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Veröffentlicht am 23.08.2020

Berührend, herzerwärmend, wunderschön!

Solange wir zusammen sind
1

Von Bobbie Pryon hatte ich vor einigen Jahren „Verloren in der Wildnis“ gelesen und da ich von diesem Buch ganz begeistert war, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich hörte, dass dieses Jahr ein neuer ...

Von Bobbie Pryon hatte ich vor einigen Jahren „Verloren in der Wildnis“ gelesen und da ich von diesem Buch ganz begeistert war, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich hörte, dass dieses Jahr ein neuer Titel von ihr im Thienemann-Esslinger Verlag erscheinen wird. Da mich der Klappentext und das bezaubernde Cover auf Anhieb überzeugen konnten, stand für mich sehr schnell fest: „Solange wir zusammen sind“ möchte ich unbedingt lesen! Ich ließ das Buch daher sehr gerne bei mir einziehen.

Seit der Vater seinen Job verloren hat, hat sich das Leben für die fast 12-jährige Piper und ihre Familie sehr verändert. Sie sind zu Obdachlosen geworden und reisen mit wenig Hab und Gut durchs Land, in der Hoffnung, dass die Eltern endlich neue Arbeit finden werden. Die vierköpfige Familie zieht schließlich in eine Notunterkunft. Piper leidet sehr unter der aktuellen Situation. Sie vermisst ihr altes Zuhause, ihre Freunde und ihre Privatsphäre. Hinzu kommt, dass sie nicht gut damit klarkommt, wenn man sie in ihrer neuen Schule als eine Obdachlose bezeichnet. Während sich Piper an die neue Umgebung und die neuen Herausforderungen zu gewöhnen versucht, lernt sie die Obdachlose Jewel und ihren kleinen niedlichen Hund Baby kennen. Anders als Piper und ihre Familie lebt Jewel allerdings nicht in der Notunterkunft, da Hunde dort nicht erlaubt sind. Sich von Baby trennen, kommt für Jewel aber überhaupt nicht infrage, daher lebt sie mit ihrem treuen Gefährten auf der Straße. Als Jewel plötzlich ins Krankenhaus muss und Baby in einem Tierheim landet, steht für Piper sofort fest, dass sie den beiden helfen muss. Baby soll seiner Besitzerin weggenommen werden und das darf auf gar keinen Fall passieren. Zum Glück hat Piper mittlerweile gute Freunde gefunden, auf die sie zählen kann. Gemeinsam mit ihnen versucht sie Jewel und Baby zu retten. Ob es ihnen wohl rechtzeitig gelingen wird?

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir schon nach den ersten paar Seiten ziemlich sicher, dass mich auch mein zweites Werk von Bobbie Pryon hellauf begeistern wird. Um es kurz zu machen: Ich lag mit dieser Vermutung vollkommen richtig. In meinen Augen ist Bobbie Pryon mit „Solange wir zusammen sind“ ein wunderbarer Kinderroman gelungen, der einen zutiefst berührt und viele brisante und aktuelle Themen behandelt wie Obdachlosigkeit, Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Engagement und Hilfsbereitschaft. Die Geschichte weckt Mitgefühl und Empathie und sie verdeutlicht, wie wichtig es ist, niemals die Hoffnung zu verlieren oder aufzugeben, egal, wie ausweglos eine Situation auch erscheinen mag. In dem Buch steckt wahrlich eine Menge und meiner Ansicht nach ist es der Autorin fabelhaft gelungen, all diese Themen und Botschaften so zu vermitteln, dass die Handlung überhaupt nicht überladen wirkt und an keiner Stelle zu schwer oder bedrückend wird.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird. Wir erfahren die Handlung aus drei verschiedenen Blickwinkeln, wobei die 11-jährige Piper und der kleine Straßenhund Baby eindeutig die größten Erzählanteile haben. Während uns Piper alles aus der Ich-Perspektive berichtet, wurden die Kapitel von Hund Baby und dessen Besitzerin Jewel (die nur sehr wenige Passagen hat), in der dritten Person geschrieben. Mir haben die ständigen Sichtwechsel unheimlich gut gefallen. Besonders gelungen fand ich Babys Kapitel. Wie schon in „Verloren in der Wildnis“, so ist es der Autorin auch dieses Mal hervorragend geglückt, aus der Sicht eines Hundes zu schreiben. Ich denke durchaus, dass Hunde in etwa so ihre Umwelt wahrnehmen wie es Bobbie Pyron in ihrem Buch darstellt. Sehr faszinierend fand ich zudem auch, dass Babys Erzählungen in einer Art Versform verfasst wurden, sodass sie sich wirklich ganz außergewöhnlich lesen.
Baby hat mein Herz im Sturm erobert. So einen treuen kleinen Hund, der mich so innig liebt wie Baby seine Jewel liebt, wollte ich auch schon immer haben.

Pipers Kapitel sind aber natürlich auch wunderschön geschrieben und haben mir unglaublich gut gefallen. Ihre Gefühle und Gedanken werden absolut authentisch und sehr feinfühlig dargestellt, sodass man sich als Leser jederzeit mühelos in sie hineinversetzen kann. Mir, als Erwachsene, ist dies jedenfalls erstklassig gelungen.
Ich habe beim Lesen zutiefst mit Piper mitgelitten, konnte ihre Verzweiflung und ihre Sorgen nur zu gut nachvollziehen und hätte sie manchmal am liebsten fest in den Arm genommen und ihr gesagt, dass ganz bestimmt alles wieder gut werden wird.
Neben dem Mitleiden habe ich aber auch ohne Ende mit Piper mitgefiebert. Als sie gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen alles daran setzt zu verhindern, dass Baby und Jewel voneinander getrennt werden, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich so sehr am bangen und hoffen war, dass ihre Rettungsmission gelingt.
Ich fand Piper einfach nur wundervoll. Obwohl es ihr und ihrer Familie selbst gerade so schlecht geht, denkt sie auch an andere Bedürftige, die ebenfalls in Not sind und Hilfe brauchen und setzt sich für diese ein. Mit Piper hat Bobbie Pyron eine großartige Protagonistin erschaffen, die man für ihre Selbstlosigkeit und Entschlossenheit wahrlich nur bewundern kann und einfach lieben muss. 

Mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Allesamt wurden sie fantastisch und sehr glaubhaft ausgearbeitet und tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften dazu bei, dass man wunderschöne Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Mich hat die Handlung sehr nachdenklich gestimmt und öfters schwer schlucken lassen. Die Story ist insgesamt schon sehr ernst und traurig, bleibt aber jederzeit absolut altersgerecht. Vom Verlag wird das Buch für Leser ab 10 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich gerne an. Jugendlichen und Erwachsenen kann ich diese warmherzige Geschichte allerdings auch nur ans Herz legen und Hundefreunden kann ich „Solange wir zusammen sind“ ganz besonders empfehlen. Wer von dem Buch garantiert ebenfalls begeistert sein wird, sind all diejenigen, die die Werke von Kate DiCamillo (Winn-Dixie) oder Phyllis Reynolds Naylor (Shiloh) mögen oder „Mein Freund Pax“ von Sara Pennypacker lieben.

Fazit: Ein herzerwärmender Kinderroman – berührend und einfühlsam geschrieben. Bobbie Pryon hat mit „Solange wir zusammen sind“ eine zauberhafte Geschichte aufs Papier gebracht, die einen richtig mitfühlen lässt und traurig und wunderschön zugleich ist. Das Buch erzählt eine sehr bewegende und nachdenklich stimmende Geschichte, die einen vor Augen führt, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten, sich für andere einzusetzen und niemals die Hoffnung zu verlieren. Mir hat „Solange wir zusammen sind“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Ich bin völlig verzaubert von der Handlung, den liebenswerten Charakteren und dieser ganz besonderen Erzählweise. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Märchenhaft schön!

Die Mumins und der letzte Drache
1

Da ich die Mumins über alles liebe und bereits von dem Vorlesebuch „Abenteuer im Mumintal“ ganz hin und weg war, war meine Freude groß, als ich hörte, dass diesen Sommer ein weiterer Mumins-Titel im Urachhaus ...

Da ich die Mumins über alles liebe und bereits von dem Vorlesebuch „Abenteuer im Mumintal“ ganz hin und weg war, war meine Freude groß, als ich hörte, dass diesen Sommer ein weiterer Mumins-Titel im Urachhaus Verlag erscheinen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest: Das Buch muss ich unbedingt haben!

An einem frühen Donnerstagmorgen im August sitzt Mumin an einer Mulde und versucht ein paar von den im Bodenschlamm herumwuselnden Kleinkrebslern zu fangen. Als Mumin aber das Marmeladenglas aus dem braunen Wasser hebt, befinden sich keine Kleinkrebsler darin, sondern ein Streichholz großer Drache. Mumin ist ganz fasziniert von diesem kleinen, in der Morgensonne golden schimmernden Wesen. Er wünscht sich nichts mehr, als dass der Drache ihn liebhat und beschließt, fortan für ihn zu sorgen. Drachen sind aber sehr eigensinnige Geschöpfe. So natürlich auch Mumins Drache. Er will Mumin partout nicht gernhaben und fliegt viel lieber auf die Schulter des Schnupferichs, wo er friedlich wie eine Katze schnurrt. Oje, da lässt sich wohl leider nichts machen. Wenn ein Drache einmal etwas beschlossen hat, lässt sich das nicht mehr ändern. Mumin ist trauríg und wütend. Was kann der Schnupferich nur tun, um seinen Freund zu trösten?

Als mein Exemplar bei mir eintraf, war ich im ersten Moment ein wenig erstaunt, wie dünn es ist. Ich muss gestehen, dass ich mir die genauen Daten zu dem Buch gar nicht näher angesehen hatte. Da „Abenteuer im Mumintal“ drei Mumins-Erzählungen enthält und sich „Die Mumins und der letzte Drache“ in einer sehr ähnlichen Preisklasse befindet, war ich irgendwie davon ausgegangen, dass wir auch in dem neuen Band in den Genuss von drei Mumins-Erlebnissen kommen werden. Leider enthält dieser Titel aber nur eine Geschichte, was ich zuerst ein wenig schade fand. Als ich das Buch dann aber aufschlug und mit dem Schmökern begann, war meine Enttäuschung im Nu wieder verfolgen. Mein Lesevergnügen mag zwar ein etwas kürzeres gewesen sein, als von mir erwartet, dafür war es aber ein zauberhaft schönes.

Nun habe ich aber erst einmal eine Frage an euch: Kennt ihr eigentlich schon die Mumins? Also wenn nicht, solltet ihr das unbedingt noch ändern! Der Vorgänger „Abenteuer im Mumintal“ ermöglicht natürlich einen besonders guten Einstieg, aber auch „Die Mumins und der letzte Drache“ bietet sich prima zum Kennenlernen an. Wie bereits „Abenteuer im Mumintal“, so enthält auch dieser Band vorne im Buch eine tolle Doppelseite, die die wichtigsten Charaktere aus dem Mumin-Universum kurz vorstellt: Mumin, seine Eltern, die freche Kleine Mü, das entzückende Snörkfräulein, das Schnüferl, der Schnupferich...hach, ich liebe die Bewohner aus dem Mumintal!
Was man ebenfalls vor dem Beginn der Geschichte findet: Eine umwerfende schwarz-weiß Karte, die das Mumintal zeigt. Die kleine Figurenvorstellung und die Karte sind aber erneut nur ein Vorgeschmack darauf, was einem sonst noch so Wunderbares im Innenteil erwartet.

Illustriert wurde auch dieses Mumins-Bilderbuch von der großartigen Cecilia Heikkilä. Ich bin mittlerweile ein großer Fan ihrer famosen Zeichenkunst und kann mich an ihren Bildern einfach nie sattsehen. Werft einen Blick auf das Cover und ihr wisst vermutlich, was ich meine. Sieht es nicht hinreißend aus? Die Bilder, die die Geschichte begleiten, sind genauso traumhaft, das könnt ihr mir glauben. Auf jeder Seite befindet sich eine Illustration und egal ob die kleinen schwarz-weiß Zeichnungen oder die großen farbigen Bilder – allesamt sind sie wieder zum Träumen schön. Wobei meine Highlights natürlich schon wieder die vielen kunterbunten Illustrationen waren. Diese sind wirklich einfach nur fantastisch.

Neben der Aufmachung bin ich aber selbstverständlich auch von der Geschichte und der Erzählweise hellauf begeistert. Als Kind habe ich die Mumins-Zeichentrickserie über alles geliebt und obwohl es mittlerweile eine ganze Weile her ist, dass ich sie gesehen habe, kann ich mich noch ziemlich dunkel an eine Folge mit einem Drachen erinnern. Bei mir kam beim Lesen und Betrachten der Bilder daher ein herrliches nostalgische Gefühl auf.

Das Bilderbuch ist definitiv nicht nur für Kinder und Neueinsteiger sehr zu empfehlen – auch Erwachsenen und vor allem Mumins-Fans kann ich es nur ans Herz legen. Für Mumins-Liebhaber ist dieses Schätzchen in meinen Augen eh ein ganz großes Muss.

Vom Verlag wird „Die Mumins und der letzte Drache“ für Jungen und Mädchen ab 4 Jahren empfohlen und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Cecilia Davidsson ist es meiner Ansicht nach erneut hervorragend gelungen, eine Mumins-Geschichte für jüngere Kinder nachzuerzählen. Da ich leider nach wie vor kein Mumin-Buch von Tove Jansson gelesen habe, sondern bisher nur die Nacherzählungen aus dem Urachhaus Verlag kenne, kann ich auch dieses Mal keine Vergleiche zu den ursprünglichen deutschen Übersetzungen ziehen. Ich kann jedenfalls nur sagen, dass ich abermals vollkommen verzaubert von dieser zeitlosen Erzählweise bin. Ich bin mir sehr sicher, dass Cecilia Davidsson diesen altmodischen Charme, den die Original-Bücher enthalten, ganz bestimmt fabelhaft beibehalten hat, allerdings natürlich so, dass die Geschichte dennoch moderner und vereinfachter ist, sodass sehr junge Zuhörer ihr folgen können.

Wer die Mumins-Erzählungen kennt, der weiß, dass sie stets voller fantasievoller Ideen stecken und wichtige Werte und Weisheiten vermitteln. So natürlich auch „Die Mumins und der letzte Drache“. Die Geschichte handelt von Sehnsucht, Enttäuschung und Eifersucht und sie verdeutlicht, was wahre Freundschaft ausmacht. Auf eine humorvolle, einfühlsame und leichte Weise wurden diese Themen in ein drachenstarkes Mumins-Abenteuer verpackt. Die finnische Autorin Tove Jansson hat mit dem Mumins-Universum wahrlich eine ganz besondere Welt mit lauter liebenswerten und lustigen Geschöpfen erschaffen. Es ist eine Welt, die auf gar keinen Fall in Vergessenheit geraten darf. Ich finde es daher so wundervoll, dass die Bücher nun für jüngere Kinder in verkürzter Form neu erzählt werden und sie so von klein auf mit den einmaligen Figuren aus dem Mumintal groß werden können. Hoffentlich wird der Verlag noch weitere Mumins-Nacherzählungern herausbringen. Genug Mumins-Geschichten gibt es dafür allemal!

Fazit: Ein märchenhaft schönes Bilderbuch für Groß und Klein! Mit „Die Mumins und der letzte Drache“ hat der Urachhaus Verlag einen weiteren zeitlosen Bilderbuchschatz herausgebracht. Ich bin total begeistert von der warmherzigen Geschichte, den einmaligen Figuren und den vielen wunderhübschen Bildern. „Die Mumins und der letzte Drache“ ist das perfekte Vorlesebuch für die ganze Familie und für Mumins-Liebhaber ganz klar ein absolutes Muss. Ich kann diese bezaubernde Mumins-Nacherzählung jedem nur wärmstens ans Herz legen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Ein fantastischer Abenteuerschmöker für Jung und Alt!

Family Quest
1

Dem Erscheinen von Family Quest habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Als ich das erste Mal von dem Buch hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Für mich stand augenblicklich fest: Muss ich lesen! ...

Dem Erscheinen von Family Quest habe ich ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Als ich das erste Mal von dem Buch hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Für mich stand augenblicklich fest: Muss ich lesen! Unbedingt! Zu meiner großen Freude erreichte mich mein Exemplar sogar schon ein paar Tage vor dem offiziellen Erscheinungstermin, sodass ich mich schon früher gedacht mit den McGuffins ins Abenteuer stürzen konnte.

Die Geschwister Charlotte, Finn und Bruce McGuffin sehnen sich nach einem richtigen Abenteuer. Das Abenteuer- und Entdeckergen liegt ihnen auch eindeutig im Blut, schließlich hatten ihre Eltern vor der Geburt ihrer Kinder eine Schatzsucher-Firma betrieben und sind auf gefährlichen Expeditionen um die Welt gereist. Mittlerweile gehen die Eltern aber einer deutlich weniger aufregenden Tätigkeit nach: Die Bienenzucht. Als Charlotte und Finn eines Tages im Arbeitszimmer ihrer Eltern auf ein verborgenes Fach stoßen, in welchem sich ein goldenes mysteriöses Amulett befindet, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Das Amulett wurde angeblich vom legendären Zauberer Merlin höchstpersönlich geschmiedet und führt zu einem verborgenen Schatz. Doch ehe die Kinder überlegen können, was sie nun tun sollen, schnappt ihnen ihr Onkel das Schmuckstück vor ihrer Nase weg. Die Kinder fassen sofort den Entschluss, sich das Amulett zurückzuholen! Eine spannende Verfolgungsjagd voller Gefahren, Rätsel und Überraschungen beginnt...

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Family Quest“ herangegangen – mir hat das Buch ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Daniel Bleckmann ist mit dem ersten Abenteuer seiner einzigartigen McGuffin-Geschwister ein großartiges Debüt gelungen, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, sehr ans Herz legen kann. Wer gerne packende Abenteuerromane voller Spannung, Action, Nervenkitzel und Magie liest, sollte sich „Family Quest“ unbedingt zulegen. Wärmstens empfehlen kann ich das Buch auch all denjenigen, die sich dem Team #enidblytonfan zuordnen. Ich gehöre auf jeden Fall dazu. Die Werke Enid Blytons, insbesondere die Fünf Freunde Geschichten, haben meine Kindheit sehr geprägt. Mein Herz hat daher einen richtigen Hüpfer vor Freude getan als ich feststellte, dass „Family Quest“ ein wunderbares Fünf Freunde – Feeling enthält. Zumindest ich habe es so empfunden. Ein Abenteuer im Stil der Fünf Freunde vermischt mit Fantasy- und Mystery-Elementen ergibt in etwa das, was einen zwischen den tollen Buchdeckeln von „Family Quest“ erwartet.

Meine Begeisterung für das Buch war schon immens groß, als ich es das erste Mal aufschlug und mich diese famose Einbandillustration anlachte. Die Zeichnung zeigt eine Weltkarte, auf der die Reiseroute der McGuffin-Kinder eingetragen ist. Auf so etwas stehe ich ja total! Ich finde, dass solche Karten die Vorfreude und Neugier auf die Handlung nur noch steigern.
Als ich weiterblätterte und auf das vierseitige Figurenverzeichnis gestoßen bin, war ich nur noch begeisterter. Ich bin leider so jemand, der super schnell die Namen von Figuren vergisst und ziemlich schnell durcheinander kommt, wenn man es in Büchern mit vielen Personen zu tun bekommt. Solche Auflistungen der wichtigsten Charaktere finde ich daher immer große Klasse und enorm hilfreich. Das Personenregister in „Family Quest“ ist, wie ich finde, hervorragend gelungen. Auf eine kurze, knackige und humorvolle Weise werden uns die wichtigsten Charaktere vorgestellt. Die Illustrationen dazu sind auch einfach nur fabelhaft. Ich mag den witzig-frechen Zeichenstil von Simone Krüger unheimlich gerne.

Die Aufmachung von „Family Quest“ konnte wirklich komplett bei mir punkten. Der Innenteil ist bezaubernd schön gestaltet und das Cover ist in meinen Augen ein richtiger Hingucker.
Die Handlung konnte mich ebenfalls vollkommen überzeugen. Schon auf den ersten Seiten wird gekonnt Spannung aufgebaut und diese wird auch bis zum Schluss aufrecht erhalten. Langeweile sucht man bei „Family Quest“ wahrlich vergebens. Einer packenden Szene und überraschenden Wendung folgt der nächsten: Aus welchen Gründen haben die McGuffin-Eltern, einst große Abenteurer, ihre Schatzsucher-Firma an den Nagel gehängt? Warum spricht der stumme Butler Archy eigentlich nicht mehr? Was hat es mit dem magischen Amulett auf sich, das die Kinder in dem Arbeitszimmer ihrer Eltern finden? Was wird die Geschwister alles auf ihrer Abenteuerreise erwarten? All das gilt es herauszufinden. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man immerzu am Mitfiebern und Herumrätseln ist. Der Humor kommt natürlich auch nicht zu kurz. Ich zumindest hatte öfters Gründe zum Schmunzeln und Grinsen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die vielen verschiedenen Charaktere. Die drei McGuffin-Kinder, deren Eltern, ihr Onkel Kaleb und deren Sohn Lester, der stumme Butler Archy, der altmodische (und schnarchlangweilige) Hauslehrer Mr. Grimbsy und die weiteren Nebenfiguren – allesamt wurden sie ausgezeichnet ausgearbeitet. Sympathisch sind sie zwar nicht alle, aber das muss auch so sein. Wäre ja auch ziemlich öde, wenn es keine unangenehmen Gestalten und Widersacher geben würde, über die man sich beim Lesen so schön aufregen kann, oder? ;)

Meine beiden Lieblinge waren Charlotte und Finn. Charlottes temperamentvolle und abenteuerlustige Art habe ich beim Lesen richtig gefeiert. Sie ist so ein Mädel, wie ich sie in Büchern liebe: Tough, mutig und gewitzt.
Intelligenzbestie Finn fand ich aber auch einfach nur klasse. Echt genial, was für eindrucksvolle Dinge er schon mit seinen zehn Jahren konstruieren kann. Da wäre zum Beispiel seine neueste Erfindung: H2Ox., genannt H2. Eigentlich sollte es ein Wasserspender-Roboter werden, aber, so viel kann ich euch schon mal verraten: In diesem Bücher liebenden Roboter schlummert eindeutig mehr als ein Wasserspender. Ich fand H2 einsame Spitze! Hm, jetzt, wo ich so darüber nachdenke, war vermutlich doch H2 mein persönlicher Star. :D
Das Nesthäkchen der Familie, der knuffige zweijährige Bruce, hat sich aber selbstverständlich auch sofort in mein Herz geschlichen. Der kleine Kerl ist so süß!
Sämtliche Charaktere sind auf ihre Art und Weise einfach einmalig und tragen mit ihren teils herrlich schrägen und schrulligen Eigenarten dazu bei, dass man eine unvergessliche Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist das Setting und damit verbunden die magische und brillante abenteuerliche Atmosphäre. Das große (und unglaublich coole) Herrenhaus der McGuffins in den schottischen Highlands, die Reise der McGuffin-Kids in den Himalaya - alle Orte werden so fantastisch und bildhaft beschrieben. Man merkt beim Lesen wirklich sehr, dass Daniel Bleckmann für seinen Roman sehr ausführlich recherchiert hat und weiß, wovon er schreibt.

Empfohlen wird „Family Quest“ für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Altersempfehlung schließe ich mich an. Daniel Bleckmann hat einen sehr flüssigen, kindgerechten und fesselnden Schreibstil, welcher sich schön leicht und angenehm lesen lässt. Schriftgröße und Kapitellänge sind auch optimal, sodass geübte Leser keine Probleme mit dem Selberlesen haben werden.

Da das Buch sehr offen endet, würde man sich nach dem Beenden am liebsten sofort auf den nächsten Band stürzen. Soweit ich weiß, steht noch nicht fest, ob es eine Fortsetzung geben wird. Also ich fände es unendlich schade, wenn es kein Wiedersehen mit Charlotte, Finn, Bruce und Co. geben würde. Über eine Fortsetzung würde ich mich riesig freuen!

Fazit: Ein wunderbarer Abenteuerschmöker für Jung und Alt! Daniel Bleckmann hat mit „Family Quest“ ein tolles Debüt aufs Papier gezaubert, welches den perfekten Mix aus Spannung, Action, Humor, Geheimnisse, Mystery und Magie enthält. Die Geschichte lädt durchweg zum Mitfiebern ein und macht große Lust auf mehr, die Charaktere wurden prima ausgearbeitet, das Setting ist grandios und die Gestaltung des Buch ist wunderhübsch. Ich bin begeistert und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 12.10.2019

Bin leider ziemlich enttäuscht von dem Buch

Das verwunschene Schloss
1

Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war hier Liebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, wanderte „Das verwunschene Schloss“ schleunigst auf meine ...

Sieht das Cover nicht wunderschön aus? Also bei mir war hier Liebe auf den ersten Blick. Da mich auch der Klappentext sofort überzeugen konnte, wanderte „Das verwunschene Schloss“ schleunigst auf meine Wunschliste.

Da der Vater bei einer Online-Versteigerung ein richtiges Märchenschloss zu einem Hammer-Schnäppchenpreis ergattern konnte, heißt es für die 13-jährige Linda und ihre Eltern nun: Zelte in der Stadt abbrechen und ab geht`s in die Einöde! Super! Oder auch nicht...Auf einem Schloss zu wohnen findet Linda natürlich mega cool, welches Mädchen träumt nicht davon? Blöd ist nur, dass besagtes Schloss irgendwo im nirgendwo liegt. Noch nicht einmal auf Google Maps ist dieser Ort zu finden. Hoffentlich hören durch den Umzug wenigstens endlich diese seltsamen, unheimlichen Anrufe auf, die Linda zurzeit jede Nacht zur Geisterstunde aus dem Schlaf reißen. Aber Pustekuchen. Das Schloss, welches fortan ihr neues Zuhause sein wird, steckt voller Rätsel und Geheimnisse. Hier geht es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu! Die nächtlichen Anrufe bleiben, Steinfiguren fangen plötzlich an zu sprechen, ein alter Wasserspeier berichtet Linda von einer gefährlichen Prophezeiung...Für Linda beginnt ein aufregendes Abenteuer!

Mir haben Cover und Klappentext leider zu viel versprochen. Ich bin ziemlich enttäuscht von dem Buch. Echt schade, die Idee der Story ist so gut! Es gibt so viele tolle Ansätze: Ein Umzug auf ein altes geheimnisvolles Schloss, mysteriöse nächtliche Anrufe, gruselige Steinfiguren, seltsame Vorkommnisse...klingt doch echt gut, oder? Mich konnte die Umsetzung dieser vielen coolen Einfälle nur leider nicht begeistern.

Die ersten Seiten haben mir sogar noch sehr gut gefallen. Das Buch beginnt mit diesen rätselhaften Anrufen, die die Protagonistin Linda zurzeit jede Nacht erhält. Da dachte ich noch, dass sich die Handlung zu einer richtig spannenden Story mit tollen mystischen Fantasy- und Gruselelementen entwickeln könnte. Leider verflog meine anfängliche Begeisterung nur sehr schnell. Ich fand das Buch insgesamt ziemlich langweilig, Spannung kam für mich irgendwie kaum welche auf. Ich habe mich beim Lesen sogar öfters dabei ertappt, dass ich damit begonnen habe, die Seiten nur noch zu überfliegen, weil mich die Handlung einfach nicht so richtig packen konnte.

Was ich ganz besonders schade fand, ist der fehlende Zauber des Settings. Ich spreche hier natürlich nur für mich, vielleicht wird so manch Anderer ganz anders empfinden – ich jedenfalls hatte mir von der Kulisse, sprich dem alten Schloss, auf welches Linda mit ihrem Eltern ziehen wird, mehr erhofft. Schlösser üben auf mich in der Regel immer etwas Magisches und Faszinierendes aus. Das blieb bei mir hier leider aus. Alles wird irgendwie nur so oberflächlich und wenig atmosphärisch beschrieben.

Wie bei dem Setting, so sieht es auch bei den Figuren aus. Auch da habe ich die Ausarbeitung als sehr oberflächlich und lieblos empfunden. Linda mochte ich zu Beginn der Geschichte noch recht gerne. Wir erfahren die Geschichte aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und auf den ersten Seiten konnte mich Linda mit ihrer witzigen Art noch richtig zum Schmunzeln bringen. Da habe ich noch gedacht, dass sie genau so ein Mädel ist, wie ich sie in Büchern liebe: Lustig, liebenswert und schlagfertig. Leider änderte sich das dann aber doch recht schnell. Mich hat Linda irgendwann einfach nur noch genervt. Sie war mir dann doch zu sehr Teenager. Ihr Handeln fand ich öfters nicht nachvollziehbar und stellenweise auch sehr überzogen dargestellt.
Noch weniger warm geworden bin ich mit Lindas Eltern. Ihre Eltern fand ich irgendwie komisch; auf mich haben sie keinen authentischen Eindruck gemacht. Und die weiteren Charaktere konnten mich leider auch nicht so wirklich überzeugen.

Bezüglich der Story habe ich oben ja bereits erwähnt, dass mir die Spannung gefehlt hat. Was für mich dann auch noch hinzu kam, ist dieses schnelle Abhandeln von Dingen. Ich habe die Handlung teilweise als sehr sprunghaft und etwas wirr empfunden, wodurch für mich leider kein angenehmer Lesefluss zustande kam. Da konnte auch der tolle Schreibstil das Steuer nicht mehr herumreißen. Den Schreibstil von Irene Zimmermann mochte ich sehr gerne. Er ist flüssig, humorvoll und leicht. Zudem ist er sehr jugendlich gehalten, was vor allem die Zielgruppe ansprechen wird. Für mich hat sich das Buch aufgrund der hastigen Abhandlungen aber dennoch nicht schön lesen lassen.

Sehr enttäuscht bin ich auch von dem Ende, welches mir zu schnell und abrupt kam. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich diese nicht lesen, das steht für mich jetzt schon fest.

Zum Schluss, ehe ich zu meinem Fazit komme, möchte ich hier aber wenigenstens noch eine sehr postive Sache nennen: Die Aufmachung des Buches. Bezüglich des Covers habe ich euch ja schon erzählt, dass ich es traumhaft finde. Die Innengestaltung des Buches konnte mich ebenfalls richtig verzaubern. Die Kapitelanfänge sind mit wundervollen Vignetten versehen worden und auch unten auf Seiten befinden sich wunderhübsche Verzierungen. Total süß finde ich auch die Einbandillustration mit den vielen kleinen niedlichen Telefonen. Tja, echt schade, dass mich die Story nicht genauso begeistern konnte wie die großartige Aufmachung.

Fazit: Ich bin leider mit zu hohen an „Das verwunschene Schloss“ herangegangen – mich hat das Buch ziemlich enttäuscht. Da es nicht allzu dick ist und die Kapitel recht kurz sind, habe ich das Buch zwar recht schnell durchgelesen, aber mein Lesespaß hielt sich leider sehr in Grenzen. In meinen Augen wurde hier sehr viel Potenzial verschenkt. Das Setting konnte mich nicht so verzaubern wie von mir erhofft, mit den Charakteren bin ich einfach nicht warm geworden und die Handlung habe ich als ziemlich langweilig, oberflächlich und sprunghaft empfunden. Also ich kann das Buch leider nicht empfehlen, allerdings sind die Geschmäcker bekanntermaßen ja sehr verschieden. Vielleicht kann die Geschichte andere ja mehr begeistern. Für mich reicht es hier leider nur für 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Super lustig und herzerwärmend schön! Ein so wundervolles und wichtiges Buch!

Was so in mir steckt
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Die Bücher von Barry Jonsberg mag ich unheimlich gerne. Für mich stand daher auch sofort fest, dass ich seinen neuen Jugendroman lesen möchte. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Hier war ...

Die Bücher von Barry Jonsberg mag ich unheimlich gerne. Für mich stand daher auch sofort fest, dass ich seinen neuen Jugendroman lesen möchte. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Hier war ich mir wirklich sehr sicher, dass mich Barry Jonsberg auch mit seinem neuen Werk hellauf begeistern wird.

Der 13-jährige Rob Fitzgerald ist sich sicher: Er ist bis über beide Ohren verliebt. Die Zeichen dafür sind ganz eindeutig. Tja, und nun? Seine Angebetete einfach so ansprechen und ihre seine Gefühle gestehen, kann Rob definitiv nicht. Dafür ist er viel zu schüchtern und ganz bestimmt würde er in dem Moment eine seiner fiesen Panikattacken bekommen. Rob fragt seinen Großvater um Rat, dieser ist schließlich alt (in Robs Augen uralt) und hat schon viele Erfahrungen im Leben gesammelt. Er wird ganz bestimmt wissen, wie man mit so einer Situation umzugehen hat. Irgendwie sind Großvaters Tipps nur nicht so der Brüller. Und die von Robs bestem Freund Andrew helfen auch nicht so wirklich weiter. Als Rob plötzlich sehr merkwürdige, anonyme Textnachrichten auf seinem Handy erhält, wird aus der Mission „Destry auf sich aufmerksam machen und für sich gewinnen“ mehr werden. Rob stellt sich den Aufgaben des geheimnisvollen SMS-Schreibers und wird dabei über sich hinauswachsen und endlich der sein, der er ist.

Okay, puh. Zu diesem Buch eine Rezension ohne Spoiler zu schreiben ist irgendwie gar nicht so leicht. Da ich aber auf gar keinen Fall spoilern möchte, versuche ich nun mal, euch auch so deutlich zu machen, wie außergewöhnlich und wundervoll dieses Buch ist.

Was ich euch nur raten kann: Lest bloß die Danksagung, die es hinten im Buch gibt, erst zum Schluss! Ihr würdet euch sonst total die Spannung und den Überraschungsmoment am Ende nehmen. Was bin ich froh, dass ich nicht zuerst nach hinten geblättert habe. Ich bin so jemand, der sich immer die Danksagungen in Büchern durchliest und dies meist ganz zu Beginn tut. Warum ich es ausgerechnet hier nicht getan habe? Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Zum Glück habe ich es gerade hier einmal anders gemacht, worüber ich wirklich sehr erleichtert bin.
Es kann allerdings auch gut sein, dass so manch anderer viel eher auf die Auflösung kommen wird als ich. Ich hatte die ganze Zeit überhaupt keine Vermutung und war am Ende wirklich sprachlos, als ich das Buch zuklappte.

Beim Stöbern habe ich eben entdeckt, dass einige das Ende in ihren Rezensionen verraten, was ich persönlich nicht so gut finde. Überrascht hat mich auch, dass es sogar einen Wikipedia-Eintrag zu dem Buch gibt, in dem alles Wichtige der Handlung erzählt wird. Also, ich würde euch wirklich sehr ans Herz legen, den Wikipedia-Text zu meiden, wenn ihr noch vorhabt, das Buch zu lesen. Wenn ihr Überraschungsmomente am Ende genauso gerne mögt wie ich, dann holt euch einfach das Buch ohne groß was darüber zu lesen und legt los mit dem Schmökern! Ich kann euch versprechen, ihr werdet es nicht bereuen.

Mein Lieblingsbuch von dem australischen Autor Barry Jonsberg war bisher „Das Blubbern von Glück“ gewesen. Das Buch ist so toll! Wer es noch nicht gelesen hat, sollte das in meinen Augen unbedingt noch ändern.
Anhand meiner Formulierung ahnt ihr aber nun sicher schon, was jetzt kommen wird, oder? Jepp, genau: Mit „Was so in mir steckt“ konnte mich Barry Jonsberg noch mal eine ganze Ecke mehr begeistern. Ich liebe dieses Buch, es ist so witzig und herzerwärmend und wunderschön. Ich war hier immerzu am Schmunzeln und Grinsen und hatte ständig ein wohlig warmes Gefühl im Bauch, weil ich die Charaktere so wunderbar und die Geschichte so süß und großartig fand.

Dank des locker-leichten, humorvollen und jugendlichen Schreibstils, den sehr kurzen Kapiteln und der mitreißenden Handlung bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch so richtig weggesuchtet. Langeweile kam für mich hier an keiner Stelle auf. Genial fand ich ja die Textnachrichten, die sich Rob und sein bester Freund Andrew regelmäßig schreiben. Hihi, die sind echt klasse, sag ich euch, und super lustig. :D

Erfahren tun wir alles aus der Sicht des 13-jährigen Rob in der Ich-Perspektive. Mit Rob ist dem Autor ein ganz besonderer Protagonist gelungen, bei dem man gar nicht anders kann als ihn zu lieben. Wie er uns seine Geschichte erzählt ist einfach nur zauberhaft. Dank der einfühlsamen Erzählweise gelingt es einem als Leser spielend leicht sich in Rob hineinzufühlen und sein Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Mir zumindest ist das problemlos gelungen. Mich konnte Rob mit seiner schüchternen, humorvollen, super sympathischen und einzigartigen Art vom ersten Moment an verzaubern.

Auch von den Nebenfiguren bin ich hellauf begeistert. Robs bester Freund Andrew ist mega witzig und auch das liebenswerte Mädchen Destry, in welches sich Rob verlieben wird, mochte ich total gerne.
Mein Charakterhighlight, neben Rob, war aber der Großvater. Hach, was habe ich mich über ihn amüsiert. Pop, wie er von Rob meist genannt wird, ist einmalig. Er sagt stets das, was er denkt, er flucht wie der Teufel und hat so eine herrlich grummelige, zugleich aber auch sehr herzliche Art. Ich fand Robs Großvater einsame Spitze. Total schön fand ich, was für eine besondere und innige Beziehung Rob und sein Großvater haben. Mich haben die Gespräche der beiden und ihre gemeinsamen Momente richtig bewegt. Noch mehr aber musste ich an den Stellen lachen.

„Was so in mir steckt“ enthält die perfekte Kombi aus urkomischen, schrägen, gefühlvollen, traurigen und ernsten Momenten. Ich kann irgendwie gar nicht sagen, welche Szenen mir nun am besten gefallen haben. Ich habe es beim Lesen so geliebt, dass ich ständig breit schmunzeln und öfters auch mal laut loslachen musste. Die Szenen, die mich sehr nachdenklich gestimmt, berührt und überrascht haben, fand ich aber auch fantastisch. Das Buch macht einfach mega gute Laune, es behandelt viele wichtige Themen und es enthält eine so tolle Botschaft! Für mich ist „Was so in mir steckt“ ein absolutes Highlight, bei welchem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen, es lohnt sich!

Fazit: Ein großartiges Buch, welches man einfach nicht mehr aus der Hand legen mag und das einen sprachlos zurücklässt. Mir hat „Was so in mir steckt“ herrliche Lesestunden beschert. Ich war hier ohne Ende am Schmunzeln, Grinsen und Lachen (der Humor ist erstklassig!), ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mitgefühlt und wurde am Ende extremst überrascht. Ich kann euch Robs Geschichte wirklich nur ans Herz legen. Sie ist so lustig und warmherzig und enthält eine so wichtige und wundervolle Message. „Was so in mir steckt“ ist definitiv nicht nur ein Buch für Jugendliche – auch für Erwachsene ist es absolut lesenswert. Ich bin total begeistert und vergebe volle 5 von 5 Sternen!