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Veröffentlicht am 22.07.2022

Geheimnisse zwischen Buchseiten

Das Antiquariat der verlorenen Dinge
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Inhalt: Ein Traum geht für die 16-jährige Clara in Erfüllung als sie ein Praktikum in einem alten Antiquariat mitten in Lyon machen darf. Doch kaum angekommen, merkt sie, dass es dort nicht mit rechten ...

Inhalt: Ein Traum geht für die 16-jährige Clara in Erfüllung als sie ein Praktikum in einem alten Antiquariat mitten in Lyon machen darf. Doch kaum angekommen, merkt sie, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugeht: Sobald Clara ein Buch findet, in dem ein Vorbesitzer einen Gegenstand vergessen hat, verhalten sich der grummelige Monsieur Mathis und die Antiquariatsbesitzerin Yvette Lombard äußerst merkwürdig. Noch dazu scheinen die Bücher selbst und die Dinge in ihnen Geheimnisse in sich zu tragen. Und ehe sie sichs versieht, befindet Clara sich auf einer Reise quer durch Frankreich, bei der sie den Rätseln zwischen den Seiten nachjagt und mit magischen Familiengeheimnissen konfrontiert wird.

„Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ ist der erste Jugendroman, den ich von der Autorin Daphne Mahr gelesen habe. In seinem Stil ähnelt er den Jugendromanen von Kerstin Gier, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings ist er nicht ganz so ulkig und spritzig wie ich es von Gier’s Romanen gewöhnt bin. Dennoch ist die Geschichte sehr unterhaltsam und spielt im Sommer im wunderschönen Frankreich. Die Protagonistin Clara war mir auf Anhieb sympathisch – sie ist ein „normales“ 16-jähriges Mädchen, das mit den altersentsprechenden Problemen zu kämpfen hat, insbesondere ihrer Unsicherheit. Diese legt sie jedoch schnell ab, als sie auf eine Abenteuertour mit dem etwas älteren Theo geht, um herauszufinden, was hinter dem Tod seiner Eltern steckt. Das Abenteuer ist niedlich, gesprickt von fantasievollen Ideen und ein paar romantischen Momenten. Die Spannung ist im mittleren Segment angesetzt, die Hintergründe schlussendlich eher harmlos. Der Sprachstil ist flüssig und gut zu lesen. Hin und wieder waren mir die diversen Beschreibungen jedoch etwas zu viel. Auch, dass der Leser (Achtung Spoiler!) schlussendlich keinen Magier kennenlernt, der mit den zusammengesetzten Zaubersprüchen zaubert, fand ich etwas schade. Es wirkte, als ob die Geschichte nicht ganz zu Ende erzählt worden wäre. Nichtsdestotrotz wohnt ihr ein Charme inne, der mir gut gefallen und mich angenehm unterhalten hat. Ein süßer Jugendroman, den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Berührend

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht)
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Inhalt: Vier Jahre. So lang ist es her, dass Mias bester Freund auf einer Party gestorben ist. Aber trotzdem ist sie nicht für den Moment gewappnet, als Nathan Dawson plötzlich vor ihr steht. Der Mensch, ...

Inhalt: Vier Jahre. So lang ist es her, dass Mias bester Freund auf einer Party gestorben ist. Aber trotzdem ist sie nicht für den Moment gewappnet, als Nathan Dawson plötzlich vor ihr steht. Der Mensch, der ihren besten Freund auf dem Gewissen hat. Ihre Wege kreuzen sich immer häufiger, und allmählich entwickeln sich zaghafte Gefühle. Doch egal, wie sehr Mia und Nathan sich dagegen zu wehren versuchen – zwischen ihnen entsteht etwas, das alte Wunden heilen könnte … oder neue verursacht.

“The Moment I lost you” ist der erste Band einer neuen New Adult Reihe der Autorin Rebekka Weiler. Obwohl die Geschichte inhaltlich wenig Höhen oder Tiefen erlebt, ist es der Autorin gelungen, sehr berührend und zart über den Verlust und die Trauer der beiden Protagonisten Mia und Nathan zu schreiben. Sehr behutsam behandelt sie dabei ihre Figuren, die einander immer näher kommen. Auch das Thema Trauer und Verlust eines geliebten Menschen wird vorsichtig und mit sanften Tönen näher gebracht. Vor allem die Sanftheit macht diesen Roman aus. Der Sprachstil bleibt stets bildhaft und eher unaufgeregt, was in Anbetracht des emotionalen Inhalts gut tut. Mich hat der Roman überraschenderweise verzaubern können, obwohl inhaltlich kaum etwas passiert. Spannung oder Action sucht man hier vergeblich. Vielmehr ist es bezaubernd, mitzuerleben wie Mia und Nathan nach und nach zurück ins Leben finden und sich dabei unterstützen. Ich freue mich schon auf Band zwei, auch wenn die beiden leider nur einen Gastauftritt haben werden.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Ein Haus mit Schluckauf

Das Haus zwischen den Welten
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Inhalt: Taschendiebin Neun und ihre Freunde haben den Fluch gebrochen und können wieder mit ihrem magischen Haus reisen. Es gibt nur ein Problem: Das Haus wird nervös und kriegt Schluckauf! Mit jedem „Hicks" ...

Inhalt: Taschendiebin Neun und ihre Freunde haben den Fluch gebrochen und können wieder mit ihrem magischen Haus reisen. Es gibt nur ein Problem: Das Haus wird nervös und kriegt Schluckauf! Mit jedem „Hicks" hopsen sie von einer Welt in die nächste. Nur der magische Turm am Ende der Zeit kann ihnen helfen – jedenfalls wenn sie eine Reihe von Rätseln lösen und beweisen, dass sie einer Antwort würdig sind. Und vielleicht findet Neun ja auch endlich heraus, wer sie wirklich ist ...

„Das Haus zwischen den Welten“ ist Band 2 der Kinderbuchreihe von Amy Sparkes. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da es aber in Band 2 einige Anspielungen auf den Vorgänger gibt und Band 1 unglaublich toll war, empfehle ich Jedem/r die Reihenfolge beizubehalten. Das Buch ist für Kinder ab 9 Jahren geeignet und besticht bereits mit einem zauberhaften und bunten Cover. Die Geschichte ist humorvoll, abwechslungsreich und abenteuerlich. Neun und ihre Freunde sind herzallerliebst und auch als Erwachsene habe ich mich in die Bewohner des magischen Hauses verlieben können. Nicht zuletzt wegen des angenehmen Sprachstils und der fantasievollen Geschichte mit einem tollen Worldbuilding empfinde ich das Kinderbuch auch für Erwachsene geeignet. Die Geschichte hat mich insgesamt nicht so gefesselt wie Teil 1, was auch daran lag, dass die Hauptfiguren und Umgebung inzwischen bekannt waren. Dennoch hat sie mir ausgesprochen gut gefallen, nicht zuletzt auch wegen der Werte, die vermittelt werden, und ich hoffe sehr, dass es weitere Teile geben wird!

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Veröffentlicht am 27.06.2022

New Adult Krimi

Was ich dir bedeute - Burlington University
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Inhalt: Als Daphne Shipley den attraktiven Rickie bei einer Mitfahrgelegenheit vom College nach Hause kennenlernt, fühlt sie sich sofort zu ihm hin gezogen - bis er sie bei ihrem ersten Date versetzt. ...

Inhalt: Als Daphne Shipley den attraktiven Rickie bei einer Mitfahrgelegenheit vom College nach Hause kennenlernt, fühlt sie sich sofort zu ihm hin gezogen - bis er sie bei ihrem ersten Date versetzt. In Burlington treffen sich die beiden zufällig wieder - aber Rickie kann sich nicht mehr an sie erinnern! Zwar ist die Anziehung zwischen ihnen größer denn je, doch Daphne hat Angst, ihr Herz zu riskieren. So leicht gibt Rickie jedoch nicht auf, aber je mehr Zeit er mit Daphne verbringt, desto stärker kommt die Erinnerung an etwas zurück, das ihre Liebe zerstören könnte, bevor sie überhaupt angefangen hat ...

„Was ich dir bedeute“ ist Teil 2 der Burlington-Universitätsreihe von Sarina Bowen. Ich kannte bereits Band 1, dieser ist jedoch keine Voraussetzung für das Verständnis für die folgenden Bände. Während ich den ersten Teil ab Seite 1 nur so verschlungen habe, benötigte ich für Band 2 einen zweiten Anlauf. Ich hatte Schwierigkeiten, in der Geschichte anzukommen und war zunächst gelangweilt von der ausschließlichen Beschreibung der Anziehung zwischen Daphne und Rickie ohne weiteren Inhalt der Geschichte. Nach einem erneuten Versuch kam ich jedoch nach ca. 1/3 des Romans in der Geschichte an und war hellauf begeistert. Der Roman entfaltet sich und die Hintergrundgeschichte wird richtig spannend. Sowohl Daphnes als auch Rickies Vorgeschichten, die sich zum Ende hin überschneiden, sind unglaublich fesselnd geschrieben und wirkten auf mich fast krimihaft mit einem skrupellosen Gegenspieler. Entgegen typischer New Adult Romane gibt es hier neben der klassischen Liebesgeschichte und dem Pfad der Selbstfindung auch eine spannende Hauptgeschichte, was mir wirklich gut gefällt. Die beiden Protagonisten Daphne und Rickie waren mir retrospektiv fast sympathischer als Chastity und Dylan aus Band 1. Der Sprachstil während der Liebesszenen ist mir manchmal etwas zu vulgär, außerhalb dieser aber angenehm, leicht und jugendlich.

Fazit: Ein fesselnder, zugleich aber auch prickelnder NA Roman, der vor allem mit seiner krimihaften Haupthandlung bei mir punkten konnte.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Gelungener Generationenroman

Über Carl reden wir morgen
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„Über Carl reden wir morgen“ ist der neue Roman der Autorin Judith W. Taschler. Gleich zu Beginn möchte ich erwähnen, dass der Klappentext des Romans etwas in die Irre führt. Carl und sein Bruder Eugen ...

„Über Carl reden wir morgen“ ist der neue Roman der Autorin Judith W. Taschler. Gleich zu Beginn möchte ich erwähnen, dass der Klappentext des Romans etwas in die Irre führt. Carl und sein Bruder Eugen kommen zwar wie erwähnt vor, allerdings stehen sie nicht im Mittelpunkt des Romans. Vielmehr handelt es sich um einen Familienroman, der mehrere Generationen umfasst. Carl und Eugen tauchen daher erst im letzten Drittel des Romans auf, weshalb ich mich zunächst oft fragte, wo die beiden bleiben.

Insgesamt bin ich vom Roman aber positiv überrascht worden. Der Schreibstil ist nüchtern, wodurch ich mich zwar mit den einzelnen Figuren nicht so identifizieren oder emotional verknüpfen konnte wie erhofft, hat aber dafür gesorgt, dass ich aufmerksam alles verfolgen konnte. Die Schilderungen der Autorin, um die Familiensage aufzubauen, waren hierdurch sehr gut nachzuvollziehen. Der Aufbau des Romans war sehr spannend und ich konnte den Roman nur schwer weglegen. Dies war auch der elliptischen Erzählweise zu verdanken. Hierdurch ergaben sich immer wieder neue Fragen und Cliffhanger, die nachfolgend aufgeklärt wurden. Besonders gut hat mir auch die immer wieder wechselnde Erzählperspektive gefallen. So hat man aus Sicht anderer, weiterer Personen immer neue Bruchstücke und Eindrücke zum jeweiligen Ereignis erhalten. Eine wirklich interessante und in den Bann ziehende Erzählweise. Die elliptische Erzählweise hat allerdings an manchen Stellen dafür gesorgt, dass ich mich etwas außen vor/verloren hergeführt habe, weil ich zu wenig Informationen hatte. Zuletzt schloss sich aber stets der Kreis und keine Fragen blieben unbeantwortet!

Obwohl ich mich mit den Figuren nicht so intensiv emotional verknüpfen konnte, wuchsen mich doch einige ans Herz. Besonders die junge Generation ist sympathisch und charaktervoll. Inhaltlich kamen mir manchmal zu viele Katastrophen aufeinander, sie wirkten aber stets sehr realitätsnah. Der Roman hat ein offenes Ende und die Autorin kündigte bereits eine Fortsetzung an.

Besonders gut gefallen und deshalb unbedingt erwähnen möchte ich die offensichtlich ausführliche Recherche der Autorin. Immer wieder gab es Details zu Gegenständen, Ereignissen oder Informationen zu den jeweiligen Lebenssituationen der Personen, die dafür gesorgt haben, dass ich das Gefühl hatte, hier eine Art „Zeitzeugnis“ zu lesen! Ein insgesamt wirklich gelungener Roman, dessen Fortsetzung ich gerne lesen werde.

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