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Veröffentlicht am 12.08.2022

Eine Story, die Leben kostet

Paradise City
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Deutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen ...

Deutschland in der Zukunft: Die meisten Menschen leben in großen Städten, wenige auf dem Land. Berlin ist nicht mehr der Regierungssitz, sondern Frankfurt, das mit dem Rhein-Main-Gebiet zu einer riesigen Megacity verschmolzen ist. Liina ist eine Rechercheurin bei einer der letzten nicht-staatlichen Nachrichtenportalen. Als sie eine alltägliche Meldung auf dem Land überprüfen soll, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall und eine andere Rechercheurin wird ermordet aufgefunden. Beide haben an der selben Geschichte gearbeitet. Liina muss unbedingt herausfinden, warum ihre Kollegen gestorben sind.

Die Idee von dem Staat, der in der Geschichte beschrieben wird, finde ich gut und kreativ. Auch die Auflösung, die große Geschichte, die Liinas Kollegen das Leben gekostet hat, ist spannend und passt genau in das Bild des Staates, der beschrieben wird.
Das ist aber eigentlich das Einzige, was sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig. In kurzen knappen Sätzen wird das Geschehen erzählt. Die Geschichte ist aus Liinas Sicht in der Er/Sie-Perspektive geschrieben worden. Zusätzlich zum Geschehen erhält man aber auch einen Einblick in Liinas Gedanken. Das passt irgendwie nicht mit der Erzählperspektive zusammen und hat mich häufig irritiert. Im Verlauf des Buches habe ich mich aber an den Schreibstil gewöhnt und habe ihn ganz akzeptabel gefunden.
Durch diesen Schreibstil habe ich viele Dinge auch nicht verstanden. Die Auflösung am Ende habe ich nur verstanden, weil ich nochmal genau darüber nachgedacht habe und gegenfalls nochmal nachgeschlagen habe, was da passiert ist.
Im Verlauf der Handlung erfährt man immer mehr über Liina. Leider ist sie immer noch eine sehr blasse Hauptperson und ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr ausgearbeitet wäre.

Insgesdamt ist "Paradise City" von Zoë Beck nur ein mittelmäßiger dystopischer Thriller. Leider hat mir der Schreibstil überhaupt nicht gefallen, trotzdem stekct hinter dem Buch eine interessante Idee.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Habe mir von dem Buch wirklich mehr erhofft!

Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz (Romantic Suspense meets Dark Academia)
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Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines ...

Ivy ist mit ihren Eltern von Deutschland nach New York gezogen. Dort absolviert sie ihr letztes Schuljahr auf der St. Mitchell High School, eine Schule für die Reichen in New York, auf die sie dank eines Stipendiums geht. Doch dort gibt es jedes Jahr das Spiel, bei dem man Punkte durch Challenges und dem Verraten von eigenen Geheimnissen bekommt. Wenn man gewinnt, bekommt man im nächsten Jahr die Spielleitung und erfährt die Geheimnisse von allen bisherigen Spielern. Als Ivys Freund Heath sich plötzlich von ihr abwendet, vermutet sie das Spiel dahinter. Ivy setzt sich in den Kopf, das Spiel zu beenden.


Die Geschichte wird aus der Sicht von Ivy erzählt, ab und zu findet man aber noch kleine Kapitel aus der Sicht von Heath und Kapitel, die aus der Sicht von einer unbekannten Person erzählt werden. Das ganze ist in der Er/Sie-Perspektive. Die Art und Weise, die Geschichte zu erzählen, hat die Autorin Stefanie Hasse gut hinbekommen.

Die Idee, dass an einer Schule jedes Jahr eine Art Wahl, Wahrheit oder Pflicht Spiel durchgeführt wird, ist auch gut und könnte am Ende wirklich spannend sein.
Leider ist die Geschichte überhaupt nicht spannend. Die Handlung plätschert nur vor sich hin, selbst am Ende ist kaum Spannung vorhanden. Die gesamte Geschichte besteht irgendwie nur aus Partys, zu denen Ivy mit ihren Freunden geht. Dann ganz am Ende hat mich die Auflösung doch deswegen nicht so richtig geschockt, wie es wahrscheinlich gedacht war.

Immer wieder enthüllen auch Ivys Freunde Dinge, die die Geschichte wenden. Da Frage ich mich, warum Ivy das noch nie zuvor von ihren Freunden erfahren hat. Das wirkt insgesamt nicht sehr realistisch auf mich.

Außerdem kommen auch die Kinder von den reichen Leuten aus New York vor. Diese denken gefühlt nur an Partys, Alkohol und Designerklamotten und sind hochnäsig, arrogant und selbstverliebt. Nur manche von ihnen hatten wirklich gut konstruierte Charaktere.

Die Hauptperson Ivy kommt mir oft sehr naiv und ohne Selbstbewusstsein vor. Das hat mir auch nicht so gut gefallen, auch wenn das natürlich für die Story so sein muss.


Insgesamt habe ich mir von den Jugendroman "Secret Game" von Stefanie Hasse deutlich mehr erhofft. Die Handlung ist nicht sehr spannend, die Hauptperson zu unsympathisch und viele Nebencharaktere unterscheiden sich nicht sehr in ihrer Persönlichkeit.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Eine Emtführung mit dramatischen Wendungen

Die Entführung
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Im September 2000 wird Leni, die Tochter des reichen Unternehmers Karl Festing mit ihrer besten Freundin Ronja entführt. Die Erpresser fordern Lösegeld, doch Festing weigert sich erstmal, zu zahlen. Nach ...

Im September 2000 wird Leni, die Tochter des reichen Unternehmers Karl Festing mit ihrer besten Freundin Ronja entführt. Die Erpresser fordern Lösegeld, doch Festing weigert sich erstmal, zu zahlen. Nach zahlreichen Überzeugungsversuchen zahlt er doch, trotzdem endet die Entführung nicht für alle Beteiligten gut. Siebzehn Jahre später wird eine Leiche in einem Waldstück gefunden und einige Dinge der damaligen Entführung erscheinen in einem anderen Licht.

Die Idee hinter diesem "Kriminalroman" finde ich nicht wirklich interessant. Allerdings hat der Klappentext ein kleines bisschen Spannung in mir geweckt, weswegen ich den Roman schlussendlich auch gelesen habe.
Er war aber ganz anders, als ich erwartet habe. Ungefähr die Hälfte der Handlung spielt in der Vergangenheit zur Zeit der Entführung. Ich habe erwartet, dass es nur Rückblenden zur Entführung gibt. Das hat mir nicht so gut gefallen, weil das die Handlung so lange herausgezögert hat.
Bis auf die verschiedenen Zeitebenen ist der Schreibstil ganz okay. Er ist nicht besonders, aber ich habe immer verstanden, worum es gerade geht.
Das trägt auch zum größten Problem dieses Buches bei: Es ist einfach von Grund auf langweilig. Keine Spannung, nur ungefähr 500 Seiten Beziehungsdrama der Familie Festing und der beiden Kommissare. Das Buch hat mich einfach gelangweilt und ich wollte es auch eigentlich nicht mehr beenden.
Außerdem bin ich von den vielen Figuren irritiert, die auftauchen. Es sind so Namen, die ich mir gar nicht behalten konnte. Somit bin ich oft verwirrt gewesen, wenn ein Name aufgetaucht ist, den ich nicht sofort erkannt habe.
Die Hauptfiguren, also die Kommissare Eva und Jakob und die Entführte, Leni, sind ganz gut ausgearbeitet, auch wenn ich kein bisschen mitgefühlt habe und sie auch nicht immer sympathisch und nachvollziehbar fand.
Im zweiten Teil des Romans gibt es mehrere Enthüllungen, die auch tatsächlich ein bisschen Spannung aufbauen. Insgesamt finde ich die Auflösung viel zu kompliziert und verwirrend. Der Weg dorthin ist auch nicht immer ersichtlich.

Den Kriminalroman Die Entführung von Petra Johann kann ich nicht empfehlen. Sein größtes Problem ist, dass er sehr langweilig ist und sich die Handlung zäh über ungefähr 500 Seiten erstreckt. Ansonsten ist auch nichts anderes überragend, deswegen ist das hier kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Eine Fremde im eigenen Dorf

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
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Corey, die vor ein paar Monaten aus ihrem Heimatdorf Lost Creek weggezogen ist, erhält die Nachricht, dass ihre beste Freundin Kyra gestorben ist. Sie wurde tot unter der Eisfläche eines Sees gefunden. ...

Corey, die vor ein paar Monaten aus ihrem Heimatdorf Lost Creek weggezogen ist, erhält die Nachricht, dass ihre beste Freundin Kyra gestorben ist. Sie wurde tot unter der Eisfläche eines Sees gefunden. Corey reist sofort zurück nach Lost Creek, um bei Kyras Beerdigung dabei zu sein. Doch in dem Dorf ist alles anders, als vor ein paar Monaten. Alle Bewohner behaupten, sie hätten mit Kyra ein wichtiges Mitglied ihrer Gemeinschaft verloren, obwohl diese sie immer ausgeschlossen haben, weil Kyra eine bipolare Störung hatte. Und Corey glaubt auch nicht mehr so wirklich daran, dass Kyras Tod ein Unfall war.

Ich hatte selber eigentlich schon nicht so große Erwartungen an das Buch, brauchte aber ein eher ruhigeres Buch zu diesem Zeitpunkt. Leider war es mir etwas zu ruhig. Die Handlung plätschert nur vor sich hin, Coreys Alltag in Lost Creek verändert sich von Tag zu Tag überhaupt nicht. Immer nur das Selbe und furchtbar langweilig. Nur einmal ganz am Ende wird es mal spannend. Ich dachte auch daran, dass Corey schon zu Kyras Tod im Dorf ermitteln wird, aber so war es überhaupt nicht. Sie ist einfach nur dort und ihr Alltag und die entfremdeten Bewohner werden dargestellt. So war die Geschichte sehr langweilig und ich musste mich wirklich durchquälen.
Die Geschichte wird aus Coreys Sicht aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Kapitel sind im Präsens geschrieben, es gibt oft Rückblenden im Präteritum. Ich habe bei vielen dieser Rückblenden nicht verstanden, warum es sie überhaupt gibt. Dahinter sehe ich keinen Sinn.
Das Einzige, was mir gefallen hat, ist die Sprache. Sie ist wirklich schön und vermittelt immer gut die aktuelle Atmosphäre. Außerdem hat der Schreibstil mir immer Bilder im Kopf erzeugt. Das ist aber auch wirklich das Einzige, was gut an dem Buch ist.

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne von Marieke Nijkamp hat mich ehrlich gesagt enttäuscht, obwohl ich auch nicht so hohe Erwartungen an das Buch hatte. Die Story ist einfach nur langweilig und plätschert dahin.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Für mich eine Enttäuschung

Schwarze Stunde
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Der Englisch-Leistungskurs eines Berliner Gymnasium ist auf Stufenfahrt in einem kleinen Dorf in England. Doch an einem Morgen fehlt eine Schülerin: Valerie, über die erzählt wird, dass sie und der Englischreferendar ...

Der Englisch-Leistungskurs eines Berliner Gymnasium ist auf Stufenfahrt in einem kleinen Dorf in England. Doch an einem Morgen fehlt eine Schülerin: Valerie, über die erzählt wird, dass sie und der Englischreferendar Corvin Schwarze ein Paar seien. Kurz darauf erscheint die Polizei. Ein Mädchen wurde schwer verletzt bei den naheliegenden Klippen gefunden worden. Wer war es, der Valerie von den Klippen gestoßen hat?

Das erste Kapitel spielt kurz nachdem Valerie verletzt aufgefunden wurde. Dadurch wird Spannung aufgebaut, denn danach folgen Kapitel aus der Zeit drei Monate vor der Klassenfahrt. Diese werden von Valerie aus der Ich-Perspektive erzählt. Man bekommt einen guten Eindruck in Valeries Gefühlsleben, das in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.
Das ist ein Punkt, der mir wirklich nicht gut gut gefallen hat. Das Buch wird als Thriller bezeichnet, aber eigentlich ist es eher eine Liebesgeschichte. Außer dem ersten und dem letzten Kapitel enthält das Buch keinerlei Thrillerelemente. Deswegen habe ich mich beim Lesen sehr gelangweilt. Die gesamte Handlung plätschert nur vor sich hin, es geht eigentlich nur um die Liebesgeschichte von Valerie und Corvin Schwarze.
Außerdem kann ich einige Handlungen nicht wirklich nachvollziehen. Warum machen Valeries Mitschülerinnen und Mitschüler ihr Morddrohungen? Warum übertreiben sie es so?
Valerie als Hauptperson kann ich nicht immer verstehen. Warum verliebt sie sich in ihren Lehrer und macht sich dann dazu noch Hoffnungen, etwas bei ihm zu erreichen? Außerdem kann ich nicht nachvollziehen, warum sie nicht einfach ihren Lehrerinnen und Lehrern davon erzählt, dass sie anonym bedroht wird.

Insgesamt hat mich "Schwarze Stunde" von Christine Fehér nicht gefallen. Das lag zum größten Teil daran, dass das Buch eher eine Liebesgeschichte statt einem Thriller ist und die Handlung dadurch sehr langweilig ist.

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