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Veröffentlicht am 26.06.2023

Spannende Erkundung der Elemente im Untergrund

Im Bann der Elemente (Bd. 1)
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"Im Bann der Elemente - Erdmittelpunkt, Betreten auf eigene Gefahr!" von Anna Herzog ist ein 221 Seiten starker Jugendroman, dessen farbenfrohes Cover, auf dem die vier Hauptprotagonisten abgebildet sind, ...

"Im Bann der Elemente - Erdmittelpunkt, Betreten auf eigene Gefahr!" von Anna Herzog ist ein 221 Seiten starker Jugendroman, dessen farbenfrohes Cover, auf dem die vier Hauptprotagonisten abgebildet sind, sogleich die entsprechende Neugier weckt.
Jacob wird unter seltsamen Umständen aufgefordert, die Welt zu retten. Um diese Mission nicht alleine erfüllen zu müssen, bittet er das Wassermädchen Nereide seine Freunde Lili und Taio und seine Schwester Putte mitnehmen zu dürfen. Zu viert machen sie sich zunächst von Nereide angeführt auf den Weg Richtung Mittelpunkt der Erde, immer tiefer in den Untergrund. Wird Ihnen die Rettung der Welt gelingen?
Anna Herzogs Erzählung besticht durch einen herrlich frischen und zeitweise ungewöhnlichen Schreibstil, der den Sprachstil der Jugendlichen sehr authentisch wiedergibt. Durch diese Art des Schreibens können sich die Leser/innen ausgezeichnet in die Gedanken und Gefühle der Kinder hineinversetzen. Während der Lektüre hat man das Gefühl permanent an der Seite der "Weltretter" zu wandeln und mit ihnen gemeinsam die zahlreichen Abenteuer bestehen zu müssen. Somit ist auch für einen stetigen Spannungsaufbau gesorgt.
Zudem wird die Lektüre so wunderbar durch die detailverliebten Illustrationen von Mandy Schlundt bereichert. Durch die Bilder wird nicht nur auch das Auge verwöhnt, sondern sie dienen auch dem besseren Verständnis der Erzählung, der es an Phantasie zu keinem Zeitpunkt mangelt.
Mein Fazit:
Eine sehr spannende, phantasievolle und humorvolle Erzählung für alle jungen und auch erwachsenen Leser/innen, die das Genre Fantasy lieben. Aber auch allen, die einfach sich mal in eine völlig andere Welt begeben wollen, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Und wer nach dem Ende der Erzählung immer noch nicht genug hat, der kann am Ende des Buches noch ein paar interessante Quizfragen versuchen zu beantworten.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Ist die Liebe stärker als alle Ängste und Zweifel?

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Hayley Kiyoko erzählt in Ihrer Liebesgeschichte "Girls like Girls" über das Gefühlschaos, dass bei zwei Mädchen bei dem ersten Kennenlernen ausbricht.

Coley ist nach dem Verlust ihrer Mutter völlig neu ...

Hayley Kiyoko erzählt in Ihrer Liebesgeschichte "Girls like Girls" über das Gefühlschaos, dass bei zwei Mädchen bei dem ersten Kennenlernen ausbricht.

Coley ist nach dem Verlust ihrer Mutter völlig neu in einer ihr unbekannten Stadt und auf der Suche nach Freundschaften als sie bei einem Unfall mit ihrem Fahrrad Sonya begegnet und sich sogleich in sie verliebt. Ab diesem Moment sucht Coley Sonyas Nähe und die Erwiderung ihrer Liebe. Doch wie wird Sonya sich entscheiden? Empfindet sie ähnlich wie Coley? Kann sie sich zu der gleichgeschlechtlichen Liebe bekennen?

Hayley Kiyoko gelingt es in dieser Geschichte so ausgezeichnet, die Leser/innen an Coleys Hoffen und Bangen um Sonyas Liebe mitfühlen zu lassen. Genau darin besteht auch der Spannungsaufbau in diesem Buch, der sich durch die komplette Erzählung hindurchzieht. Es lässt die Leser/innen zu keiner Zeit los, zu erfahren, wie Sonya sich wohl letztendlich entscheiden wird und auch wie Coley mit dieser Ungewissheit der Gegenliebe umgehen kann.
Es ist absolut bemerkenswert wie tief man dabei in beider Gefühlswelten auch als Mann eintauchen darf und kann.
Das eher schlicht gestaltete Cover unterstreicht für mich diese Absicht noch sehr deutlich. Ein Mädchen, auf ihrem Fahrrad sitzend, fährt eine einsame Strasse entlang. Die Szenerie ist comic-ähnlich als Zeichnung dargestellt. In großen Lettern ist direkt über dem Mädchen der Buchtitel "Girls like Girls" gesetzt, wobei die beiden "Girls" in größeren Buchstaben geschrieben sind als das "like". Das Hauptaugenmerk fixiert sich somit auf zwei Mädchen, die Umgebung wird zur Nebensache.

Selten habe ich mich mit einer jungen Frau derart verbunden gefühlt wie in dieser Liebesgeschichte. Dabei driftet der Schreibstil der Autorin nie ins Schnulzige oder zu Romantische ab, sondern bleibt sehr real und authentisch und ist passend in der Sprache der Jugendlichen verfasst.
Allen Leser/innen, egal welchen Geschlechts, die sich einmal in die Gefühlswelt einer anderen Person komplett hineinversetzen wollen und spannende Liebesgeschichten lieben, ist dieses Buch ein Muss!

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Bekanntes Duo auf Tätersuche mit herrlichem Lokalkolorit

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Eva Almstädt hat mit "Der Teufelshof" den zweiten Band ihrer neuen Reihe um die Anwältin Fentje Jacobsen und dem Journalist Niklas John veröffentlicht.

Nach der Hochzeit von Henning Fehnsen und seiner ...

Eva Almstädt hat mit "Der Teufelshof" den zweiten Band ihrer neuen Reihe um die Anwältin Fentje Jacobsen und dem Journalist Niklas John veröffentlicht.

Nach der Hochzeit von Henning Fehnsen und seiner Frau Anna findet eine Nachbarin die Eltern von Henning ermordet in deren Ehebett und den Bräutigam schwer verletzt im Haus vor. Von der frischvermählten Frau fehlt zunächst jede Spur. Annas geschilderte panische Flucht aus dem Fenster und das Erbe, welches ihr bei Tode der Schwiegereltern und ihres Ehemannes ihr zugestanden hätte, machen sie für die Polizei zur Hauptverdächtigen. Fentje und Niklas, der mit Anna mal kurz zusammen war, haben da jedoch so ihre Zweifel und beginnen zunächst jeder für sich, den Fall auf eigene Faust lösen zu wollen.

Der zweite Kriminalroman um das oben genannte Duo beginnt mit einem Riesenknall. Direkt nach einem normalerweise sehr harmonischen Familienfest wie eine Hochzeitsfeier, werden ausgerechnet die Eltern des Ehemannes getötet und er selber schwer verletzt. Ein sehr spannender Start in den zweiten Kriminalroman. Der Spannungsbogen, der hier ja schon auf oberster Stufe ansetzt, flacht dann jedoch im Laufe der Geschichte ein wenig ab. Selbstverständlich bleibt die Spannung durch die Ungewissheit, wer diese schrecklichen Morde begannen hat, im Grunde erhalten, aber es entstehen doch Lücken, da die Autorin sehr unterhaltsam und humorvoll die Personen und das nordische Lokalkolorit zwischendurch in den Vordergrund rückt. Auch eine Sage über einen Teufelshof, der dem Buch seinen Titel verleiht, wird hervorragend in die Recherchen unseres Duos mit eingebunden.

Allen Leser/innen, die unterhaltsame Kriminalromane lieben, ohne dabei schlaflose Nächte zu bekommen, kann ich diese Fortsetzung der neuen Reihe von Eva Almstädt wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Eine Frau widmet ihr Leben Menschen mit Behinderungen

Geliebte Kinder
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"geliebte KINDER" von Maren Müller-Erichsen ist eine sehr gelungene Biographie über das Leben, den Einsatz und den Kampf einer Frau für Menschen mit Behinderungen.

Maren Müller-Erichsen erzählt in diesem ...

"geliebte KINDER" von Maren Müller-Erichsen ist eine sehr gelungene Biographie über das Leben, den Einsatz und den Kampf einer Frau für Menschen mit Behinderungen.

Maren Müller-Erichsen erzählt in diesem Buch, wie sich ihr Leben mit der Geburt ihres Sohnes Olaf mit Trisomie 21 (besser bekannt unter dem Down-Syndrom) von einem auf den anderen Tag komplett ändert. Neben eigenen sogar körperlichen unwiderruflichen Eingriffen erfährt sie als Mutter mit wieviel Gegenwind sie ab sofort durch Olafs Geburt zu rechnen hat und nimmt mutig und motiviert diesen Kampf an, da die Liebe zu Olaf sie von Tag zu Tag weiter vorantreibt. Dabei lässt Frau Müller-Erichsen nichts unversucht und nimmt die Leser/innen sogar mit bis nach Israel.

Als Vater einer Tochter mit Trisomie 21 hat mich diese Lektüre selbstverständlich auch persönlich sehr stark interessiert und stellenweise begeistern können. Es ist bewundernswert zu lesen, wie tapfer und engagiert sich die Autorin als Mutter für ihren Sohn und später dann auch für Menschen mit Behinderungen generell einsetzt und um Frühförderung, Mitbestimmung, Wohnrecht und viele andere für uns selbstverständliche Lebensbedingungen kämpft. Aufgrund des Buchtitels hatte ich jedoch gehofft, mehr über das Leben von Olaf und anderen Kindern mit Handicaps zu erfahren. Die Autorin schreibt hier dann aber mehr über ihr eigenes Leben und gibt Einblicke in die Art und Weise der Förderung und Unterstützung anderer Länder für Menschen mit Behinderungen. Das eine Auseinandersetzung mit dem Thema Behinderungen nicht ohne starke Emotionen einhergehen kann - zumal, wenn man als Autorin sogar direkt betroffen ist - versteht sich von selbst.

Somit versteht sich das Buch auch nicht als Ratgeber für Eltern von Kindern mit Behinderungen, sondern möchte eher aufrütteln und zeigen, dass sich selbst das Engagement einer einzelnen Person lohnen kann, um mehr Rechte und Lebensqualitäten für Menschen mit Behinderungen zu erreichen.

Dieses Buch kann ich nicht nur Leser/innen, die Eltern oder Verwandte von Kindern mit Behinderungen sind, empfehlen, sondern allen, die sich für das Wohl dieser Menschen interessieren oder auch beruflich mit dem Thema Behinderungen zu tun haben.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Die Freude an den Bergen aus weiblicher Sicht

Bergfreundinnen
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"Bergfreundinnen - Vom Gipfelglück und anderen Abenteuern" geschrieben von den drei Bergfreundinnen Katharina Kestler, Antonia Schlosser und Katharina Heudorfer ist eine sehr vielfältig gestaltete und ...

"Bergfreundinnen - Vom Gipfelglück und anderen Abenteuern" geschrieben von den drei Bergfreundinnen Katharina Kestler, Antonia Schlosser und Katharina Heudorfer ist eine sehr vielfältig gestaltete und sehr emotionale Lektüre.
Alleine das Cover läßt jede(n) Bergbegeisterte(n) gleich das Herz höher schlagen: Die drei Frauen sitzen nebeneinander an einer Steilkante eines Berges und genießen das gemeinsame Glück in der Natur und das Bergpanorama bei Sonnenaufgang.
Nachdem sich die drei dann anfangs in ihrem Buch kurz persönlich vorstellen, wird aus sehr unterschiedlichen und individuellen Perspektiven die Freude aber auch das Leid am und in den Bergen dargestellt und beschrieben. So vielfältig die Blickrichtungen auch sind, so kreativ sind auch die verschiedenen Schreibstile. Zum einen der Tatsache natürlich geschuldet, dass es sich hier um drei Autorinnen handelt, die jede für sich, ihre ganz persönliche Blickrichtung in Bezug auf die Berge haben. Zum anderen ist das Buch aber auch so ungemein vielfältig, da sich permanent freie Texte, ganz persönliche Eindrücke, Informationen und Interviews abwechseln.
Wir Leser/innen erfahren dadurch so viel über diese Faszination der Bergwelten, sowohl als begeisterte Begleiter/innen der Bergfreundinnen auf ihren jeweiligen Expeditionen als auch als Zuhörer/innen bei den sehr interessanten Gesprächen mit anderen Frauen, die so gewaltig diverse Erfahrungen in den Bergen gesammelt haben. Dieses geht selbstverständlich nicht ohne sehr starke Emotionen vonstatten. Dabei sind Begeisterung und Freude oft ganz nah neben Enttäuschung, Trauer und Verlust.

Der ohnehin schon sehr beeindruckende und gute Gesamteindruck des Buches wird dann noch durch sehr schöne Fotos in der Buchmitte und klasse Ausflugstipps der Autorinnen am Ende des Buches wunderbar komplettiert.

Allen, die die Berge lieben, oder sie mal neu kennenlernen möchten, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Allerdings sei unbedingt erwähnt, dass es sich doch eher um einen Lesestoff für Frauen handelt. Dennoch ist es für Männer durchaus auch sehr interessant mal die Sicht des anderen Geschlechtes auf die Bergwelt kennenzulernen.

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