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Veröffentlicht am 14.09.2023

Spannender Auftakt

Schwarzvogel
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Schwarzvogel von Frida Skybäck
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im ...

Schwarzvogel von Frida Skybäck
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im eiskalten schwarzen Wasser ...
Die junge Ermittlerin Fredrika Storm, in der Gegend aufgewachsen, stößt zum bunten Team der Mordkommission Lund. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie mit dem verschrobenen Henry Calment auf den Fall der ertrunkenen Frau angesetzt. Dieser Fall rührt an Geschichten, über die in Fredrikas Heimatdorf Harlösa schon viel zu lang geschwiegen wird. Und er führt zurück in ihre eigene Familienvergangenheit, zum plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter vor vielen Jahren. Bald muss sich Fredrika entscheiden: Ist sie ihrer Familie oder der Wahrheit verpflichtet?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Auftaktbandes gefällt mir sehr gut und ich habe bei seinem Anblick gleich ein Gefühl von Schweden. Die Farben sind natürlich richtig gut gewählt dafür. In der vorderen Klappe gibt es eine kurze Vorstellung der beiden Ermittler, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Story wird in der dritten Person geschildert.

Fredrika Storm ist 33 Jahre alt und nach längerer Abwesenheit wieder zurück in ihrem Heimatort. Sie ist eine gute Ermittlerin, die aber nach einem tragischen Vorfall bei der Arbeit massiv an sich zweifelt. In der Großstadt war Fredrika anonym, hier trifft sie an jeder Ecke auf ein Mitglied ihrer großen Familie, was auch den vorliegenden Fall betrifft. Man kann sich vorstellen, dass die Ermittlungsarbeit dadurch nicht gerade leichter wird …
Henry Calment ist reich, hat lange studiert und ist letztendlich Polizist geworden. Er macht zu keiner Zeit den Eindruck eines verwöhnten reichen Sohnes und arbeitet genauso hart und effektiv wie seine Kollegen. Sein Privatleben bleibt noch ein wenig im Dunkeln – man erhascht als Leser nur winzige Bruchstücke und kann sich daher noch kein vollständiges Bild von dem jungen Mann machen. Ich hoffe, dass es im nächsten Band ein wenig mehr Details geben wird.
Mir gefielen beide Ermittler sehr gut und auch die Nebenfiguren wurden von der Autorin toll dargestellt. Gerade über die Mitglieder von Fredrikas Familie erfährt man in den Kapiteln einiges, was wichtig für die Geschichte war.

Das Leben wäre einfach trostlos, wenn er es nicht genießen könnte.
Seite 71

Frida Skybäck hat mir mit diesem Auftaktband recht spannende Lesestunden beschert. Mich störte es etwas, dass so viele Personen involviert waren, die ich stellenweise nur schwer auseinanderhalten konnte. Da fast jeder mit jedem verwandt ist, machte die Situation auch nicht leichter. Nächstes Mal würde ich mir wohl eine kleine Liste als Gedächtnisstütze anfertigen ;) Die Geschichte spielt im Januar in Schweden. Wenn man dies in den letzten heißen Zügen des Sommers entspannt auf der Terrasse liest, ist es zwar etwas befremdlich, aber wenigstens kopfmäßig eine kleine Erfrischung. Den mittleren Teil der Geschichte empfand ich als ein wenig langgezogen und ermüdend, bevor es zum Ende hin wieder spannender wurde. Der Fall wird gelöst und es kommen Dinge ans Tageslicht, mit denen wohl niemand in Fredrikas Umfeld gerechnet hatte. Die Story ist rund und stimmig, der Schreibstil gefiel mir ebenfalls. Ich bin schon gespannt auf Band 2 und lege euch bis dahin erst einmal diesen Auftakt ans Herz.

Sollte eine Ehe nicht genau so funktionieren? Wenn der eine keine Kraft mehr hatte, kämpfte der andere weiter?
Seite 382



Die Reihe

Schwarzvogel
Band 2?

Zum Autor

Frida Sybäck, 1980 in Göteryd geboren, hat als Autorin längst internationale Bekanntheit erreicht. ›Schwarzvogel‹ ist der Auftakt einer Krimiserie um die junge Polizistin Fredrika Storm, die im südschwedischen Lund ermittelt – wo die Autorin mit ihrer Familie lebt.


WERBUNG
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448 Seiten
übersetzt von Julia Gschwilm, Thomas Altefrohne
ISBN 978-3-423-26368-9
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/schwarzvogel-26368

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Solider Krimi

Die tiefste Nacht: Vera Stanhope ermittelt
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Die tiefste Nacht von Ann Cleeves
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Als Vera Stanhope sich während eines Wintersturms im Schneegestöber verfährt, stößt sie auf ein verlassenes Fahrzeug – mit offener ...

Die tiefste Nacht von Ann Cleeves
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Als Vera Stanhope sich während eines Wintersturms im Schneegestöber verfährt, stößt sie auf ein verlassenes Fahrzeug – mit offener Fahrertür quer über die Straße geparkt, auf der Rückbank ein Kleinkind. Um das Kind vor dem sicheren Erfrieren zu retten, nimmt Vera es kurzerhand mit. Zum Glück erreicht sie schon bald Brockburn, das heruntergekommene Herrenhaus eines entfernten Familienzweigs, in dem ihr Vater aufwuchs.
Auf Brockburn ist eine Vorweihnachtsfeier in vollem Gange, die jedoch zu einem jähen Ende kommt, als man draußen im Schnee eine junge Frau findet – tot. Könnte sie die Mutter des Kindes sein? Und ist es Zufall, dass sie ausgerechnet in der Nähe von Brockburn zu Tode gekommen ist?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 8. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt auf den ersten Blick nicht als Eye-Catcher. Aber wer Qualität möchte, weiß, dass er sie bei Ann Cleeves auf jeden Fall findet. Erzählt wird die Story in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

Mittlerweile ist es fünfzehn Jahre her, dass ich das erste Buch der Autorin gelesen habe, bei der vorliegenden Reihe sind es auch schon dreizehn Jahre. Was für eine lange Zeit. Ich bin nach wie vor begeistert von den Figuren und muss ehrlich gestehen, dass ich die Shetland-Serie noch ein wenig mehr mochte als diese. Aber auch hier hat Ann Cleeves eine wirklich tolle Protagonistin erschaffen, die einmal nicht so ist, wie die Gesellschaft es „verlangt“. Vera Stanhope hat nicht die Modelmaße und ist durchaus ein wenig ruppig zu ihren Mitmenschen. Doch dadurch ist sie keinesfalls ein besserer oder schlechterer Mensch als alle anderen. Ihre direkte Art ist für ihre Kollegen sicherlich nicht immer einfach, aber ich finde sie toll. Gerade in dem Job lange herumzureden – wem bringt das etwas? Hier müssen Ergebnisse her und das meist schnell, da es oft um Leben und Tod geht. Selbst wenn hier „nur noch“ ein Toter vorliegt – der Mörder muss schnellstmöglich gefasst werden. Da hilft kein blumiges Ausschmücken …
Holly Jackman ist dagegen eher unsicher und hat eine perfektionistische Ader. Natürlich will sie ihrer Chefin gefallen und schnell Ergebnisse vorweisen. Ich habe mich manchmal gefragt, ob es für sie der richtige Job ist. Nicht vom Kombinieren und Ermitteln her, sondern eher vom Druck. Ansonsten mag ich Holly sehr gerne.
Genau wie ihren Kollegen Joe Ashworth, der Fans der Reihe ja auch bekannt sein dürfte. Er hat eine Frau und Kinder, ist aber trotzdem oft froh, wenn Vera ihn aus seinem warmen Zuhause zu einem neuen Fall heranruft. Konnte ich persönlich jetzt nicht ganz nachvollziehen, da sich viele Polizisten in Büchern beschweren, dass ihr Privatleben zu kurz kommt. Und Joe zieht sich gerne mal raus und damit auch oft den Zorn seiner Frau auf sich. Aber so ist halt jeder anders. Auch ihn mag ich sehr gerne.

Ann Cleeves hat mir wieder einmal schöne Lesestunden mit ihrem Krimi beschert. Die Geschichte spielt im Winter – sie im Hochsommer zu lesen war schon interessant, aber eine gelungene Abkühlung. Es gibt hier viele Personen, die auf jegliche Art und Weise mit dem Opfer in Verbindung standen. Dies genau aufzusplitten und eigene Verbindungen herzustellen, ein Motiv zu finden, ist Vera und ihren Ermittlern erneut gelungen. Ein Krimi ist an sich ja oft sehr ruhig gehalten – das ist hier nicht anders. Man konnte beim Lesen quasi den leicht fallenden Schnee und die damit verbundene besondere Stille des Winters spüren. Hier liegen einige Geheimnisse unter einer Schneedecke verborgen, die mit der Zeit ans Licht kommen. Obwohl die Geschichte in der dritten Person geschrieben ist, hatte ich das Gefühl, bei den Ermittlungsansätzen stets hautnah dabei zu sein. Vera Stanhopes Denkweise und ihre Beharrlichkeit allem nachzugehen, ist einfach klasse. Wieder einmal ein gelungenes Buch der Autorin.


Die Reihe

Totenblüte
Opferschuld
Seelentod
Das letzte Wort
Ein dunkler Fleck
Die Nacht der schwarzen Falter
Die andere Tote
Die tiefste Nacht

Zum Autor

Ann Cleeves lebt mit ihrer Familie in West Yorkshire und ist Mitglied des «Murder Squad», eines illustren Krimi-Zirkels. Für ihren Kriminalroman «Die Nacht der Raben» erhielt sie den «Duncan Lawrie Dagger Award», die weltweit wichtigste Auszeichnung der Kriminalliteratur. 2017 wurde sie für ihr exzellentes Lebenswerk mit dem «Diamond Dagger» ausgezeichnet. Sowohl die «Vera Stanhope»-Reihe, als auch Cleeves zweite Serie um das Shetland-Quartett, sind verfilmt worden.


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448 Seiten
übersetzt von Stefanie Kremer
ISBN 978-3-499-01061-3
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/
Leseprobe https://www.rowohlt.de/buch/ann-cleeves-die-tiefste-nacht-vera-stanhope-ermittelt-9783499010613

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 06.09.2023

Keine leichte Kost

Sommersonnenwende
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Sommersonnenwende von Pascal Engman und Johannes Selåker
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Die Sonne brennt heiß auf den Asphalt in einem Stockholmer Vorort, als eine junge Frau gefunden wird, vergewaltigt ...

Sommersonnenwende von Pascal Engman und Johannes Selåker
erschienen bei Ullstein

Zum Inhalt

Die Sonne brennt heiß auf den Asphalt in einem Stockholmer Vorort, als eine junge Frau gefunden wird, vergewaltigt und erdrosselt. Kriminalkommissar Tomas Wolf kann den Anblick der Toten kaum ertragen – zu sehr erinnert sie ihn an die dunkle Zeit in seiner Vergangenheit, die er am liebsten vergessen würde. Doch in diesem Sommer ’94 ist er der Erste am Tatort. Er ahnt nicht, dass auch die Journalistin Vera Berg in diesem Mordfall ermittelt und dabei alles aufs Spiel setzt – vor allem ihr eigenes Leben. Als in einer Kleinstadt eine Katastrophe passiert und es weitere Tote gibt, kreuzen sich die Wege von Tomas und Vera: Die gemeinsame Jagd nach einem brutalen Frauenmörder beginnt. Sie wird in alle Ecken der Gesellschaft reichen, dorthin, wo die dunkelsten Ängste und der tiefste Hass zu Hause sind.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover sieht schon auf den ersten Blick nach einem heißen Sommer aus, was mir gut gefällt. In der ersten Auflage hat das Buch auch einen Farbschnitt, was ebenfalls nicht zu verachten ist. Die Geschichte spielt im Jahr 1994, greift den Krieg im ehemaligen Jugoslawien mit auf und wird in der dritten Person geschildert.

Tomas hat einiges hinter sich. Er hat schon viel gesehen, ist gerade aus dem Krieg in Bosnien zurückgekehrt und da ist es nicht verwunderlich, dass er sich nur schwer wieder in ein „normales“ Leben einfügen kann. Traumatisiert und vielleicht auch ein wenig desillusioniert kam er mir vor. Aber die Kriegsbilder und -erlebnisse nehmen einen Menschen auf unvorstellbare Weise mit – wie soll man da auch einfach wieder da weitermachen, wo man aufgehört hat? Mir war Tomas sehr sympathisch und ich habe mit ihm mitgelitten.
Vera ist Journalistin und hat ebenfalls ihr Päckchen zu tragen. Wer hat das eigentlich nicht? Auch sie mochte ich von Anfang an sehr gerne und konnte mich in ihre Rolle einfühlen. Auch wenn der Krimi in der dritten Person geschrieben wurde, hatte ich das Gefühl, sehr nah am Geschehen und den Figuren dran zu sein.

Das Autoren-Duo Engman und Selåker hat hier einen wirklich spannenden Serienauftakt erschaffen. Noch einmal in das Jahr 1994 zurückzukehren war für mich persönlich an einigen Stellen nicht sehr einfach, aber ich habe mich durch die für mich harten Stellen durchgebissen. Die Geschichte und deren Aufbau war es einfach wert. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen und ich habe das Buch auch gerade in einer heißen Sommerphase bei uns gelesen, was natürlich noch authentischer wirkte. Hier wurden jede Menge Themen eingebracht, die nicht an jeder Stelle leicht zu vertragen sind. Der Leser wird mit einigem konfrontiert, aber es lohnt sich schon, die Geschichte bis zum Ende zu lesen. Wer allerdings etwas zarter besaitet ist, sollte sich vielleicht erst einmal mit der Leseprobe begnügen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Ich bin gespannt auf Band 2, der dann ja um einiges kühler werden sollte ;)


Die Reihe

Sommersonnenwende
Wintersonnenwende (erscheint voraussichtlich im Herbst 2024)

Zum Autor

Pascal Engman ist Autor und Journalist. Sein Thriller-Debüt Der Patriot, erschienen 2017, wurde von Kritiker:innen und Leser:innen gleichermaßen gefeiert. Er hat weltweit über 1 Million Exemplare seiner Bücher verkauft und wird in über 20 Ländern veröffentlicht. In Schweden ist er einer der beliebtesten Krimiautoren.

Johannes Selåker arbeitet als Journalist und war bei den Zeitungen Aftonbladet, Expressen und Aller Media als Nachrichtenleiter und Chefredakteur tätig. Im Jahr 2017 hat er eine der größten #MeToo-Untersuchungen geleitet. Sommersonnenwende ist der erste Kriminalroman, den er zusammen mit Pascal Engman geschrieben hat.


WERBUNG
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592 Seiten
übersetzt von Ulla Ackermann
ISBN 978-3-86493-239-7
Preis: 17,99 Euro
erschienen bei https://www.ullstein.de
Leseprobe https://www.ullstein.de/werke/sommersonnenwende/paperback/9783864932397

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und https://www.instagram.com/ausderkammer/ für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Wichtiges Thema

Ihr sollt (nicht) schweigen
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Ihr sollt (nicht) schweigen von Kyrie McCauley
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Cassie ist tot. In der Schule erschossen von ihrem Freund Nicholas, dem Sohn des mächtigen Waffenfabrikanten. Da Nicholas ...

Ihr sollt (nicht) schweigen von Kyrie McCauley
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Cassie ist tot. In der Schule erschossen von ihrem Freund Nicholas, dem Sohn des mächtigen Waffenfabrikanten. Da Nicholas danach auch sich selbst erschoss, romantisiert man ihren Tod als tragische Romeo-und-Julia-Geschichte. »Mädchen sterben nun mal«, sagt der Sheriff lapidar, als eine Journalistin genauer recherchieren will.
Rache – das wollen Cassies beste Freundinnen Vivian und Beck und malen nachts illegal Gemälde an Orten, die an Cassie erinnern. Und weil in ihrer Kleinstadt Kleinkriminalität – anders als der Tod eines Mädchens – nicht ungesühnt bleiben darf, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bevor nicht zuletzt die mächtige Waffenlobby den Fall endgültig begräbt. Es sei denn ein Podcast bringt die Wahrheit ans Licht …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist in einer Sprayfarben-Optik aufgemacht, was noch eine Verbindung zur Geschichte herstellt. Gefällt mir sehr gut, ebenso die Schrift, bei der erneut ein Wort durchgestrichen ist. War bei dem ersten Buch der Autorin genauso. So etwas bleibt im Kopf. Die Story wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Was sollen wir tun? Jedem die Waffen wegnehmen, nur weil ein Mädchen gestorben ist?
Seite 38

In diesem Buch gibt es jede Menge Konfliktpotenzial und Redebedarf. Es geht nicht einfach „nur“ um den Tod eines Mädchens (passiert schon mal, oder?), sondern vor allem geht es um Waffengewalt und den Besitz von Waffen. Wie wir aus den Medien wissen, ist es in den USA ganz anders als bei uns in Deutschland. Einfacher und bestimmt auch viel sinnloser. Sich mit einer Waffe zu schützen ist die eine Sache, aber jederzeit einfach in einem Geschäft sich eine Waffe zu kaufen und kein Schwein interessiert es, eine andere. Wer überwacht es denn? Die Waffengesetze dort drüben sind in meinen Augen sehr lückenhaft. Kein Wunder, dass es alle naselang zu Amokläufen an Highschools kommt oder mal einer mitten auf der Straße erschossen wird … Kommen wir jetzt aber zur vorliegenden Geschichte.
Beck und Vivian sind Cassies beste Freundinnen und trauern um das junge Mädchen, das an einem ganz normalen Morgen in der Schule von ihrem Freund erschossen wurde. Zielgerichtet, tödlich, keine Chance. Beck und Vivian wollen nicht nur gegen das System angehen, sondern vor allem auch gegen die Verantwortlichen in ihrer Kleinstadt, die quasi von einem Waffenhersteller „beherrscht“ wird. Cassies Freund Nico ist der Sohn des Waffenmagnaten der Stadt und hatte somit uneingeschränkten Zugang zu Waffen. Hat er auch genutzt. Er erschoss Cassie, verletzte eine Mitschülerin schwer und tötete am Ende sich selbst. Dazu sage ich jetzt lieber nichts …
Beck und Vivian sind total unterschiedlich, aber sie gehen den Weg der Revolution gemeinsam und gefielen mir außerordentlich gut. Sie versuchen mit Wandbildern Botschaften zu senden und damit einen Protest gegen Waffengewalt auszulösen. Interessante Herangehensweise, die mir gut gefiel. Außerdem gibt es noch einen Podcast für Überlebende von Gewalt, der von Merit Logan ins Leben gerufen wurde. Hier findet der Leser auch immer wieder tolle Auszüge, die zum Teil erschreckende Antworten liefern.
Der Sheriff und auch viele andere Mitmenschen sind untätig gewesen und haben nicht auf die Signale geachtet. Oder es war ihnen egal – wer weiß das schon. Es ist erschreckend zu sehen, welche Macht ein Einzelner haben kann, welche Solidarität sich plötzlich aufbaut, und wie viel Unverständnis herrschen kann.
Cassies Perspektive ist übrigens eine sehr interessante und nicht ganz alltägliche. Was sich dahinter verbirgt, müsst ihr aber selbst herausfinden. Ich mochte das Mädchen und es ist traurig, dass ihr Leben mit nur 17 Jahren durch einen anderen Menschen einfach endete …

Wenn doch nur diese Welt lebende Mädchen genauso lieben würde wie tote.
Seite 266

Kyrie McCauley hat mich durch dieses Buch nur so rasen lassen. Sie konnte mich schon auf den ersten Seiten komplett für sich gewinnen, was sich bis zum Ende hin nicht änderte. Es war nicht nur der Schreibstil, sondern auch ihre Figuren, die mich überzeugten. Das Thema ist äußerst schwierig, aber immens wichtig. Es regt zu Diskussionen an und man denkt intensiver über Waffen nach. Da ich mich vorhin schon ausführlich ausgelassen habe, fasse ich mich jetzt kurz und empfehle euch dieses Buch zu 100%!

Trauer lässt keinen Platz für Vernunft.
Seite 289


Zum Autor

Kyrie McCauley war bereits Kellnerin, Babysitterin, Sängerin und ACLU-Aushilfe und ist jetzt Mutter und Autorin. Sie hat einen Master of Science in Sozialpolitik und lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und einigen verzogenen, weil sehr geliebten Katzen nahe Philadelphia.


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ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn
ISBN 978-3-423-74102-6
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/ihr-sollt-nicht-schweigen-74102

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Nicht ganz überzeugend

ANGST
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Angst von Ivar Leon Menger
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer ...

Angst von Ivar Leon Menger
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer Entfernung. Einmal im Monat eroberte der Schatten ein anderes Revier. Ein fremdes Viertel, eine neue Straße. Er wurde regelrecht süchtig danach. Bis er Mia sah. Und so blieb er für immer ...
Irgendetwas an Viktor stimmt nicht, das spürt Mia schon bei ihrem ersten Date im Edelrestaurant auf dem Dach des Kanzleramts. In den Tagen darauf geschehen merkwürdige Dinge, die sich irgendwann nicht mehr mit dem Zufall erklären lassen. Mias anfängliche Beunruhigung weicht einer lähmenden Angst. Doch dann beschließt sie, den Spieß umzudrehen. Ein tödliches Spiel beginnt ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers gefällt mir sehr gut. Es hat zum Teil eine raue Haptik und das Motiv passt zur Story. Diese wird im personalen Erzählstil geschildert, die Rückblicke und der Prolog allerdings in der dritten Person. Das Buch ist unterteilt in verschiedene Akte, was zum Thema Schauspielerei passt. Handlungsort ist Berlin.

Mia ist 25 Jahre alt und angehende Schauspielerin. Sie hat gerade ein Date mit dem ominösen Viktor, was ihr aber gar nicht zusagt. Er erscheint ihr nicht nur von seiner Aufmachung her etwas merkwürdig und entscheidet sich gegen weitere Treffen mit ihm. Doch da kennt sie Viktor schlecht. Dieser setzt alles daran, Mia wiederzusehen – egal, auf welche Art und Weise …
Ich muss sagen, dass ich weder Mia noch Viktor besonders mochte. Viktor kann man als Leser schon kaum mögen, da er etwas verkörpert, was wirklich unheimlich rüberkommt. Ist vom Autor sicherlich so gewollt und daher perfekt umgesetzt worden.
Mia konnte ich nicht wirklich greifen, es herrschte beim Lesen immer eine gewisse Distanz zu ihr, was ich schade fand. Ich konnte zwar ihre Angst und Reaktionen verstehen, lernte sie aber nicht richtig kennen. Da hat mir eindeutig etwas gefehlt.

Ivar Leon Menger konnte mich mit seinem zweiten Buch nicht komplett überzeugen. Er hat authentische Charaktere erschaffen, die ihre Rolle perfekt dargestellt haben – kein Zweifel. Das Thema Stalking hat er ebenfalls super an den Leser gebracht, was ich sehr wichtig finde. Man erschrickt ganz schön, wie einfach es doch für einen anderen Menschen ist, einen selbst ausfindig zu machen. Vielleicht sogar ins eigene Zuhause einzudringen oder auch Gegenstände zu entwenden. Die eigenen Gedanken manipulativ in eine andere Richtung zu lenken, so dass man am Ende an sich selbst zweifelt. Seine unmittelbaren Freunde und Bekannte zu verdächtigen oder mit anderen Augen zu sehen. Ich fand das Buch wirklich beängstigend, trotzdem hat mir irgendetwas gefehlt. Mit dem Ende kam ich jetzt gar nicht klar, stellte noch einmal viele Gedanken von mir auf den Kopf. Nichtsdestotrotz ist dies ein Thriller, der durchaus lesenswert ist und eine Empfehlung verdient.




Zum Autor

Ivar Leon Menger, 1973 in Darmstadt geboren, studierte Grafikdesign an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Er ist u.a. Autor und Regisseur erfolgreicher Hörspielserien wie ›Monster 1983‹, für die er 2023 mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde, und ›Ghostbox‹. Als Werbetexter und Grafikdesigner entdeckte Menger rasch seine Liebe zum Film, die auch seine Geschichten prägt. 2022 erschien sein Thrillerdebüt ›Als das Böse kam‹.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

448 Seiten
ISBN 978-3-423-26361-0
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/angst-26361

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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