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Veröffentlicht am 16.07.2019

Eine super Fortsetzung!

Die Schule der Alyxa. Morvans Erbe
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Anfang des Jahres hatte ich den ersten Band von „Die Schule der Alyxa“ als Hörbuch gehört und war richtig begeistert! Auf die Fortsetzung habe ich mich daher schon sehr gefreut. Da mir die Vortragsweise ...

Anfang des Jahres hatte ich den ersten Band von „Die Schule der Alyxa“ als Hörbuch gehört und war richtig begeistert! Auf die Fortsetzung habe ich mich daher schon sehr gefreut. Da mir die Vortragsweise von Alexander Merbeth so gut gefallen hat, habe ich mich auch beim zweiten Band wieder für die gekürzte Lesung entschieden.


Nach seinem ersten aufregenden Jahr auf der Internatsschule Alyxa, auf der Kinder und Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten unterrichtet werden, liegen vor Finn und seinem Bruder John die Sommerferien. Diese kann der 13-jährige Finn allerdings nicht so wirklich genießen, da er immerzu von Albträumen über den dunklen Druiden Morvan geplagt wird. Als die beiden Brüder nach den Ferien an die Schule Alyxa zurückkehren, wird schnell deutlich, dass auch die Schulleitung ahnt, dass Alyxa in Gefahr ist. Überall patrouillieren Wachen, die angeblich die Schüler beschützen sollen. Finn aber ist sich sicher, dass diese verstärkte Überwachung etwas mit dem sechsten Sinn zu tun hat. Er wird zudem den Eindruck nicht los, dass der Dekan ihn besonders genau beobachtet. Hat er gemerkt, dass sich bei Finn Anzeichen dieser gefährlichen Gabe gezeigt haben? Eines ist jedenfalls sicher: Auch Finns zweites Schuljahr auf Alyxa wird sehr spannend und gefährlich werden...


R. L. Ferguson konnte mich auch mit dem zweiten Band seiner tollen Fantasyreihe hellauf begeistern. Mir hat die Fortsetzung genauso gut gefallen wie der Auftakt, vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Ich persönlich habe diesen Band als noch spannender und geheimnisvoller empfunden. Mitfiebern ist hier definitiv Programm, Langeweile kommt an keiner Stelle auf.


Da es bei mir noch nicht allzu lange her war, dass ich Teil 1 gehört habe und die Handlung noch sehr präsent in meinen Kopf war, hatte ich hier einen wunderbaren Einstieg. Zusammen mit Finn und seinem Bruder John verschlägt es uns gleich zu Beginn wieder zurück nach Alyxa. Die Beschreibungen des Settings haben mir erneut wahnsinnig gut gefallen. Diese besondere Internatsschule, die versteckt auf einer Insel liegt und auf der Kinder und Jugendliche mit übernatürlich ausgeprägten Sinnen unterrichtet werden, ist schon echt verdammt cool. Wie ich schon in meiner Rezension zum ersten Band geschrieben habe: Für mich kommt bei dieser Reihe irgendwie immer so ein bisschen Harry Potter-Feeling auf. „Die Schule der Alyxa“ erzählt natürlich eine ganz andere Story als Harry Potter, aber dadurch, dass wir uns hier ebenfalls auf einem magischen Internat befinden und es zudem verschiedene Häuser gibt, verströmt diese Reihe irgendwie dennoch so ein bisschen Harry Potter-Atmosphäre. Finde ich klasse, ich bin ein riesengroßer Harry Potter-Fan! :D


Womit mich R. L. Ferguson ebenfalls wieder komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere. Unseren Protagonisten Finn habe ich bereits im ersten Band richtig liebgewonnen und auch in diesem Teil war er mir wieder super sympathisch. Seine Gefühle und Gedanken werden erneut sehr genau und einfühlsam beschrieben, sodass ich mich jederzeit problemlos in ihn hineinversetzen konnte.


Die Nebencharaktere wurden ebenfalls wieder großartig ausgearbeitet. Lucy, Finns beste Freundin, hat mich zwar stellenweise ein bisschen mit ihrer Zickerei genervt, aber groß gestört hat es mich eigentlich nicht. Ich fand es sogar sehr gut, dass es öfters zu Auseinandersetzungen und Unstimmigkeiten zwischen Finn und Lucy kommt. Streit unter Freunden gehört einfach zum Leben dazu und vor allem in der Pubertät reagiert man schnell mal gereizt und übellaunig. Ich habe das angespannte Verhältnis der beiden Freunde daher als absolut authentisch empfunden.


Die Werte Freundschaft, Geschwisterliebe und Zusammenhalt werden auch in diesem Band wieder sehr groß geschrieben. Das innige Verhältnis zwischen Finn und seinem Bruder John hat mir bereits im ersten Band so gut gefallen und auch hier fand ich es wieder toll, wie gut sich die beiden Brüder aufeinander verlassen können.


Mut und Zusammenhalt ist hier auch definitiv angesagt. Von der Handlung möchte ich gar nicht groß was erzählen, es soll ja schließlich für jeden spannend bleiben. Ich kann jedenfalls versichern, dass auch Finns zweites Jahr voller Geheimnisse, Gefahren und Überraschungen ist.


Am Ende gibt es, wie nicht anders zu erwarten war, den guten alten – und ziemlich fiesen - Cliffhanger. Am liebsten würde man sich sofort auf den nächsten Band stürzen. Schade, dass es diesen noch gibt. Auf Band 3 freue ich mich wirklich schon sehr. Ich bin schon so gespannt wie es mit Finn und einen Freunden weitergehen wird! Da steht für mich auch schon fest, dass ich mich wieder für das Hörbuch entscheiden werde. Sprecher Alexander Merbeth glänzt auch hier wieder in seiner Rolle und beschert uns Zuhörern wundervolle Hörstunden. Mit seiner jung klingenden Stimme nimmt man ihm den 13-jährigen Finn wirklich vollkommen ab. Er liest absolut fesselnd und lebendig, sodass man am liebsten gar nicht mehr auf die Stopptaste drücken möchte, da man so gebannt am Lauschen ist. Besonders gut gefallen tut mir, wie hervorragend es Alexander Merbeth immer gelingt, jeder Figur ihre eigene Stimme zu verleihen. In meinen Augen ist er für diese Reihe einfach der reinste Glücksgriff.


Fazit: Eine absolute fesselnde Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht und einen durchweg mitfiebern lässt! Mich konnte R. L. Ferguson mit dem zweiten Band seiner Fantasyreihe komplett überzeugen. Mir hat die Fortsetzung sogar noch ein bisschen gefallen als der Auftakt. Die Handlung ist spannend, mystisch und geheimnisvoll und wird einfach nur große Klasse von Stimmtalent Alexander Merbeth vorgelesen. Ich kann das Hörbuch wärmstens empfehlen, sowohl Mädchen und Jungen ab etwa 12 Jahren als auch Erwachsenen. Band 2 erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Genauso schön wie der erste Band!

Zwei Herzen – eine Pferdeliebe 2: Maries Geschichte
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Da mir der Auftakt von „Zwei Herzen“ unheimlich gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Auf die habe ich mich auch sogleich gestürzt, nachdem ich den ersten Band beendet ...

Da mir der Auftakt von „Zwei Herzen“ unheimlich gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Auf die habe ich mich auch sogleich gestürzt, nachdem ich den ersten Band beendet hatte. Ich war schon richtig gespannt, was mich in Maries Geschichte wohl erwarten wird.

Nach einem Unfall kann sich die verwöhnte Marie an nichts mehr erinnern. Als sie im Krankenhaus für das Mädchen Pia gehalten bin, nimmt sie daher an, dass sie wirklich diese Pia ist. Merkwürdig erscheint ihr das Ganze aber schon. Warum nur kann sie sich nicht an das Wohnheim in Frankfurt erinnern? Wieso besitzt sie nur so geschmacklose Klamotten? Und ist diese hässliche grüne Stoffschildkröte wirklich ihre? Marie ist vollkommen verwirrt, genauso wie ihre Mitschüler. Warum verhält sich Pia plötzlich so anders? Neben dieser großen Verwirrung beschäftigt Marie aber noch etwas ganz anderes. Sie verliebt sich auf dem Reiterhof sofort in das junge, wilde Pferd Dark Shadow und beginnt sich um ihn zu kümmern. Zu wem sie sich ebenfalls sehr hingezogen fühlt, allerdings auf eine ganz andere Art, ist der gutaussehende Robbie Heinemann, der Besitzer des Guts. Sie verbringt immer mehr Zeit mit ihm und so langsam beginnt sich Marie wieder zu erinnern...

Bei diesem Zweiteiler rate ich sehr, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Da im zweiten Band alle offen gebliebenen Fragen aus Band 1 beantwortet werden (und es zudem eine ziemlich große Überraschung am Ende gibt!), würde man sich für Pias Geschichte ziemlich den Lesespaß rauben, wenn man Maries Erlebnisse zuerst liest.

Mein Lesevergnügen war hier jedenfalls wunderschön. Wie schon den ersten Band, so habe auch den zweiten förmlich verschlungen. Die Handlung reißt einen von den ersten Seiten an mit und lässt einen bis zum Schluss durchweg mitfiebern. Ich persönlich habe Maries Geschichte als genauso spannend empfunden wie Pias. Allerdings war mir Pia deutlich sympathischer als Marie. Im ersten Band erfährt man ja bereits, dass Marie ein ziemlich verwöhntes und alles andere als nettes Mädchen ist. In diesem Band lernen wir sie nun also endlich besser kennen und ja, Marie ist wirklich kein Engel. Sie ist ein ziemlich krasser Gegensatz zu Pia, die beiden scheinen tatsächlich nur zwei Dinge gemeinsam zu haben: Ihr Aussehen und ihre große Leidenschaft für Pferde.

Der zweite Band spielt zur gleichen Zeit wie der erste. Aus Maries Sicht erfahren wir, was sie nach dem Unfall alles erlebt hat und wie es eigentlich dazu kam, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann. Ich muss nur gestehen, dass ich nicht so ganz verstanden habe, warum Marie plötzlich so große Erinnerungslücken hat. Gestört hat mich dieser Punkt aber eigentlich nicht; es ist wirklich nur ein ganz kleiner Meckerpunkt meinerseits.
 
Dadurch, dass Marie unter diesem massiven Gedächtnisverlust leidet, benimmt sie sich nicht so verzogen und unsympathisch wie sie es vermutlich normalerweise tut. Es wird aber auch so sehr deutlich, dass Marie daran gewöhnt ist, stets das zu bekommen, was sie will und es ihr zudem an Selbstbewusstsein nicht mangelt.
Ja, wie oben bereits erwähnt, Pia und Marie sind total verschieden und führen sehr, sehr unterschiedliche Leben. Marie von Elstenbühl ist steinreich und lebt in einer wahren Traumvilla. Pia dagegen wohnt in einem Wohnheim und ist arm wie eine Kirchenmaus. Marie mag kaum Erinnerungen an ihr Leben haben, weiß aber dennoch instinktiv, dass sie Modegeschmack hat und sehr darauf achtet, gut auszusehen. Dass sie nur solche Lumpen besitzen soll wie Pia es nun einmal leider tut, kann sie einfach nicht glauben. Zu viel möchte ich natürlich nicht von der Handlung verraten, aber so viel: Maries Erlebnisse als Pia sind stellenweise richtig lustig. Sehr gut gefallen haben mir zum Beispiel die Aufeinandertreffen zwischen Marie und Helene. Helene ist die Klassenzicke und ein richtiges Biest. Ihre Bekanntschaft durften wir ja bereits im ersten Band machen und schon da fand ich sie unausstehlich.
Neben dem Witz kommt aber auch der Ernst nicht zu kurz. Mobbing, Maries Verwirrung, ihre Ängste – all das wird absolut authentisch beschrieben und verleiht der Handlung genau die richtige Dosis an Tiefe.

Was hier selbstverständlich ebenfalls eine große Rolle spielt, ist das Thema Pferde. Es handelt sich bei „Zwei Herzen“ ja schließlich um eine Pferdebuchreihe. ;)
Pferdefans werden auch in diesem Band ganz auf ihre Kosten kommen. Aufregende Ausritte, gefühlvolle Pferdemomente - für Pferdemädchen ab 11 Jahren ist „Zwei Herzen“ in meinen Augen ein großes Muss! Wie Pia so wird auch Marie während der Verwechslung auf ein Pferd stoßen, zu welchem sie eine ganz besondere Bindung hat und welches sie unbedingt retten möchte. Wie die Beziehung von Dark Shadow und Marie beschrieben wird, ist einfach nur toll und zauberhaft schön.

Ein Thema, welches auch sehr im Vordergrund der Handlung steht, ist die Liebe. Hat mir total gut gefallen und ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass auch die Zielgruppe von den romantischen Szenen richtig begeistert sein wird. Zwischen Marie und Robbie wird es hier gewaltig knistern. Aber ob aus den beiden noch ein Paar werden wird, werde ich hier natürlich nicht erzählen, Spannung muss schließlich sein. ;)

Wer gerne Bücher liest, die die perfekte Kombi aus Pferde, Romantik, Spannung, Humor und Abenteuer enthalten, der sollte sich unbedingt die „Zwei Herzen“ - Bücher zulegen. Meiner Meinung nach muss man auch kein Pferdebuchleser sein, um diese Reihe zu lieben. Ich denke, dass auch diejenigen, die sich eher selten in das Pferdebuch-Genre verirren, hier die reinste Freude beim Lesen haben werden.

Fazit: Auch der zweite Band von „Zwei Herzen“ hat mir wundervolle Lesestunden beschert. Die Handlung ist durchweg spannend, sie ist witzig, romantisch, mitreißend und einfach nur schön. Eine turbulente Verwechlungsstory, gefühlvolle Pferdemomente, ein großes Familiengeheimnis, ein tolles Insel-Feeling, Schmetterlinge im Bauch – klingt gut? Nun, das ist auch! Ich bin begeistert und gebe auch dem zweiten Band 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Ein großartiger Jugendroman!

Voll verkackt ist halb gewonnen
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Als ich das erste Mal über „Voll verkackt ist halb gewonnen“ gestolpert bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Das Cover mit diesem knalligen Gelb und dem lustigen Schriftzug hat ...

Als ich das erste Mal über „Voll verkackt ist halb gewonnen“ gestolpert bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Das Cover mit diesem knalligen Gelb und dem lustigen Schriftzug hat irgendwie was, mir gefällt es richtig gut. Noch viel besser aber finde ich den originellen Titel, der ist einfach nur genial. Von Tom Limes hatte ich bisher leider noch kein Buch gelesen, sein zweiter Jugendroman sollte also mein erstes Werk von ihm werden. 

Julian, Liza, Tariq und Max werden sich das erste Mal in einer Bildungsmaßnahme begegnen. Zusammen mit einigen anderen Jugendlichen, die den Titel Schulversager tragen, wollen sie versuchen, ihren Schulabschluss nachzuholen. Die Begeisterung hält sich sehr in Grenzen, Motivation sieht definitiv anders aus. Sie alle haben ihre Träume längst aufgegeben und jegliche Hoffnung verloren.
Nur Liza scheint die Einzige zu sein, die das Ganze ernst nimmt und die 
Qualifikationsmaßnahme nicht als Zeitverschwendung ansieht. Ganz im Gegensatz zu Julian, für den sich das alles nur mit jeder Menge Kifferei ertragen lässt. Als Julian, Liza, Tariq und Max dazu verdonnert werden, gemeinsam ein Schulprojekt auszuarbeiten, wird allerdings so langsam ein Umdenken stattfinden. Die vier bekommen das Thema Träume aufgebrummt, in ihren Augen ein total bescheuertes Thema. Sie und Träume? Welche Träume? Sie beschließen, genau das in einem Video zu verdeutlichen. Sie wollen zeigen, warum sie in der Schule nie eine Chance gehabt hatten. Während dieser gemeinsamen Zeit werden die vier Jugendlichen merken, dass vielleicht doch nicht alles so hoffnungslos ist, wie sie immer dachten. In ihnen schlummern doch noch Träume, die nicht unerreichbar sind und für die es sich lohnt zu kämpfen. 

Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: Mir hat „Voll verkackt ist halb gewonnen“ unheimlich gut gefallen, sogar besser, als von mir erhofft. Ich war bereits nach den ersten Seiten ganz begeistert von der Story und wollte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Für meinen Geschmack habe ich das Buch dann auch viel zu schnell wieder beendet. Die gut 250 Seiten flogen bei mir wirklich nur so dahin.

Als Leser dürfen wir hier die Bekanntschaft einer ziemlich bunten Truppe an Jugendlichen machen, die allesamt total verschieden sind, aber eines gemeinsam haben: Sie haben es verkackt und tragen den Stempel Versager auf der Stirn. Vier der Jugendlichen dürfen wir genauer kennenlernen und zwei von ihnen werden in die Rollen der Ich-erzählenden Charaktere schlüpfen.

Julian und Liza erzählen uns die Geschichte im Wechsel, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Durch den mitreißenden, jugendlichen und wirklich großartigem Schreibstil von Tom Limes gelingt es einem als Leser spielend leicht sich in Julian und Liza hineinzufühlen. Ich könnte da auch gar nicht sagen, welche Kapitel mir lieber waren. Liza war mir zwar etwas sympathischer, aber auch Julian habe ich beim Lesen richtig liebgewonnen.

Die Charaktere wurden allesamt ausgezeichnet ausgearbeitet. Ob die Jugendlichen oder die Erwachsenen – alle wirken sie absolut authentisch. Generell wirkt hier einfach alles wie aus dem Leben gegriffen. „Voll verkackt ist halb gewonnen“ führt uns Lesern auf eine schonungslos ehrliche Art die harte Realität vor Augen. Wie man der Buchklappe hinten entnehmen kann, gelingt es bei uns in Deutschland über 50.000 Schülern im Jahr nicht, ihren Schulabschluss zu machen. Das war mir gar nicht so bewusst gewesen, wie krass viele das doch sind. Und hinter jedem Schulabbruch verbirgt sich eine Geschichte, es gibt die verschiedensten Gründe, warum jemand seinen Abschluss nicht geschafft hat. Vier solcher Geschichten werden wir hier kennenlernen und das auf eine schockierende, humorvolle, witzige, einfühlsame und einfach nur total geniale Weise.

Julian, Liza, Tariq und Max – die vier Außenseiter werden sich in einer Bildungsmaßnahme „für Flachpfeifen“ das erste Mal begegnen. Bei Julian ist es seine Rechenschwäche, seine Dyskalkulie, die dazu geführt hat, dass er seinen Schulabschluss verbockt hat. Er war sogar mal auf dem Gymnasium gewesen, aber da Mathe einfach noch sie sein Ding war („Ab der Siebten buchte ich in Mathe ein stabiles Sechserabo […]“ - Zitat von Julian, S. 8), hat er schließlich noch nicht einmal seinen Hauptschulabschluss geschafft.
Bei Liza sind es gesundheitliche Gründe, warum sie in der Schule gescheitert ist. Sie hat das Tourette-Syndrom. Ihre Tics (Zucken, Räuspern, Bellen,…) haben es ihr irgendwann einfach unmöglich gemacht, weiter in den Unterricht gehen.
Tariq fehlte viel in der Schule, weil er seinem Vater ständig in der Autowerkstatt helfen musste und Max war einfach gelangweilt und total unterfordert.

Da Julian und Liza die Hauptprotagonisten in diesem Buch sind, werden uns ihre Geschichten besonders nahe gebracht. Mich persönlich hat Lizas Schicksal am meisten getroffen. Mir tat es richtig weh zu sehen, wie sehr die arme Liza unter dem Tourette-Syndrom (von ihr stets nur Luzifer genannt) leidet.
Die Geschichten der anderen möchte ich aber natürlich nicht kleinreden. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und bei allen wiegen sie sehr schwer.

Obwohl das Buch viele ernsthafte und wütend machende Themen behandelt, ist es dennoch total witzig. Ich hatte hier stellenweise wirklich ein Dauergrinsen auf den Lippen und musste sogar öfters laut loslachen. Wie es Tom Limes gelungen ist, schweren Stoff so gekonnt auf eine humorvolle Art zu verpacken ist einfach nur grandios, Hut ab! 

„Voll verkackt ist halb gewonnen“ lädt von den ersten Seiten an zum Mitfiebern ein und lässt einen die verschiedenste Gefühle durchleben. Wut, Trauer, Hoffnung, Angst, Mitleid, Schmetterlinge im Bauch – das Buch ruft wirklich eine Menge Emotionen in einem hervor. Es zeigt auf, ohne dabei verurteilend zu wirken, es regt sehr zum Nachdenken an, es bewegt einen, schenkt einem Mut und Hoffnung und macht einfach total gute Laune.
Mein Lesespaß war hier rundum perfekt. „Voll verkackt ist halb gewonnen“ war also mein erstes Buch von Tom Limes und es wird garantiert nicht mein letztes gewesen sein!

Fazit: Hier ist nicht nur der Titel absolut genial, auch die Geschichte, die einen hier erwartet, ist einfach nur grandios! „Voll verkackt ist halb gewonnen“ ist ein ganz wundervolles Buch über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hoffnung, Träume und den Glauben an sich selbst. Die Story regt sehr zum Nachdenken an, sie bewegt und schockiert, reißt einen von den ersten Seiten an mit und sorgt für jede Menge laute Lacher. Einfach nur großartig, wie es Tom Limes gelungen ist, schwere Themen auf eine so leichte, humorvolle und absolut authentische Weise zu verpacken. Ich bin hellauf begeistert von dem Buch und kann es jedem sehr ans Herz legen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.07.2019

Spannend, romantisch, turbulent und einfach nur schön!

Zwei Herzen – eine Pferdeliebe 1: Pias Geschichte
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Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? Also bei mir war es hier große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb. Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit ...

Sieht das Cover nicht traumhaft schön aus? Also bei mir war es hier große Coverliebe auf den ersten Blick. Der Klappentext überzeugte mich ebenfalls auf Anhieb. Pferdebücher lese ich seit meiner Kindheit wahnsinnig gerne und turbulente Rollentauschgeschichten fallen ebenfalls absolut in mein Beuteschema. „Zwei Herzen“ musste ich daher einfach bei mir einziehen lassen.

Pia liebt Pferde über alles! Leider saß sie noch nie auf einem Pferderücken. Ihr großer Traum vom Reiten soll auf der Klassenfahrt aber endlich wahr werden. Als es während eines Ausritts zu einem Unfall kommt und Pia von ihrem Pferd stürzt, wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt werden. Sie wird für die reiche Gestütstochter Marie von Elstenbühl gehalten, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Eigentlich hatte Pia vorgehabt, den Irrtum schnellstmöglich aufzuklären, aber ehe sie es sich versieht steckt sie mittendrin in einem Lügenmärchen. Als sie erfährt, dass Maries Pferd Goldglanz verkauft werden soll, beschließt Pia kurzerhand, die Rolle der Marie weiterzuspielen. Goldglanz ist das Pferd ihrer Träume, Pia muss es unbedingt vor einem Verkauf retten.

Mir haben das wunderhübsche Cover und der sehr viel versprechend klingende Klappentext eindeutig nicht zu viel versprochen. Ich bin richtig begeistert von dem ersten Band von „Zwei Herzen“! Einmal angefangen mit dem Lesen konnte ich gar nicht mehr damit aufhören. Die Seiten flogen bei mir wirklich nur so dahin. Sabrina J. Kirschner hat einen großartigen Schreibstil. Er ist lebendig, locker-leicht und mitreißend; für mich hat er sich super angenehm lesen lassen. Zu meinem flotten Lesetempo haben dann auch die herrlich kurzen Kapitel beigetragen. Ich liebe kurze Kapitel!

Was aber natürlich am meisten dazu geführt hat, dass ich das Buch quasi inhaliert habe, ist die spannende und unvorhersehbare Handlung. Mich konnte sie von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und bis zum Schluss fesseln. Was bin ich froh, dass ich Band 2 schon hier liegen habe. Auf den werde ich mich gleich stürzen, sobald ich diese Rezension hier fertig getippt habe. Auf Maries Geschichte bin ich schon richtig gespannt!

Im ersten Band von „Zwei Herzen“ geht es um das Mädchen Pia. Pia führt, so wird uns Lesern sehr schnell klar, kein schönes Leben. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt gestorben und ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Pia ist von einer Pflegefamilie zur nächsten gewandert und schließlich in einem Wohnheim in Frankfurt gelandet. Mir tat Pia so leid, dass sie nie ein richtiges Zuhause hatte und keine Familie, bei der sie sich sicher und geborgen fühlen kann. Auch Freunde hat Pia keine. In ihrer neuen Klasse hat sie noch keinen Anschluss gefunden, einige ihrer Mitschüler sind sogar richtig fies zu ihr. Dass die Autorin in ihrem Buch das wichtige Mobbing aufgreift, hat mir persönlich total gut gefallen, da es so auch Stoff zum Nachdenken liefert.

Durch den einfühlsamen Schreibstil der Autorin konnte ich mich vom ersten Moment an problemlos in Pia hineinversetzen. Ich habe sie sofort ganz fest in mein Herz geschlossen. Pia ist so ein sympathisches und liebes Mädchen. Sie wirkt absolut authentisch und so schön lebensecht, sodass sich die Zielgruppe wunderbar mit ihr identifizieren kann. Generell muss ich sagen, dass die Charaktere allesamt hervorragend von der Autorin ausgearbeitet wurden.

Neben Pia mochte ich Nele besonders gerne. Sie arbeitet auf dem Gestüt der von Elstenbühls und wird Pias erste richtige Freundin werden.
Wen ich ebenfalls super fand, war Helge, Maries Stiefbruder. Allerdings musste ich mich da erst an den Namen gewöhnen. Helge...hm, ich weiß auch nicht, ich finde diesen Namen irgendwie ein bisschen komisch. :D
Etwas seltsam fand ich Helge zunächst auch, aber im Verlaufe des Buches habe ich ihn noch richtig lieb gewonnen. Und nicht nur ich, Pia mag den gutaussehenden Helge auch sehr gerne...

Marie selbst lernen wir hier übrigens nicht näher kennen, das wird erst im zweiten Teil geschehen, in welchem wir ihre Geschichte zu lesen bekommen werden. In diesem Band erfahren wir nur aus Erzählungen wie Marie so drauf ist. Nett scheint sie jedenfalls nicht zu sein, ganz im Gegenteil. Marie muss ein sehr verwöhntes, egoistisches und anstrengendes Mädchen sein. Also ein krasser Gegensatz zu Pia. Die Welten der beiden sind wirklich komplett verschieden. Was die beiden Mädchen aber gemeinsam haben, ist ihr Aussehen. Sie sehen fast haargenau gleich aus, weswegen es dann auch zu dieser Verwechslung kommt.

Ich fand diese Verwechslungsstory richtig klasse. Allerdings habe ich sie auch als ein bisschen unlogisch empfunden. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, dass zwei Mädchen, die nicht miteinander verwandt sind, sich so sehr ähneln können, dass selbst die eigene Familie sie verwechselt. Zudem habe ich mich gefragt, wie das eigentlich mit den Stimmen aussieht. Müsste man sie nicht wenigstens dadurch unterscheiden können? Gestört hat es mich aber eigentlich nicht, dass ich diesen Punkt ein wenig unrealistisch fand. Wie gesagt, mich hat die Verwechslungsgeschichte bestens unterhalten und durchweg mitfiebern lassen.

Wovon ich ebenfalls ganz begeistert bin, ist das Setting. Hach, da hatte ich wirklich die tollsten Bilder im Kopf. Das Buch spielt auf einer Nordseeinsel und dieses besondere Inselfeeling kommt durch die anschaulichen Beschreibungen erstklassig rüber. Für den Sommer kann ich das Buch daher ganz besonders empfehlen.

Was auch toll beschrieben wird, ist Maries Zuhause. Die von Elstenbühls sind steinreich und leben einer richtig coolen Villa mit einem riesengroßen, parkähnlichen Grundstück. Eigener Pferdestall, Swimming-Pool, ein mega Zimmer mit eigenem Bad und begehbaren Kleiderschrank, ein Portemonnaie, dass stets gut gefüllt ist, sei es mit Bargeld oder diversen Kredit- und EC-Karten – verständlich, dass Pia, die kaum etwas besitzt, richtig geflasht ist von diesem traumhaften Luxusleben.

Neben dem Rollentausch handelt das Buch aber natürlich auch von Pferden. Pferdefans werden hier definitiv ganz auf ihre Kosten kommen. Es gibt viele gefühlvolle Pferdemomente, Ausritte und sogar ein Turnier wird es am Ende noch geben. Pia und Maries Pferd Goldglanz verbindet etwas ganz besonderes. Goldglanz ist Pias Traumpferd, nein, mehr als das, es ist ihr Seelenpferd. Wie die Verbindung der beiden beschrieben wird, ist einfach nur wunderschön.

Was das Buch dann auch noch zu bieten hat, ist ein Familiengeheimnis, auf welches Pia stoßen wird. Sie entdeckt auf dem Grundstück der von Elstenbühls in einem kleinen Wäldchen eine alte verbrannte Ruine. Die Szene hatte mir eine richtige Gänsehaut beschert. Noch unheimlicher fand ich aber diesen geheimnisvollen Mann, auf den Pia immer wieder stoßen wird. Er scheint sie sogar zu verfolgen und keine guten Absichten zu hegen. Was genau dieser gruselige Mann verbirgt, erfahren wir hier aber nicht, das wird dann wohl erst in Band 2 der Fall sein. Hach, auf den freue ich mich wirklich schon sehr!

Fazit: Spannend, romantisch, witzig-turbulent und einfach nur schön! Mich konnte der erste Band von „Zwei Herzen“ hellauf begeistern. Er erzählt eine wundervolle Geschichte über Pferde, Liebe und Geheimnisse und ist für Pferdefans in meinen Augen ein absolutes Muss. Wer gerne gefühlvolle Pferderomane liest, gemischt mit einer aufregenden Verwechslungsgeschichte und ein bisschen Romantik, der wird hier garantiert ganz auf seine Kosten kommen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Ein tierisch gutes und absolut meeriges Buch!

Seawalkers (1). Gefährliche Gestalten
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Da ich die Woodwalkers-Reihe über alles liebe, habe ich mich schon sehr auf den ersten Band von Seawalkers gefreut. Ich war schon so gespannt, ob mich Katja Brandis mit ihrer neuen Tierwandler-Reihe wohl ...

Da ich die Woodwalkers-Reihe über alles liebe, habe ich mich schon sehr auf den ersten Band von Seawalkers gefreut. Ich war schon so gespannt, ob mich Katja Brandis mit ihrer neuen Tierwandler-Reihe wohl genauso begeistern wird wie mit ihrer ersten.

Der 14-jährige Tiago lebt zusammen mit seinem Onkel Johnny in Miami und hat sich immer für einen ganz gewöhnlichen Jungen gehalten. Für ihn ist es daher ein richtiger Schock, als er von seinem Onkel erfährt, dass er ein Gestaltwandler ist. Er kann sich in einen Tigerhai verwandeln. Total krass! Tiagos Leben wird sich ab diesem Moment komplett verändern. Er wird an die Blue Reef High gehen, eine Schule für Tierwandler, die sich, wie er, in Meereswesen verwandeln können. Leider wird es Tiago nur sehr schwer fallen, Freunde zu finden, denn aufgrund seiner gefährlichen zweiten Gestalt fürchten sich seine Mitschüler vor ihm. Zum Glück ist da aber Shari, das aufgeweckte Delfinmädchen. Sie hat keine Angst vor Tiago, in ihr wird der Tigerhaijunge eine sehr gute Freundin finden. Auch mit seinem Zimmermitbewohner Jasper versteht sich Tiago auf Anhieb richtig gut. Leider wird er sich aber auch Feinde an seiner neuen Schule machen, die alles daran setzen werden, ihm seine Probezeit an der Blue Reef High so schwer wie möglich zu machen. Und ausgerechnet mit der blöden Ella soll sich Tiago auf eine aufregende Mission in die Sümpfe Everglades begeben. Begeisterung sieht anders, aber zu Tiagos großer Freude wird auch Shari mit von der Partie sein. Wer sie ebenfalls begleiten wird, ist Carag, ein Puma-Wandler. Zusammen stürzen sich die Tierwandler in ein spannendes Abenteuer!

Vorweg: Ich muss gestehen, dass ich an den Reihenauftakt von Seawalkers mit ziemlich hohen Erwartungen herangegangen bin. Ließ sich einfach nicht vermeiden, Woodwalkers finde ich so klasse, ich konnte da einfach nicht anders als mir von Seawalkers eine genauso geniale Reihe zu erhoffen. Habe ich vielleicht zu viel erwartet? Nö, zum Glück nicht! Ich finde Seawalkers genauso super wie Woodwalkers. In meinen Augen ist Katja Brandis hier eine wundervolle zweite Staffel gelungen, bei welcher ich so hoffe, dass sie genauso viele Bände umfassen wird wie Woodwalkers. Mindestens. :D

Obwohl man Seawalkers in meinen Augen gut unabhängig zu Woodwalkers lesen kann, rate ich dennoch sehr, zuerst die Bücher rund um den Pumajungen Carag zu lesen und dann erst zu Tiagos erstem Abenteuer zu greifen. Meiner Meinung nach ist der Lesespaß einfach höher, wenn mit dem Wissen aus Woodwalkers in Seawalkers abtaucht.

Mein Leseerlebnis war hier jedenfalls absolut perfekt. Ich bin wunderbar in das Buch hineingekommen und habe es quasi inhaliert. Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an fesseln und bis zum Schluss in Atem halten. Zu meinem flotten Lesetempo haben auch die angenehm kurzen Kapitel beigetragen sowie der tolle Schreibstil. Ich liebe den Schreibstil von Katja Brandis, er ist mitreißend, sehr humorvoll und so herrlich locker-leicht.

Für mich hat es sich hier irgendwie angefühlt wie nach Hause zu kommen. Ich finde ja, dass dieser Satz in Bezug auf Bücher immer etwas kitschig klingt, aber hier trifft er einfach absolut zu! Seawalkers weist eine Menge Parallelen zu Woodwalkers auf. Wie der Pumajunge Carag, so ist auch Tiago in seiner zweiten Gestalt ein sehr gefährliches Tier (Tigerhai). Er wird sich in ein Mädchen verlieben, Freunde finden, sich aber leider auch Feinde an seiner neuen Schule machen. Insgesamt hat mich Seawalkers schon sehr an Woodwalkers erinnert. Hat mich aber überhaupt nicht gestört, ganz im Gegenteil, ich bin richtig begeistert von diesen vielen Ähnlichkeiten! Großartig fand ich auch, dass Carag hier sogar noch seinen Auftritt haben wird. Über das Wiedersehen mit dem Puma-Wandler habe ich mich ganz besonders gefreut und ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass es jedem Woodwalkers-Fan so ergehen wird wie mir. Ich fand es zudem sehr interessant, Carag mal aus einer anderen Perspektive zu erleben. :D

Wie in Woodwalkers so erfahren wir auch hier alles in der Ich-Form. Ich habe Tiago, unseren Protagonisten, von den ersten Seiten an ganz fest in mein Herz geschlossen. Mich hat er durch seine Art stellenweise ein bisschen an Carag erinnert, was dieses „Nach-Hause-kommen“ - Gefühl nur noch verstärkt hat.
Tiago ist einfach klasse, er ist selbstbewusst, hilfsbereit, witzig und mutig. Die Zielgruppe wird sich wunderbar mit ihm identifizieren können, aber auch ich, als Erwachsene, konnte mich problemlos in den lieben Tiago hineinversetzen.

Die weiteren Charaktere, die wir hier im Verlaufe des Buches kennenlernen dürfen, haben mir ebenfalls unheimlich gut gefallen. Ob gut oder böse, liebenswert oder unsympathisch – allesamt wurden sie hervorragend von Katja Brandis ausgearbeitet. Sie wirken absolut authentisch und so schön lebendig.
Einer meiner persönlichen Lieblinge war Jasper, der lustige und etwas tollpatschige Zimmernachbar von Tiago. Er ist der einzige Wandler an der Blue Reef High, der sich in kein Meerestier verwandeln kann, sondern als zweite Gestalt ein Landgänger ist. Er ist ein Gürteltierwandler, was das Leben für ihn an der Blue Reef High leider nicht immer einfach macht.
Sehr liebgewonnen habe ich auch die fröhliche Shari, das Delfinmädchen, in welches sich Tiago verlieben wird. Dass das Thema erste Liebe hier behandelt wird, hat mir persönlich sehr gut gefallen. Manche Szenen fand ich total süß. :)

Wie Woodwalkers, so besitzt auch Sewalkers die perfekte Mischung aus vielen verschiedenen Themen. Es geht um Freundschaft, Familie, Liebe, Eifersucht, Mut und Zusammenhalt. Auch das Thema Geldsorgen spielt hier eine große Rolle sowie der Umweltschutz. 

Hellauf begeistert bin ich auch von dem Setting, dieses wird so atemberaubend beschrieben! Die Blue Reef High ist so cool (Internats-Feeling der ganz besonderen Art)! Ich hatte beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und wäre am liebsten in das Buch hineingekrabbelt, um mir diese außergewöhnliche Schule selbst mal anzuschauen.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die zauberhaften Illustrationen von Claudia Carls. Sie hat ja bereits die Woodwalkers-Reihe illustriert und auch in Seawalkers kommen wir in den Genuss ihrer fantastischen Bilder. Hach, an denen kann mich einfach nie sattsehen, Claudia Carls kann so wunderschön zeichnen! Das Cover mag ich übrigens wahnsinnig gerne. Es ist in meinen Augen ein richtiger Eyecatcher!

Fazit: Ein tierisch gutes und absolut meeriges Buch! Ich bin total begeistert von dem ersten Band von Seawalkers! Ich habe das Buch richtig verschlungen und hätte danach am liebsten sofort zum nächsten Band gegriffen. Das erste Sewalkers-Abenteuer enthält einen wundervollen Mix aus Spannung, Humor, Abenteuer und Fantasy, welcher große Lust auf mehr macht und einen durchweg mitfiebern lässt. Ich kann den Auftakt zur neuen Tierwandler-Staffel von Katja Brandis absolut empfehlen, sowohl Woodwalkers-Fans (für die ist das Buch eh ein ganz großes Muss!) als auch Neueinsteigern. Von mir gibt es volle von 5 von 5 Sternen!