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Charlotte

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Veröffentlicht am 21.04.2017

Liebe findet man oft da, wo man sie nicht erwartet

Tage mit dir
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Falk muss an seinem 30. Geburtstag mit ansehen, wie sich sein Arbeitskollege das Leben nimmt. Durch dieses Ereignis aus der Bahn geworfen, überdenkt er sein bisher erfolgreiches und aus seiner Sicht zufriedenes ...

Falk muss an seinem 30. Geburtstag mit ansehen, wie sich sein Arbeitskollege das Leben nimmt. Durch dieses Ereignis aus der Bahn geworfen, überdenkt er sein bisher erfolgreiches und aus seiner Sicht zufriedenes Leben und nimmt sich eine Auszeit.
Dabei trifft er auf die junge Dänin Minje, die - schwanger und allein - scheinbar auf seine Hilfe angewiesen ist.
Die beiden verbringen nur wenige Tage zusammen, doch schon bald stellt sich für Falk heraus, dass es Minje ist, die seinem Leben eine neue Richtung und einen neuen Sinn gibt.

Wie in den Romanen der Prescott-Saga gelingt es Kate Dakota wieder eine Leseatmosphäre zu schaffen, die den Leser in seinen Bann zieht. Zwischen den beiden Hauptfiguren knistert die Luft und die Gespräche sind wie gewohnt lustig und gelungen. Das mag ich an den Büchern von Kate Dakota am liebsten: den Schlagabtausch der Protagonisten.

Das Cover gefällt mir dieses Mal besonders gut und nach dem Lesen fiel mir auf, wie gut es zur Geschichte passt.

Gerne würde ich dem Roman die volle Sternezahl geben, aber ich möchte auch eine ehrliche Bewertung abgeben. Von der ersten Seite an war mir Falk sehr sympathisch, leider kann ich das von Minje nicht sagen, mit der ich zunächst nicht richtig warm wurde. Auch als man zum Ende hin die Beweggründe für ihr Handeln komplett erfassen kann, fiel es mir dennoch schwer, sie ganz in mein Herz zu schließen.
Aber davon abgesehen habe ich das Buch begeistert gelesen und habe die Geschichte von Minje und Falk mit ganzem Herzen mitverfolgt.

Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin, das ich mit Sicherheit auch lesen werde.

Kate Dakota hat mit: "Tage mit dir" wieder einen Roman abgeliefert, der zugleich voller Humor und Tragik ist. Ihre Bücher sind wie das Leben selbst: nicht immer nur eitel Sonnenschein, doch voller Hoffnung und Zuversicht.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Endlich mal wieder was Gutes für Jungs

Mysterium. Der schwarze Drache
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Danny ist ein Zirkuskind und allerlei Gefahren sind ihm nicht unbedingt fremd, doch dann sterben seine Eltern bei einem Brand und seine ganze Welt steht Kopf.
Er reist mit seiner Tante nach Hongkong, wo ...

Danny ist ein Zirkuskind und allerlei Gefahren sind ihm nicht unbedingt fremd, doch dann sterben seine Eltern bei einem Brand und seine ganze Welt steht Kopf.
Er reist mit seiner Tante nach Hongkong, wo auch seine Mutter herkommt. Und schon nach kurzer Zeit wird er zusammen mit seinem Freund aus alten Zirkustagen Major Zamora in die finsteren Machenschaft der Triaden verstrickt.
Seine Tante wird entführt und nun ist es an Danny, alle Rätsel zu lösen.

Mysterium ist ein interessantes, unterhaltsames Jugendbuch, das durch seinen exotischen Schauplatz noch an Spannung gewinnt.
Dank der Karte der Stadt im Einband kann man der Odyssee Dannys sogar weitgehend folgen.
Auf der Suche nach seiner entführten Tante trifft Danny auf diverse chinesische Personen, deren Namen mir allerdings einige Probleme bereiten haben. Ich konnte die Figuren nur schwer auseinander halten, weshalb ich dem Buch insgesamt einen Stern abziehe. Davon abgesehen habe ich gespannt Dannys Erlebnisse verfolgt und würde das Buch jugendlichen Lesern ab ca. 10 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Auftakt zu einer neuen YA-Reihe

Paper Princess
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Paper Princess : Der Auftakt zu einer neuen YA-Reihe

Ella wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Als ihre Mutter, die zuvor als Stripperin gearbeitet hat, schwer erkrankt und schließlich stirbt, ...

Paper Princess : Der Auftakt zu einer neuen YA-Reihe

Ella wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Als ihre Mutter, die zuvor als Stripperin gearbeitet hat, schwer erkrankt und schließlich stirbt, übernimmt Ella ihren Job, um weiter über die Runden zu kommen. Doch mit diesem Job in der Nacht und der Schule tagsüber hat sie sich bald übernommen.
Bis eines Tages Callum Royal vor ihr steht: seine Zeichens Milliardär und, wie er behauptet: Ellas Vormund.
Er nimmt Ella mit zu sich und plötzlich lebt sie in unvorstellbarem Luxus. Dazu kommen aber auch Callums fünf Söhne, die so gar nicht glücklich über ihre neue „Schwester“ sind. Ganz im Gegenteil, nichts wäre ihnen lieber, als dass Ella sofort wieder aus ihrem Leben verschwindet. Und auch Ella fühlt sich in ihrem neuen Leben nicht besonders wohl. Wenn da nicht Reed wäre, der zweitälteste Sohn ihres neuen Vormundes. Obwohl er sie am meisten zu hassen scheint, kann Ella nicht anders und muss immer an ihn denken. Was soll sie tun?
Paper Princess ist der erste Band einer Trilogie. Also lernt man in diesem Teil natürlich erst einmal die Protagonisten kennen. Das kann auch mal langweilig sein, in diesem Fall ist es das überhaupt nicht. Man ist sofort in der Geschichte und ich war von der Story auch sehr schnell gefesselt.
Natürlich haben wir es hier mit einem Young Adult-Roman zu tun, viel Tiefgang kann man da nicht erwarten. Das habe ich natürlich auch nicht und deshalb hat mir das Lesen dieses Teil viel Spaß gemacht. Die Sprache, der Stil und das Drumherum der Geschichte sind gut gemacht und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Natürlich bin ich mehr als gespannt auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Eine Flucht nach Alaska oder vor sich selbst?

Bis an die Grenze
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Josie musste ein paar Tiefschläge hinnehmen, beruflich ist sie am Ende, vom Vater ihrer zwei Kinder ist sie schon länger getrennt und zudem fühlt sie sich schuldig am Tod eines jungen Mannes. Sie fühlt ...

Josie musste ein paar Tiefschläge hinnehmen, beruflich ist sie am Ende, vom Vater ihrer zwei Kinder ist sie schon länger getrennt und zudem fühlt sie sich schuldig am Tod eines jungen Mannes. Sie fühlt sich von allen Seiten bedrängt und als sie nicht mehr weiter weiß, beschliesst sie zu fliehen. So weit, wie sie kann. Sie nimmt ihre Kindern mit nach Alaska, doch auch dort finde sie keine Ruhe vor den Geistern, die sie verfolgen.

Es fängt ganz spannend an. Wir lernen Josie und ihre KInder Paul und Ana kennen. Während die drei in Alaska landen und sich dort mit einem alten gemieteten Wohnmobil auf den Weg machen, erfahren wir langsam warum Josie unterwegs, ja regelrecht auf der Flucht ist.

Dabei hat sie das große Talent, sich und die Kinder von einer chaotischen Situation in die nächste zu manövrieren. Meist spielt Alkohol dabei ebenfalls eine große Rolle.
Doch irgendwie retten sich die drei immer und weiter geht's zur nächsten Katastrophe.

Dave Eggers poträtiert eine Frau, die verzweifelt auf der Suche ist. Nach Ruhe, nach Halt, nach sich selbst.
Leider gönnt er es ihr nicht, diese zu finden und so kann der Leser der Spirale, die Josie immer tiefer in Chaos und Katastrophe bringt, nur zusehen.
Zwischendurch ein kleines Aufatmen, wenn man denkt (wenn Josie denkt), sie hat gefunden, was sie gesucht hat. Doch dann geht die Flucht weiter.

In der ersten Häflte des Buches fand ich es spannend Josies, Pauls und Anas Geschichte zu folgen, doch spätestens dann , als man das Gefühl bekam, es wiederholt sich alles, Josie lernt nicht aus ihren Fehlern und entwickelt sich nicht weiter, wurde das Lesen anstrengend.
Dabei schreibt der Autor unheimlich anschaulich und blumig. Dennoch schafft er es nicht, dass mir die Hauptfiguren sympathisch wurden, ganz im Gegenteil. Je weiter die Geschichte fortschritt, desto unglücklich wurde ich über Josie und ihr Verhalten. Am Ende schien es dann fast wie eine Erleichterung, das Buch fertig gelesen zu haben.

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich dem Buch drei oder vier Sterne geben möchte. Wenn es ginge, wären es 3,5. Ich mochte die Geschichte zunächst sehr, auch wenn die Figuren mir meist nicht wirklich sympathisch waren (diese Kinder sind echt anstrengend!!). Irgendwann jedoch konnte Eggers großartige Sprache auch nicht mehr wett machen, dass sich die Story im irgendwie im Kreis drehte und das Ende dann eine Erlösung war.

Veröffentlicht am 06.10.2016

Abenteuer im Buchstabenland

Leon Reed
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Leon soll beim Vorlesewettbewerb mitmachen, dabei ist Lesen nicht unbedingt seine liebste Beschäftigung. Viel lieber würde er klettern gehen, statt sich mit ellenlangen Wörtern herumzuquälen.
Da passt ...

Leon soll beim Vorlesewettbewerb mitmachen, dabei ist Lesen nicht unbedingt seine liebste Beschäftigung. Viel lieber würde er klettern gehen, statt sich mit ellenlangen Wörtern herumzuquälen.
Da passt es gut, als plötzlich ein Füller auftaucht, der diese viel zu langen und aus Leons Sicht sinnlosen Wörter einfach aufsaugt.
Doch Leon hat seine Rechnung ohne seine Schwester Mira gemacht. Die misstraut der ganzen Sache sehr und so kommt es, dass die beiden Geschwister das größte und spannendste Abenteuer ihres Lebens erleben.

Zunächst einmal zur äußeren Aufmachung des Buches: es ist einfach schön und man sieht sofort, mit welcher Liebe und Sorgfalt hier ans Werk gegangen wurde. Das Cover, die Innenseite des Covers und jede einzelne Illustration sind wirklich toll und machen das Buch zu etwas Besonderem. Leider war die Schrift in den Zeichnungen manchmal doch sehr klein, so dass ich auch mit Lesebrille nicht immer entziffern konnte, was da steht. Das wiederum passte aber gut zum Thema, auch wenn es sicherlich so nicht geplant war.

Der Schreibstil ist locker und leicht und lädt zum schnellen Lesen ein, ganz so, wie es für die Altersklasse sein soll, für die die Geschichte wohl hauptsächlich gedacht ist.

Die beiden Hauptfiguren stehen abwechselnd im Mittelpunkt der Erzählung, so dass man sich gut als Leser mit den beiden identifizieren kann.

Nun zum Besten: das wunderbare Fantasieland Fabula und seine Einwohner. Ich hatte jede Menge Spaß bei den Beschreibungen von Fabula und musste das eine oder andere Mal sehr schmunzeln über deren Bewohner. Ohne zu viel verraten zu wollen: die Erdmupfen sind wirklich großartig. Die Namensgebung in Fabula hat mir gut gefallen und ich glaube, die Autorin hat sich wirklich große Mühe gegeben, ihr Land zu erdenken und zu gestalten. Das merkt man als Leser sofort.

Der rote Faden in der Geschichte: das Lesen und das Nicht-so-gut-lesen-können, zieht sich durch das ganze Buch und thematisiert ein Problem, das so sicher bisher noch nicht in vielen Kinderbüchern auftaucht.
Meiner Meinung nach gelingt es der Autorin dieses Thema spannend und nicht so trocken in ein Kinderbuch umzusetzen.

Von mir gibt es volle 5 Sterne für ein Werk, das mich amüsiert, unterhalten und begeistert hat.