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Veröffentlicht am 21.09.2023

Guter Auftakt

Ein tödlicher Jahrgang
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Ein tödlicher Jahrgang von Beate Maxian
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Die Wachau – sonnenverwöhnte Weinberge entlang der Donau, malerische kleine Ortschaften und kulinarische Köstlichkeiten. Lou ...

Ein tödlicher Jahrgang von Beate Maxian
erschienen bei Goldmann

Zum Inhalt

Die Wachau – sonnenverwöhnte Weinberge entlang der Donau, malerische kleine Ortschaften und kulinarische Köstlichkeiten. Lou Conrad, ehemalige Inspektorin und Winzertochter, ist zurück in ihrer Heimat, wo sie ein Feinkostgeschäft führt und das beschauliche Leben genießt. Doch beim großen Weinfest im September wird die Idylle empfindlich gestört, als ein Weinberg in Flammen steht und der renommierte Winzer Markus Haller tot aufgefunden wird. Wer hat den Rieslingkönig auf dem Gewissen und welche dunklen Geheimnisse gären in dessen Fässern? Mit dem befreundeten Sternekoch Fabio Gerber und dem Berner Sennenhund Michelin an ihrer Seite stürzt sich Lou in die Ermittlungen …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Krimis sieht schon gleich nach einer Weinregion aus und passt damit natürlich perfekt zum Inhalt. Die Geschichte spielt in der Wachau in einem fiktiven Ort. Am Ende des Buches befindet sich eine Aufstellung verschiedener Weine, die in der Wachau und in Südtirol ansässig sind. Erzählt wird die Story in der dritten Person.

Lou Conrad gefiel mir auf Anhieb. Sie hat ihrem eigentlichen Job den Rücken gekehrt und ist wieder zurück in ihrer Heimat, um ein Feinkostgeschäft zu führen. Als ehemalige Inspektorin ist das natürlich eine ganz andere Sache, aber ich muss sagen, ihr stand dies. Selbstverständlich kann man nach vielen Jahren nicht aus seiner Haut, daher ist es nur normal, dass sich Lou der Ermittlungen um den Tod des Winzers Markus Haller annimmt. Einmal Polizist, immer Polizist ;) Auf jeden Fall fand ich Lou sehr sympathisch und authentisch.
Ebenso erging es mir mit Sternekoch Fabio Gerber und auch dem Hund Michelin – Hunde gehen bei mir persönlich immer. Ein sympathischer Mann, der etwas von seinem Job versteht, sich aber auch bei den Ermittlungen nicht gerade dumm anstellt.

Beate Maxian hat mich mit diesem Auftaktband in eine wundervolle Region mitgenommen, die ich bislang leider noch nicht kennenlernen durfte. Ich bin jetzt zwar weder Weinkenner noch -liebhaber, aber das tat dem Lesespaß keinen Abbruch. Ich fand die Region sehr schön, die Figuren authentisch und den Schreibstil gut zu lesen und verstehen. Keine verschachtelten Sätze, die man erst auseinander tüfteln muss – alles klar verständlich. Den Fall fand ich persönlich jetzt nicht überaus spannend, aber das ganze Drumherum hat mich einfach mitgezogen und zum größten Teil begeistert. Ein Krimi sprüht ja nicht unbedingt über vor Action, aber er ist trotzdem interessant gemacht worden. Ich kam mir vor wie im Kurzurlaub – trotz der Ermittlungen ;) Die andere Reihe der Autorin werde ich mir auf jeden Fall auch einmal anschauen und ich bin bei Band 2 sicherlich wieder mit dabei!




Die Reihe

Ein tödlicher Jahrgang
Band 2 ?



Zum Autor

Beate Maxian lebt mit ihrer Familie in der Nähe des Attersees und in Wien und zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen Österreichs. Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli stehen dort regelmäßig an der Spitze der Bestsellerliste.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

320 Seiten
ISBN 978-3-442-49411-8
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/Verlag/Goldmann/4000.rhd
Leseprobe https://www.penguin.de/Paperback/Ein-toedlicher-Jahrgang/Beate-Maxian/Goldmann/e609171.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.ehrlichundanders.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und das wunderbare Päckchen bedanken!

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 20.09.2023

Gute Unterhaltung

Der Knochenwald
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Der Knochenwald von Christina Henry
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Mattie lebt mit ihrem Ehemann William allein in einer entlegenen Berghütte. Er ist ein gewalttätiger Mensch, den die junge Frau ...

Der Knochenwald von Christina Henry
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Mattie lebt mit ihrem Ehemann William allein in einer entlegenen Berghütte. Er ist ein gewalttätiger Mensch, den die junge Frau niemals verärgern darf. Doch als Mattie im Wald die verstümmelte Leiche eines Fuchses entdeckt, weiß sie, dass die Eheleute nicht alleine in der Wildnis sind. Wer – oder was – stößt jene seltsamen Schreie in der Nacht aus? Wessen krallenbewehrte Fußabdrücke sind im Schnee um die Hütte zu sehen? Als drei Fremde auf dem Berggipfel auftauchen und im Wald nach einer geheimnisvollen Kreatur suchen, weiß Mattie, dass die Neuankömmlinge William verärgern werden. Und wenn William wütend ist, passieren wahrlich schreckliche Dinge …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover und insgesamt die Gestaltung ist wieder einmal hervorragend gelungen. Es passt nicht nur in die Reihe der Bücher der Autorin, es ist erneut hübsch anzusehen. Dieses Mal befinden sich wieder Fußspuren am Buchschnitt und in der Innenklappe vorne. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person.

Ich freue mich ja jedes Mal, wenn ich ein neues Buch der Autorin in Händen halten kann. Mir gefallen nicht alle zu 100%, aber sie sind auf jeden Fall immer etwas Besonderes – das kann man nicht anders sagen.
Mattie mochte ich sehr und ich habe unendlich mit ihr mitgelitten. Sie ist durch ihren Mann häuslicher Gewalt ausgesetzt und ich hätte sie oftmals gerne aus ihrem Zuhause einfach rausgeschleift. Mir ging dieser Aspekt sehr nahe, habe ich doch gerade noch ein anderes Buch mit demselben Thema gelesen. Es ist entsetzlich, was Frauen und wahrscheinlich auch in geringerem Ausmaß Männern von Partnern angetan werden kann … Daher könnt ihr euch vorstellen, dass William nicht gerade meine Sympathien zuflogen.

Christina Henry hat mir abermals ein tolles und etwas anderes Buch präsentiert. Sie erzählt sehr bildhaft und stellt ihre Charaktere authentisch dar. Die Mischung, die sie dabei anwendet, ist oft ein wenig bizarr und gewöhnungsbedürftig, aber ich mag ihre Bücher einfach sehr. Dies war jetzt vom Klappentext her nicht unbedingt etwas, was mich generell interessiert, aber bei der Autorin muss ich jedes Buch in die Finger bekommen. Mir hat die Geschichte gut gefallen, da Christina Henry auch das Thema häusliche Gewalt mitverarbeitet hat und es dem Ganzen die bodenständige Komponente gibt. Muss zwar nicht sein, aber hier bot es sich gut an und passte einfach zur gesamten Geschichte. Der Gruselfaktor ist jetzt bei mir nicht so enorm angekommen, aber das empfindet schließlich jeder Leser anders. Ich wurde von der Story gut unterhalten und schaue voller Vorfreude auf das Frühjahr 2024, in dem das neue Buch der Autorin erscheinen soll. Eine kleine Leseprobe gibt es bereits am Ende dieses Buches.


Zum Autor

Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasy-Autorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern der letzten Jahre. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

368 Seiten
übersetzt von Sigrun Zühlke
ISBN 978-3-7645-3277-2
Preis: 22 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/Verlag/Penhaligon/45000.rhd
Leseprobe https://www.penguin.de/Buch/Der-Knochenwald/Christina-Henry/Penhaligon/e601554.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 14.09.2023

Überzeugend

Wer das Vergessen stört
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Wer das Vergessen stört von Tessa Duncan
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Nach einer gescheiterten Beziehung lässt sich Lily Brown, zuvor Polizeipsychologin bei Scotland Yard, in Canterbury als Psychotherapeutin ...

Wer das Vergessen stört von Tessa Duncan
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Nach einer gescheiterten Beziehung lässt sich Lily Brown, zuvor Polizeipsychologin bei Scotland Yard, in Canterbury als Psychotherapeutin nieder. Zu ihren ersten Patientinnen gehören Samantha Harris, die in einer toxischen Beziehung mit ihrem gewalttätigen Ehemann gefangen ist. Und Vera Osmond, die aufgrund eines schlimmen Kindheitserlebnisses unter Panikattacken leidet. Lily hält Veras Behandlung schon für erfolgreich abgeschlossen, als diese sich wieder bei ihr meldet. Doch Lily ist abgelenkt. Wenig später wird Vera tot aufgefunden – angeblich Selbstmord. Lily glaubt nicht daran und stellt Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf ein furchtbares Geheimnis und gerät selbst in Lebensgefahr …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches zeigt einige Häuser, die auf mich schon gleich die richtige Stimmung für die Geschichte verbreiteten. Obwohl ich finde, dass es eher nach Schottland oder Irland aussieht und nicht nach England. Erzählt wird die Story in der dritten und der ersten Person aus verschiedenen Perspektiven. Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt, wobei sich der erste Teil mit den Monaten vor dem vermeintlichen Selbstmord beschäftigt. Der zweite Teil spielt danach und geht vom Jahr 2018 in 2019 über. Die Geschichte beruht auf Teilen eines wahren Verbrechens, wie uns die Autorin im Nachwort schildert. Daher das Nachwort wirklich erst am Ende lesen.

Wir treffen hier auf die Psychologin Lily Brown, 31 Jahre alt, ehemalig bei der Polizei beschäftigt, Katzenliebhaberin und hat Probleme mit ihrer Mutter. Auf mich machte die junge Frau einen kompetenten Eindruck und ich mochte sie sehr gerne. Lily ist fundiert in ihren Aussagen und ihren Therapieansätzen. Sie versucht, alle Patientinnen in ihrem vollen Terminkalender unterzubringen, was manchmal einfach nicht möglich ist. Wir lernen in ihrer Praxis nämlich nicht nur das Opfer Vera Osmond kennen, sondern Lily behandelt auch noch einen anderen Fall. Den von Samantha Harris, die von ihrem Mann aufs Schwerste misshandelt wird. Mir waren beide Patientinnen sympathisch, wobei ich aber gerade Sammys Verhaltensweisen nicht nachvollziehen konnte. Sie ist ein Opfer der Gewalt und findet einfach nicht den Absprung. Typisch für diese Art von Beziehung, das ist mir schon klar, aber ich hätte das ein oder andere Mal wirklich aus der Haut fahren können! Dabei hat sie in Lily eine mutige und engagierte Therapeutin, bei der sie Unterstützung findet.
Vera hingegen lässt sich auf Lilys Behandlungsmethoden ein und weiß in Angstsituationen das Gelernte anzuwenden. Bei ihr sieht man eindeutig eine Entwicklung, was mir sehr gut gefiel. Durch die Therapie kommen Kindheitserinnerungen hoch, die vor allem zu dem tödlichen Unfall ihrer jüngeren Schwester führen.

Tessa Duncan hat mir spannende Lesestunden mit diesem Auftaktband beschert. Sie hat sich nicht nur ein wahres Verbrechen zur Vorlage genommen, sondern auch durchaus authentische Figuren erschaffen. Der Aufbau der Geschichte, wie man Schritt für Schritt an den Prolog (Vera wird tot aufgefunden) herangeführt wird, hat mir sehr gut gefallen. Auch Teil Zwei, der sich mit dem Danach beschäftigt war nicht uninteressanter. Hier gibt es einige Rückblicke in die 80er Jahre, die ebenfalls von Bedeutung für des Rätsels Lösung sind. Vor allem gefiel mir aber auch, dass hier nicht nur Vera, sondern auch Samantha behandelt werden und wir als Leser somit gleich mehrere Fälle und Situationen präsentiert bekommen. Bei beiden Fällen hat sich die Autorin an realen Elementen bedient und diese hier nach ihren Ideen verarbeitet. Ungefähr 100 Seiten vor dem Ende geht es mit der Auflösung los, was ich im ersten Moment für sehr früh hielt. Aber diese Geschichte bietet auf den letzten Seiten noch so einiges und wird keinesfalls langweilig. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der das Privatleben von Lily Brown betrifft. Ansonsten hat die Story keine offenen Fragen übriggelassen. Ich freue mich auf weitere Bände und empfehle euch diesen Auftakt auf jeden Fall!






Die Reihe

Wer das Vergessen stört
Band 2?


Zum Autor

Tessa Duncan hat in Psychologie promoviert und ist ausgebildete Klinische Psychologin und Psychotherapeutin. Nach zehn Jahren in diesem Berufszweig ihres Fachs und weiteren über zwanzig Jahren als selbstständige Unternehmensberaterin konzentriert sie sich heute fast nur noch aufs Schreiben. Unter dem Pseudonym Marie Lacrosse wurde sie zur vielfachen Bestsellerautorin. ›Wer das Vergessen stört‹ ist ihr erster Roman für dtv. Tessa Duncan lebt mit ihrem Mann und Kater Mirko in einem beschaulichen Weinort.


WERBUNG
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432 Seiten
ISBN 978-3-423-21847-4
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/wer-das-vergessen-stoert-21847

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 14.09.2023

Spannender Auftakt

Schwarzvogel
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Schwarzvogel von Frida Skybäck
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im ...

Schwarzvogel von Frida Skybäck
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im eiskalten schwarzen Wasser ...
Die junge Ermittlerin Fredrika Storm, in der Gegend aufgewachsen, stößt zum bunten Team der Mordkommission Lund. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie mit dem verschrobenen Henry Calment auf den Fall der ertrunkenen Frau angesetzt. Dieser Fall rührt an Geschichten, über die in Fredrikas Heimatdorf Harlösa schon viel zu lang geschwiegen wird. Und er führt zurück in ihre eigene Familienvergangenheit, zum plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter vor vielen Jahren. Bald muss sich Fredrika entscheiden: Ist sie ihrer Familie oder der Wahrheit verpflichtet?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Auftaktbandes gefällt mir sehr gut und ich habe bei seinem Anblick gleich ein Gefühl von Schweden. Die Farben sind natürlich richtig gut gewählt dafür. In der vorderen Klappe gibt es eine kurze Vorstellung der beiden Ermittler, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Story wird in der dritten Person geschildert.

Fredrika Storm ist 33 Jahre alt und nach längerer Abwesenheit wieder zurück in ihrem Heimatort. Sie ist eine gute Ermittlerin, die aber nach einem tragischen Vorfall bei der Arbeit massiv an sich zweifelt. In der Großstadt war Fredrika anonym, hier trifft sie an jeder Ecke auf ein Mitglied ihrer großen Familie, was auch den vorliegenden Fall betrifft. Man kann sich vorstellen, dass die Ermittlungsarbeit dadurch nicht gerade leichter wird …
Henry Calment ist reich, hat lange studiert und ist letztendlich Polizist geworden. Er macht zu keiner Zeit den Eindruck eines verwöhnten reichen Sohnes und arbeitet genauso hart und effektiv wie seine Kollegen. Sein Privatleben bleibt noch ein wenig im Dunkeln – man erhascht als Leser nur winzige Bruchstücke und kann sich daher noch kein vollständiges Bild von dem jungen Mann machen. Ich hoffe, dass es im nächsten Band ein wenig mehr Details geben wird.
Mir gefielen beide Ermittler sehr gut und auch die Nebenfiguren wurden von der Autorin toll dargestellt. Gerade über die Mitglieder von Fredrikas Familie erfährt man in den Kapiteln einiges, was wichtig für die Geschichte war.

Das Leben wäre einfach trostlos, wenn er es nicht genießen könnte.
Seite 71

Frida Skybäck hat mir mit diesem Auftaktband recht spannende Lesestunden beschert. Mich störte es etwas, dass so viele Personen involviert waren, die ich stellenweise nur schwer auseinanderhalten konnte. Da fast jeder mit jedem verwandt ist, machte die Situation auch nicht leichter. Nächstes Mal würde ich mir wohl eine kleine Liste als Gedächtnisstütze anfertigen ;) Die Geschichte spielt im Januar in Schweden. Wenn man dies in den letzten heißen Zügen des Sommers entspannt auf der Terrasse liest, ist es zwar etwas befremdlich, aber wenigstens kopfmäßig eine kleine Erfrischung. Den mittleren Teil der Geschichte empfand ich als ein wenig langgezogen und ermüdend, bevor es zum Ende hin wieder spannender wurde. Der Fall wird gelöst und es kommen Dinge ans Tageslicht, mit denen wohl niemand in Fredrikas Umfeld gerechnet hatte. Die Story ist rund und stimmig, der Schreibstil gefiel mir ebenfalls. Ich bin schon gespannt auf Band 2 und lege euch bis dahin erst einmal diesen Auftakt ans Herz.

Sollte eine Ehe nicht genau so funktionieren? Wenn der eine keine Kraft mehr hatte, kämpfte der andere weiter?
Seite 382



Die Reihe

Schwarzvogel
Band 2?

Zum Autor

Frida Sybäck, 1980 in Göteryd geboren, hat als Autorin längst internationale Bekanntheit erreicht. ›Schwarzvogel‹ ist der Auftakt einer Krimiserie um die junge Polizistin Fredrika Storm, die im südschwedischen Lund ermittelt – wo die Autorin mit ihrer Familie lebt.


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448 Seiten
übersetzt von Julia Gschwilm, Thomas Altefrohne
ISBN 978-3-423-26368-9
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/schwarzvogel-26368

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Solider Krimi

Die tiefste Nacht: Vera Stanhope ermittelt
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Die tiefste Nacht von Ann Cleeves
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Als Vera Stanhope sich während eines Wintersturms im Schneegestöber verfährt, stößt sie auf ein verlassenes Fahrzeug – mit offener ...

Die tiefste Nacht von Ann Cleeves
erschienen bei Rowohlt

Zum Inhalt

Als Vera Stanhope sich während eines Wintersturms im Schneegestöber verfährt, stößt sie auf ein verlassenes Fahrzeug – mit offener Fahrertür quer über die Straße geparkt, auf der Rückbank ein Kleinkind. Um das Kind vor dem sicheren Erfrieren zu retten, nimmt Vera es kurzerhand mit. Zum Glück erreicht sie schon bald Brockburn, das heruntergekommene Herrenhaus eines entfernten Familienzweigs, in dem ihr Vater aufwuchs.
Auf Brockburn ist eine Vorweihnachtsfeier in vollem Gange, die jedoch zu einem jähen Ende kommt, als man draußen im Schnee eine junge Frau findet – tot. Könnte sie die Mutter des Kindes sein? Und ist es Zufall, dass sie ausgerechnet in der Nähe von Brockburn zu Tode gekommen ist?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 8. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt auf den ersten Blick nicht als Eye-Catcher. Aber wer Qualität möchte, weiß, dass er sie bei Ann Cleeves auf jeden Fall findet. Erzählt wird die Story in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

Mittlerweile ist es fünfzehn Jahre her, dass ich das erste Buch der Autorin gelesen habe, bei der vorliegenden Reihe sind es auch schon dreizehn Jahre. Was für eine lange Zeit. Ich bin nach wie vor begeistert von den Figuren und muss ehrlich gestehen, dass ich die Shetland-Serie noch ein wenig mehr mochte als diese. Aber auch hier hat Ann Cleeves eine wirklich tolle Protagonistin erschaffen, die einmal nicht so ist, wie die Gesellschaft es „verlangt“. Vera Stanhope hat nicht die Modelmaße und ist durchaus ein wenig ruppig zu ihren Mitmenschen. Doch dadurch ist sie keinesfalls ein besserer oder schlechterer Mensch als alle anderen. Ihre direkte Art ist für ihre Kollegen sicherlich nicht immer einfach, aber ich finde sie toll. Gerade in dem Job lange herumzureden – wem bringt das etwas? Hier müssen Ergebnisse her und das meist schnell, da es oft um Leben und Tod geht. Selbst wenn hier „nur noch“ ein Toter vorliegt – der Mörder muss schnellstmöglich gefasst werden. Da hilft kein blumiges Ausschmücken …
Holly Jackman ist dagegen eher unsicher und hat eine perfektionistische Ader. Natürlich will sie ihrer Chefin gefallen und schnell Ergebnisse vorweisen. Ich habe mich manchmal gefragt, ob es für sie der richtige Job ist. Nicht vom Kombinieren und Ermitteln her, sondern eher vom Druck. Ansonsten mag ich Holly sehr gerne.
Genau wie ihren Kollegen Joe Ashworth, der Fans der Reihe ja auch bekannt sein dürfte. Er hat eine Frau und Kinder, ist aber trotzdem oft froh, wenn Vera ihn aus seinem warmen Zuhause zu einem neuen Fall heranruft. Konnte ich persönlich jetzt nicht ganz nachvollziehen, da sich viele Polizisten in Büchern beschweren, dass ihr Privatleben zu kurz kommt. Und Joe zieht sich gerne mal raus und damit auch oft den Zorn seiner Frau auf sich. Aber so ist halt jeder anders. Auch ihn mag ich sehr gerne.

Ann Cleeves hat mir wieder einmal schöne Lesestunden mit ihrem Krimi beschert. Die Geschichte spielt im Winter – sie im Hochsommer zu lesen war schon interessant, aber eine gelungene Abkühlung. Es gibt hier viele Personen, die auf jegliche Art und Weise mit dem Opfer in Verbindung standen. Dies genau aufzusplitten und eigene Verbindungen herzustellen, ein Motiv zu finden, ist Vera und ihren Ermittlern erneut gelungen. Ein Krimi ist an sich ja oft sehr ruhig gehalten – das ist hier nicht anders. Man konnte beim Lesen quasi den leicht fallenden Schnee und die damit verbundene besondere Stille des Winters spüren. Hier liegen einige Geheimnisse unter einer Schneedecke verborgen, die mit der Zeit ans Licht kommen. Obwohl die Geschichte in der dritten Person geschrieben ist, hatte ich das Gefühl, bei den Ermittlungsansätzen stets hautnah dabei zu sein. Vera Stanhopes Denkweise und ihre Beharrlichkeit allem nachzugehen, ist einfach klasse. Wieder einmal ein gelungenes Buch der Autorin.


Die Reihe

Totenblüte
Opferschuld
Seelentod
Das letzte Wort
Ein dunkler Fleck
Die Nacht der schwarzen Falter
Die andere Tote
Die tiefste Nacht

Zum Autor

Ann Cleeves lebt mit ihrer Familie in West Yorkshire und ist Mitglied des «Murder Squad», eines illustren Krimi-Zirkels. Für ihren Kriminalroman «Die Nacht der Raben» erhielt sie den «Duncan Lawrie Dagger Award», die weltweit wichtigste Auszeichnung der Kriminalliteratur. 2017 wurde sie für ihr exzellentes Lebenswerk mit dem «Diamond Dagger» ausgezeichnet. Sowohl die «Vera Stanhope»-Reihe, als auch Cleeves zweite Serie um das Shetland-Quartett, sind verfilmt worden.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

448 Seiten
übersetzt von Stefanie Kremer
ISBN 978-3-499-01061-3
Preis: 13 Euro
erschienen bei https://www.rowohlt.de/
Leseprobe https://www.rowohlt.de/buch/ann-cleeves-die-tiefste-nacht-vera-stanhope-ermittelt-9783499010613

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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