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Veröffentlicht am 24.02.2021

Grandioser Auftakt

Aurora erwacht
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Aurora erwacht von Amie Kaufman/Jay Kristoff
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Tyler, frisch ausgebildeter Musterschüler der besten Space Academy der ganzen Galaxie, freut sich auf seinen ...

Aurora erwacht von Amie Kaufman/Jay Kristoff
erschienen bei Fischer Sauerländer

Zum Inhalt

Tyler, frisch ausgebildeter Musterschüler der besten Space Academy der ganzen Galaxie, freut sich auf seinen ersten Auftrag. Als sogenannter „Alpha“ steht es ihm zu, sein Team zusammenzustellen – und er hat vor, sich mit nichts weniger als den Besten zufrieden zu geben. Tja, die Realität sieht anders aus: Er landet in einem Team aus Losern und Außenseitern:

Scarlett, die Diplomatin – Sarkasmus hilft immer (not.)
Zila, die Wissenschaftlerin – dezent soziopathisch veranlagt
Finian, der Techniker – besser: der Klugscheißer
Kaliis, der Kämpfer – es gibt definitiv Menschen, die ihre Aggressionen besser unter Kontrolle haben
Cat, die Pilotin – die sich absolut nicht für Tyler interessiert (behauptet sie zumindest)

Doch dieses Katastrophenteam ist nicht Tylers größtes Problem. Denn er selbst ist in den verbotenen interdimensionalen Raum vorgedrungen und hat ein seit 200 Jahren verschollenes Siedlerschiff gefunden. An Bord 1.000 Tote und ein schlafendes Mädchen: Aurora. Vielleicht hätte er sie besser nicht geweckt. Ein Krieg droht auszubrechen – und ausgerechnet sein Team soll das verhindern. Ouuups. Don’t panic!
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover sieht unheimlich schön aus und passt genau zum Buch. Die gezeigten Sternenbilder, die dunklen Farben und dann das große Gesicht von Protagonistin Aurora – für mich ein wahrer Volltreffer. Erzählt wird die Geschichte in der ersten Person aus wechselnden Perspektiven. Der Leser wird gerade aus Tylers Perspektive manchmal direkt angesprochen.

Im Klappentext sind schon fast alle unserer Hauptfiguren aufgeführt, nur Aurora fehlt. Jeder für sich ist ein wunderbarer Charakter und zusammen ergeben sie eine Einheit. Ich mochte alle sehr gerne und fand es unheimlich spannend zu sehen, wie unterschiedlich sie doch sind. Ich werde sie auch hier gar nicht weiter im Einzelnen beschreiben – ihr müsst sie einfach selbst erleben! Auch das Zusammenspiel und die Spannungen zwischen Terranern, Betraskern und Syldrathi werden toll beschrieben und sind gut auseinanderzuhalten.
Die Geschichte spielt im Jahre 2380 und die Hadfield-Katastrophe, in die Aurora involviert war, ereignete sich gut 220 Jahre vorher. Aurora verbrachte die letzten Jahre im Kryoschlaf und stellt nach ihrem Erwachen fest, dass sie gar nicht auf dem Planeten ist, zu dem sie unterwegs war. Aber das wahrscheinlich Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass alle Menschen, die sie liebte und kannte, bereits tot sind. Die Welt, die sie kannte, ist verschwunden. Aurora befindet sich nun im Weltall, in einer Raumstation – das hat nicht wirklich etwas mit der Erde gemein. Ein großer Schock für den Teenager, der inzwischen 237 Jahre alt ist … Ihre Gefühle wurden direkt in mein Herz transportiert und ich fand die Vorstellung einfach grausam. Aber es gibt auch jede Menge unterschwelligen Humor und eine gehörige Portion Sarkasmus in dieser Geschichte. Und das macht die Story für mich absolut rund und einfach klasse!

Mein Geschmack- und mein Geruchsinn sind zurück, und ich wünsche sie mir sofort wieder weg, denn holy cake, ich haben einen Geschmack im Mund als wären zwei Viecher reingekrochen, hätten sich bis auf den Tod bekämpft und wären dann vermodert.
Seite 25

Amie Kaufman und Jay Kristoff haben mich mit ihrem Auftaktband zu ihrer neuen galaktischen Reihe vollends begeistern und mitreißen können. Ich liebe ihren Schreibstil, ihre Figuren und den Humor. Die erschaffene Welt war bildlich sehr gut vorstellbar und ich würde sagen, dass es der ideale Stoff für eine Verfilmung wäre :) Das Autoren-Duo hat die technischen Details und auch das Funktionieren bestimmter Kleinigkeiten überaus verständlich erklärt, so dass auch jeder Nicht-Technik-Affine Spaß an dieser Geschichte haben kann. Die Charaktere sind allesamt unterschiedlich, spielen aber perfekt zusammen und eroberten mein Herz im Sturm. Die Story ist spannend erzählt und lässt den Leser in eine ganz andere Welt abtauchen, was einen den Alltag für einige Stunden ausblenden lässt. Es passiert unheimlich viel, aber die Geschichte ist keineswegs überladen. Als Leser fragt man sich natürlich mit jeder gelesenen Seite: Wer ist Aurora? Was ist an ihr so besonders? Eine Antwort erhält man hier natürlich noch nicht, denn zumindest einen weiteren Teil wird es nach meinen Recherchen ja noch geben. Dafür gibt es aber im letzten Buchdrittel eine Überraschung, die ich ganz und gar nicht habe kommen sehen. Ich hoffe sehr, dass der nächste und vielleicht eventuelle weitere Titel der Reihe auch ins Deutsche übersetzt werden und nicht vorzeitig auf der Strecke bleiben ... Ich liebe dieses Buch und bin wirklich richtig begeistert! Geht mit Tyler und Aurora und allen anderen auf eine besondere Reise und findet das Geheimnis des jungen Mädchens heraus.



Die Reihe

Aurora erwacht
Aurora burning (Originalausgabe)

Zum Autor

Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.

Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und zwanzigseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 13.020 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne. Jay Kristoff glaubt nicht an Happy Ends.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
496 Seiten
übersetzt von Nadine Püschel
ISBN 978-3-7373-5670-1
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag/fischer-sauerlaender
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/amie-kaufman-jay-kristoff-aurora-erwacht-9783737356701

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses galaktischen Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2021

Ein Highlight der besonderen Art

Zwischen uns tausend Bilder
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Zwischen uns tausend Bilder von Neda Alaei
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Seit ihre Mutter gestorben ist, muss die 14-jährige Sanna dabei zusehen, wie ihr Vater immer mehr in sich selbst ...

Zwischen uns tausend Bilder von Neda Alaei
erschienen bei Thienemann-Esslinger

Zum Inhalt

Seit ihre Mutter gestorben ist, muss die 14-jährige Sanna dabei zusehen, wie ihr Vater immer mehr in sich selbst verschwindet. Sanna sucht Trost in der Fotografie. Die Bilder helfen dir, die Welt zu sehen, hat ihre Mutter gesagt. Auch wenn die Welt manchmal hässlich ist und die frühere beste Freundin dem Jungen näherkommt, mit dem Sanna ihre Leidenschaft teilt. Doch genau dadurch findet sie schließlich den Mut, sich der Realität zu stellen und eine eigene Perspektive zu entwickeln.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist ein wenig außergewöhnlich, wie ich finde. Es zeigt ein Mädchen von hinten in einem roten Anorak – ganz grob nur gezeichnet. Doch die Bedeutung dessen und auch die des Titels sind im Buch vorhanden, was ich absolut klasse fand. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Protagonistin Sanna.

Sanna ist gerade einmal 14 Jahre alt und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück. Sie verlor vor einigen Monaten ihre Mutter, ihre beste Freundin hat kaum noch Zeit für sie und ihr Vater ist nur noch physisch anwesend. Ich habe unheimlich mit dem Mädchen mitgelitten und wäre gerne in die Geschichte gesprungen, um sie aus diesem elenden Leben rauszuholen und ihr etwas Schönes zu geben. Einziger Lichtblick ist der neue Junge in der Klasse, Yousef. Zu ihm baut Sanna eine Verbindung auf und beide teilen ihr Interesse für dasselbe Hobby. Doch auch hier ist leider nicht alles Gold, was glänzt … Sanna ist schon ein kleiner Kaffee-Junkie und muss sich um den Haushalt und ihren Vater kümmern. Diese Beziehung fand ich gerade an zwei Text-Passagen äußerst ungesund, aber vielleicht habe ich da auch zu viel hineininterpretiert. Explizit wurde nicht das erwähnt, was ich vermute, aber es fühlte sich beim Lesen einfach so an … Andererseits würde es nicht zum Rest der Geschichte passen, aber vielleicht ergeht es anderen Lesern ja genauso wie mir.

Neda Alaei hat mir ihrem Debüt ein ganz besonderes Werk in die Bücher-Welt gebracht. Nicht nur ist das Setting mit Norwegen ein wenig unpopulär, sondern auch ihre ganze Art und Weise des Niederschreibens sind anders als andere Jugendbuch-Werke, die ich bisher gelesen habe. Die Autorin verwendet kurze, präzise Sätze, lässt aber dennoch viel Raum für Interpretationen des Lesers. Sie hat ihre Figuren authentisch dargestellt und die Emotionen klar an den Leser gesendet. Es gibt hier einen Zickenkrieg, der typisch für die Teenager-Zeit ist, die Protagonistin wird mit einem tragischen Schicksalsschlag konfrontiert und muss sich auch danach noch vielen Problemen stellen. Zusammenbruch, Depressionen und Vernachlässigung sind weitere prägnante Eckpunkte dieser Geschichte. Sich der Realität selbst wieder stellen zu können und von anderen wirklich und wahrhaftig gesehen zu werden, sind ebenfalls Themen in diesem Jugendbuch. Neda Alaei hat auf wenigen Seiten zwar vieles integriert, aber das Buch wirkte zu keiner Zeit überladen. Ich habe es gerne und vor allem auch sehr schnell gelesen und kann es jedem (vielleicht auch als Schullektüre) nur empfehlen. Ein Highlight der besonderen Art für mich.


Zum Autor

Neda Alaei, geboren 1991, wuchs in Moss auf und lebt heute in Oslo. Sie ist Absolventin des Norwegischen Kinderbuchinstituts und arbeitet als Sozialarbeiterin. Zwischen uns tausend Bilder ist ihr erster Roman.


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ab 12 Jahren
224 Seiten
übersetzt von Stefan Pluschkat
ISBN 978-3-5222-0272-5
Preis: 14 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/zwischen-uns-tausend-bilder-isbn-978-3-522-20272-5

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2021

Richtig spannend

Trauma – Kein Entkommen
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Trauma – Kein Entkommen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Die Parallelen zwischen den Fällen sind ...

Trauma – Kein Entkommen von Christoph Wortberg
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Die Parallelen zwischen den Fällen sind frappierend: Hier wie dort stirbt ein schwer traumatisierter Mann unter Umständen, die an jenes Erlebnis erinnern, das die Traumatisierung ausgelöst hat. Handelt es sich wirklich um Suizide, wie es die Obduktion nahelegt und der Psychoanalytiker Dr. Hanning bestätigt?
Genau das bezweifelt die Münchner Mordermittlerin Katja Sand. Doch je tiefer Katja gräbt, desto mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover gefiel mir auf Anhieb sehr gut und würde mir in einer Buchhandlung auch direkt ins Auge fallen. Erzählt wird die Story in der dritten Person, was ich für einen Thriller durchaus angebracht finde. Unterteilt ist die Geschichte in drei Buchteile, die jeweils mit Ereignissen rund um ein kleines Kind beginnen. Hier ist nicht klar, welches Geschlecht das Kind hat und wie lange die sehr grausam geschilderten Ereignisse zurückliegen. Auf jeden Fall verlangten diese Einleitungen mir beim Lesen das meiste ab …

Katja Sand gefiel mir ganz gut. Ich konnte ihre Zweifel bezüglich der Arbeit, aber auch als Mutter sehr gut nachvollziehen und hatte somit eine authentische Protagonistin vor mir. Manches Mal wirkte sie zwar sehr perspektivlos und resigniert, aber bei so einem Beruf sicherlich kein Wunder. Außerdem hat die Ermittlerin noch ihr privates Päckchen zu tragen, was aber in diesem ersten Teil nicht explizit offenbart wird. Klar sind aber ihre Probleme mit ihrer 15-jährigen Tochter Jenny, die mitten in der Pubertät steckt. All dies hat der Autor geschickt zwischen die Ermittlungen eingeschoben, was mir gut gefallen hat.
Katjas Assistent Rudi Dorfmüller ist ein ganz anderer Typ als sie. Ein richtiger Autonarr, der aber gleichzeitig ein unverzichtbares Mitglied des Ermittlerteams ist. Gefiel mir richtig gut, da er auch noch nicht ganz so kaputt und desillusioniert wirkte wie manch anderer seiner Kollegen.

Das Leben ist fragil. Zerbrechlich wie dünnes Glas. Ein Metallstück auf dem Asphalt, das liegt, wo es nicht liegen soll, ein Reifen, der es überrollt und dabei aufgeschlitzt wird, eine kleine Unachtsamkeit, eine falsche Entscheidung oder einfach nur der Zufall, und alles ist vorbei.
Seite 84

Christoph Wortberg hat mich fast zu 100% mit seinem Trilogie-Auftakt überzeugen können. Mir gefiel der Aufbau der Geschichte, das Eintauchen in die Ermittlungen und auch die Fälle waren interessant gemacht und warfen einige Fragen auf. Die Protagonistin wirkte äußerst authentisch und eine Verbindung zum Titel gibt es ebenfalls. Der Schreibstil ist klasse und ließ mich durch die Seiten nur so fliegen. Wie schon oben angedeutet, werden gerade die Anfänge der Buchteile sehr grausam geschildert. Ich habe immer versucht herauszufinden, wer dieses kleine Kind sein mag, lag aber lange Zeit daneben. Vor allem auch, weil es ein Detail beinhaltet, das mich verwirrte und selbst im Nachhinein anscheinend nur ein Zufall ist. Aber ein echt merkwürdiger … Die Geschichte nimmt mit jeder Seite und jedem neuen Hinweis mehr Fahrt auf, was mir sehr gut gefiel. Es geht aber nicht nur um die Ermittlungen, sondern auch um das Privatleben unserer Ermittlerin. Es geht darum, dass man Ziele und Träume hat, das Leben aber durch welche Umstände auch immer ganz anders verlaufen kann. Die Story liefert eine kurze, aber dennoch fundierte Erklärung zu dem Begriff Trauma, was ich als enorm wichtig empfand. Es ist wahrscheinlich Meckern auf hohem Niveau, aber durch kleine Ungereimtheiten, die mich auch noch nach dem Lesen beschäftigen, hat es zur Bestwertung nicht ganz gereicht. Ich setze da unbedingt auf Band 2, zu dem es am Ende auch noch einen kleinen Ausblick gibt. Aber ich muss wirklich sagen, dass der Autor hier einen sehr guten Thriller hingelegt hat, der mir äußerst spannende Lese-Unterhaltung bot.



Die Reihe

Trauma – Kein Entkommen
Trauma – Kein Vergessen (erscheint voraussichtlich im August 2021)
Trauma – Keine Gnade (erscheint voraussichtlich ?)

Zum Autor

Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. für den Kölner »Tatort«, sowie Autor von Jugendromanen. Christoph Wortberg lebt in Köln.


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368 Seiten
ISBN 978-3-423-26268-2
Preis: 16,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIoYPwzqnB7gIVytPtCh1q1wmpEAAYASAAEgLEvDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/christoph-wortberg-trauma-kein-entkommen-26268/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars und die dazugehörige Ermittlungsakte bedanken!

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  • Cover
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 15.02.2021

Leider nicht ganz überzeugend

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
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Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe von Anna Fleck
erschienen bei Coppenrath

Zum Inhalt

Das bisschen Sturmflut ... Ella ist fest entschlossen, sich ihren Cornwall-Urlaub in Grannys Cottage nicht verderben ...

Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe von Anna Fleck
erschienen bei Coppenrath

Zum Inhalt

Das bisschen Sturmflut ... Ella ist fest entschlossen, sich ihren Cornwall-Urlaub in Grannys Cottage nicht verderben zu lassen. Als sie jedoch einen vermeintlichen Surfer vor dem Ertrinken rettet, ist in ihrem Leben plötzlich nichts mehr wie vorher. Denn der geheimnisvolle Aris stammt aus einer ganz anderen, mythischen Welt – am Grund des Ozeans. Ella stürzt in ein Abenteuer voller Wunder und Schrecken. Und nicht nur ihr Herz gerät dabei in höchste Gefahr ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Jugendbuches ist wunderschön. Gerade auch durch den leichten Schimmer-Effekt im Licht sieht es einfach großartig aus. Die Haptik ist ebenfalls klasse und anhand des Klappentextes wartet hier eine tolle Geschichte auf den Leser. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Protagonistin Ella.

Ella ist 17 Jahre alt, macht in einem Jahr Abitur und ist, wie jedes Jahr, einige Wochen in Cornwall. Ich mochte das Mädchen auf Anhieb, da sie einen ganz besonderen Humor hat, der mir erst sehr gut gefiel. Man wird als Leser sofort in ihr leicht chaotisches Leben geworfen und erhält auch einen kurzen Blick auf ihre Mutter. Die ersten Seiten des Buches waren somit wirklich brillant gemacht und ich freute mich auf den Rest der Geschichte.
Aris wird Ella quasi vor die Füße gespült und hat mal so gar keine Ahnung von unserer Welt. Das fiel Ella zwar auf, aber irgendwie hat sie keine großartigen Fragen gestellt – weder Aris direkt, noch sich selbst. Aris konnte ich schwer einschätzen, weil mir bei ihm die Tiefe fehlte. Durch die Begegnung zwischen ihm und Ella prallen hier zwei Welten aufeinander, die nicht unterschiedlicher sein könnten.
Dagegen fand ich die Schwestern Hildy und Helen grandios. Nicht mehr ganz die Jüngsten, aber sie gehen mit einer Gelassenheit mit der Situation um – ich war wirklich von ihnen begeistert!

Anna Fleck konnte mich leider nicht ganz mit ihrem Trilogie-Auftakt überzeugen. Von dem Cover brauchen wir nicht sprechen – das ist einfach wunderschön. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir auch sehr gut, ebenso der Einstieg in die Geschichte mit der gewissen Prise Humor und einer spritzigen Protagonistin. Das Setting mit Cornwall und dem dazugehörigen Wetter wirkten authentisch und prima aufeinander abgestimmt. Aber mir war die Story viel zu offensichtlich, was gerade Aris`Herkunft betrifft. Erst nach knapp 200 Seiten offenbart sich der junge Mann dazu – ich habe es aber schon mindestens 100 Seiten vorher gewusst. Entweder hatte ich beim Lesen den ultimativen Durchblick oder es ist einfach zu schnell ersichtlich gewesen. Daher kam mir die Story unheimlich langatmig vor, weil gefühlt ewig um den heißen Brei herumgeredet wurde. Und mit knapp 500 Seiten ist dies sowieso schon ein echter Jugendbuch-Schinken … ;) Für meinen persönlichen Geschmack (und das ist ja nun mal alles eine Geschmackssache) war der Weg bis zur Erklärung mit unnötigen Ereignissen gespickt, die der Geschichte in meinen Augen keine Weiterentwicklung brachten. Dazu kommt leider noch, dass der anfänglich sehr gute Humor mit der Zeit nur noch nervte und übertrieben wirkte. Gerade bezüglich der „Gespräche“ mit Ellas innerer Stimme. Ich würde gerne etwas Anderes schreiben, aber leider reicht es bei der Gegenüberstellung der Pros und Contras nur für eine mittelmäßige Bewertung.



Die Reihe

Meeresglühen – Geheimnis in der Tiefe
Band 2 erscheint voraussichtlich im Herbst 2021
Band 3?

Zum Autor

Anna Fleck wurde 1974 in Norddeutschland geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Bullerbü, Phantàsien und im Auenland, ihre Jugend vorwiegend auf Gallifrey, Vulkan und der Scheibenwelt. Sie ist Romanistin, Kulturmanagerin und PR-Beraterin, schafft aber lieber neue Welten per Tastatur und Zeichenstift. Heute lebt sie mit Mann und Kindern im Norden von Berlin und fährt so oft wie möglich ans Meer – egal an welches …


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ab 14 Jahren
496 Seiten
ISBN 978-3-6496-3906-0
Preis: 20 Euro
erschienen bei https://www.coppenrath.de/
Leseprobe https://www.coppenrath.de/leseproben/leseprobe-meeresgluehen/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Trotz kleiner Kritik überzeugend

Die Pilotin
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Die Pilotin von Amelia Carr
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Frühjahr 1942
Als Bruchpilotin landet die junge Amerikanerin Nancy im Zweiten Weltkrieg auf einer Wiese in der englischen Provinz – ...

Die Pilotin von Amelia Carr
erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Frühjahr 1942
Als Bruchpilotin landet die junge Amerikanerin Nancy im Zweiten Weltkrieg auf einer Wiese in der englischen Provinz – und mitten im Herzen ihres Vorgesetzten Mac. Da beide bereits gebunden sind, kämpfen sie gegen ihre Gefühle an ...
Sommer 2006
Nancy vertraut ihrer Enkelin Sarah ihre herzzerreißende Lebensgeschichte an. Was Sarah dabei erfährt, erschüttert die Fundamente der Familie. Es ist die Geschichte einer großen Liebe, die Sarah so tief beeindruckt, dass sie ihr eigenes Leben überdenkt ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Wie gut kennt man seine Familie eigentlich wirklich – wie gut kann man andere überhaupt kennen? So nahe wir einem anderen Menschen auch stehen mögen, es gibt immer tief verborgene Geheimnisse, von denen wir nichts wissen – Träume und Ängste, Leidenschaften und Hass.
Seite 9

Die Geschichte ist in sieben Teile gegliedert, die sich abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart abspielen. Die Gegenwart wird im personalen Erzählstil geschildert, die Vergangenheit in der dritten Person. Es gibt verschiedene Perspektiven, die sich auch nur selten wiederholen.

Erzählt wird hier Nancys Lebensgeschichte in Abschnitten, doch eine weitere Protagonistin ist ihre Enkelin Sarah. Sarah macht sich im Auftrag von Nancy auf die Suche nach einem bestimmten Menschen und so kommen die Ereignisse ins Rollen und die Geheimnisse ans Licht.
Ich fand Nancy sympathisch. Doch wenn es um Ehrlichkeit geht, ist sie nicht gerade die Größte. Wie sie sich da einem bestimmten Menschen gegenüber verhält, fand ich überhaupt nicht in Ordnung. Nancys Liebe zur Fliegerei wird von der Autorin authentisch dargestellt, ebenso Details zu diesem Thema. Da merkt man, dass Amelia Carr selbst eine Pilotin ist. In der Gegenwart 2006 ist Nancy bereits 84 Jahre alt. Sie ist und war schon immer ein Freigeist und fühlt sich oft eingeengt.
Sarah ist Mitte Dreißig und träumt von einer eigenen Familie. Ihre diesbezüglichen Überlegungen konnte ich sehr gut nachvollziehen. Man merkt ihr an, dass sie es sich nicht leicht macht und den einfachsten Weg wählt. Eine sehr sympathische junge Frau.
Die anderen Perspektiven bestehen aus Sarahs Mutter Ellen, ihrem Onkel Ritchie und einer langjährigen Mitarbeiterin der Flugfirma der Familie. Erst habe ich mich immer gefragt, warum gerade diesen Menschen so viel Aufmerksamkeit in der Geschichte zuteilwird, aber das klärt sich nach und nach.
Die Autorin springt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, die 1942 beginnt, hin und her, bleibt dabei aber nicht chronologisch. Das hört sich auf den ersten Blick vielleicht verwirrend und chaotisch an, ist es aber keineswegs. Klare Strukturen sind deutlich erkennbar.

Amelia Carr hat mich mit ihrer Geschichte rund um die Fliegerei begeistern können. Es gab zwar einige Abschnitte, die für mich jetzt nicht allzu interessant waren, aber der Rest war großartig gemacht. Sie hat nicht nur authentische Charaktere erschaffen, sondern auch eine Atmosphäre, die einen mitreißt. Der Zweite Weltkrieg ist ein großer Teil der Vergangenheit und auch der Part war realistisch dargestellt. Der Schreibstil der Autorin ist klasse und ich fühlte mich stellenweise an die Bücher von Lucinda Riley erinnert. Obwohl diese Geschichte wieder etwas ganz Anderes war. Es geht um jede Menge Geheimnisse, Vermutungen und Missverständnisse. Die Liebe und der Krieg sind Themen, ebenso die Familie und ihr Zusammenhalt. Es gibt unheimlich viele Zitate, die ich gerne hier alle mit euch geteilt hätte, aber das würde einfach den Rahmen sprengen ;) Wie gesagt, war ich nicht immer mit Nancys Handlungweise einverstanden, aber diese Frau hat ein bewegtes Leben hinter sich und mehrere hätten wahrscheinlich wie sie gehandelt. Am Ende hat die Autorin für meinen Geschmack ein wenig zu viele Dinge eingebracht, die einem Menschen passiert sind oder sich letztendlich zum Besten wenden, doch darüber kann ich hinwegsehen. In der Summe war es ein toller Ausflug in eine interessante Welt von Nancy, die Geheimnisse werden aufgeklärt und das Buch endet somit rund.

Wir machen uns immer noch Sorgen darüber, ob andere die Wahrheit vertragen können – wie würde die Welt aussehen, wenn wir das nicht täten?
Seite 10/11


Zum Autor

Amelia Carr wuchs im englischen Sommerset auf. Sie hat bereits zahlreiche Kurzgeschichten und Romane verfasst, die unter verschiedenen Pseudonymen erschienen sind. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in der Nähe von Bath. Sie hat zwei Töchter und vier Enkelkinder, die sie ebenso in Bewegung halten wie ihre zahlreichen Hobbys. Mit der Heldin ihres Romans DIE PILOTIN teilt sie die Leidenschaft für das Fliegen, denn sie besitzt einen Pilotenschein.


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ab 16 Jahren
620 Seiten
übersetzt von Ute Leibmann
ISBN 978-3-404-18389-0
Preis: 11 Euro
erschienen bei https://www.luebbe.de
Leseprobe https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/sonstige-belletristik/die-pilotin/id_8342751

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag


An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der https://www.lesejury.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

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