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Veröffentlicht am 27.03.2024

Eine wundervolle Graphic Novel mit großartigen Illustrationen!

Professor Blausteins höchst ungewöhnliche Vorfahren (Band 3) - Maja und das Rätsel der Sphinx
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„Maja und das Rätsel der Sphinx“ ist der dritte Teil der Graphic-Novel-Reihe „Professor Blausteins höchst ungewöhnliche Vorfahren“, kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Da mich die ...

„Maja und das Rätsel der Sphinx“ ist der dritte Teil der Graphic-Novel-Reihe „Professor Blausteins höchst ungewöhnliche Vorfahren“, kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Da mich die beiden vorherigen Bände ganz verzaubert zurückgelassen haben, habe ich den nächsten Band kaum erwarten können.

Die Familie Blaustein hat sich vor Tausenden von Jahren dem Ziel verschrieben, mythische Kreaturen und magische Gegenstände zu beschützen und zu bewahren. Professor Blaustein bringt die Erlebnisse seiner erstaunlichen heldenhaften Vorfahren nun endlich ans Licht und teilt sie mit der Außenwelt. Eine seine Ahnen ist das Mädchen Maja, die Tochter des großen furchtlosen Abenteurers Arthur Blaustein. Anders jedoch als ihr Vater fühlt sich Maja kein bisschen mutig. Sie fürchtet sich vor der Dunkelheit und glaubt nicht daran, dass jemals eine Abenteurerin aus ihr werden wird. Als ihr Vater eines Tages verschwindet und nach einer Woche immer noch nicht zurück ist, beginnt sich Maja Sorgen zu machen. Ihre Nachforschungen in Arthurs Arbeitszimmer ergeben, dass er sehr wahrscheinlich nach Ägypten gereist ist, um ein altes Buch aus dem Bauch der Sphinx zu holen. Bestimmt ist ihm dabei etwas zugestoßen, er ist schließlich nicht mehr der Jüngste. Maja beschließt, sich auf die Suche nach ihrem Vater zu machen. Ihre Mission führt sie quer durch das alte Ägypten, bis zu den Füßen der Sphinx und in das Innere der Pyramiden. Sie trifft auf den Mondgott Thot und fliegt gemeinsam mit dem Sonnengott Re auf dessen fliegenden Sonnenschiff. Ob es Maja wohl gelingen wird, die vielen Herausforderungen zu meistern und ihren Vater zu retten?

Nachdem uns Professor Blaustein in die nordische und griechische Götterwelt entführt hat, reist er dieses Mal mit uns in das Alte Ägypten und nimmt uns auf ein neues aufregendes, mythologisches Abenteuer mit. Vorher gibt es aber wie gewohnt noch eine kurze Einleitung des alten Wissenschaftlers, in der er uns darauf vorbereitet, wohin die Reise führen wird und mit welchem seiner ungewöhnlichen Vorfahren wir sie bestreiten werden. Dieses Buch ist also Maja gewidmet, der Tochter des legendären Arthur Blaustein, den wir als kleinen Jungen in Band 1 kennenlernen durften. Und wie nicht anders zu erwarten war, kommt Majas Geschichte genauso wundervoll daher wie die beiden Vorgänger.

Der englische Autor und Illustrator Joe Todd-Stanton hat erneut eine fesselnde Graphic Novel kreiert, die unterhaltsam, informativ und lehrreich zugleich ist und nicht nur Kindern großen Spaß macht, sondern auch Erwachsenen. Während man Maja auf ihren heldenhaften Erlebnissen begleitet und mitverfolgt, wie sie über sich selbst hinauswächst, erhält man einen tollen kleinen Einblick in die altägyptische Mythologie. So begegnet man verschiedenen Fabelwesen und Gottheiten aus dieser Sagenwelt und wird an viele faszinierende Orte mitgenommen. Zudem gibt uns auch dieser Band ein paar wertvolle Botschaften mit auf den Weg wie mutig sein und seine Ängste überwinden, die eigene Komfortzone verlassen und Neues wagen.

Neben dem Inhalt ist auch die Gestaltung der reinste Genuss, angefangen bei dem Cover mit seinen silbernen Elementen, über die doppelseitige Karte vom alten Ägypten auf den Vorsatzpapieren bis zu den farbenfrohen und ausdrucksstarken Illustrationen, die die wenigen Textpassagen perfekt ergänzen. Dieses Buch ist einfach so schön und liebevoll gestaltet! Man nimmt es nur zu gerne in die Hand, um darin zu blättern, und da Joe Todd-Stantons Bilder voller Details stecken, wird es zu keiner Zeit langweilig.

Fazit: „Maja und das Rätsel der Sphinx“ ist eine spannende, humorvolle und wunderschön illustrierte Graphic Novel ab 6 Jahren über das Alte Ägypten, die Bedeutung von Mut und eine starke Heldin, die sich ihren Ängsten stellt. Der ideale Lesestoff für Erstlesende und Lesemuffel und für alle, die Abenteuergeschichten lieben. Mich hat auch dieser Band absolut begeistert. Ich kann diese Reihe nur empfehlen, ich finde sie einfach zauberhaft. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Spannend, lustig, warmherzig und voller Fantasie!

Der Lehrling des Wunscherfüllers
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Der zehnjährige Felix Jones lebt gemeinsam mit seinen Eltern und seiner großen Schwester Rebecca in Whittlestone, einem kleinen verschlafenen Städtchen direkt an der Meeresküste. Seit einiger Zeit ist ...

Der zehnjährige Felix Jones lebt gemeinsam mit seinen Eltern und seiner großen Schwester Rebecca in Whittlestone, einem kleinen verschlafenen Städtchen direkt an der Meeresküste. Seit einiger Zeit ist Felix ziemlich unglücklich, er vermisst seinen besten Freund Max, der vor kurzem umgezogen ist, und seine Schwester von früher. Seit Rebecca aufs College geht, ist sie total anders. Sie ist ständig genervt von ihrem kleinen Bruder und beachtet ihn kaum noch. Als sie eines Tages mal wieder vergisst, ihn vom Fußballtraining abzuholen, beschließt Felix einen Cent in den Wunschbrunnen von Whittlestone zu werfen, glaubt allerdings nicht daran, dass sein Wunsch wahr wird. Doch dann passiert etwas Merkwürdiges. Er begegnet am Wunschbrunnen einem seltsamen bärtigen kleinen Mann, der mit einer Angelrute die Münzen aus dem Wasser fischt. Dieser ist im ersten Moment schockiert darüber, dass Felix ihn sehen kann, denn angeblich sei er für alle Menschen unsichtbar. Zudem behauptet er, ein Wunscherfüller zu sein. Felix kann es zunächst gar nicht glauben, erkennt jedoch schnell, dass der Mann, der Rupus Beewinkle heißt, die Wahrheit sagt. Als Rupus ihm eine Stelle als Lehrling anbietet, sagt er kurzerhand zu. Niemals hätte er jedoch damit gerechnet, wie gefährlich dieser Job ist. Ein Wunschfänger treibt in der Stadt sein Unwesen und zerstört sämtliche Wünsche und Träume. Es ist nun an Felix, Whittlestone zu retten, ehe es zu spät ist. Ob es ihm (mit unerwarteter Hilfe) wohl gelingen wird?

Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr schon nach wenigen Seiten wisst, dass ihr sie lieben werdet? „Der Lehrling des Wunscherfüllers“ war so ein Buch für mich. Rachel Chivers Khoo hat einen wirklich wundervollen Kinderroman ab 8 Jahren geschrieben, der optisch wie ein kleines Zauberbuch daherkommt und nicht nur junge Leser*innen in den Bann zieht und begeistert, sondern auch Erwachsene.
Mit viel Herz, Witz und Charme nimmt uns die britische Autorin in ihrem Debüt auf ein aufregendes, unterhaltsames und herzerwärmendes Abenteuer mit, voller Magie und Überraschungen und herrlicher Leckereien. Dabei erzählt sie von der Kraft der Wünsche, von Geschwisterliebe, Familie, Mut und Hoffnung, aber auch von Trauer und Einsamkeit. Die Geschichte ist manchmal ein wenig traurig, vor allem zu Beginn als deutlich wird, dass sich unser Protagonist Felix ziemlich allein und unglücklich fühlt, seit sein Freund Max weggezogen ist und sich seine große Schwester so verändert hat. Zu ernst wird es aber an keine Stelle und auch die unheimlichen Momente, die es stellenweise gibt, werden niemals zu schaurig. Es ist einfach nur ein großer Spaß, dieses Buch zu lesen, man mag es gar nicht mehr aus der Hand legen und fiebert, zittert und freut sich mit den Charakteren mit.

Die Figuren sind ebenfalls großartig gelungen. Felix ist ein sympathischer und mutiger Junge, den man sofort ins Herz schließt und nur zu gerne dabei begleitet, wie er über sich selbst hinauswächst.
Wunscherfüller Rupus Beewinkle ist ein besonders bezaubernder Charakter, er ist schräg, liebenswert und ein wahres Schleckermaul. Ein kleiner Tipp meinerseits: Haltet beim Lesen vielleicht besser etwas zum Naschen griffbereit und eine heiße Tasse Kakao. Dieses Buch macht öfters richtig Appetit auf Süßkram. Wie gut, dass es im Anschluss an die Geschichte ein leckeres Rezept für Snorlick gibt, dem Lieblingsheißgetränk eines Wunscherfüllers.

Neben der Handlung ist auch die Innengestaltung ein Genuss. Vorne im Buch gibt es eine detailreiche doppelseitige Karte von Whittlestone und die Erzählung wird von vielen tollen schwarz-weiß Illustrationen von Rachel Sanson begleitet, die den Text perfekt ergänzen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.

Fazit: „Der Lehrling des Wunscherfüllers“ ist eine spannende, lustige und fantasievolle Abenteuergeschichte zum Mitfiebern, Schmunzeln und Nachdenken. Und auch ein bisschen zum Gruseln. Ein zauberhaftes Kinderbuch, das keine Wünsche offen lässt. So warm und süß wie eine heiße Tasse Schokolade und wunderbar magisch. Ich bin begeistert von Rachel Chivers Khoos Debütroman, ich kann es jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Eine wunderschöne Fortsetzung!

Erinnerungen des Waldes (Band 2)
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Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Jahreszeiten-Serie „Erinnerungen des Waldes“. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, allerdings machen die Bücher mehr Spaß, wenn man sie ...

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil der Jahreszeiten-Serie „Erinnerungen des Waldes“. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, allerdings machen die Bücher mehr Spaß, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest.
Ich habe letztes Jahr zum ersten Band gegriffen, der sich als ein echtes Highlight für mich entpuppt hat. Auf die Fortsetzung habe ich mich daher unheimlich gefreut.

Archibald Fuchs lebt mitten im Dorf von Schönrinde, wo er seit einigen Jahren hingebungsvoll eine Buchhandlung betreibt, die sich seit langem im Familienbesitz befindet. Er liebt die Ruhe seines Ladens und erfreut sich jeden Tag an den unterhaltsamen Gesprächen mit seinen Kunden. Damit soll es allerdings schlagartig vorbei sein, als Conrad Wolf eines Tages auftaucht und ihm eröffnet, dass nicht die Familie Fuchs die rechtmäßigen Besitzer der Buchhandlung sind, sondern die Familie Wolf. Ohne Umschweife wirft er den verzweifelten Archibald raus und erklärt sich zum neuen Besitzer der Buchhandlung. Archibald kann das Ganze gar nicht glauben und beschließt, die Wahrheit herauszufinden. Gemeinsam mit seinem Neffen Bartholomäus begibt er sich auf die Suche nach den Tagebüchern seines Großvaters Cornelius, die die hoffentlich Licht ins Dunkle bringen werden.

Schon rein äußerlich ist dieses Buch ein Genuss und kommt ganz wunderbar waldig-herbstlich daher. Ich habe mich sofort in das Cover verliebt, genauso wie in die Geschichte, die sich dahinter verbirgt.
Der französische Autor Mickaël Brun-Arnaud hat auch mit dem zweiten Band seiner vierbändigen Reihe ein rundum gelungenes Kinderbuch für Jung und Alt geschaffen, in welchem er uns erneut in seine fantasievolle, von Tieren bewohnte Welt entführt und ein unvergessliches Abenteuer erleben lässt. Man trifft auf lauter liebgewonnene alte Bekannte aus Schönrinde, lernt aber auch viele neue Gesichter kennen wie Archibald Fuchs’ aufgeweckten Neffen Bartholomäus und die Familie Wolf. Sämtliche Charaktere werden abermals so liebevoll und einzigartig beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss und so schnell nicht mehr vergisst.

Gemeinsam mit Archibald Fuchs und Bartholomäus begibt man sich als Leser*in auf eine aufregende Schnitzeljagd, die uns nicht nur zu außergewöhnlichen Orten in der Gegenwart führt, sondern auch in die Vergangenheit. Langweilig wird es dabei an keiner Stelle. Die beiden Füchse müssen auf ihrer Suche nach Cornelius’ Tagebüchern eine Menge detektivischen Spürsinn beweisen und sich so einigen Herausforderungen stellen. Warmherzig, feinfühlig und mit schönster Sprachpoesie erzählt der Autor dabei von Freundschaft, Liebe, Heilung und Hilfsbereitschaft, greift aber auch ernste Themen auf wie Trauer und Krankheit. Er zeigt uns, dass Familiengeheimnisse manchmal sehr schwer wiegen und über Generationen hinweg bestehen bleiben können, dass es sich aber lohnt und nie zu spät dafür ist, sich mit seiner Vergangenheit auszusöhnen. Die Geschichte gibt einem einfach so tolle Lebenslektionen mit und erwärmt das Herz, sie rührt stellenweise zu Tränen, zaubert einem des öfteren aber auch ein Schmunzeln ins Gesicht. Und dank der herrlichen Köstlichkeiten, die hier verschmaust werden, bekommt man auch großen Appetit auf Mathildas berühmten Kuchen und eine heiße Schokolade. Wie gut, dass es hinten im Buch einen kleinen Anhang gibt, der uns mit ein paar leckeren Rezepten versorgt.

Großartig ist auch die Innengestaltung des Buches, von der detailreichen doppelseitigen Karte von Schönrinde auf den Vorsatzpapieren, über die besonders aufgemachten Tagebuchauszüge bis zu den wunderschönen farbigen Illustrationen von Sanoe, die die Erzählung begleiten. Mit ihrem nostalgischen Stil und ihren warmen Farben fangen die Bilder die Stimmung der Geschichte perfekt ein und schaffen eine wohlige herbstliche Atmosphäre. Es ist einfach die reinste Freude in dieses Buch einzutauchen und darin zu verweilen.

Fazit: „Erinnerungen des Waldes - Die Tagebücher von Cornelius Fuchs“ ist eine herzerwärmende und spannende Tiergeschichte über eine abenteuerliche Reise, die berührt und nachdenklich stimmt. Wertvoll, zeitlos und voller Liebe, Charme und Weisheit. Mich hat auch dieser Band komplett verzaubert. Ich habe mich beim Lesen nur noch mehr in das zauberhafte Schönrinde und seine sympathischen Bewohner verliebt und kann es kaum erwarten, diese Welt in Band von seiner winterlichen Seite kennenzulernen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Warmherzig, fantasievoll, wunderschön illustriert. Ein tolles Bilderbuch!

Abgeholt!
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Ben ist ein liebenswerter Junge mit viel Fantasie, der immer alle in der Kita mitspielen lässt und viele Dinge mag wie Erdbeeren und Spinat (allerdings nicht zusammen) und den Kindergarten. Es gibt aber ...

Ben ist ein liebenswerter Junge mit viel Fantasie, der immer alle in der Kita mitspielen lässt und viele Dinge mag wie Erdbeeren und Spinat (allerdings nicht zusammen) und den Kindergarten. Es gibt aber auch eine Sache, die er so gar nicht leiden kann, die er richtig doof findet: Er wird immer als Letzter von der Kita abgeholt. Neele (ihre Mama ist meistens zuerst da), Stella, Erik, Max, Janosch, Nina – bei ihnen wird jeden Tag laut „Abgeholt“ gerufen. Wie gerne würde Ben auch mal früher nach Hause gehen und leckere Snacks bekommen wie Butterkekse und Laugenbrezeln. Sein alleinerziehender Papa schafft es nur einfach nicht eher und bringt ihm auch nie etwas mit, da er lange arbeiten muss und immer erst kurz vor der Abendbrotzeit kommt. Ben weiß das natürlich. Sein starker Papa kann ihn nicht zeitiger abholen, da er über ein ganz besonderes großes Reich herrscht, in dem es alles gibt, was das Herz begehrt: Schokolade, Bonbons, Gummibärchen, Eis und Limo und ganz viel mehr! All diese Kostbarkeiten muss sein Papa vor den Gitterrittern verteidigen, die ihn ständig angreifen, und manchmal muss er sogar gegen monsterhaft lange Riesenschlangen kämpfen. Einmal hat er sogar einen Schurken geschnappt, der einfach so etwas mitnehmen wollte, ohne bei ihm dafür zu bezahlen. Die anderen Kinder und auch die abholenden Erwachsenen staunen und lauschen ganz gebannt Bens spannenden Erzählungen. Plötzlich sieht ihn keiner mehr mitleidig an, weil er immer alleine mit den Erzieher*innen zurückbleibt. Eigentlich ist es ja auch ziemlich blöd, immer so früh abgeholt zu werden. Vielleicht geht Neele morgen mal nicht als Erste nach Hause…

Die Abholsituation im Kindergarten kennen bestimmt viele von uns, sei es durch unsere Kinder oder die eigene Kita-Zeit. Letzteres liegt bei mir nun schon ein Weilchen zurück, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass auch bei mir damals oft lautstark verkündet wurde, wer gerade abgeholt wird. Da Johanna Lindemann dieses wichtige Thema aus dem Kita-Alltag realistisch und liebevoll behandelt, kann man sich sehr gut in die beschriebene Situation hineinversetzen und nachempfinden, wie es sich für ein Kind anfühlt, wenn es immer als letztes abgeholt wird. Gleichzeitig erzählt die deutsche Autorin aber auch von einer innigen Vater-Kind-Beziehung, denn dass sich Ben und sein Papa ganz doll liebhaben, ist nur zu deutlich spürbar. Dabei wird auch gekonnt gezeigt, dass es die unterschiedlichsten Familienkonstellationen gibt. Einige Kinder leben nur bei einem Elternteil, manche haben zwei Mütter oder zwei Väter und andere werden, wie es hier der Fall ist, von der Mama und der Oma zusammen abgeholt und leben daher vielleicht in einem Mehrgenerationenhaushalt.
Die Diversität der Charaktere hat mir besonders gut gefallen. Es gibt verschiedene Hautfarben, ein Erwachsener trägt ein Kopftuch, ein paar Figuren tragen eine Brille, ein Kind hat ein Hörgerät - dies wird aber überhaupt nicht zum Thema gemacht, man erfährt es ganz nebenbei und nimmt es überwiegend durch die Illustrationen wahr.

Die atmosphärischen und detailreichen Bilder von Mareike Ammersken ergänzen den Text wunderbar und erwecken die Erzählung zum Leben. Vor allem die Seiten, die Bens fantasievolle Geschichte zeigen, sind großartig gelungen. Sie sind herrlich bunt und kreativ gestaltet und entführen uns eine abenteuerliche, magische Welt.
Sehr cool sind zudem auch die Sprechblasen, die in die großflächigen Zeichnungen eingebettet sind und die das Leseerlebnis zu etwas ganz Besonderem machen.

Fazit: „Abgeholt!“ ist ein wunderschön erzähltes und illustriertes Bilderbuch ab 3 mit mutmachenden Botschaften für Kinder, die später aus der Kita abgeholt werden. Authentisch, farbenfroh und voller Wärme, Fantasie und Vielfalt. Ich kann das Buch nur empfehlen, ich finde es ganz zauberhaft. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Ein weiterer toller Folgeband mit ganz viel Gute-Laune-Wohlfühlgarantie!

Die Geburtstagsbande. Ein Fest für alle!
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Es handelt sich hierbei um den dritten Teil der Reihe „Die Geburtstagsbande“. Das Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, allerdings ist die Lesefreude größer, wenn man mit dem ersten Band startet.
Nachdem ...

Es handelt sich hierbei um den dritten Teil der Reihe „Die Geburtstagsbande“. Das Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, allerdings ist die Lesefreude größer, wenn man mit dem ersten Band startet.
Nachdem mir die ersten beiden Bände so gut gefallen haben, habe ich mich sehr gefreut, dass mit der Geburtstagsbande endlich weitergeht. Und um es gleich vorweg zu sagen: Ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.

Lu freut sich riesig auf ihre Eltern, die in ein paar Tagen gemeinsam mit ihrem Filmteam aus Amerika zu Besuch kommen werden. Um sie auf dem Erdbeerhof willkommen zu heißen, möchte sie eine schicke Feier für sie machen. Doch ausgerechnet jetzt steht eine neue Partyplanung für die Geburtstagsbande an. Eigentlich wollte ihre Mitschülerin Enna ihren Geburtstag nicht feiern, weil sie immer noch sehr traurig darüber ist, dass ihre Oma vor einem Jahr verstorben ist. Doch nachdem im Unterricht über das mexikanische Día-de-Muertos-Fest gesprochen wurde – ein Freudenfest zum Gedenken an die Toten -, hat Rio eine Idee: Sie könnten doch eine Día-de-Muertos-Party für Enna organisieren, bei der sie ihre Oma und ihren Geburtstag feiern. Enna ist schnell überredet, doch als Lu hört, dass die Feier auf dem Erdbeerhof steigen soll, gerät sie in Schwitzen, denn nur einen Tag später wollen ihre Eltern kommen. Hinzu kommt, dass ihr Opa keine Totenköpfe auf dem Hof haben möchte. Was für ein Glück, dass Lu so tolle Freunde hat, auf die sie immer zählen kann.

Schon das fröhlich-bunte Cover, das uns die Simona Ceccarelli gezaubert hat, verspricht jede Menge Spaß, gute Feierstimmung und Herbst-Vibes und genau das bekommt man auch. Claudia Schaumann hat erneut eine wunderbare Geschichte zu Papier gebracht, in der es so aufregend, lebensfroh, hyggelig und herzlich zugeht, dass man aus ihr gar nicht mehr auftauchen möchte. Auf dem gemütlichen Erdbeerhof von Lus Großeltern fühlt man sich einfach sofort rundum wohl und bei den liebevoll beschriebenen Charakteren kann man gar nicht anders, als sie direkt ins Herz zu schließen. Vor allem Lu, Pelle und Rio sind so eine tolle und sympathische Truppe.

Mit viel Schwung, Witz und Herz und einer Portion Frühherbst-Feeling werden die Ereignisse erzählt und abwechselnd aus den Perspektiven von Lu, Pelle, Rio und Enna geschildert. Langweilig wird es dabei an keiner Stelle. Die Geburtstagsbande wird mal wieder vor so einige Herausforderungen gestellt, besonders Lu hat es nicht leicht. Es herrscht auch diesmal nicht immer eitel Sonnenschein, es werden auch ernstere Themen angesprochen wie Verlust, Trauer und das Treffen von schwierigen Entscheidungen. Unser Trio lässt sich jedoch nicht unterkriegen. Die drei halten stets fest zusammen, können sich immer aufeinander verlassen und zeigen uns, wie wundervoll es ist, gute Freunde an seiner Seite zu haben. Man begleitet sie nur zu gerne auf ihren Abenteuern und fiebert, freut und feiert mit ihnen mit.

Die vielen bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen von Simona Ceccarelli runden das Leseerlebnis perfekt ab und auch über ein paar leckere Rezepte, coole Partytipps sowie Opas kleine Vokabelliste hinten im Buch dürfen wir uns wieder freuen.
Das Ende erwärmt einen das Herz und lässt einen voll Vorfreude auf einen – sehr wahrscheinlich weihnachtlichen – vierten Band zurück.

Fazit: „Die Geburtstagsbande – Ein Fest für alle!“ ist eine turbulente und warmherzige Bandengeschichte mit jeder Menge Wohlfühl-Gute-Laune-Garantie. Lustig, liebenswert und voller Freundschaft, Chaos und Überraschungen. Ein superbeeriges Lesevergnügen für Jung und Alt zum Mitfiebern und Spaß haben. Ich bin auch von diesem Band absolut begeistert. Auf das nächste Abenteuer der Geburtstagsbande freue ich mich schon sehr. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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