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Veröffentlicht am 29.04.2021

Tolles Comeback

Denn die Lüge bist du
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Denn die Lüge bist du von C.C. Hunter
erschienen bei Schneiderbuch

Zum Inhalt

Als die siebzehnjährige Chloe mit ihrer Mutter nach Joyful, Texas, zieht, ist ihr zunächst alles fremd. Doch es gibt auch ...

Denn die Lüge bist du von C.C. Hunter
erschienen bei Schneiderbuch

Zum Inhalt

Als die siebzehnjährige Chloe mit ihrer Mutter nach Joyful, Texas, zieht, ist ihr zunächst alles fremd. Doch es gibt auch Momente, in denen ihr ein Duft, ein Gefühl oder ein Ort seltsam vertraut vorkommen. Die Déjà-vus werden so extrem, dass sie schon glaubt, verrückt zu sein. Dann konfrontiert ausgerechnet der gefährliche, aber attraktive Cash sie mit einem Verdacht: Seine Pflegeeltern hatten eine Tochter, die mit drei Jahren entführt worden ist, und Chloe sieht ihr verdammt ähnlich. Kann es sein, dass ihr Leben auf einer Lüge fußt? Cash und Chloe machen sich auf die Suche nach der Wahrheit. Doch die Wahrheit kann tödlich sein …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Nach gut fünf Jahren gibt es endlich etwas Neues von der Autorin – wie sehr habe ich das herbeigesehnt! Es handelt sich hier zwar um ein Jugendbuch, spielt aber in unserer Realität mit nicht magischen Wesen. Etwas Neues, aber durchaus interessant. Erzählt wird die Story in der ersten und dritten Person, aus der Sicht der Protagonisten Chloe und Cash.

Chloe ist 17 Jahre alt und gerade mit ihrer Mutter umgezogen. Die Wut auf ihren Vater ist groß, hat er doch die kleine Familie verlassen. Ein sehr angespanntes Verhältnis zwischen den beiden, was sich auch immer wieder auf den vorliegenden Seiten widerspiegelt. Ich konnte ihren Frust sehr gut verstehen, hat man es als Teenager sowieso nicht ganz so leicht. Das Verhältnis zwischen Chloe und ihrer Mutter ist gut, aber auch hier gibt es einen Schicksalsschlag, der die Situation nicht gerade einfacher macht … In Lindsey findet Chloe eine Freundin, die an ihrer Seite ist, obwohl man die Freundschaft nicht mit Chloes langjährigen Freundinnen von früher vergleichen kann.
Cash ist fast 18 Jahre alt und seit Jahren bei verschiedenen Pflegefamilien untergebracht. Bei den Fullers lebt er jetzt schon länger und das Verhältnis zwischen ihnen ist wirklich gut. Trotzdem merkt man eine gewisse Distanz, die einzig und allein von Cash ausgeht. Warum es so ist, erfährt der Leser mit der Zeit – mich hat die Auflösung dessen schon traurig gemacht …
Die Figuren fand ich allesamt authentisch gezeichnet und mochte sie auch gerne. Ihre Suche nach der Wahrheit habe ich mit Spannung verfolgt.

C.C. Hunter konnte mich auch mit ihrem Ausflug in ein etwas anderes Genre fast zu 100% überzeugen. Ich mochte ihren Schreibstil und auch die Tatsache, dass es hier nicht um Vampire oder Gestaltwandler geht, nahm mir nicht die Freude am Lesen. Die Autorin hat eine realistische Story erschaffen, die durchaus spannend angelegt ist. Die Suche nach der eigenen Identität fasziniert mich als Thema sowieso schon immer brennend und unter diesen Umständen ist es noch einmal etwas ganz Anderes. Die Figuren sind gut gezeichnet und handeln authentisch. Die Geschichte war teilweise spannend, da man sich natürlich auch als Leser die ganze Zeit nur eine Frage stellt: Ist Chloe wirklich Emily? Eine Antwort auf die Frage erhält man selbstverständlich am Ende des Buches. Ohne jetzt einen Spoiler loszulassen, muss ich hier anmerken, dass mir einige Dinge im Story-Verlauf zu einfach gestrickt und offensichtlich waren. Dies fand ich ein wenig schade. Trotzdem bin ich froh, dass es von der Autorin endlich neuen Lesestoff gibt und hoffe, dass ein weiteres Werk dieses Mal nicht so lange auf sich warten lässt ;)




Zum Autor

C. C. Hunter ist mit der »Shadow Falls Camp«-Reihe zur internationalen Bestsellerautorin geworden. Im wahren Leben heißt sie Christie Craig und lebt mit ihrem Ehemann in Tomball, Texas. Wenn sie gerade an keinem neuen Roman voll Spannung und Romantik schreibt, arbeitet sie als Schreibcoach oder als Fotojournalistin oder streift mit ihrem Hund Lady durch die Wiesen um ihr Haus herum.


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ab 12 Jahren
384 Seiten
übersetzt von Tanja Hamer
ISBN 978-3-505-14405-9
Preis: 14 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/pages/schneiderbuch
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/denn-die-luge-bist-du-9783505144059

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 29.04.2021

Gelungener Horror für Jugendliche

Die Nacht der Acht
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Die Nacht der Acht von Philip Le Roy
erschienen bei Carlsen

Zum Inhalt

Es ist Samstagabend und Quentin lädt zum Trinken und Feiern in die schicke Villa seiner Eltern ein. Abgeschieden in den Bergen gelegen, ...

Die Nacht der Acht von Philip Le Roy
erschienen bei Carlsen

Zum Inhalt

Es ist Samstagabend und Quentin lädt zum Trinken und Feiern in die schicke Villa seiner Eltern ein. Abgeschieden in den Bergen gelegen, ist sie der perfekte Ort des heutigen Mottos: Wer sich erschreckt, muss trinken!
Doch aus Spaß wird schnell bitterer Ernst. Die ersten blutigen Finger bringen die Gruppe noch zum Lachen, es wird ordentlich getrickst. Als der Geist einer tot geglaubten Mitschülerin auftaucht und die Telefonleitung plötzlich gekappt ist, läuft der Abend aus dem Ruder. Die Acht sind auf sich allein gestellt. Und alle stellen sich dieselbe Frage: Wer steckt hinter den mysteriösen Vorfällen? Die Nacht will kein Ende nehmen ...
Als dann auch noch einer nach dem anderen verschwindet, scheint keiner mehr dem Horror zu entkommen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches strahlt schon gleich etwas Mysteriöses aus. Auf den ersten Blick kann man noch nicht viel damit anfangen, aber wie es zur Geschichte passt, wird einem spätestens nach Beenden des Buches klar. Geschildert wird die Story in der dritten Person.

Gleich zu Beginn werden die Acht im Einzelnen kurz vorgestellt. Gefiel mir sehr gut und diente hervorragend zur Orientierung. Ich muss allerdings sagen, dass mir keiner der Acht besonders sympathisch oder auch unsympathisch war. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich zu einer Party der ungewöhnlichen Art trifft: der Horrornacht. Das Wetter spielte auch sehr gut mit und machte die Stimmung noch einmal ein Stück düsterer. Alles Kleinigkeiten, die mich fesseln konnten. Das Spiel an sich fand ich auch noch gut, aber die Umsetzung der Ideen war zum Teil sehr geschmacklos inszeniert. Es sind typische Horror-Elemente vorhanden und so manches Mal bekam ich direkt eine Gänsehaut und auch einen gehörigen Schrecken. Der Autor versteht es aber, der empfohlenen Altersempfehlung gerecht zu werden.

Philip Le Roy hat mir mit seinem Jugendbuch-Debüt gruselige Lesestunden beschert. Viel zu schnell war das Buch durchgelesen, dafür habe ich aber das erhalten, was ich von einem Horror-Thriller erwarte. Wie schon angedeutet, fand ich einige Dinge jenseits des guten Geschmacks und zu dick aufgetragen. Da wundert es mich doch sehr, dass die Story so ausging, wie sie letztendlich ausging … Der Schreibstil war ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn die Sätze und gerade die Dialoge sind sehr kurzgehalten und wirken teilweise wie abgehackt. Aber vielleicht war das ja auch eine versteckte Anspielung auf den Inhalt ;) Trotzdem passte es zum großen Ganzen und ich gewöhnte mich mit der Zeit an den Schreibstil. Eine Verbindung zum Prolog ist ebenfalls vorhanden, was mir persönlich sehr wichtig ist. Es gibt immer wieder kleine Cliffhanger am Ende eines Kapitels, was die Neugier und Spannung noch einmal steigerten. Die Auflösung fand ich überraschend, aber die Intention dazu nicht ganz schlüssig. Ebenso die letzte Seite, die für mich viel Raum zur Interpretation offenlässt. Insgesamt ein durchaus gelungener Thriller, den man lieber nicht allein im Dunkeln lesen sollte …


Zum Autor

Mit seinem Titel »Pour Adultes Seulement«, hat sich Philip Le Roy 1997 in die Literaturszene gestürzt. 2005 erhielt sein Buch »Le Dernier Testament« den »Grand Prix de Littérature Policière« und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. In seinen Büchern schafft er stets herausragende Persönlichkeiten. Philip Le Roy lebt in Vence, zwischen dem Meer und den Bergen, wo er sich dem Schreiben und dem Kampfsport widmet. »Die Nacht der Acht« ist Le Roys erstes Jugendbuch.


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ab 14 Jahren
288 Seiten
übersetzt von Maja von Vogel
ISBN 978-3-551-58433-5
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.carlsen.de/?gclid=EAIaIQobChMI4LyP8pWU8AIVCrh3Ch3zbgl3EAAYASAAEgK70DBwE
Leseprobe https://www.carlsen.de/softcover/die-nacht-der-acht/978-3-551-58433-5

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die klasse Leserunde bedanken!

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Highlight auf die ruhige Art

So wie du mich kennst
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So wie du mich kennst von Anika Landsteiner
erschienen bei Fischer Krüger

Zum Inhalt

Karlas Leben ist stehengeblieben. Sie trägt eine Urne nach Hause, darin die Asche ihrer Schwester Marie. Und plötzlich ...

So wie du mich kennst von Anika Landsteiner
erschienen bei Fischer Krüger

Zum Inhalt

Karlas Leben ist stehengeblieben. Sie trägt eine Urne nach Hause, darin die Asche ihrer Schwester Marie. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. Marie war Karlas Seelenverwandte, ihr Kompass in diesem Chaos, das sich Leben nennt. Und während sich dieses Chaos um sie herum einfach weiterdreht, reist Karla nach New York, um dort die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Als sie Fotos findet, die so verstörend wie alltäglich sind, fragt sie sich, wie gut sie Marie wirklich kannte. Die Schwester, die so ganz anders lebte als sie. Die erfolgreich und selbstbewusst war. Was Karla auf den Bildern sieht, verändert ihren Blick auf Marie, ihren Blick auf sich selbst und auf das ganze Leben vor ihr.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist jetzt nicht unbedingt mein Geschmack, aber letztendlich zählt ja auch der Inhalt. Darum bin ich froh, die Geschichte trotz des Covers gelesen zu haben – mir wäre sonst einiges entgangen … Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht der beiden Schwestern.

Wir hatten so viel Zeit gehabt, und nun hatte ich sie ganz für mich allein und wusste nicht, wohin damit.
Seite 18

Karla ist Journalistin, 33 Jahre alt und trauert um ihre Schwester Marie. Diese ist vor wenigen Wochen ganz plötzlich bei einem Unfall ums Leben gekommen, mit nur 32 Jahren. Karlas Welt steht Kopf und nun ist es auch noch ihre Aufgabe, Maries Wohnung in New York aufzulösen. Kein leichtes Unterfangen, auch ohne die Geheimnisse, die jetzt ans Licht kommen. Karla schildert Marie anfangs in wenigen stichpunktartigen Sätzen, was mir sehr gut gefiel. Ich hatte sofort ein Bild der jungen Frau vor Augen. Ihr Beruf als Fotografin spielt hier noch eine etwas größere Rolle, was mir ebenfalls gut gefiel.
Dann wurde ich mit der Tatsache überrascht, dass nicht nur Karla die Geschichte erzählt, sondern auch Marie. Natürlich nur in Form von einigen Rückblicken, aber damit hatte ich nicht gerechnet. So konnte ein noch realistischeres Bild von ihr in meinem Kopf Gestalt annehmen.
Ich mochte beide Schwestern sehr gerne, was den Verlust auch für mich als Leserin nur noch emotionaler machte. Insgesamt werden hier die Themen Trauer, Schmerz und die dazugehörige Verarbeitung aufgegriffen. Außerdem geht es auch noch um ein weiteres wichtiges Thema, das ich aber wegen der Spoiler-Gefahr hier nicht benennen möchte. War ebenfalls eine Überraschung für mich, hatte ich bei einigen Indizien in eine ganz andere Richtung gedacht.

„Zu wissen, wie viel Leben da draußen gelebt wird, macht das eigene manchmal sehr leise.“
Seite 75

Anika Landsteiner hat mir mit dieser Geschichte ein Highlight beschert. Ein sehr ruhiges zwar, aber ein wahres Highlight. Ihr Schreibstil gefiel mir auf Anhieb, ebenso der Aufbau der Geschichte. Ich mochte die Figuren und fand sie realistisch dargestellt. Hier werden ernste Themen behandelt, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Der Epilog war für mich am emotionalsten, aber sehr stimmig zum Rest der Story. Wenn man dieses Buch liest, wird einem wieder einmal vor Augen geführt, wie schnell ein Leben vorbei sein kann. Wie zerbrechlich das Leben eigentlich ist. Und dass man einen Menschen wahrscheinlich trotz der intensivsten Beziehung zueinander nicht bis in den letzten Winkel kennen kann. Karla erfährt Dinge über Marie und deren Leben, die sie nie auch nur ansatzweise vermutet hat. Im ersten Moment sicherlich ein herber Schlag, denn die Beziehung der Schwestern war trotz der enormen Entfernung sehr gut. Aber wahrscheinlich ist der Mensch so gepolt und verrät nicht immer alles. Aus Scham, Angst oder anderen Gründen. Oder der Gegenüber hört nicht richtig hin … Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben und kann es euch nur empfehlen!

„Warum reden wir den ganzen Tag und erzählen uns doch so wenig?“
Seite 333


Zum Autor

Anika Landsteiner (*1987) schaut genau hin: Ihr ist es wichtig, die Empfindungen und Erlebnisse fremder Menschen selbst zu fühlen. Als Autorin, Journalistin und Podcasterin kann sie nur so authentisch sein. Seit mehreren Jahren beschäftigt sich die Münchnerin privat wie auch beruflich mit gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, vor allem gegenüber Frauen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die komplexen Geschichten dieser Menschen – das, was sie beschäftigt, was ihnen widerfährt, was sie ausmacht.
Mehr über die Autorin finden Sie hier:
www.anikalandsteiner.de



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384 Seiten
ISBN 978-3-8105-3074-5
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag/fischer-krueger
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/anika-landsteiner-so-wie-du-mich-kennst-9783810530745

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Fast ein Highlight

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Beste Freundin – Niemand lügt so gut wie du von Claire Douglas
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Sie war deine beste Freundin. Jetzt ist sie eine Mörderin.
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten ...

Beste Freundin – Niemand lügt so gut wie du von Claire Douglas
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Sie war deine beste Freundin. Jetzt ist sie eine Mörderin.
Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses neuen Thrillers der Autorin ist wieder passend zum Stil der Vorgänger gestaltet worden. Eine herausgepickte Szene der Geschichte, keine aufdringlichen Farben. Die Story wird in der ersten und dritten Person geschildert. Zwischendurch gibt es einige kursiv gedruckte Kapitel, die allerdings äußerst kurzgehalten sind und eingeschobene Zeitungsartikel.

Ich fand es sehr interessant und überraschend, dass eine der beiden Perspektiven aus der Sicht von Heathers Mutter Margot geschildert wurde. Das ergab noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel, was mir sehr gut gefiel.
Jess und Heather waren vor langer Zeit miteinander befreundet, bevor diese Freundschaft 1994 zerbrach. Zu der Vergangenheit gibt es auch einige Rückblicke, die hauptsächlich dazu dienen herauszustellen, was mit Heathers Schwester Flora damals passierte. Natürlich wird der Doppelmord von heute (2012) auch behandelt, rückte für mich aber ein Stück in den Hintergrund. Insgesamt wurde die Story aber spannend und überhaupt nicht langatmig aufgebaut. Es werden immer mehr Puzzleteile enthüllt, bevor es am Ende ein Ganzes ergibt und auch beide Fälle gelöst werden.
Die Figuren fand ich sehr authentisch dargestellt, einfach aus dem Leben gegriffen. Wobei ich sagen muss, dass meine Sympathien eindeutig Margot zuflogen – die anderen Personen waren notwendig und für mich einfach da, aber nicht herausragend ;)

Claire Douglas konnte mir auch mit ihrem neuesten Thriller wieder tolle Lesestunden bescheren. Innerhalb kürzester Zeit war ich mit dem Buch schon durch und es ist ganz knapp an einer Bestwertung vorbeigerauscht. Die Geschichte als Solches ist interessant und spannend, die Figuren realitätsgetreu dargestellt. Die Atmosphäre in dem kleinen Dörfchen in England wurde durch das regnerische Wetter nur noch dichter. Es gibt einige Geheimnisse, die mit der Zeit ans Licht kommen und enden in einem fast runden Abschluss. Für mich sind einige Kleinigkeiten noch offengeblieben und an manchen Stellen fielen mir Ungereimtheiten auf. Auch fehlte mir bei einer Auflösung die Nähe zur Realität. Das ist wahrscheinlich Meckern auf hohem Niveau, aber daher gibt es nicht ganz die Bestwertung. Trotzdem ein sehr gutes Buch, das ich euch nur empfehlen kann.



Zum Autor

Claire Douglas arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sich ihr Kindheitstraum, Schriftstellerin zu werden, erfüllte. Ihr Thriller »Missing« wurde in England zum Bestseller. Claire Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England.


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496 Seiten
übersetzt von Ivana Marinovic
ISBN 978-3-328-10547-3
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penguin-Verlag/71000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Beste-Freundin-Niemand-luegt-so-gut-wie-du/Claire-Douglas/Penguin/e556186.rhd

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Interessante Geschichte

Der Teufel vom Brocken
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Der Teufel vom Brocken von Eva-Maria Silber
erschienen bei Emons

Zum Inhalt

Eine Gruppe Studenten bricht am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind alle tot. Etwas hat sie offenbar ...

Der Teufel vom Brocken von Eva-Maria Silber
erschienen bei Emons

Zum Inhalt

Eine Gruppe Studenten bricht am 1. Advent 1989 zur Brockenbefreiung auf. Am nächsten Tag sind alle tot. Etwas hat sie offenbar bei eisigen Temperaturen aus ihrem Zelt getrieben. Drei Verbindungsbeamte des BKA ermitteln im Grenzgebiet, ebenso Tomas Düvel, einer der fähigsten Kriminalisten der DDR. Sie finden heraus, dass das Zelt von innen zerschnitten wurde, ein Schuhabdruck nicht von den Studenten zu stammen scheint und der Pullover eines Opfers radioaktiv verstrahlt ist. Doch die grausame Wahrheit hinter all dem setzt sich nur Stück für Stück zusammen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Diese Geschichte beruht auf wahren Ereignissen, die sich 1959 am Djatlov-Pass abgespielt haben. Die Autorin hat die Fakten und teilweise die Personen übernommen, sie aber nach Deutschland ins Jahr 1989 transportiert und beendet das Buch mit einer Auflösung. Geschildert wird die Story in der dritten Person.

Das Buch beginnt mit einem spannenden und auch rasanten Prolog, der sofort Lust auf mehr macht. Er schildert eine Momentaufnahme der Nacht, in der die Studenten umkommen. Gefiel mir auf Anhieb sehr gut und ich war richtig gespannt, was da noch auf mich zukommen mag.
Wie schon erwähnt, gab es die Tragödie wirklich – allerdings zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort. Das Auffinden und auch die Stellung der Leichen sind identisch, ebenso die Anzahl der Studenten. Die erlittenen Verletzungen, die wir Leser anhand einiger Einblicke in die Obduktionsergebnisse erhaschen können, stimmen ebenfalls mit der Realität überein. Jedenfalls nach meiner Recherche zu dem Thema ;) Abweichungen sind ja auch nicht das Problem, ich möchte in dem Fall nur auf die Authentizität der ganzen Geschichte eingehen.
Es wurden neun Studenten und ihr Lehrer vermisst. Die Leichen wurden verstreut auf dem Brocken gefunden. Sehr interessant fand ich, dass die vorliegende Geschichte kurz nach dem Mauerfall spielt. Somit landen wir in einer Zeit, in der die Einteilung nach Befugnis von der Polizei noch recht schwierig ist. Die DDR galt 1989 und Anfang 1990 noch als Ausland und dort ermittelte die Volkspolizei. Kann man sich heutzutage kaum noch vorstellen … Die Orte, die die Autorin nennt, kenne ich sogar teilweise persönlich, da ich als Teenager mit meiner Familie bis dahin unbekannte Familienmitglieder besucht habe. Damals merkte und sah man die jahrelange Unterdrückung in der DDR noch sehr gut, was heute fast unvorstellbar ist. Auch die Region im Harz kenne ich durch Familienurlaube noch und es war toll, auf diesem Weg noch einmal dorthin zu gelangen. Es werden sogar noch die alten Telefonzellen erwähnt – ein Relikt, das unsere Kids heute gar nicht mehr kennen …

Eva-Maria Silber hat mit dem Aufgreifen der Tragödie am Djatlov-Pass eine interessante Geschichte erschaffen. Sie hat die Fakten eins zu eins übernommen, kleine Abweichungen sind natürlich immer möglich. Am Ende gibt es auch eine Auflösung – im wahren Leben leider bis heute nicht. Die Ereignisse und Ermittlungen sind interessant beschrieben, allerdings erhielt ich zu den Ermittlern keinen richtigen Zugang. Da fehlte mir ein klein wenig, obwohl auch das Privatleben von Tomas Düvel und Cassandra von Lucadou mit einbezogen wurde. Der Schreibstil ist relativ distanziert, was sich gerade in dem angesprochenen Punkt widerspiegelt. Ansonsten ist der Roman gut recherchiert und ein bisschen deutsche Geschichte bekommt der Leser ebenfalls mit auf den Weg. Gefiel mir sehr gut. Ein interessantes Buch, das ich euch nur empfehlen kann.


Zum Autor

Eva-Maria Silber, geboren 1959 an der ehemaligen Zonengrenze, studierte Jura in Gießen und arbeitete als Hauptgeschäftsführerin eines Bundesverbandes, Rechtsanwältin und Strafverteidigerin in und um Frankfurt am Main. Seit 2010 schreibt sie Krimis und Thriller an der Nordsee und im Harz.


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Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

320 Seiten
ISBN 978-3-7408-0923-2
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.emons-verlag.com
Leseprobe https://www.emons-verlag.com/programm/der-teufel-vom-brocken

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich bei der Autorin für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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