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Veröffentlicht am 13.03.2021

Teilweise zu unrealistisch

Broken Things – Alles nur (k)ein Spiel
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Broken Things – Alles nur kein Spiel von Lauren Oliver
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das ...

Broken Things – Alles nur kein Spiel von Lauren Oliver
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das alle, weil die Mädchen die Tat detailliert in einer Fan-Fiction zu ihrem Lieblingsbuch aufgeschrieben hatten. In Wirklichkeit war jedoch alles ganz anders: Mia und Brynn wurden fälschlicherweise verdächtigt und haben seit damals keinen Kontakt mehr. Doch jetzt zwingt ein erstaunlicher Fund sie dazu, gemeinsam der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Denn wie die Mädchen herausfinden, hatte Summer ein dunkles Geheimnis, und der wahre Täter ist weiterhin auf freiem Fuß …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist schon sehr mysteriös angehaucht. Es zeigt nur Teile der drei Mädchen, die in der Story die Hauptrolle spielen. Schemenhaft ist ebenfalls ein Wald zu sehen, der für die Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die gewählte Schriftfarbe ist nicht wie üblicherweise Schwarz, sondern Grün – passend zu den Trennwänden der einzelnen Buchteile. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Brynn und Mia.

Brynn, Mia und Summer – das war das Mädchengespann vor fünf Jahren. Bis zu dem Tag, an dem Summer ermordet wurde. Angeblich von ihren beiden Freundinnen, die die Tat aber bestreiten. Über Summer erfährt der Leser nur durch Erzählungen und Rückblicke etwas. Unweigerlich fragt man sich mit der Zeit immer mehr: wer war Summer eigentlich wirklich?
Brynn übernimmt den Hauptteil der Erzählungen und ist ein ganz eigenartiger Typ. Eigentlich mag ich Charaktere, die nicht 08/15 sind, aber hier fand ich weder zu ihr noch zu Mia einen richtigen Zugang. Es gibt zwar einen guten Überblick über deren Leben und Familien, aber trotzdem war für mich die ganze Zeit über eine gewisse Distanz da, die mich störte.
Es gibt immer wieder eingeschobene Seiten, die Auszüge aus dem Lieblingsbuch der Mädchen darstellen. Zudem noch die Ausschnitte ihrer eigenen erweiterten Version. Insgesamt fand ich die Idee zwar toll, aber ein wenig wirr umgesetzt. Es fiel mir schwer, zwischen den Zeiten und Auszügen nicht durcheinander zu kommen. Denn die Autorin hat darüber hinaus noch einige wenige Kapitel von damals eingestellt.

Lauren Oliver konnte mich mit ihrem neuesten Werk leider nicht ganz überzeugen und mitreißen. Die Idee und Aufmachung gefielen mir auf Anhieb, aber die Umsetzung war einfach zu verwirrend und auch nicht spannend genug. Die Geschichte startet sogleich mit einem wirklich heftigen Satz, was ich nicht erwartet hatte. Doch dann flaute die Spannungskurve sehr ab. Es gibt viele Andeutungen, die manchmal mit einem Zeitsprung unterbrochen werden und erst im nächsten Kapitel geht die Story an ganz anderer Stelle weiter. Ein großes Verwirrspiel, das mich nicht wirklich glücklich machte. Der fünfte Jahrestag von Summers Tod steht bevor und die Figuren lassen die Ereignisse von damals noch einmal Revue passieren. An die Protagonistinnen kam ich nicht richtig heran und auch bei der Spurensuche war wenig Vorankommen angesagt. Die Idee mit dem Rollenspiel und die durchgängige düstere Atmosphäre fand ich klasse, aber ich habe mir mehr Fragen am Ende des Buches gestellt, als wahrscheinlich für den Leser geplant war. Für mich sind hier viele Kleinigkeiten aufgeworfen worden, die eigentlich keinen Sinn ergeben. Und gerade auch in Bezug auf den/die Täter*in ist für mich einiges unklar und unrealistisch. Somit kann ich die Geschichte leider nur mittelmäßig bewerten.


Zum Autor

Lauren Oliver ist Absolventin der University of Chicago und der New York University. Ihre Bücher sind weltweit in über 30 Sprachen übersetzt. Sie war mit ›Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie‹ unter anderem für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 nominiert und erhielt für ›Delirium‹ die Auszeichnung des Buxtehuder Bullen. Lauren Oliver lebt mit ihrer Familie in Brooklyn.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Katharina Diestelmeier
ISBN 978-3-423-74067-8
Preis: 14,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMI1tztvc2l7wIVwrLVCh37hQ8FEAAYASAAEgJkuPD_BwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/lauren-oliver-broken-things-alles-nur-k-ein-spiel-74067/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Spannender Auftakt

Nordwesttod
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Nordwesttod von Svea Jensen
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Aus der Landeshauptstadt Bayerns ins ferne Kiel: Kommissarin Anna Wagner braucht nach ihrer Scheidung einen Tapetenwechsel. Sie zieht ...

Nordwesttod von Svea Jensen
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Aus der Landeshauptstadt Bayerns ins ferne Kiel: Kommissarin Anna Wagner braucht nach ihrer Scheidung einen Tapetenwechsel. Sie zieht in den Norden, um im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein eine Stelle aufzubauen, die auf Vermisstenfälle spezialisiert ist. Gleich ihr erster Fall führt sie nach St. Peter-Ording an die Nordseeküste: Nina Brechtmann, eine junge Umweltaktivistin aus einer einflussreichen Hoteliersfamilie, wird vermisst. Hat ihr Verschwinden etwas mit den aggressiven Expansionsplänen ihrer Familie zu tun, wurde sie vielleicht entführt? Oder hütete die junge Frau ein Geheimnis? Anna Wagner und der örtliche Dienststellenleiter Hendrik Norberg ermitteln unter Hochdruck, denn niemand weiß, wann genau Nina Brechtmann verschwunden ist … und jede Minute zählt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches passt genau in den Norden – unaufdringlich und minimalistisch. Die Geschichte spielt in verschiedenen beliebten Ferienorten in Schleswig-Holstein und wird in der dritten Person geschildert.

Kommissarin Anna Wagner passt durch ihre Art genau hierher. Sie scheint nicht der Typ der wahnsinnig vielen Worte zu sein und versucht sich in Schleswig-Holstein anzupassen. Anna ist 37 Jahre alt, hat gerade eine miese Scheidung hinter sich und steckt noch in einem damit verbundenen Rosenkrieg. Ich mochte die Kommissarin und ihre Art auf Anhieb. Denn Kontra geben kann die gute Frau auch ;)
Hendrik Norberg war bis vor Kurzem bei der Mordkommission in Itzehoe, doch durch den Tod seiner Frau arbeitet er nun in seinem Wohnort St. Peter-Ording bei der Schutzpolizei. Eine große Umstellung für ihn. Die Trauer um Norbergs Frau sind zwar nur eher eine Randnotiz in diesem Buch, aber man spürt deutlich die Emotionen bei ihm. Ebenso die ungewohnte Situation, dass er sich vermehrt um seine beiden Söhne kümmern muss – zum Glück erhält Hendrik da Hilfe von seinen Schwiegereltern. Eine schreckliche und nervenzehrende Situation, die von der Autorin realistisch dargestellt wurde.
Die Nebenfiguren wurden ebenso authentisch und klar gezeichnet wie die Protagonisten, was mir sehr gut gefiel. Die Familie der verschwundenen Frau und weitere Verdächtige im Umfeld sind sehr unterschiedlich und erhielten genau das richtige Maß an Tiefe.
Zu den besuchten Orten muss ich sagen, dass dies endlich mal ein Buch ist, wo ich die meisten Örtchen tatsächlich selbst kenne. So gab es für mich noch aus einer ganz persönlichen Sicht eine spannende Perspektive.

Das war das Einzige, was ihn an Büsum störte, die Touris. Im Sommer fielen sie in Scharen ein, aber auch im Herbst und Winter war man mittlerweile nicht mehr vor ihnen sicher.
Seite 101

Svea Jensen bescherte mir mit ihrem Auftakt zu der SOKO St. Peter-Ording spannende, aber auch ruhige Lesestunden. Sowohl der Schreibstil als auch die Art und Weise der Ermittlungen und die Figuren passten wie die Faust aufs Auge nach Schleswig-Holstein. Und hier stellt die Autorin auch heraus, dass wir Nordlichter zwar unsere Eigenarten haben mögen (haben das nicht auch andere Bundesländer?), nicht unbedingt viele Worte benötigen, aber trotzdem ein gutes Auskommen mit uns möglich ist. Natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren, aber Grundtenor von vielen Menschen ist doch leider, dass es hier nur regnet und wir sauertöpfisch sind. Zu zeigen, dass die Ferienorte an der Küste oft sehr überlaufen sind und sich dies nicht einmal mehr an Jahreszeiten hält, stimmt leider. Deswegen habe ich auch das obige Zitat gewählt, da ich es genauso sehe. Für mich war es mal ein etwas anderer Krimi. Einer, der in meiner Heimat spielt und sich in kleinen Ferienorten abspielt. Die Ermittlungsarbeit fand ich spannend gemacht und die kleinen Revierkämpfe brachten noch ein wenig Würze in die Story hinein. Das Privatleben der Protagonisten wird ausreichend dargestellt und transportiert genau die richtigen Emotionen an den Leser. Ein rundum gelungener Krimi, bei dem ich mich schon auf die bald erscheinende Fortsetzung freue. Auf Grund der aktuellen Pandemie-Lage kann ich wenigstens auf diesem Weg die kleinen Ferienorte mal wieder besuchen.



Die Reihe

Nordwesttod
Nordwestzorn (erscheint voraussichtlich im Mai 2021)

Zum Autor

Svea Jensen ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimiautorin. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und dem Norden stets treugeblieben: Nach vielen Jahren beim Norddeutschen Rundfunk lebt sie heute in Schleswig-Holstein, wo sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben widmet. Während sie Verbrechen für ihre nächsten Bücher plottet, lässt sie sich am liebsten eine Nordseebrise um die Nase wehen. Svea Jensen ist Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«.


WERBUNG
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416 Seiten
ISBN 978-3-7499-0003-9
Preis: 12 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de/?gclid=EAIaIQobChMIYvi0cDr7gIViKjVCh1zjwxUEAAYASAAEgJcID_BwE
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/nordwesttod-9783749900039

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Spannendes Abenteuer

Ghostwalker
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Ghostwalker von Rainer Wekwerth
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Hamburg 2047: Die Ausspähung von Daten ist ein weltweites Geschäft. Große Firmen nutzen zum Versand von Nachrichten sogenannte Ghostwalker ...

Ghostwalker von Rainer Wekwerth
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Hamburg 2047: Die Ausspähung von Daten ist ein weltweites Geschäft. Große Firmen nutzen zum Versand von Nachrichten sogenannte Ghostwalker in der virtuellen Welt, um Datendiebstahl zu vermeiden. Einer dieser Ghostwalker ist der siebzehn Jahre alte Jonas. In der realen Welt kommt er gerade so über die Runden, im Netz jedoch ist er eine Legende und unter dem Namen Moondancer bekannt. Als er einen sehr lukrativen Auftrag annimmt, heftet sich die geheimnisvolle Blue an seine Fersen und will ihn mit allen Mitteln aufhalten. Dann aber tauchen unvermittelt Feinde auf, die sie beide und die ganze Welt bedrohen. So werden aus den Konkurrenten Blue und Moondancer Verbündete, die sich gemeinsam dem Kampf auf Leben und Tod stellen müssen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist wieder einmal sehr gelungen. Es zeigt eine Stadt von oben und wie der Titel eingearbeitet wurde, gefällt mir sehr gut. Von den Farben her erinnert es an Beastmode aus dem letzten Jahr. Die Geschichte spielt in nicht allzu ferner Zukunft im Jahre 2047 und wird in der dritten Person geschildert.

Wir werden hier in eine Welt geschleudert, die technisch gesehen nicht mit unserer jetzigen zu vergleichen ist. Vieles wird durch simple Spracherkennung gesteuert, wozu auch die Dusche gehört. Es gab eine digitale Revolution und die Ghostwalker sind mit ihren Avataren in virtuellen Welten als Boten unterwegs. Dafür erhalten sie Geld, gehen aber auch gewisse Risiken ein. Die Welten sind ganz unterschiedlich und können von japanischen Einflüssen über ein Game of Thrones Setting alles dabeihaben. Das entscheidet der jeweilige Konzern, der einen Ghostwalker engagiert. Es erinnerte mich ein wenig an die Erebos-Bücher von Ursula Poznanski, die ich klasse fand. Wenn sich Jonas und Blue nicht in einer Simulation befinden, spielt die Geschichte in Hamburg.
Jonas ist 17 Jahre alt und lebt allein. Das darf aber der Schule und dem Jugendamt gegenüber nicht herauskommen, was schon zu verzwickten Situationen geführt hat. Mir war der Junge sehr sympathisch und ich konnte seine Beweggründe für seine Handlungsweisen komplett nachvollziehen.
Auch Blue lebt ohne Familie - ihr Fall liegt nur geringfügig anders. Sie wird als die beste Ghostwalkerin quasi verehrt und ist noch besser ausgestattet als Jonas. Denn nur eine simple VR-Brille reicht hier nicht … Die Aufträge von Jonas und Blue sind manchmal ziemlich gefährlich und man merkt, dass das nicht nur ein einfaches Spiel ist. Gerade auch die aktuelle Aufgabe hat es in sich und spielt sich in Golem City ab. Eine virtuelle Welt, die japanische Einflüsse aus der Anime-Welt und die ein oder andere Absonderlichkeit beinhaltet.

Rainer Wekwerth hat erneut seine kreativen Ideen fließen lassen und eine rasante Geschichte erschaffen. Die Erklärungen zu dem doch recht ausführlichen Technik-Geschehen waren gut zu verstehen – selbst für Laien auf dem Gebiet. Vorstellen konnte ich mir die Welten auch sehr gut, da hatte ich bei dem Autor aber auch keine Bedenken. Ein wenig gestört haben mich allerdings das auf der Stelle treten im Mittelteil des Buches und die etwas schwache Erklärung am Schluss. Ich habe leider nicht ganz so auf das Ende hin gefiebert wie bei anderen Büchern von Rainer Wekwerth. Trotzdem ist die Geschichte lesens- und empfehlenswert, denn dies ist ja nur meine persönliche Meinung ;) Auf jeden Fall war es ein spannendes Abenteuer – wie man es von dem Autor ja auch kennt.


Zum Autor

Rainer Wekwerth hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und dafür Preise gewonnen. Zuletzt die Jugendbuchpreise Segeberger Feder, Goldene Leslie und Ulmer Unke. Mit seiner "Labyrinth"-Trilogie landete er zudem auf der Spiegelbestsellerliste. Die Kinoverfilmung ist in Vorbereitung. Seine "Pheromon"-Buchreihe, erschienen bei Planet!, wurde für vier weitere Buchpreise nominiert, darunter für den renommierten Buxtehuder Bullen und den Deutschen Phantastik Preis. Mehr Infos unter: www.wekwerth.com


WERBUNG
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ab 13 Jahren
320 Seiten
ISBN 978-3-5225-0688-5
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de/planet/
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/ghostwalker-isbn-978-3-522-50688-5

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Wunderschöne Geschichte

Klaras Schweigen
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Klaras Schweigen von Bettina Storks
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Freiburg im Breisgau, 2018: Nach einem Schlaganfall spricht Miriams hochbetagte Großmutter plötzlich französische Worte – eine Sprache, ...

Klaras Schweigen von Bettina Storks
erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Freiburg im Breisgau, 2018: Nach einem Schlaganfall spricht Miriams hochbetagte Großmutter plötzlich französische Worte – eine Sprache, die sie angeblich nie gelernt hat. Miriam erkennt schnell, dass Klara weit mehr verbirgt, doch alle Nachfragen finden kein Gehör. Was genau passierte im Leben ihrer Großmutter? Warum verließ sie Freiburg und ging im Dezember 1949 überstürzt nach Konstanz? Miriams Suche nach Antworten führt sie bis in die Bretagne, immer auf der Spur eines jahrzehntelang gehüteten Familiengeheimnisses …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Le temps est un bien précieux.
Seite 21

Das Cover dieses Buches ist minimalistisch gehalten, passt aber für mich hervorragend zur Geschichte. Diese spielt auf zwei Zeitebenen und wird in der dritten Person aus der Sicht von Miriam und Klara geschildert.

Das Buch startet mit einem Prolog, der 1944 während eines Fliegeralarms spielt. Ich war von den wenigen Seiten schon völlig eingenommen und hatte einen Kloß im Hals.
Miriam empfand ich als zielstrebige Frau, die auf der Suche nach Antworten ist. Ihre Großmutter Klara erleidet einen Schlaganfall und spricht danach nur sehr wenig und wenn, dann eher zusammenhanglos. Doch mehr und mehr wird der Leser in Klaras Leben gezogen und kann die Puzzleteile zusammen mit Miriam zusammensetzen.
Klara wurde 1930 geboren und ist eine starke Persönlichkeit. Sie verhält sich gerade im Zweiten Weltkrieg nicht unbedingt so, wie es von einer Frau erwartet wird. Entgegen der Erlaubnis ihres Vaters arbeitet Klara in einer kleinen französischen Bäckerei, lernt die Sprache und jemanden kennen, der ihr Leben verändert. Und den Titel kann man auf zwei verschiedene Arten interpretieren …
Ich fand es sehr interessant, wie die Autorin die deutsch-französische Nachkriegszeit schildert und welche damit unüberwindbaren Hindernisse auftauchen.

Bettina Storks hat mir mit ihrem neuesten Werk schöne Lesestunden beschert. Ich mochte ihren Schreibstil sehr und die Schilderung der Ereignisse auf verschiedenen Zeitebenen war wunderbar. Ich muss sagen, dass ich die Vergangenheits-Sequenzen bald noch lieber mochte als die Gegenwart. Das ergeht mir bei solchen Romanen aber oft so ;) Die Spurensuche von Miriam war interessant und ehe man sich versieht, steckt auch der Leser in einem Gewirr aus Geheimnissen, Lügen und Vertuschungen. Am Ende wird natürlich alles aufgeklärt und so manche Überraschung kommt ans Licht. Mit dieser Geschichte hat mich die Autorin in ein authentisches Nachkriegs-Deutschland geführt und mich mit ihren Figuren mitleiden lassen. Bettina Storks hat eine ganz besondere Art und Weise, ihre Geschichte zum Leben zu erwecken und ich werde sicherlich noch weitere Bücher von ihr lesen.

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
Seite 33


Zum Autor

Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse und die Faszination für die deutsch-französische Geschichte vereint Bettina Storks immer wieder in ihren vielschichtigen Romanen. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee.


WERBUNG
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400 Seiten
ISBN 978-3-453-36047-1
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Klaras-Schweigen/Bettina-Storks/Diana-Verlag/e554402.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der Autorin für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Erschreckend authentisch

Die Stunde der Wut
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Die Stunde der Wut von Horst Eckert
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Den Reichtum der einen bezahlen die anderen. Manchmal mit dem Leben.
Mit Immobiliendeals wurde Hartmut Osterkamp reich. Kompromisslos ...

Die Stunde der Wut von Horst Eckert
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Den Reichtum der einen bezahlen die anderen. Manchmal mit dem Leben.
Mit Immobiliendeals wurde Hartmut Osterkamp reich. Kompromisslos baut er sein Imperium aus. Ihm ist jedes Mittel recht.

Kriminalrätin Melia Adan ist überzeugt, dass Neonazis auf einer Osterkamp-Baustelle die Leiche einer ehemaligen Kollegin verschwinden ließen. Noch hat sie keinen Beweis. Aber schon bald gefährliche Feinde.

Hauptkommissar Vincent Veih hat es mit dem Mord an der Tochter eines Psychiaters zu tun. Was zuerst wie eine Beziehungstat aussieht, führt Vincent auf ein Schlachtfeld von Gier, Korruption, politischen Intrigen – und blanker Wut.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Band 1 habe ich bisher nie gelesen, aber mir wurde gesagt, dass man auch mit diesem Buch starten kann, ohne den Vorgänger zu kennen. Ich muss dazu sagen, dass ich jetzt beim Lesen keine Defizite bemerkt habe – nicht einmal bei den Figuren.
Gleich zu Beginn hat der Autor eine Aufstellung des Polizeipräsidiums Düsseldorf beigefügt, was ich sehr interessant und nützlich fand. Geschildert wird die Geschichte in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

Anfangs fand ich es ein wenig unübersichtlich, da eine Menge Figuren ins Spiel gebracht werden und eine Zuordnung sich natürlich erst nach und nach ergibt. Die Kapitel sind relativ kurzgehalten und so springt man als Leser sehr schnell von einem Ort zum anderen, von einer Person zur nächsten. Doch mit Geduld und Spucke wird man immer mehr Herr der Lage und findet sich durch.
Wir begegnen hier den verschiedensten Personen, die von der Kriminalrätin Melia Adan über den Hauptkommissar Vincent Veih bis hin zur Schauspielerin Jennifer Arnold führen. Jeder hat seine bestimmte Rolle inne, passt mit der Zeit immer weiter in das ganze Konstrukt hinein, aber Tiefe hat ihnen allen ein wenig gefehlt. Ich hatte das Gefühl, nur Randinformationen zu erhalten, was mir etwas zu wenig war. Gerade in Bezug auf den familiären Hintergrund von Melia Adan und Vincent Veih hatte ich mir mehr erhofft. Denn Terrorismus und Rassismus sind hier brandaktuelle Themen und betreffen indirekt auch die Hauptfiguren. Doch da hatte ich durch Zusatzunterlagen mehr Input als durch diese Story. Auch das Überbringen von Todesnachrichten und die Reaktion der Angehörigen spielte sich sehr kühl und direkt ab – das habe ich bisher in der Art und Weise noch nicht gelesen und war ein wenig enttäuscht.
Die Geschichte findet lediglich an fünf Tagen statt, aber hier herrscht eine Menge an Gewalt und Hass, was sich auch gerade auf der rechten Schiene bewegt. Leider kennt man gewisse Parolen und Äußerungen von Rassisten aus den Medien oder wurde vielleicht sogar hautnah damit schon konfrontiert. Doch hier war ich stellenweise wirklich schockiert und angewidert, was in der Geschichte abläuft … Der Autor hat dies authentisch an den Leser gebracht – keine Frage. Doch, wenn man so etwas liest, ist es schon harte Kost.

Horst Eckert hat mir mit diesem Buch außergewöhnliche Lesestunden beschert. Ich war sehr gespannt auf die Thematik und wurde in der Beziehung bestens versorgt. Es ist schwer, bei einem Buch, das sich um Rassismus, Hass und Gewalt dreht, die richtigen Worte zu finden. Ich verachte jede Art von Rassismus und in diese Richtung gehende Äußerungen – das möchte ich auf jeden Fall an dieser Stelle erwähnen! Warum sollte ein Mensch auf Grund seiner Herkunft besser oder schlechter sein als andere? Einen Menschen sollte man nach seinem Charakter beurteilen, nicht nach seinem Migrations-Hintergrund. Ich verstehe nicht, dass gerade nach der Geschichte Deutschlands Rassisten und der rechten Szene im Allgemeinen noch immer so viel Platz eingeräumt wird … Der Autor hat authentische Situationen dargestellt, die ich teilweise sehr erschreckend fand. Drogen, Gewalt und Korruption sind ebenfalls Themen dieser Geschichte. Zu den Personen hätte ich mir mehr Informationen und Tiefe gewünscht und das Ende fand ich ein wenig zu schwach. Da hatte ich mir eindeutig mehr erhofft und gewünscht. Ansonsten kam ich mit der Story durch die kurzen Kapitel und das rasante Tempo sehr schnell voran. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das man nicht mal so nebenbei lesen und sich eher bei gewissen Dingen seine Gedanken machen sollte.


Die Reihe

Im Namen der Lüge
Die Stunde der Wut

Zum Autor

Horst Eckert, 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren, lebt seit vielen Jahren in Düsseldorf. Er arbeitete fünfzehn Jahre als Fernsehjournalist, u.a. für die »Tagesschau«. 1995 erschien sein Debüt »Annas Erbe«. Seine Romane gelten als »im besten Sinne komplexe Polizeithriller, die man nicht nur als spannenden Kriminalstoff lesen kann, sondern auch als einen Kommentar zur Zeit« (Deutschlandfunk). Sie wurden unter anderem mit dem Marlowe-Preis und dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet und ins Französische, Niederländische und Tschechische übersetzt.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

448 Seiten
ISBN 978-3-453-44103-3
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Stunde-der-Wut/Horst-Eckert/Heyne/e547945.rhd

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