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Veröffentlicht am 11.09.2018

Kontrollverlust

Das andere Haus
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Psychothriller Das andere Haus von Rebecca Fleet erschienen am 20.08.2018 im Goldmann Verlag, geb. Ausgabe 352 Seiten

Hervorheben möchte ich zunächst das tolle Buchcover. Es ist durch die schmiedeeisernen ...

Psychothriller Das andere Haus von Rebecca Fleet erschienen am 20.08.2018 im Goldmann Verlag, geb. Ausgabe 352 Seiten

Hervorheben möchte ich zunächst das tolle Buchcover. Es ist durch die schmiedeeisernen Gitter den alten Balkonen nachempfunden und die roten Klinker fühlen sich durch die Aufrauhung fast an wie echter Klinker.

Die Geschichte startet mit den kursiv gedruckten Handlungen und Gedanken des anderen Haustauschers, die auf einen gewissen Thrill hindeuten. Anschließende Kapitel handeln aus Carolines Sicht, abwechselnd in Gegenwart und Vergangenheit. Einige Kapitel sind aus Sicht von Francis erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und das erste Drittel lässt hoffen, dass sich der Plot noch zum Psychothriller entwickelt. Leider wird man als Leser enttäuscht. Caroline war in der Vergangenheit ihrem tablettensüchtigen Ehemann Francis untreu und hat sich in ihre Affäre total verrannt. Die beiden Liebenden verbindet ein gemeinsames Geheimnis, wovon aber doch mehr Personen wissen, als sie ahnen.

Die Hauptcharaktere sind teilweise gut geschildert. Francis mit seiner Tablettensucht, den Nebel durch den er alles sieht und warum er sich diesem immer mehr hingibt. Caroline hingegen lebt durch die Affäre wieder auf, verzehrt sich aber vor Sehnsucht nach ihrem Geliebten und lebt für nichts anderes mehr. Die Nebencharaktere werden nur angeschnitten und wirken fast bedeutungslos.

Fazit: Ein gut konstruierter Roman mit wenigen Spannungselementen, die Thematik ist hinreichend bekannt. Die Einstufung als Psychothriller ist total irreführend. Mich hat das Buch eher auf der Drama Ebene abgeholt und diesbezüglich ein wenig zum Nachdenken angeregt.

Mein ganz herzlicher Dank geht an den Goldmann Verlag und Vorablesen für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Malerisch und intensiv

Über uns nur die Farben des Himmels
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Roman Über uns nur die Farben des Himmels von Petra Dalquen erschienen am 01.08.2018 im Piper Verlag, eBook 318 Seiten

Schon das Buchcover sticht durch seine kräftigen Farben besonders hervor. Mit einem ...

Roman Über uns nur die Farben des Himmels von Petra Dalquen erschienen am 01.08.2018 im Piper Verlag, eBook 318 Seiten

Schon das Buchcover sticht durch seine kräftigen Farben besonders hervor. Mit einem ausgesprochen berührenden und bildhaften Schreibstil geht der Leser mit Amy auf ihre Reise durch Portugal. Man kann durch die wunderbaren Beschreibungen der Autorin das Land regelrecht sehen, riechen und schmecken. In abwechselnden Kapiteln aus Gegenwart und Vergangenheit erfährt der Leser die Geschichte von Amy, Jacco und all ihren Freunden sowie Verwandten.

Amy ist eine junge Frau, die als jüngste von vier Schwestern eine besondere Beziehung zu ihrem Vater hatte. Sie hat ein ausgesprochen großes künstlerisches Talent und fängt ihre Stimmung in ihren Bildern ein.

Jacco, der charmante Portugiese, zeigt Amy sein Heimatland und lehrt sie die portugiesische Lebensweise. Schnell entwickelt er tiefe Gefühle für Amy.

Eine sehr zentrale Rolle spielt Red, die verwahrloste Landstreicherin, die Amy auf ihrer Reise kennenlernt. Sie lebt nicht ohne Grund auf der Straße. Ein schwerer Schicksalsschlag aus ihrer Kindheit hat sie dazu getrieben. Allein ihre Liebe zur Musik hält sie am Leben.

Besonders die Nebencharaktere Rosalina und José habe ich wegen ihrer herzlichen Art ins Herz geschlossen. Sie entwickeln sich später zu Amys Ersatzeltern und helfen ihr über ihre schwere Zeit hinweg.

Fazit: Dank der großartigen Landschaftsbeschreibungen konnte ich meine persönlichen Erinnerungen an Portugal Revue passieren lassen. Die gefühlvolle Liebesgeschichte besticht auch ohne detaillierte Liebesszenen. Eine unbedingte Leseempfehlung für Fans von romantischen Liebesromanen und dem Land Portugal oder die, die es werden wollen.

Mein ganz herzlicher Dank geht an den Piper Verlag und Lovelybooks für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Ein absolutes Thriller Highlight

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Thriller Todeskäfig von Ellison Cooper erschienen am 10.08.2018 im Ullstein Verlag, geb. Ausgabe 487 Seiten

Ein sensationelles Debüt, die Autorin weiß wovon sie schreibt, denn sie ist vom Fach. Das macht ...

Thriller Todeskäfig von Ellison Cooper erschienen am 10.08.2018 im Ullstein Verlag, geb. Ausgabe 487 Seiten

Ein sensationelles Debüt, die Autorin weiß wovon sie schreibt, denn sie ist vom Fach. Das macht sich im kompletten Plot herausragend bemerkbar.

Mit einem flüssigen Schreibstil, kurzen Kapiteln und ständigen Szenewechseln wird der Leser in diesen komplexen Fall regelrecht hineingesogen. Dem Täter geht es nicht ums Töten allein. Die Ermittlungsarbeiten werden detailliert und nachvollziehbar geschildert.

In Sachen Anatomie sowie Psychopathologie habe ich einiges dazu gelernt. Ich mag Bücher, die auch lehren und wo man ab und zu ein Wort im Fremdwörterduden nachschlagen muss.

Agentin Sayer Altair ist sehr intelligent und vielseitig. Sie ist eine ausgesprochen toughe Ermittlerin, fährt Motorrad und setzt sich auch schon mal über Anordnungen ihrer Chefin hinweg. Dieser Fall bringt sie jedoch an ihre physischen und psychischen Grenzen. Es gibt kurze Einblicke in ihr Privatleben. Auch die anderen Ermittler haben ihre besonderen Charaktere und Eigenschaften.

Fazit: Ich habe selten einen solch gut konstruierten und fachlich durchdachten Thriller gelesen. Regelrecht fasziniert war ich von den Ermittlungsarbeiten und den Besonderheiten des Täters. Ich hoffe, dass die Autorin viele weitere solcher Thriller schreibt. Ein Muss für alle Thriller Fans!

Mein ganz herzlicher Dank geht an den Ullstein Verlag und Vorablesen für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 21.08.2018

Gespaltene Persönlichkeit

Töte, was du liebst
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Psychothriller Töte, was du liebst von Christian Kraus erschienen am 01.08.2018 im Droemer Verlag, geb. Ausgabe 376 Seiten

Der Plot besticht durch kurze Kapitel. Einige aus Sicht des Mörders, der die ...

Psychothriller Töte, was du liebst von Christian Kraus erschienen am 01.08.2018 im Droemer Verlag, geb. Ausgabe 376 Seiten

Der Plot besticht durch kurze Kapitel. Einige aus Sicht des Mörders, der die Leser direkt anspricht, um sie für sich einzunehmen. Die Geschichte startet sehr brutal mit dem Mord, kommt dann aber zum Erliegen. Der Mittelteil gibt viel Aufschluss und wirkt mitreißend. Allerdings ist das Ende fast schon klischeehaft und vorhersehbar, somit nichts Neues.

Einige bedeutende Charaktere werden nicht genügend ausgeleuchtet. Sie werden lediglich nur „angeschnitten“, doch relevante Dinge bleiben offen. Somit bleiben viele Fragen zurück. Kommissar Pustin hat mit seinen Dämonen aus der Vergangenheit zu kämpfen, die für die Geschichte jedoch nicht von Belang sind.

Fazit: Vom Experten für gestörte Seelen hatte ich mir deutlich mehr Hintergrundwissen bzgl. des Themas gewünscht sowie eine andere Herangehensweise. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Ich hätte mir weniger Blut und dafür mehr Psyche gewünscht. Ich habe schon andere Bücher mit dem Thema gelesen, die besser umgesetzt wurden. Aus dem Plot hätte deutlich mehr herausgeholt werden können. Sehr schade, weil ich diese Erkrankung höchst faszinierend finde und gerne mehr darüber erfahren hätte.

Mein ganz herzlicher Dank geht an den Droemer Verlag und Was liest du für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Schwesternliebe

Manchmal lüge ich
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Psychothriller Manchmal lüge ich von Alice Feeney erschienen am 15.12.2017 im rowohlt Verlag, geb. Ausgabe 384 Seiten

Amber liegt nach einem Unfall im Koma. Doch wie ist es dazu gekommen?

Der Schreibstil ...

Psychothriller Manchmal lüge ich von Alice Feeney erschienen am 15.12.2017 im rowohlt Verlag, geb. Ausgabe 384 Seiten

Amber liegt nach einem Unfall im Koma. Doch wie ist es dazu gekommen?

Der Schreibstil ist beeindruckend bildhaft, Ambers Schwebezustand zwischen wachen und schlafen wird hervorragend beschrieben. Alles Gesprochene bekommt sie mit, was die Anderen aber nicht wissen. Das Buch ist in drei Kapitelkategorien unterteilt: „Jetzt“ beschreibt den Zustand im Koma, „Vorher“ beginnt eine Woche vor dem Unfall und „Früher“ gibt Einblick in Ambers Kindheit.

Amber hat einige Ticks und Geheimnisse, ist am liebsten unsichtbar und fühlte sich schon in ihrer Kindheit ungeliebt. Ihre Ehe mit Paul ist schnell zum Erliegen gekommen, von daher zweifelt sie an ihm. Paul erweckt nicht den Eindruck eines Helden. Eine weitere große Rolle spielt ihre Schwester Claire, zu der sie ein sehr intensives Verhältnis hat.

Sehr kurze und stets wechselnde Kapitel erreichen einen hohen Spannungsbogen. Die Dreiecksgeschichte zwischen Amber, Claire und Paul lässt Vermutungen aufkommen, doch am Ende kommt es durch geschickt eingefädelte Wendungen ganz anders.

Fazit: Ein sehr gut konstruierter Psychothriller mit einigen unvorhersehbaren Twists und einer sehr labilen Protagonistin. Das Ende hat mich leider etwas ratlos zurückgelassen, von daher vergebe ich nur vier Sterne.