und macht daher Urlaub in einer Schweizer Berghütte, die ihr von dem Außenseiter Jan zur Verfügung gestellt wurde. ...

Die beliebte Clique von Emmy, Flo, Ann, Rod und Jens will ihr bestandenes Abitur feiern und macht daher Urlaub in einer Schweizer Berghütte, die ihr von dem Außenseiter Jan zur Verfügung gestellt wurde. Jan wollte die ganze Zeit zu ihnen dazu gehören, wurde aber ständig von ihnen ausgelacht und gemobbt. Nun will er sich an ihnen rächen: Mit versteckten Kameras will er sie in der Hütte filmen und dadurch Geheimnisse erfahren, die er dann auf YouTube hochladen will. Doch nicht alles läuft so, wie er es sich vorgestellt hat.

Ich finde die Idee des Romans, der einige Merkmale eines Thrillers aufweist, sehr interessant und spannend. Das Machtverhältnis kehrt sich hier um, weil Jan die Kontrolle über die Kameras hat und die anderen ihm hilflos ausgeliefert sind. Deswegen hat mich das Buch aufgrund des Klappentextes sofort fasziniert.
Im Aufbau der Geschichte gibt es aber oft unglaubwürdige "Zufälle", die so unwahrscheinlich sind, dass es unrealistisch wirkt. Vor allem gibt es sie nur, weil sonst die Handlung, die sich die Autorin überlegt hat, nicht funktionieren würde.
Die Hauptfiguren, also Jan und Emmy, sind beide gut ausgearbeitet und haben beide ihre guten und schlechten Seiten. Die anderen Figuren sind etwas blasser dargestellt. Mairas Schweizer Akzent ist ganz lustig zu lesen, manchmal aber auch schwer zu verstehen.
Die meisten Probleme hatte ich mit dem Schreibstil. Er wirkt so distanziert, was gar nicht wirklich zum emotionalen Thema passt. Das finde ich unpassend, auch wenn ich mich nach einiger Zeit daran gewöhnt habe.
Während der Handlung baut sich ein bisschen Spannung auf, so viel, dass ich oft weiterlesen wollte. Gegen Ende ist das Buch echt spannend, auch wenn mir persönlich das Ende nicht gefallen hat. Das liegt daran, dass es so offen ist. Ich hätte mir eine abschließende Erklärung gewünscht.

Insgesamt hat mich The truth behind your lies nicht so sehr mitgerissen, wie ich es erwartet habe. Das liegt vor allem am distanzierten Schreibstil und dem offenen Ende. Das wichtige Thema, die Folgen von Mobbing, wurde nicht so gut umgesetzt.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Utopia Gardens

Sodom
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In der Zukunft kann man seinen Körper durch illegale technische Prothesen so optimieren, dass man anderen Menschen körperlich überlegen ist. Diese Menschen nennt man dann Cheater. So ein Cheater hat Birols ...

In der Zukunft kann man seinen Körper durch illegale technische Prothesen so optimieren, dass man anderen Menschen körperlich überlegen ist. Diese Menschen nennt man dann Cheater. So ein Cheater hat Birols Vater umgebracht. Deswegen ist Birol auch bei der Polizei in Berlin Mitte: Er will dort endlich mehr über den Tod seines Vaters erfahren. Doch sein Team besteht aus der zum Strafdienst verurteilten Raven, die selber Cheater-Prothesen fertigt und der Polizeischülerin Laura, die heimlich ihre eigenen Ziele verfolgt. Plötzlich taucht ein toter Cheater auf und Birol und seine Kolleginnen müssen in diesem Fall ermitteln. Hat der Cheater vielleicht etwas mit dem Tod von Birols Vater zu tun?

Na ja, wo soll ich anfangen? Es gibt wenige Dinge, die mich an diesem Buch überzeugt haben.
Das, was mich von Anfang an dazu verleitet hat, diesen Roman zu lesen, ist der Klappentext, der schon die Grundidee des Romans verrät. Diese gefäält mir ausgesprochen gut: Ein Thriller, angesiedelt in der Zukunft, in der Menschen sich mit technischen Hilfmittel bessere Körper verschaffen.
Aber da beginnt schon das Problem beim Lesen: Ich haben verdammt nochmal im gesamten Buch nicht verstanden, warum Menschen ihre Körper aufwerten. Und es gibt noch eine Menge anderer Dinge, die ich an der Umsetzung bemängele: Der Roman spielt ja in der Zukunft (ob vor oder nach 2100 scheint der Autorin auch nicht klar zu sein), aber außer den Cheater-Prothesen scheint es keine technische (aber auch keine soziale) Weiterbildung zu geben. Sonst wird absolut nichts erwähnt. Wenn man die Cheater aus der Geschichte löschen würde, könnte das Buch genauso gut heute spielen. Und dann gibt es auch noch Straftdienst bei der Polizei für Verbrecher. Wie unsinnig ist das denn bitteschön? Ich würde doch niemals Verbrecher ermitteln lassen, um das Risiko einzugehen, dass sie dann am Ende ihre Kolleg/innen decken.
Eva Siegmunds Schreibstil ist zwar verständlich, aber sie schafft es nicht, die Informationen geordnet an die Lesenden zu bringen. Zwischendurch hatte ich öfter das Gefühl, als hätte sie einfach vergessen, den Lesenden Informationen zu geben, sodass den Charakteren später nochmal einfällt, eine diese Sache zu erwähnen. Ich muss aber noch erwähnen, dass es die Autorin sehr gut schafft, mit ihren Worten ein düsteres Berlin (der Zukunft oder auch eben nicht) zu zeichnen. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn düstere Dystopien nicht so mein Fall sind. Allerdings habe ich im Text mehrmals "??!" und "bzw." entdeckt. Das hat meiner Meinung nach absolut nichts in einem Roman zu suchen! Hat der/die Lektor/in nicht aufgepasst?
Die drei Hauptcharaktere Birol, Raven und Laura waren auch nicht die sympathischsten Hauptcharaktere, über die ich jemals gelesen habe. Laura war ganz okay, aber Birol und Raven kann ich beide nicht so wirklich ausstehen. Abgesehen von ihren Perspektiven wird noch aus unzähligen weiteren erzählt. Erstmal hat mich das gestört, aber am Ende ist mir endlich klargeworden, warum die Autorin dies so gemacht hat.
Das Ende ist auch ein riesiger Cliffhanger, der mich definitv neugierig auf die nächsten Teile macht.

Grundsätzlich finde ich die Idee des Buches gut, aber die Umsetzung ist echt nicht gut. Solche kleinen Fehler regen mich oft sehr auf, weil ich weiß, dass ohne sie die Geschichte deutlich besser wäre. Aber nicht alles war an diesem Buch schlecht. Ich muss wegen dem Ende endlich weiterlesen und weil die Lesenden immer noch nicht einige Geheimnisse der Hauptcharaktere erfahren haben. Und schließlich hat mir das Lesen schon Spaß gemacht. Eine Empfehlung geht zwar nicht unbedingt raus, wer aber unbedingt Lust hat, einen düsteren dystopischen Roman mit einem Hauch von Thriller zu lesen, kann sich ja mal an diesem Buch versuchen.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Regeln für Mädchen

Rules For Being A Girl
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Marin ist ein normales Mädchen, das auf eine normale amerikanische High School geht und dort bei der Schülerzeitung mitarbeitet. Irgendwann möchte sie unbedingt an einem berühmten College studieren, wie ...

Marin ist ein normales Mädchen, das auf eine normale amerikanische High School geht und dort bei der Schülerzeitung mitarbeitet. Irgendwann möchte sie unbedingt an einem berühmten College studieren, wie ihre Eltern und Großeltern es getan haben. Doch als ihr Lehrer sie gegen ihren Willen küsst, fällt ihr zum ersten Mal richtig auf, wie Mädchen und Frauen überall benachteiligt werden. Darüber schreibt sie einen Artikel in der Schülerzeitung, der nicht überall auf Zustimmung stößt.

Eigentlich hatte ich keine großen Erwartungen an dieses Buch und schlussendlich hat es mich auch nicht wirklich überzeugt.
Aber erstmal zu dem, was mit gut gefallen hat: Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist gut: Aus der Ich-Perspektive von Malin wird locker in einem jugendlichen Schreibstil von ihren Erlebnissen erzählt.
Auch das Thema ist wichtig und sollte viel mehr thematisiert werden. Sexismus im Alltag, dass Mädchen anders behandelt werden als Jungen.
Die Umsetzung des Themas hat mich aber überhaupt nicht angesprochen: Ich finde, die Handlung ist sehr unrealistisch. Marin hat sich noch nie für die Gleichbehandlung von Mädchen und Jungen interessiert, es war ihr immer egal, dass für Mädchen andere Regeln gelten als für Jungs, und dann plötzlich, von einem Tag auf den anderen, ist sie plötzlich eine große Feministin. Das kommt mir ehrlich gesagt echt unrealistisch vor. Es gibt keinerlei Einteilung von ihr bezüglich dieses Themas. Genauso ist es bei der Lovestory. Plötzlich sind sie ein Paar, ohne irgendwelche Entwicklung.
Ich habe auch mehr Spannung erwartet, aber es gab eigentlich überhaupt keine.

Schade, eigentlich hätte Rules for being a girl ein wirklich gutes Buch sein können. Es wird zwar ein wichtiges Thema angesprochen, aber die Umsetzung ist nicht gut gelungen.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Das Spiel eines Psychopathen in London

Spiel des Lebens
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Emily fängt gerade ihr Studium in London an, als eine mysteriöse Person anfängt, Rätsel zu stellen. Löst sie diese nicht in der angegebenen Zeit, stirbt ein Mensch. Damit jagt er sie durch ganz London ...

Emily fängt gerade ihr Studium in London an, als eine mysteriöse Person anfängt, Rätsel zu stellen. Löst sie diese nicht in der angegebenen Zeit, stirbt ein Mensch. Damit jagt er sie durch ganz London und treibt sie an den Rand des Wahnsinns. Warum hat dieser Psychopath genau sie für seine Spielchen ausgewählt?

Die Idee hinter dem Jugendthriller von Veit Etzold finde ich spannend und klingt nach einem spannenden und actionreichen Buch. Doch leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen. Aber erstmal ein paar gute Sachen.
Veit Etzold Schreibstil ist wirklich gut. Er ist angenehm, sodass ich das Buch flüssig lesen konnte. Zu jedem Zeitpunkt der Handlung könnte ich nachvollziehen, was passiert und mir war nichts unklar.
Die Aufmachung vom Buch ist auch wirklich schön: Mit gefällt der Farbschnitt mit der Skyline von London sehr.
Leider gefallen mir viele andere Dinge nicht. Mir war von Anfang an klar, wer der Psychopath ist. Aber ich muss betonen, dass es trotzdem spannend war, das Buch zu lesen, da die Spannung durch Emilys Rätsel aufrecht erhalten wird. Außerdem verstehe ich die Hintergründe des Psychopathen nicht. Es ist einfach unlogisch, warum er das ganze tut.
Das ist aber auch nicht das einzige Unlogische an diesem Buch. Es gibt viele Logikfehler, die für mich sehr schlimm zu ertragen waren. Zum Beispiel werden physikalische Formeln vertauscht und in einem falschen Sinn benutzt, eine SIM Karte wird einfach aus einem Handy in ein anderes gesteckt, ohne dass man eine PIN eingeben muss und es wird behauptet, das Burj Khalifa sei 1000m hoch (es ist nur knapp 830m hoch). Da frage ich mich, ob der Lektor/die Lektorin überhaupt das Manuskript aufmerksam gelesen hat.
Die Liebesgeschichte ist auch einfach unrealistisch. Sie haben nie Gefühle für einander geäußert, aber dann sind sie plötzlich zusammen. Für mich ist das einfach unsinnig.

Es gibt einige Dinge, die mit an Spiel des Lebens nicht gefallen. Die Handlung ist unrealistisch und vorhersehbar, es gibt viele Logikfehler und die Liebesgeschichte ist unglaubwürdig. Dafür aber ist die Handlung trotz ihrer Vorhersehbarkeit spannend und der Schreibstil von Veit Etzold gefällt mir gut.

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