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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2023

Ein schwerer Sommer

Rattensommer
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Lou und Sonny sind im besten Teenageralter und miteinander befreundet seit sie denken können. Statt die bevorstehenden Sommerferien zu genießen, holt sie jedoch die Vergangenheit ein. Denn vor Jahren ist ...

Lou und Sonny sind im besten Teenageralter und miteinander befreundet seit sie denken können. Statt die bevorstehenden Sommerferien zu genießen, holt sie jedoch die Vergangenheit ein. Denn vor Jahren ist Sonnys Mutter ermordet worden und ihr Mörder wurde soeben aus dem Gefängnis entlassen. Dies kann Sonny nicht akzeptieren und plant ihre Rache, bei der Lou sie tatkräftig unterstützen soll.

"Rattensommer" ist ein Coming-of-Age Roman, der mit einer dichten Atmosphäre eine schwere Thematik behandelt. Der Sprachstil ist altersentsprechend, der Adressat eindeutig Jugendlich.

Während ich mich beim Lesen zunehmend mit der Protagonistin Lou anfreunden konnte, war mir Sonny stets unsympathisch. Die Freundschaft der beiden wirkt zunächst sehr innig, driftet dann jedoch in toxische Sphären ab. Mir hat dabei sehr gut gefallen, wie die Autorin die Emotionen von Lou dargestellt hat. Ich konnte mich sehr gut in die Situationen hineinfühlen und fand die Themen Freundschaft, Abhängigkeit, Gewalt, Drogenabusus, Rache und Vergebung wirklich gut aufgearbeitet. Auch, dass manche Figuren über sich hinauswachsen, während andere stagnieren, empfand ich als spannend. Der Roman wirkte sehr dicht und intensiv und war deshalb für mich keine Lektüre für Zwischendurch. Mich hat der Roman gebannt, das offene Ende fast ein bisschen kalt erwischt. Man sollte selbst beim Lesen aber gefestigter Emotionen sein - denn die Thematik kann einen doch herunterziehen!

Fazit: Ein intensiver Roman, der sicherlich keine leichte Kost ist, für schwere Sommertage.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Realitätsnah

Going Zero
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Inhalt: Zum Wohl der nationalen Sicherheit hat die CIA in Zusammenarbeit mit Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter ein ultimatives Überwachungsprojekt entwickelt. Zehn Personen sind für den letzten Betatest ...

Inhalt: Zum Wohl der nationalen Sicherheit hat die CIA in Zusammenarbeit mit Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter ein ultimatives Überwachungsprojekt entwickelt. Zehn Personen sind für den letzten Betatest ausgewählt worden, bei dem es darum geht, alle Datenspuren auf null zu reduzieren und 30 Tage unentdeckt zu bleiben. Eine von ihnen ist, als vermeintlich leichte Beute, die als Erste gefunden werden würde, eine unauffällige Bibliothekarin aus Boston. Doch Kaitlyn Day schafft es, die Jägerteams immer wieder zu überraschen, und erweist sich als talentierter als alle anderen Spielteilnehmer. Für sie geht es um viel mehr als 3 Millionen Preisgeld.

"Going Zero" ist der erste Roman, den ich vom Autor Anthony McCarten gelesen habe. Ich war sehr neugierig, da der Autor ebenfalls diverse Skripte zu bekannten Filmen geschrieben hat. Der Roman wird in kurzen Kapiteln aus wechselnder Sicht der Protagonisten wiedergegeben. Ich fand es spannend und beeindruckend, mitzuerleben wie das private Unternehmen von Cy Baxter Jagd auf die 10 "Zeros" macht, um sie vor Ablauf der 30 Tage zu finden. Gruselig muteten dabei die diversen Methoden und technischen Möglichkeiten an, insbesondere weil der Ablauf und die Technik bereits existieren. Insofern hat der Thriller eine realitätsnahe Komponente, die einen ein ums andere mal verunsichert und grübeln lässt. Insbesondere, wenn man an die aktuellen Entwicklungen im Bereich Social Media bedenkt. Die Protagonistin Kaitlyn Day schafft es mit großer Anstrengung immer wieder, den Fängen von Cy Baxter zu entwischen und der Roman gipfelt zuletzt in einer überraschenden Wendung. Den elaborierten Sprachstil empfand ich als angenehm, allerdings haben detailreiche Beschreibungen dazu geführt, dass eine "Hochspannung", in der ich nur so über die Seiten fliege, ausblieb. Der Thriller war packend und ich wollte stets wissen, wie es ausgeht, aber dennoch kam ich von der Seitenanzahl aufgrund der Dichte der Beschreibungen und Gedanken einzelner Figuren nur langsam voran. Hier hätte eine abschnittsweise Ausdünnung ein rasanteres Tempo ermöglichen können, denn ein Pageturner ist es leider nicht.

Schlussendlich beendete ich den Roman mit einem flauen Gefühl - die Grundidee, Sicherheit mit Überwachung der individuellen Freiheit gegenüberzustellen, ist wichtig und hier erschreckend realitätsnah aufgearbeitet worden.

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Veröffentlicht am 14.07.2023

Chaotischer Roadtrip

Morgen mach ich bessere Fehler
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Die Weltverbesserin Elli, ihre 6-Jährige Tochter Paula, der schlecht gelaunte Onkel Heinz und Staranwalt Cano befinden sich auf einem Roadtrip von Hamburg nach Bayern. Bis auf Tochter Paula möchte jeder ...

Die Weltverbesserin Elli, ihre 6-Jährige Tochter Paula, der schlecht gelaunte Onkel Heinz und Staranwalt Cano befinden sich auf einem Roadtrip von Hamburg nach Bayern. Bis auf Tochter Paula möchte jeder lieber woanders sein, dennoch müssen sich die Mitfahrer zusammenreißen, um rechtzeitig anzukommen. Dabei ist es gar nicht so leicht, wenn Ellis Chaos auf Struktur und Ordnung von Cano treffen…

Ich bin ein großer Fan der Autorin Petra Hülsmann und freue mich sehr, dass sie sich wieder dem Schreiben widmen kann. Ihre leichtfüßige, spritzige Schreibweise und ihren Humor hat sie zum Glück auch in „Morgen mach ich bessere Fehler“ beibehalten können. Hierdurch war der Roman kurzweilig und unterhaltsam – perfekt für den Sommer. Entgegen seiner Vorgänger fehlte mir bei diesem jedoch die Tiefe der einzelnen Figuren, was sicherlich auch dem Konzept des Roadtrips geschuldet ist. Elli als auch Cano sind wirklich niedliche Figuren, die mehr Gemeinsamkeiten haben, als ihnen lieb ist – allerdings waren sie mir nicht so nah, wie ich es bei der Autorin gewöhnt bin. Durch den Roadtrip gibt es viel Durcheinander und Chaos, der Roman hatte nur wenige stille Momente, die ich aber benötige, um mich in die Figuren reinzufühlen. Ich habe mich aber über Ellis Tochter Paula und den Onkel Heinz herrlich amüsieren können, insofern wurde ich wieder versöhnt! Insgesamt ist dies ein guter Roman für Zwischendurch, wenn auch nicht die gewohnte Rundum-Perfektion der Autorin. Ich freue mich und hoffe sehr auf weitere Romane von Petra Hülsmann und wünsche ihr von Herzen stabile und anhaltende Gesundheit!

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Ein zweiter Blick lohnt sich

A Curse Unbroken
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Gemma Stone lebt in New York und neben ihrem Studium der schauspielenden Künste zeigt sie in den sozialen Medien, wie sie als moderne Hexe lebt. Hierbei verwendet sie ausschließlich weiße Magie und legt ...

Gemma Stone lebt in New York und neben ihrem Studium der schauspielenden Künste zeigt sie in den sozialen Medien, wie sie als moderne Hexe lebt. Hierbei verwendet sie ausschließlich weiße Magie und legt Tarot-Karten und macht sich verschiedene Gesteine und Kristalle zunutze. Als sie auf Darren trifft, bittet dieser sie um Hilfe, einen Blutfluch zu brechen, der ihn behindert, wichtige Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen. Doch um diesen zu brechen, wird Gemma sich jenseits der weißen Magie bewegen müssen. Ein Spiel mit dem Feuer…

Mit „A Curse Unbroken“ und mir hat auf den ersten Blick leider nicht gefunkt – ein zweiter Anlauf hat sich jedoch gelohnt! Als ich endlich in der Geschichte angekommen war, fiel es mir zunehmend schwer, den Roman aus der Hand zu legen. Die Anziehungskraft zwischen den beiden Protagonisten ist greifbar und sehr prickelnd! Allerdings hatte ich mir vom Fantasy-Anteil noch mehr erhofft. Es gibt viele tolle Ansätze mit verschiedenen Fantasy-Figuren und Erklärungsansätzen für Magie, leider steht jedoch die Liebesromanze zwischen Gemma und Darren immer wieder zu sehr im Vordergrund und die Haupthandlung wirkt etwas an den Haaren herbeigezogen. Auch Gemma als Protagonistin konnte mich nicht ganz überzeugen – zu oft ist sie mir zu naiv und blauäugig. Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und der Zielgruppe entsprechend. Der Roman endet mit einem bösen Cliffhanger und ich werde bestimmt die Fortsetzung lesen, um herauszufinden wie es ausgeht!

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Kommissar Dupin auf Abwegen

Bretonischer Ruhm
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Kommissar Dupin ermittelt in seinem zwölften Fall auf Abwegen – denn während seiner Flitterwochen mit seiner Frischvermählten Claire wird ein Winzer erschossen, der der Ex-Mann einer Freundin von Claire ...

Kommissar Dupin ermittelt in seinem zwölften Fall auf Abwegen – denn während seiner Flitterwochen mit seiner Frischvermählten Claire wird ein Winzer erschossen, der der Ex-Mann einer Freundin von Claire ist. Sie fordert Dupin auf, sofort mit den Ermittlungen zu beginnen – und natürlich will sie mitmachen!

Als großer Fan der Krimi-Reihe habe ich mich sehr auf den neuen Fall gefreut! Neben wunderschönen Landschaftsbeschreibungen und den Mund wässrig machender Kulinarik verlaufen die Ermittlungen in diesem jedoch ganz anders als sonst. Dupins heimliche Ermittlungen mit Claire an seiner Seite waren zwar etwas unglaubwürdig, haben jedoch frischen Wind in die Serie gebracht. Zumal Claire als Figur sonst nur am Rande auftaucht! Es hat mir daher gut gefallen, nun auch die resolute Claire besser kennen zu lernen. Erleichtert war ich, dass auch der Rest des Kommissariats auftauchte – denn was wäre ein Dupin ohne Nolwenn, Kadeg und Riwal?

Der Fall selbst war spannend, auch wenn ich von Beginn an auf den richtigen Mörder getippt habe. Der Schreibstil des Autors ist einfach wunderbar – leicht, flüssig und humorvoll. Jede Seite versprühte Urlaubsflair, gleichzeitig hing ich gebannt an den Seiten ob der dramatischen Wendungen! Großartig!

Ich hoffe, dass mir Kommissar Dupin noch lange erhalten bleibt und freue mich auf jeden weiteren Folgeband!

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