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Veröffentlicht am 21.12.2023

Interessantes Gedankenspiel

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Dies war mein erstes Buch des Autors und auch wenn die Bewertung jetzt nicht bedingt dafür spricht, wird es sicher nicht das letzte gewesen. Die Thematik hier war auch schlicht sehr speziell.
Der Stil ...

Dies war mein erstes Buch des Autors und auch wenn die Bewertung jetzt nicht bedingt dafür spricht, wird es sicher nicht das letzte gewesen. Die Thematik hier war auch schlicht sehr speziell.
Der Stil des Autors hat mir gut gefallen und immer eine kontinuierliche Spannung erzeugt, sodass man wissen wollte, wie es weitergehen wird. Auch die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man die Seiten relativ flott weghören kann. Erzählt wird die Geschichte hier aus der Sicht von Helene, zwischendurch einzelne Passagen von Lettke.
Und da wären wir bei einem Knackpunkt des Hörbuchs ... es handelte sich um eine gekürzte Version. Worin die Kürzung bestand, wusste ich erst, als ich andere Rezensionen gelesen habe - hier wird die Erzählersicht von Eugen Lettke einfach völlig außen vorgelassen. Mit 3 Ausnahmen (die nicht mal gesondert gekennzeichnet sind und einfach komisch mitten drin sind) wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Helene erzählt. Die meiste Zeit stört das auch nicht, aber als zu den Entwicklungen am Ende geht, hat man schon den Eindruck, dass was fehlt und eine Menge Fragen offen bleiben, die Lettkes Sicht vielleicht beantworten könnte.
Die Handlung selbst beschreibt sehr gut den Lebensweg von Helene. Anfangs fand ich es durchaus interessant zu lesen, wie sich die Technik entwickelt und Helene ins NSA kommt und welche Aufträge sie dort hat. Mit der Zeit wirkte es aber doch ein wenig eintönig und kam auch nicht so richtig voran.
Die Entwicklungen der Technik fand ich sehr spannend, aber auf der anderen Seite auch echt gruselig. Gerade wenn man bedenkt, wie sich die aktuelle Technik entwickelt, ist das hier doch ein Schreckensszenario, was ich nicht unbedingt haben wöllte. Auch wenn man sicher ist, dass es einiges bereits gibt.
Im letzten Drittel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und ich fand die Entscheidungen, die Helene getroffen hat, sehr interessant. Überraschende Wendungen inklusive, da man ja nie wusste, wer wo seine Finger noch im Spiel hat. Gewusst hätte ich gerne, wie es mit dem NSA weitergegangen ist - das wird bei Helene nicht mehr thematisiert. Ob ich wüsste, wenn die Sicht von Lettke dabei gewesen wäre, weiß ich nicht. Aber gerade zum Ende hin hatte man das Gefühl, dass einfach zentrale wichtige Wendungen in den Ereignissen fehlten.
Das Ende des Buches hat noch eine Weile nachgewirkt und ich fand ich es auch absolut grausam und unnötig. Dafür hätte man echt was anderes wählen können, das war für mich einfach zu viel des Guten (oder Schlechten). Tatsächlich sind für mich auch noch einige Fragen offen geblieben ... was vielleicht/wahrscheinlich an der fehlenden Sicht Lettkes liegt. Sehr ungünstig gemacht, da einfach eine komplette Sicht zu streichen.

Mein Fazit
Rein objektiv betrachtet war die Geschichte ein sehr spannendes Gedankenspiel und man sollte froh sein, dass es so nicht gekommen ist. Die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man gut durch die Handlung kommt. Helenes Weg war durchaus spannend, wenn er manchmal auch ein wenig eintönig wirkte. Das Ende empfand ich als zu drüber und mir sich zu viele Fragen offen geblieben. Was eventuell auch daran liegen kann, dass durch das gekürzte Hörbuch einfach eine komplette Erzählweise (Eugen Lettke) gestrichen wird. Sehr ungünstig gemacht.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Spannende Geschichte

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Von Christina Henry habe ich schon einige Bücher gelesen - Peter Pan fand ich absolut großartig, Sleepy Hollow und Meerjungfrau konnten mich nicht begeistern. Diese Geschichte ist mir zufällig als Hörbuch ...

Von Christina Henry habe ich schon einige Bücher gelesen - Peter Pan fand ich absolut großartig, Sleepy Hollow und Meerjungfrau konnten mich nicht begeistern. Diese Geschichte ist mir zufällig als Hörbuch in der Bibliothek über den Weg gelaufen und ich hab mich einfach mal auf das Abenteuer eingelassen.
Man sollte sich beim Lesen des Buches bewusst sein, dass es sich hier nur bedingt um eine Märchenadaption handelt. Denn außer dem Namen, dem roten Umhang und dem Weg zur Großmutter hat das Buch nicht wirklich viel mit dem Märchen gemeinsam. Es ist eher ein Endzeitroman oder eine Dystopie. Ich bin tatsächlich ohne Erwartungen an die Geschichte rangegangen (bedingt durch die beiden nicht gefallenen Bücher) und war offen für das, was hier so alles kam.
Die Sprecherin hat hier einen wirklich guten Job gemacht und mich vollends in die Geschichte ziehen können. Tatsächlich sind die Minuten einfach nur so verflogen und ich war immer wieder schockiert zu sehen, wie weit ich schon in der Geschichte war. Erzählt wird sie aus der Sicht von Red, weitere Sichten hätte man auch gar nicht gebraucht.
Die Geschichte wechselt zwischen Davor (zum Start der Krise) und Danach (aktueller Zeitpunkt). Beide waren natürlich spannend und im Regelfall wechselte man dann die Sicht, wenn es kleine Cliffhanger gegeben hat. Auch fragte man sich im Danach immer, was schon alles passiert ist und es war super, dass man das auch erleben konnte. Die Enthüllungen waren spannend gemacht und man wusste lange nicht, was nun eigentlich die genauen Ursachen waren und wie sich alles in der Welt entwickelt hat.
Red hat mir als Protagonistin wirklich gut gefallen. Ihre Art hat einfach zur Geschichte gepasst. Die anderen Charaktere fand ich ebenfalls spannend gemacht - man wusste oft nicht, wem man in welcher Form trauen konnte. Generell haben sie gut widergespiegelt, wie sich die verschiedenen Typen von Menschen in solchen Situationen verhalten könnten.
Gestört hat mich tatsächlich ein bisschen das Ende. Es kam im Verhältnis zum Rest doch recht schnell und so richtig zufrieden war ich mit den Enthüllungen zu den Ursachen nicht. Klar, man weiß einige Sachen mehr, aber so richtig schlauer fühle ich mich dennoch nicht. Da hatte ich mir doch mehr erhofft, denn man ist ja schon sehr neugierig, was alles dahinter steckt. Auch hätte mich interessiert, wie es in der Zukunft weitergegangen wäre - hätte sich die Welt wieder erholt? Wäre das Virus eingedämmt worden? Es wirkte mir am Ende einfach zu unfertig.

Mein Fazit
Nach dem mir einige Bücher der Autorin nicht gefallen hatten, konnte mich "Rotkäppchen" mit einer spannenden und fesselnden Geschichte überraschen. Das Zusammenspiel zwischen Davor und Danach ist der Autorin echt gut gelungen, sodass ich einfach nur durch die Seiten geflogen bin und die Ursachen des Ganzen herausfinden wollte. Auch Red als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Manko für mich war das Ende, das sich einfach nur unfertig anfühlte. Es sind für meinen Geschmack noch zu viele Sachen offen geblieben und ich hätte gerne auch noch einen Blick in die Zukunft geworfen.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Mehr erhofft

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
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Auf "Murtagh" habe ich mich nach der Ankündigung sehr gefreut, war er doch einer Lieblinge in den Eragon-Büchern und ich hab mich immer ein bisschen geärgert, dass er ... nun ja, keine Spoiler^^ ich war ...

Auf "Murtagh" habe ich mich nach der Ankündigung sehr gefreut, war er doch einer Lieblinge in den Eragon-Büchern und ich hab mich immer ein bisschen geärgert, dass er ... nun ja, keine Spoiler^^ ich war gespannt auf seine Geschichte und hatte doch meine Erwartungen - die sich am Ende leider nicht erfüllt haben.
Zunächst muss ich sagen, dass ich den Sprecher wirklich gut fand und er die Geschichte durchaus spannend erzählt hat. Auch überrascht hat er mich mit seinem Stimmenspektrum, sodass man auch die vielen Nebencharaktere gut auseinander halten konnte.
Ich fand es schön, dass am Anfang nochmal auf die Ereignisse aus Eragon eingegangen wird und man einen kurzen Anriss bekommt, was da alles passiert ist und wo Alagaesia jetzt steht. Die Eragon-Bücher sind einfach ewig her und ich hatte nicht mehr alles auf dem Schirm. Wer die Eragon-Bücher aber noch lesen will, sollte mit ihnen anfangen, da hier höchst gespoilert wird.
Die Handlung konnte und wollte mich nicht so richtig fesseln. Sie wirkt sehr episodenhaft erzählt (keine Ahnung, ob das in Eragon auch so war, zu lange her), dadurch mehrfach in sich abgeschlossen und auch ein bisschen unzusammenhängend. Da hätte ich mir einfach mehr für die Übergänge gewünscht. Auch entstanden so immer wieder sehr langatmige Momente, in denen einfach nicht viel passiert ist. Generell muss ich gestehen, dass man locker hätte 200 Seiten kürzen können und es wäre vermutlich nicht weiter aufgefallen. Streckenweise habe ich beim Hören auch gemerkt, dass ich mitten im Satz gedanklich abgeschwiffen bin, aber einfach nichts verpasst habe.
So richtig wollte der Funke einfach nicht überspringen. In der Eragon-Reihe habe ich mich in der Welt so wohl gefühlt, hier wollte sich das einfach nicht einstellen. Mag vielleicht auch damit zu tun haben, dass man als Hörer eine Karte nicht sehen kann und so manchmal das Gefühl von Entfernungen verloren gegangen ist.
Auf die Dauer extrem gestört hat mich die Tatsache, dass es neben Murtagh und Dorn keine weiteren haupthandelnden Charaktere in der Geschichte gibt. Sicher, so kann man sich ganz auf die beiden konzentrieren. Aber auf die Dauer wirkte es einfach nur eintönig und langweilig, weil es nicht viele Dialoge gab. Ansonsten haben mich die beiden von sich überzeugen können.
Es gibt einige interessante Nebencharaktere, z.B. Alin und Uvek, zu denen ich gerne noch mehr erfahren hätte. Die Bösewichte wirkten auf mich leider nicht so ganz greifbar. Sicher, von der Hexe bekommt man viel mit, aber das drumherum habe ich nicht so ganz greifen können.
Gefreut habe ich mich am Ende über ein Wiedersehen mit einem aus Eragon bekannten Charaktere. Wer verrate ich hier mal nicht. Für meinen Geschmack hätten gerne mehr wieder auftauchen können.
Mit dem Ende selbst bin ich aber auch nicht ganz zufrieden. Schlicht, weil es unfassbar offen ist. Die Situation um die Hexe ist zwar weitgehend geklärt, aber das drumherum ist noch komplett offen. Ich bin bei der Geschichte, auch aufgrund der Dicke, von einem Einzelband ausgegangen und offensichtlich ist sie das nicht. Dafür, dass so lange nicht viel passiert, fand ich das Ende unglücklich offen. Mit anderem Schwerpunkt hätte das sicher alles in ein Buch gepasst. Die Begeisterung auf weitere Bände ist aktuell nicht sehr groß bei mir.

Mein Fazit
Von der Geschichte um Murtagh und Dorn, meinen Lieblingen aus den Eragon-Büchern, hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Das episodenhafte konnte mich nicht so fesseln und insgesamt wirkte die Handlung auf mich sehr langatmig. Murtagh und Dorn als einzige haupthandelnde Charaktere bot zwar viel Tiefe, wirkte auf die Dauer aber auch recht eintönig. Ich hätte mir auch ein rundes Ende gewünscht, so sind einfach zu viele Punkte offen und man kann davon ausgehen, dass es noch einen weiteren Band geben wird.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Fesselnde Fortsetzung

Vengeful - Die Rache ist mein
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Auch wenn Band 1 schon wieder ein bisschen her ist, ist mir der Einstieg in den zweiten Band leicht gefallen. Er ließ sich wirklich gut weglesen, die Seiten verflogen einfach nur. Wie auch schon in Band ...

Auch wenn Band 1 schon wieder ein bisschen her ist, ist mir der Einstieg in den zweiten Band leicht gefallen. Er ließ sich wirklich gut weglesen, die Seiten verflogen einfach nur. Wie auch schon in Band 1 sind hier die Kapitel in einem Countdown angeordnet, wobei dieser nicht chronologisch ist. Man muss doch aufpassen, dass man in den Zeiten nicht durcheinander kommt. Die Sichten wechseln hauptsächlich zwischen Victor, Eli, Marcella, Sydney und June, sodass man sehr umfangreiche Einblicke erhält.
Den Klappentext fand ich ein bisschen unglücklich formuliert - man liest raus, dass es um Marcella geht und Victor und Eli eher wie Nebencharaktere wirken. Dem ist aber gar nicht der Fall. Nachdem man im Prolog einen relativ guten Einblick bei Marcella erhält, hat man ihre Sicht danach lange Zeit nicht. Im Gegenteil, man ist in der Vergangenheit unterwegs und erlebt vorrangig, was bei Victor und Eli passiert ist. Was durchaus spannend war, aber wenn man einen anderen Fokus erwartet, ist man doch ein wenig enttäuscht. Tatsächlich dauert es auch bis knapp zur Mitte des Buches, bis man annähernd in der Gegenwart angekommen ist und die verschiedenen Stränge ineinander laufen. Ab da wird es wirklich spannend, denn durch die Sichten weiß man zwar recht viel, hat aber keinen Plan, wie das Ganze ausgehen wird. Durch die relativ kurzen Kapitel entstehen immer wieder kleine Cliffhanger, die mich dann einfach durch die Seiten fliegen lassen, weil ich natürlich wissen wollte, wie es weitergeht.
Auch spannend fand ich die Einblicke bei anderen EOs und wie sie eigentlich zu ihren Fähigkeiten gekommen sind. Ein bisschen mehr hätte ich mir tatsächlich zu den Entwicklungen von EON gewünscht, die wirkten mir insgesamt doch recht blass als Gegenspieler.
Wie auch schon in Band 1 sind die Wendungen teilweise etwas makaber. Aber es passt zum Setting und zu den Anti-Helden, die Victor und Eli ja darstellen.
Victor und Eli haben mir als Charaktere wirklich gut gefallen, auch wenn ich weiß gott nicht jede ihrer Einstellungen teile. Aber sie funktionieren als Anti-Helden beide echt gut und zusammen gleich nochmal besser. Mitch und Syd empfand ich als gut Ergänzung zur Truppe und habe mich gefreut, dass Syd mehr in den Mittelpunkt gerückt ist und man auch mehr zu ihren Fähigkeiten erfährt.
Marcella ist in diesem Band neu hinzugekommen und mit ihr habe ich mich tatsächlich sehr schwer getan. Ihre Einstellung konnte ich einfach überhaupt nicht verstehen und ihre Art war absolut nicht meins. Als Antagonist hat sie aber an sich gut funktioniert. June fand ich sehr spannend, hätte mir bei ihr aber noch mehr Tiefe gewünscht.
Das Ende war doch anders, als ich das erwartet hatte ... und genau genommen wirklich sehr passend zur Geschichte. Es wirkt ein wenig offen, aber die grundlegenden Handlungsstränge wurden alle auserzählt. Man würde bei dem ein oder anderen schon gerne wissen, was aus ihm geworden ist.

Mein Fazit
Auch die Fortsetzung konnte mich mit einer spannenden und durch die vielen Sichtwechsel fesselnden Geschichte packen. Die Erzählweise gefiel mir auch hier wieder gut, wenn sie auch ein wenig anders als Band 1 ist. Schade fand ich es, dass der Klappentext ein bisschen falsche Erwartungen geweckt hat - Marcella steht nämlich nicht so sehr im Fokus. Insgesamt konnte mich die Handlung aber auf begeistern und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Spannend, aber Ende enttäuschend

Vampyria - Der Hof der Stürme
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Auf den finalen Band habe ich mich nach den spannenden Entwicklungen aus Band 2 sehr gefreut. Wie wird der Autor das ganze zu einem Ende bringen? Was müssen die Charaktere dafür alles opfern? Am Ende muss ...

Auf den finalen Band habe ich mich nach den spannenden Entwicklungen aus Band 2 sehr gefreut. Wie wird der Autor das ganze zu einem Ende bringen? Was müssen die Charaktere dafür alles opfern? Am Ende muss ich leider sagen, dass ich sehr unbefriedigt aus der Geschichte rausgegangen bin.
Da ich Band 2 kurz vorher gehört habe, ist mir der Einstieg in den finalen Band natürlich recht leicht gefallen. Die Sprecherin macht hier wieder einen guten Job, sodass man die relativ vielen Minuten gut weghören kann. Gewünscht hätte ich mir tatsächlich weitere Sichten, denn auf die Dauer wirkte Jeanne ein bisschen eintönig.
Die Handlung hat mir an sich gut gefallen, vor allem von seinen Höhe- und Wendepunkten her. Auch wenn ich nicht unbedingt jeden einzelnen davon gut fand. Dass der eine Strang aus Band 1 praktisch wiederholt wurde, fand ich nicht so glücklich, auch wenn er stellenweise spannende Momente hatte. Gefesselt hat mich die Handlung aber insgesamt trotzdem. Vor allem, dass man mit dem Hof der Stürme einen neuen Ort kennenlernt und so auch einen Eindruck davon erhält, wie die Welt zu der Vampir-Thematik steht.
Schade fand ich es, dass der Widerstand als solches auch hier wieder nur eine Randrolle gespielt hat. Jeannes Kampf steht zwar im Vordergrund, aber über alles andere wird kaum gesprochen. Da hatte ich mir für einen finalen Band doch mehr erhofft. Ein bisschen unnötig empfand ich die Liebesgeschichte, da mir auch nicht so ganz klar geworden ist, wann eigentlich Gefühle aufgekommen sein sollen. Das hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht. Auch einige Enthüllungen, die man im Laufe der Handlung bekommt, konnte ich nicht ganz greifen und in seinem vollen Umfang verstehen.
Jeanne steht als Protagonistin wieder im Mittelpunkt und weitgehend bin ich gut mit ihr klargekommen. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie nach den ganzen Sachen, die ihr schon passiert sind, etwas weniger naiv in ihren Entscheidungen ist. Gefreut habe ich mich darüber, dass Poppy und Zack dieses Mal dabei sind und mehr über die beiden erfahren konnte. Ansonsten sind auch viele neue Charaktere dabei gewesen, deren Motive ich sehr spannend fand, auch wenn ich natürlich nicht jeden von ihnen mochte.
Das alles mag noch nicht so schlecht klingen und war es bis dahin auch nicht. Aber absolut unzufrieden war ich mit dem Ende und das ist auch ursächlich für die etwas bescheidenere Bewertung. Denn genau genommen gibt es kein Ende. Für mich wirkt es so, als würde hier noch ein Band kommen, aber da es ein Finale ist, scheint dem nicht so zu sein. Es hat kaum Veränderungen im Verhältnis zu Band 1 gegeben, alle Gegebenheiten sind noch gleich. Okay, die Charaktere sind teilweise woanders und haben nun andere Einstellungen, aber mehr eben auch nicht. Und das fühlte sich maximal unbefriedigend an, weil man schlicht was anderes erwartet. Ich hätte mir schon gewünscht, dass es eine Veränderung zum Anfang gibt - in welcher Form auch immer, es muss ja keine Verbesserung sein. Aber wenigstens irgendwas.
Ich hab gesehen, dass im Original eine weitere Reihe aus dem Vampyria-Universum gestartet ist - Vampyria America. Dem Klappentext nach (zumindest soweit der Übersetzer aus dem französischen gesagt hat) habe ich aber keinen direkten Zusammenhang zur Handlung dieser Reihe hier feststellen können. Ob man mit dieser neuen Reihe dann die Ereignisse von hier fortführt und zu einem Ende bringt - keine Ahnung. Das bleibt wohl abzuwarten. Aber selbst wenn, finde ich das auch nicht glücklich, denn diese Geschichte hier ist einfach absolut offen.

Mein Fazit
Ein finaler Band, der durchaus mit einer spannenden Handlung mit überraschenden Wendungen zu unterhalten wusste. Die Sprecherin macht hier wieder einen guten Job, sodass sich die vielen Minuten recht flott weghören lassen. Spannend fand ich ebenso die Entwicklungen und Enthüllungen einiger Charaktere. Mehr Tiefe hätte ich mir für den Widerstand gewünscht, er ging für meinen Geschmack zu sehr unter. Absolut unzufrieden war ich aber leider mit dem Ende - so dermaßen offen, dass man sich schon fragt, welche Veränderungen es eigentlich im Vergleich zum Start in Band 1 gegeben hat. Es fühlt sich nicht nach einem zufriedenstellenden Finale an.

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