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Veröffentlicht am 31.07.2022

Ähnlich wie die anderen Romane der Autorin

Die Schweigende
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„Die Schweigende“ von Ellen Sandberg befasst sich mit den Frauen der Familie Remy. Im Mittelpunkt stehen Karin und ihre drei Töchter Imke, Geli und Anne sowie das problematische zwischenmenschliche Verhältnis ...

„Die Schweigende“ von Ellen Sandberg befasst sich mit den Frauen der Familie Remy. Im Mittelpunkt stehen Karin und ihre drei Töchter Imke, Geli und Anne sowie das problematische zwischenmenschliche Verhältnis der vier.
Von je her begegnet Karin ihren Kindern eher unterkühlt und unnahbar. Als Vater Jens überraschend stirbt, droht die Familie auseinander zu brechen. Während Anne und Geli ohne groß mit der Schulter zu zucken mit der Mutter brechen würden, beginnt Imke – aufgrund eines Versprechens, welches sie ihrem Vater auf dem Sterbebett gab - in der Vergangenheit zu graben.
Ein zweiter Handlungsstrang befasst sich mit Karin, die aus heutiger Sicht ein ganz normaler Teenager war. Sie interessiert sich für Mode, Kosmetik und Jungs. Doch die Konventionen der 50er Jahren waren gnadenlos. Hinzu kam, dass Karins Mutter alleinerziehend war. Die spießbürgerlichen Nachbarn fühlen sich belästigt und zeigen sie an, wodurch eine Maschinerie in Gang gesetzt wird, die einfach nur sprachlos macht.
Die Autorin beschreibt detailliert die Zustände in einem Kinderheim und man ist als Leser einfach nur schockiert, welchen Misshandlungen und Grausamkeiten die Kinder damals ausgesetzt waren, ohne Chance auf Unterstützung oder Hilfe.
Ich mag Ellen Sandbergs Schreibstil sehr gerne und es ist mir auch dieses Mal schnell gelungen in die Geschichte hineinzukommen und interessiert dabeizubleiben. Dies war mein 5. Buch der Autorin und was mir mittlerweile etwas negativ auffällt ist, dass das Grundgerüst stets einem festen Muster folgt. Raffgier, Habsucht, sexuelle Schwierigkeiten – sind Themen, die Frau Sandberg scheinbar nicht loslassen. In jedem Buch gibt es mindestens eine Person, die sich extrem rücksichtslos verhält, auf eine Weise, die völlig überspannt wirkt. In „Die Schweigende“ ist es Anne, deren Rachegelüste schon an Wahnsinn grenzen.
Am ehesten konnte ich mit Imke warmwerden. Sie gibt sich Mühe, die Familie zusammenzuhalten und möchte ihre Familie verstehen.
Geli ist von ihrer Art her zwar manchmal etwas anstrengend, ihre Verhaltensweisen waren aber trotzdem nachvollziehbar für mich.
Karin mochte ich in der Vergangenheitshandlung wirklich gerne, während sie mir in der Gegenwart nicht sonderlich sympathisch war. Obwohl ich tiefstes Mitgefühl für das ihr widerfahrene Unrecht hatte, konnte ich dennoch nur bedingt verstehen, warum sie ihren Töchtern genau das verwehrt, was sie sich selber so lange gewünscht hat.
Die Männer in der Geschichte halten sich eher im Hintergrund und scheinen zu sympathisch und verständnisvoll für ihre Frauen. Alle vier sind vom Charakter her der selbe Typ.
Insgesamt liest sich „Die Schweigende“ gut weg, ohne dass Langweile aufkommt. Da ich aber bereits die anderen Bücher der Autorin gelesen habe, hat mir hier das Innovative gefehlt.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Licht und Schatten in den 50er Jahren

Findelmädchen
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Da ich Lilly Bernsteins Debütroman „Trümmermädchen“ sehr geliebt habe, war ich auf ihr neues Buch „Findelmädchen“ ausgesprochen gespannt. Was soll ich sagen, die Autorin hat mich ein zweites Mal mit einer ...

Da ich Lilly Bernsteins Debütroman „Trümmermädchen“ sehr geliebt habe, war ich auf ihr neues Buch „Findelmädchen“ ausgesprochen gespannt. Was soll ich sagen, die Autorin hat mich ein zweites Mal mit einer emotionalen und berührenden Geschichte in den Bann gezogen, die ich aufgrund des flüssigen und lebendigen Schreibstils kaum aus der Hand legen wollte.
Dieses Buch spielt im selben Universum wie das Vorherige. Wir treffen erneut auf Helga und Jürgen, die in „Trümmermädchen“ unter schlimmsten Bedingungen leben mussten. Inzwischen sind die Geschwister zu Teenagern herangewachsen und beginnen gemeinsam mit ihrem Vater, der endlich aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, ein neues Leben in Köln.
Der Fokus der Erzählung liegt auf der 16-jährigen Helga. Ich mochte das junge Mädchen sehr gerne. Sie hat furchtbare Sachen während und nach dem Krieg erlebt und ist nun voller Lebenslust. Die Autorin schildert sehr anschaulich, wie das Köln der 50er Jahre wieder zu pulsieren beginnt. Tanzlokale und Kinos locken die Massen an. Den Menschen bieten sich berufliche Perspektiven und alle sind in Aufbruchsstimmung. Gleichzeitig sitzen ihnen die Schrecken des Krieges noch in den Knochen und schleichen sich immer wieder in die Gedanken.
Ich fand den Kontrast sehr realistisch beschrieben und Helga war die perfekte Protagonistin, um all diese Widersprüche zu verkörpern.
Sie träumt von einer Karriere und von der Liebe. Sie hat mit ihrem Brüder Jürgen und ihrer Freundin Fanny wunderbare Menschen an ihrer Seite. Man wünscht ihr von allem nur das Beste und so schmerzt jeder Schicksalsschlag, den sie erleiden muss.
Lilly Bernstein hat keinen kitschigen Roman geschrieben sondern schickt ihre Charaktere immer wieder durch die Hölle, die die damalige Zeit teilweise war.
Neben all den beschriebenen Tragödien gingen mir besonders die Zustände im Waisenhaus sehr nahe. Die abgrundtiefe Grausamkeit, mit der die Kinder dort behandelt wurden, macht fassungslos.
Aber auch die Erbarmungslosigkeit der Gesellschaft gegenüber ledigen Müttern und Frauen im Allgemeinen erschütterten mich und es empörte mich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Menschen das Recht nahmen, über andere zu bestimmen.
Lilly Bernstein skizziert ein sehr düsteres Bild der 50er Jahre, zeigt gleichzeitig aber auch die schillernde Seite und lässt immer wieder Momente der Freude und der Leichtigkeit einfließen.
Für mich war „Findelmädchen“ ein absolut lesenswerter Roman, der mir sehr gefallen hat.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Geschäftsreise mit Hindernissen

Das Leuchten vergangener Sterne
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An Rena Fischers neuem Roman „Das Leuchten, vergangener Sterne“ hat mich sehr viel angesprochen. Zunächst einmal ist das Cover mit den Mohnblumen im Abendlicht einfach wunderschön. Außerdem fand ich das ...

An Rena Fischers neuem Roman „Das Leuchten, vergangener Sterne“ hat mich sehr viel angesprochen. Zunächst einmal ist das Cover mit den Mohnblumen im Abendlicht einfach wunderschön. Außerdem fand ich das Thema Ausgrabungen und Archäologie originell und vielversprechend. Da ich selbst schon in Sevilla / Andalusien im Urlaub war, habe ich mich darauf gefreut, mich in diese Gegend zurückzulesen.
Die Voraussetzungen waren also sehr gut und ich wollte dieses Buch wirklich mögen. Deswegen tut es mir ausgesprochen leid, dass mich „Das Leuchten, vergangener Sterne“ leider nicht begeistern konnte.
Die ersten 150 Seiten empfand ich als wahnsinnig zäh. Es gelang mir einfach nicht, in die Geschichte hineinzufinden. Die Erzählweise ist einerseits sehr ausschweifend und gleichzeitig dauert es lange, bis die Ereignisse ins Rollen kommen und die Spannungskurve nach oben geht.

Nina ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Auf der Suche nach einer Investitionsmöglichkeit für ihren Chef kommt sie auf eine Ausgrabung des Archäologen Taran Sternberg. Da sie von der Materie selbst keine Ahnung hat, beauftragt sie den windigen Orlando Torres mit der Erstellung eines Gutachtens.
Nina wird immer wieder als sehr hübsche, fast schon ätherisch schöne Frau beschrieben. Die Männer liegen ihr zu Füßen. Sei es ihr Kolleg Nils, Taran oder Orlando. Es bedarf nur wenige Tage Bekanntschaft und schon sprudeln die Liebesschwüre aus den Herren heraus. Mir ging es zu schnell und überstürzt, wie schnell von großen Gefühlen die Rede war, obwohl man sich kaum kennt.

Taran und Orlando könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie verkörpern typische Extreme. Taranist der sensible, selbstlose Träumer, der seinen Beruf voller Leidenschaft ausführt. Monetäre Hintergedanken sind ihm fremd.
Orlando ist der Prototyp eines Badboys. Er hatte eine schlimme Kindheit und ist auf der Suche nach Zugehörigkeit, auf die schiefe Bahn geraten. Er hat teilweise aggressive Wutausbrüche und ich fand seine Art oft unangenehm.
Von daher war klar, dass ich Team Nina und Taran bin, aber so richtig aus vollem Herzen mitfiebern konnte ich auch hier nicht. Die Gefühle der beiden kamen bei mir nicht an und ich konnte zu den Charakteren keine wirkliche Beziehung aufbauen, da sie mir nicht sympathisch waren.
Das komplette Szenario, von der ersten Begegnung, bis zum Wiedersehen und den Meinungsverschiedenheiten wirkte sehr konstruiert und vorhersehbar auf mich.

Die Autorin hat definitiv viel Zeit in ihre Recherchearbeit gesteckt. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt sie Sehenswürdigkeiten, Landschaften und historische Hintergründe. Man bekommt Lust, sich in das nächste Flugzeug zu setzen und all das mit eigenen Augen zu sehen. Obwohl ich mir alles gut vorstellen konnte, waren mir die Beschreibungen teilweise zu ausgedehnt. Manchmal hatte ich das Gefühl, einen Reiseführer zu lesen.

Im Vergleich zum Beginn des Romans, ließ sich das letzte Drittel leicht lesen, die Ereignisse spitzen sich zu und es passiert in jedem Kapitel etwas Neues. Die Geschichte wird dramatisch wie eine spanische Telenovela. Drogenmafia, Gefängnis, Erpressung, Liebe... es ist alles dabei. Mir persönlich wurde das alles zu wild und realitätsfern.

Leider hat mir „Das Leuchten vergangener Sterne“ nicht so gut gefallen, wie erwartet und ich vergebe 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Neue Lieblingsautorin

Was ich nie gesagt habe
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„Stay away from Gretchen“ war 2021 eins meiner Jahreshighlights. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als ich in der Verlagsvorschau ein neues Buch von Susanne Abel entdeckte. Als ich feststellte, dass ...

„Stay away from Gretchen“ war 2021 eins meiner Jahreshighlights. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als ich in der Verlagsvorschau ein neues Buch von Susanne Abel entdeckte. Als ich feststellte, dass es sich um eine Fortsetzung von Gretchen handelt, war ich kurz skeptisch und befürchtete, es könnte sich um einen zweiten Aufguss handeln. Diese Bedenken stellten sich schnell als unbegründet heraus, denn diesmal steht Konrad, der Vater von Tom Moderath, im Zentrum. Es werden zwar die wichtigsten Details aus Gretas Leben noch einmal angesprochen, dies empfand ich jedoch nicht als Wiederholung, sondern als Auffrischung meiner Erinnerung.
Der Schreibstil von Susanne Abel ist wirklich sehr ansprechend und die Gegenwartshandlung mit Tom und seinem bisher unbekannten Bruder Hank konnte mich sehr schnell abholen und teilweise sogar zum Lachen bringen. Tom ist ein sensibler Mann, der zur Vogelstrauß-Taktik tendiert, wenn Probleme aufkommen. Die kaum zu bremsende Motivation von Hank in der Vergangenheit zu graben überfordert ihn und verursacht Spannungen zwischen ihm und seiner Freundin Jenny. Ich fand die Emotionen und Sorgen der Charaktere sehr realistische und glaubwürdig beschrieben und konnte mich gut in die Personen eindenken.
Für den Handlungsstrang, der in der Vergangen spielt, brauchte ich ein paar Seiten länger, bis ich so richtig in der Geschichte eingetaucht war.
Konrad ist ein Charakter, mit dem man nicht so schnell warm wird. Als Kind erlebte er traumatische Dinge im Krieg und war früh auf sich alleine gestellt. Diese Tragödien haben vermutlich dazu beigetragen, dass Konrad sehr in sich gekehrt ist und seine Probleme oft mit sich alleine ausmacht. Vom Grund her, ist er eigentlich ein netter Mensch, allerdings führen verschieden Umstände dazu, dass er einige fragwürdige Entscheidungen trifft. Trotzdem verurteilt man ihn als Leser nicht komplett, sondern kann sich aufgrund der gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit zumindest vorstellen, wie es so weit kommen konnte.
Susanne Abel überrascht ein weiteres Mal mit Themen, die nicht schon in zig anderen historischen Büchern durchgekaut wurden und die ich vom Klappentext her nicht erwartet hatte.
Unfruchtbarkeit und künstliche Befruchtung spielen eine zentrale Rolle und die Autorin entspinnt eine Geschichte, die schockiert und sprachlos macht. Gleichzeitig ist die Handlung wahnsinnig fesselnd. Man ist teilweise so fassungslos und möchte genau aus diesem Grund immer weiter lesen und mehr erfahren.
Auch den kurze Abriss der jüngeren Vergangenheit fand ich sehr interessant und mir ist bewusst geworden, wie wenig ich doch über die weltpolitische Situation in den 90er Jahren weiß, obwohl ich damals selbst schon ein Teenager war (Stichwort: Bosnienkrieg).
Mir gefällt es wirklich sehr, wie die Autorin Informationen mit einer Romanhandlung verknüpft.
Mein einziges Bedauern ist, dass es zur Zeit nur diese beiden Bücher von Susanne Abel gibt. Gäbe es bereits mehr Veröffentlichungen, würde ich jedes einzelne sofort aufsaugen. Ich freue mich auf alles, was in den nächsten Jahren hoffentlich noch kommt!

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Bollywood zum lesen

Die Hennakünstlerin
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Durch Reese Witherspoons Bookclub wurde Alka Joshis Roman „Die Hennakünstlerin“ stark gepuscht und auch ich bin neugierig geworden und habe mich gefreut, dass das Buch nun in Deutschland erscheint.
Vorneweg ...

Durch Reese Witherspoons Bookclub wurde Alka Joshis Roman „Die Hennakünstlerin“ stark gepuscht und auch ich bin neugierig geworden und habe mich gefreut, dass das Buch nun in Deutschland erscheint.
Vorneweg kann ich sagen, dass die Geschichte etwas anders als erwartet war. Ich hatte mir vorgestellt, dass es geschichtlich mehr in die Tiefe geht und war über die teilweise doch recht seichte Handlung überrascht.

Mit gerade einmal 15 Jahren wird Lakshmi verheiratet. Da ihr Ehemann Hari sie schlägt, fliegt sie in die Großstadt Jaipur, wo sie sich ein neues, eigenständiges Leben aufbaut.
Der Leser trifft auf Lakshmi an einem Zeitpunkt, an dem sie es beruflich geschafft hat. Sie ist eine angesehene Hennakünstlerin und bei den reichen Damen sehr beliebt. Sie konnte so viel Geld verdienen, dass ihr eigenes, luxuriöses Haus kurz vor der Fertigstellung ist.
Das Buch arbeitet das soziale Ungleichgewicht in Indien gut heraus. Die Geschichte spielt in den 50er Jahren und während das Leben auf den Dörfern sehr einfach und von Armut geprägt ist, leben die wohlhabenden Städter sehr exklusiv und feudal.
Klatsch und Tratsch spielt eine große Rolle, so wie auch die Herkunft der Menschen. Lakshmi konnte sich aus der Armut befreien, doch obwohl sie bei den Reichen ein und aus geht, wird sie niemals dazugehören, sondern immer eine Angestellte bleiben.
Als Lakshmis 13-jährige Schwester Radha in Jaipur auftaucht, beginnt ihr Leben, welches sie sich so sorgsam aufgebaut hat, in sich zusammenzufallen.

Ich bin gut in das Buch gestartet. Es fallen viele indische Begriffe, wodurch die Geschichte besonders atmosphärisch wird. Es gibt auch einen Glossar, in dem die Worte erklärt werden, doch meistens konnte ich sie mir aus dem Zusammenhang erschließen.
Nach einem kurzweiligen Start empfand ich die Handlung teilweise als etwas zäh. Bei den Besuchen bei den reichen Damen wird sehr viel geplaudert, teilweise belanglos, wodurch keine wirkliche Spannungskurve entsteht.
Erst im letzten Viertel überschlagen sich dramatische Ereignisse, die mir manchmal allerdings recht übertrieben und wenig realistisch erschienen. Würde sich das Königshaus wirklich so leicht manipulieren und austricksen lassen wie hier beschrieben?

Der Roman ist in der Ich-Form aus der Sicht von Lakshmi geschrieben. Trotzdem konnte ich zu ihr keine Nähe aufbauen. Sie blieb für mich ein Geist, den ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, was vielleicht auch daran liegt, dass ihr Äußeres nicht sonderlich ausführlich beschrieben wird. Auch wird ihr Name selten erwähnt. Ich habe schätzungsweise bis zur Hälfte gebraucht, bis ich ihn mir überhaupt merken konnte.

Die weiblichen Charaktere fand ich überwiegend unsympathisch. Lediglich Kanta konnte ich ins Herz schließen, eine wirklich tolle, hilfsbereite Freundin.
Die Frauen aus der Upperclass, die hochnäsig auf das Fußvolk herunterblicken und Intrigen spinnen fand ich durch ihre Skrupellosigkeiten abstoßend.
Auch Lakshmis Schwester Radha machte es mir nicht leicht, sie zu mögen. Sie hatte kein einfaches Leben und mit 13 ist vermutlich jeder Teenager bockig und egoistisch, aber sie ist völlig rücksichtslos und merkt nicht, wie sie das Leben ihrer Schwester zerstört.

„Die Hennakünstlerin“ wird derzeit für Netflix verfilmt und ich denke, diese Serie wird sehr gut funktionieren. Eine farbenfrohe, exotische Seifenoper, die neben viel Drama auch knisternde Momente hat. Die Autorin präsentiert gleich mehrere Männer, die trotz ihrer Fehler anziehend rüber kommen. Sei es der notorische Fremdgeher Samir oder der geläuterte Hari.
Dann haben wir auch noch den selbstlosen Arzt Dr. Kumar.
Ich freue mich schon jetzt darauf, die Geschichte in bewegten Bildern neu zu erleben.

Am Ende des Romans kann Lakshmi ein Abenteuer abschließen und steht gleichzeitig am Anfang eines Weiteren. Gut, dass noch zwei weitere Bände folgen und der Leser somit die Reise der einstigen Hennakünstlerin weiterverfolgen kann.

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