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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

Mal wieder ein ganz wunderbares Lotta-Hörvergnügen!

Mein Lotta-Leben. Je Otter, desto flotter
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Hurra, endlich geht mit der „Mein Lotta-Leben“ - Reihe weiter! Seit dem Auftakt bin ich ein großer „Mein Lotta-Leben“ - Fan und da ich mich bisher immer für die Hörerlebnisse entschieden habe, stand für ...

Hurra, endlich geht mit der „Mein Lotta-Leben“ - Reihe weiter! Seit dem Auftakt bin ich ein großer „Mein Lotta-Leben“ - Fan und da ich mich bisher immer für die Hörerlebnisse entschieden habe, stand für mich auch bei Band 17 sofort fest, dass ich das Hörbuch bei mir einziehen lassen werde.

Lottas beste Freundin Cheyenne ist gerade voll gut gelaunt. Seit ihre Mama Sandra einen netten Mann über ein Online-Datingportal kennengelernt hat, ist sie total glücklich drauf und das wiederum macht Cheyenne richtig glücklich. Sandra geht es meistens nämlich nicht so gut und sie liegt ganz oft nur müde auf dem Sofa herum. Dieser Otmar scheint ihr aber echt gut zu tun. Jetzt kocht Sandra für Cheyenne und ihre kleine Schwester Chanell (Fischstäbchen, yummy!) und sie möchte die Wohnung renovieren und ins Möbelhaus fahren. Mega cool!
Cheyenne ist richtig begeistert und auch von diesem Dating-Plattform-Gedöns ist sie ziemlich angetan. Echt schade, dass es so etwas nicht auch für Leute ab zwölf gibt…Aber so was kann man ja einfach ändern. Cheyenne eröffnet an der Schule kurzerhand ihre eigene Partnervermittlung namens FLÖRT. Lotta findet die Idee mit der Partnervermittlung allerdings nicht so gut und befürchtet, dass diese Aktion nicht so ganz so klappen wird, wie ihre beste Freundin sich das vorgestellt hat.
Neben dieser FLÖRT-Sache wird auch noch etwas anderes für reichlich Aufregung sorgen. Der Ausflug ins Möbelhaus wird etwas anders verlaufen als geplant...

Die Mein Lotta-Leben-Serie hat ja inzwischen schon einen richtigen Kultstatus erreicht und das definitiv zurecht. In dieser einzigartigen Reihe ist einfach jeder Band genial – mich jedenfalls hat noch kein Lotta-Abenteuer enttäuschen können. Auch der 17. Teil nicht. In meinen Augen ist der Alice Pantermüller mit „Je Otter, desto flotter“ mal wieder eine wunderschöne Mein Lotta-Leben-Erzählung geglückt, die mit einer super unterhaltsamen und originellen Story aufwarten kann und vom Jumbo Verlag hervorragend zum Hören umgesetzt wurde. Wie oben bereits erwähnt habe ich mich auch dieses Mal für das Hörerlebnis entschieden. Ich liebe die Mein Lotta-Leben-Inszenierungen einfach und bin jedes Mal aufs Neue am Staunen, wie gelungen die Bücher, bei denen es sich um sehr kreativ aufgemachte Comicromane handelt, als Hörerlebnisse umgewandelt werden.

Für mich war es abermals die reinste Freude den vielen großartigen Sprecher*innen zu lauschen. Die Katinka Kultscher, die erneut die Lotta spricht, ist mit ihrer sympathischen und bemerkenswert jung klingenden Stimme einfach nur die ideale Besetzung für unsere 12-jährige Buchheldin.
Mein persönliches Stimm-Highlight ist allerdings nach wie vor die gute Cheyenne, Lottas beste Freundin. Diese recht spezielle und etwas übertriebene Art, wie sie gesprochen wird, zaubert mir jedes Mal beim Zuhören ein breites Grinsen auf die Lippen. Vor allem ihre Lache finde ich herrlich.
Die weiteren Sprecher glänzen aber auch mal wieder in ihren Rollen und verkörpern ihre Figuren mit deren liebenswert-verrückten Eigenarten auf eine fabelhafte Weise.

Die zahlreichen lustigen akustischen Effekte, die die Geschichte begleiten, wurden ebenfalls wieder perfekt eingesetzt. Besonders klasse fand ich die Geräusche, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn Lotta von ihrem langweiligen Referat über das Lehnswesen spricht, das sie gerade für den Geschichtsunterricht machen muss. Ich konnte Referate in meiner Schulzeit auch nicht ausstehen, daher kann ich mit dieser buhenden Menschenmenge im Hintergrund nur anschließen. ;)

Was die Handlung angeht, kann ich mich ebenfalls nur positiv äußern. Wie die zahlreichen Vorgänger, so beschert uns auch Band 17 eine höchst vergnügliche und mitreißende Story voller Turbulenzen, Überraschungen, Fettnäpfchen und schräger Ideen. So sorgt beispielsweise Cheyenne mit ihrer coolen Partnervermittlung namens FLÖRT für die beste Unterhaltung und die Szene im Möbelhaus ist ebenfalls einsame Spitze. Die Alice Pantermüller hat aber auch immer Ideen. Ich komme da aus dem Schmunzeln oft gar nicht mehr heraus, hihi.

Wie jeder Lotta-Band, so ist auch dieser in sich abgeschlossen. Die Bände bauen allerdings dennoch ein wenig aufeinander auf, sodass die chronologische Reihenfolge empfehlenswert ist. Die Bücher oder Hörbücher können meiner Ansicht nach aber auch problemlos unabhängig voneinander gelesen oder gehört werden. Das Hörbuch besitzt zudem im Booklet einen tollen Lotta-Steckbrief sowie eine hilfreiche Auflistung aller wichtigen Figuren, was Neulingen den Einstieg erleichtert. Dem Geschehen in „Je Otter, desto flotter“ kann man daher, so denke ich, ohne Vorkenntnisse gut folgen, allerdings würde ich dennoch sehr raten, zumindest mit ein bisschen Vorwissen in den neuesten Teil einzutauchen.

Ich hoffe nun sehr, dass diesem Band noch so einige weitere Bände folgen werden und es diese dann auch als Hörerlebnisse geben wird. Normalerweise bin ich ja nicht so der Fan von Buchreihen, die kein Ende finden wollen, aber bei der Mein Lotta-Leben-Serie kann es mir gar nicht genug Bände geben.

Fazit: Ein wunderbares Hörvergnügen mit Gute-Laune-Garantie!
Alice Pantermüller hat auch mit dem 17. Band ihrer erfolgreichen Kultreihe eine rundum gelungene Mein Lotta-Leben-Geschichte aufs Papier gebracht, mit welcher sie uns ein zauberhaft-charmantes, herrlich-amüsantes und aufregend-turbulentes Abenteuer beschert. Mir hat die Story unheimlich gut gefallen und auch von der Hörbuchumsetzung bin ich mal wieder hellauf begeistert. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht dem neuen Mein Lotta-Leben-Hörerlebnis zu lauschen. Von mir gibt es daher sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein zauberhafter Auftakt!

Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre
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Als ich das erste Mal von „Akademie Fortuna“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine magische Schule für Wahrsagerei? Das klang einfach nur richtig gut! Und so erfrischend anders. Also mir sind keine ...

Als ich das erste Mal von „Akademie Fortuna“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine magische Schule für Wahrsagerei? Das klang einfach nur richtig gut! Und so erfrischend anders. Also mir sind keine anderen Bücher bekannt, in der es um eine Wahrsager-Akademie geht.
Da mich der Klappentext umgehend überzeugen konnte und ich mich auf den ersten Blick in das traumhafte Cover verliebte, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Kinderbuchdebüt von Sarah M. Kempen nur zu gerne bei mir einziehen.

Die 12-jährige Anniversary „Sorry“ Fortune stammt aus einer der berühmtesten und mächtigsten Wahrsager-Familien des Landes. Klar, dass auch von ihr Großes erwartet wird. Leider gibt es da nur ein Problem: Bei Sorry will das mit den großen, bedeutsamen Visionen in die ferne Zukunft einfach nicht klappen. Sie kann nur kleine, alltägliche und kurz bevorstehende Ereignisse vorhersehen, wofür sie sich ziemlich schämt. Warum nur kann sie nicht so begabt sein wie ihre große Schwester Merry, die sogar Schulbeste ist und dank der ihre Mutter die Stelle der Schulleiterin an der Akademie Fortuna erhalten hat.
Als Sorry ihr erstes Schuljahr an der Akademie Fortuna antritt – der einzigen Schule für Wahrsagerei – lastet ein enormer Druck auf ihr. Sie muss unbedingt Schulbeste werden, damit ihre Mutter ihren Posten als Schulleiterin nicht an die fiese Sterndeuterfamilie Astra verliert. Wie soll sie das bloß schaffen?

Dies war mal wieder so ein Buch, bei dem ich einfach schon nach wenigen Seiten wusste, dass ich es am Ende mit einem verzückten „Mega cool! Bitte mehr davon!“ wieder zuklappen werde.
Die Handlung, das Setting, die Charaktere, der Schreibstil, die Innenaufmachung – ich war von allem von Beginn an ganz hingerissen. Da meine Euphorie immer weiter zunahm und ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, habe ich es, ehe ich es mich versah, auch schon wieder beendet und kann mit großer Begeisterung sagen: Ich habe absolut richtig vorhergesagt! Sara M. Kempen hat mich mit ihrem Debütroman auf ganzer Linie überzeugen können. In meinen Augen ist ihr mit „Akademie Fortuna - Wenn Wahrsagen so einfach wäre“ ein rundum gelungener und sehr origineller Serienstart geglückt, der an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und große Lust auf mehr macht.

Erzählt wird alles aus der Sicht der 12-jährigen Anniversary Fortune, genannt Sorry, in der dritten Person. Sorry war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist liebenswert und authentisch und wird sich garantiert sofort in die Herzen sämtlicher Leserinnen schleichen. Mit ihr hat die Autorin eine wunderbare Buchheldin erschaffen, mit der wir hoffentlich noch viele weitere aufregende Abenteuer erleben werden.

Gemeinsam mit Sorry verschlägt es uns gleich zu Beginn der Geschichte an die Akademie Fortuna und dabei wird sofort deutlich, wie sehr es unserer Protagonistin für ihrem ersten Schultag graut. Sorry ist der jüngste Sprössling einer sehr mächtigen Visionistenfamilie, doch bei ihr will es mit den großen Visionen irgendwie nicht so recht klappen. Mir tat Sorry richtig leid, dass sie sich so sehr unter Druck gesetzt fühlt, immerzu an sich selbst zweifelt und ständig im Schatten ihrer hochangesehenen Familie steht. Dabei ist ihre Begabung eigentlich voll cool. Und sehr hilfreich und auch wichtig, so viel sei schon mal verraten.

Neben Sorry haben wir das große Vergnügen auf viele weitere außergewöhnliche und teils herrlich schrullige Figuren mit ulkigen Namen treffen zu dürfen. Mein persönlicher Liebling war eindeutig Missy Hap, die die Tochter des Hausmeisters und eine Nichtseherin ist. Missy ist so schön pfiffig, tollpatschig und lustig – man muss dieses schräge Mädchen einfach lieben. In ihr wird Sorry noch eine sehr gute Freundin finden und auch mit ihrem Mitschüler Ben, der sich zunächst äußerst mysteriös gibt, wird sich unsere Protagonistin noch anfreunden. Ben beherrscht die Nekromantie, eine Wahrsageform, der die meisten Wahrsager
innen sehr feindlich gegenüber stehen. Ben hat es daher, wie Sorry, ebenfalls nicht leicht an der Akademie und begegnet überall nur misstrauischen und verachtenden Blicken.
Sorry, Missy und Ben sind ziemlich verschieden, haben aber die große Gemeinsamkeit, dass sie anders sind und Außenseiter. Die drei Kinder ergeben ein fabelhaftes Trio und zusammen mit diesem einmaligen Dreiergespann dürfen wir Leserinnen eine ungeheuer spannende und unterhaltsame Zeit voller Überraschungen, Turbulenzen und Magie erleben.

Was die Handlung angeht, habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mich durchgehend mitreißen und begeistern konnte. Längen gab es für mich keine. Die Story kann mit lauter fantasievollen Ideen und ganz viel Witz, Charme und Abenteuer auffahren, sodass man aus dem Mitfiebern, Schmunzeln und Staunen gar nicht mehr herauskommt. Ich zumindest bin ich völlig fasziniert von dieser Welt, die Sarah M. Kempen da erschaffen hat und habe mich von Anfang an pudelwohl in ihr gefühlt. Die Wahrsager-Akademie wird so genial geschrieben und von der geheimnisvollen Atmosphäre, die durchweg herrscht, war ich sofort ganz angetan. Mit der Kulisse konnte das Buch definitiv vollends bei mir punkten.
Auch die verschiedenen Wahrsager-Zweige und die Unterrichtsstunden fand ich einfach nur klasse. Ich muss ja sagen, dass für mich beim Lesen irgendwie ein kleines bisschen Hogwarts-Vibes aufkamen, aber keine Sorge, es wirkt nichts abgekupfert oder so. Sarah M. Kempen hat mit ihrer Kinderbuchreihe auf jeden Fall etwas Eigenständiges und sehr Innovatives aufs Papier gebracht.

Was mich dann noch ungemein gefreut hat, ist, wie viele schöne und wichtige Themen und Werte die Erzählung vermittelt. Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, der Glaube an sich selbst, Vertrauen, Wertschätzung und Hilfsbreitschaft - warmherzig und kindgerecht verpackt haben diese Dinge ihren Platz in diesem wahrsagerstarken Abenteuer gefunden, was mir echt gut gefallen hat.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und humorvoll, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass das Buch auch schon für etwas jüngere geübte Leser
innen fürs Selberlesen geeignet ist. Zum Vorlesen bietet es sich meiner Ansicht nach auch sehr gut an.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die wunderhübsche Innengestaltung. Die Alica Räth, der wir dieses umwerfende Cover zu verdanken haben, hat die Handlung mit vielen bezaubernden schwarz-weiß Illustrationen versehen, die einfach nur perfekt zur Geschichte passen und für eine ganz besondere, magische Stimmung sorgen.

Das Ende lässt uns mit einer erstaunlichen Enthüllung zurück, sodass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen und weiterlesen möchte. Da werden wir uns aber leider alle noch ein kleines Weilchen gedulden müssen. Die Fortsetzung wird voraussichtlich im August diesen Jahres erscheinen, sodass es also noch ein paar Monate warten heißt. Also ich freue mich schon riesig auf mein Wiedersehen mit Sorry und Co!

Fazit: Fesselnd, humorvoll, einzigartig - ein zauberhafter Lesegenuss für Jung und Alt!
Sarah M. Kempen ist mit Band 1 ihrer ersten Kinderbuchreihe ein ganz famoser Auftakt gelungen, der voller Spannung, Spaß, Zauber und Magie steckt und mit lauter neuartigen Ideen aufwarten kann. Das Buch beschert uns ein fantastisches und ganz besonderes Schulabenteuer mit einer starken Freundschaftsgeschichte, vielen tollen Charakteren und zahlreichen wunderschönen Illustrationen. Mir hat es super viel Spaß gemacht in dieses Buch einzutauchen und Sarah M. Kempens faszinierende Welt der Wahrsagerei kennenzulernen. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Konnte mich leider nicht so begeistern wie der 1. Band

ROYALS - Herzensprinzessin
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Da mir der erste Band der Royals-Reihe unheimlich gut gefallen hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch den zweiten Teil lesen möchte. Ursprünglich sollte die deutsche Übersetzung 2020 herauskommen, ...

Da mir der erste Band der Royals-Reihe unheimlich gut gefallen hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch den zweiten Teil lesen möchte. Ursprünglich sollte die deutsche Übersetzung 2020 herauskommen, allerdings wurde der Erscheinungstermin dann auf dieses Jahr verschoben. Nach einem Jahr längere Wartezeit konnte ich mich diesen Monat nun also endlich auf meine heiß ersehnte Fortsetzung stürzen.

Die 17-jährige Millie Quint träumt seinem Jahr davon, auf das noble Internat Gregorstoun in den schottischen Highlands zu gehen. Als sie sich auf gut Glück bewirbt, erhält sie tatsächlich einen Platz. Millie ist hin- und hergerissen. Schottland wäre schon echt cool. Es gibt dort viele interessante Gesteinsarten – dieses Land ist also das reinste Paradies für einen Gesteinsfreak wie sie. Die Schule ist nur leider ziemlich teuer. Und zudem sehr weit weg von ihrem Zuhause in Texas und ihrer Freundin Jude. Jude, mit der es doch gerade so gut läuft. Dann aber erwischt Millie ihre Freundin beim Fremdgehen. Wütend und enttäuscht fasst Millie kurzerhand den Entschluss, den Platz an Gregorstoun anzunehmen. Dank eines Stipendiums hält sie auch finanziell nichts mehr davon ab.
Das Einleben an ihrer neuen Schule fällt Millie allerdings nicht leicht. Gregorstoun ist ein wahres Eliteinternat, auf welches eigentlich nur die Reichen und Schönen gehen. Genau das ist auch Millies Zimmernachbarin Flora: Sehr vermögend und von überirdischer Schönheit. Als Millie erfährt, dass es sich bei Flora um die Prinzessin von Schottland handelt, kann sie es zuerst gar nicht fassen. Leider können sich die beiden Mädchen anfangs überhaupt nicht ausstehen. Dies soll sich aber sehr schnell noch ändern und ehe es sich die beiden versehen, sind sie die besten Freundinnen. Und vielleicht sogar mehr als das...

Hm, okay. Also, irgendwie konnte mich das Buch nicht so begeistern wie erhofft. Wie oben bereits erwähnt fand ich den Reihenauftakt richtig klasse. Ich kann mich leider nicht mehr an die genaue Handlung erinnern (ganz großer Nachteil einer solchen Vielleserin wie mich, seufz), aber ich weiß noch, dass ich die Story im Serienstart total süß, witzig und zauberhaft fand und ich mich beim Lesen köstlich amüsiert habe.
Der Handlung im Folgeband aber hat diese tolle Komik eindeutig gefehlt. Dieser Witz und Charme, der mich im Vorgänger so sehr an meine geliebten Meg-Cabot-Bücher erinnert hat, habe ich hier vermisst. Es gab zwar so einige vergnügliche Momente – ich hatte auf jeden Fall des öfteren etwas zum Schmunzeln – aber humormäßig hatte ich echt mehr erwartet.
Was das Süße und Zauberhafte angeht: Ersteres ist die Geschichte auf jeden Fall. Hinsichtlich des Zauberhaften hätte es für mich aber gerne mehr sein dürfen. Die Story ist durchaus reizend und besitzt eine schöne Wohlfühlatmosphäre, nur leider ist das alles einfach nur ganz nett und nicht mehr. Bei mir wollte der Funke bei diesem Royals-Band einfach nicht so wirklich überspringen.

Bezüglich der Charaktere kann ich mich auch nur semi begeistert äußern. Tatsächlich haben mir die Nebenfiguren besser gefallen als unsere zwei Hauptprotagonistinnen.
Mit unserer Ich-Erzählerin Millie bin ich leider nicht komplett warmgeworden. Ich fand sie zwar sehr sympathisch und lustig, aber insgesamt hat es mir bei ihr an Tiefe gefehlt. Zudem haben ihr oft recht naives Verhalten und ihre angeblich hohe Intelligenz für mich irgendwie nicht so wirklich zusammengepasst.
Flora, die Prinzessin von Schottland, durfte ich bereits im vorherigen Band kennenlernen, allerdings muss ich gestehen, dass ich so gar keine Erinnerung mehr an sie hatte (das Merken von Charakteren ist überhaupt nicht meine Stärke, räusper). Da Flora hier aber anfangs ziemlich einen auf verwöhnte Prinzessin macht, gehe ich mal davon aus, dass ich sie im ersten Teil nicht in mein Herz geschlossen habe.
Mit ihrem zickigen und anstrengenden Verhalten heimst sich Flora zunächst wahrlich keine Sympathiepunkte bei uns Leserinnen ein. Im Verlauf der Geschichte wird sie aber noch um einiges liebenswerter und freundlicher werden, so viel sei schon mal verraten. Da muss ich nur sagen, dass mir diese Entwicklung etwas zu schnell gekommen ist.

Auch hinsichtlich der Romanze zwischen Millie und Flora ist mir alles viel zu flott gegangen. In einem Moment sind sie sich quasi noch spinnefeind und im nächsten sind sie plötzlich ganz dicke miteinander. Das habe ich als etwas unglaubwürdig empfunden.

Der Schluss hat mich leider auch etwas enttäuscht zurückgelassen. In meinen Augen wurde alles zum Ende hin viel zu schnell abgehandelt.

Ich weiß, bisher liest sich meine Rezension voll negativ und diejenigen von euch, die bereits gesehen haben, dass ich dem Buch 3 von 5 Sternen gegeben habe, fragen sich inzwischen vermutlich, warum 3 Sterne, wo ich doch nur am herummeckern bin.
Trotz meiner vielen negativen Kritikpunkte war „Royals – Herzensprinzessin“ definitiv kein Flop für mich. Die Story konnte mich trotz allem in ihren Bann ziehen und unterhalten und da sich der locker-leichte Schreibstil super angenehm für mich hat lesen lassen, habe ich die gut 320 Seiten im Nu weggeschmökert.

Womit die Geschichte ebenfalls bei mir punkten konnte, ist das Setting. Wie der erste Band, so entführt uns auch der zweite nach Schottland. Ich liebe die Schottland-Kulisse in Büchern einfach und da Rachel Hawkins die Schauplätze auch dieses Mal sehr bildhaft und stimmungsvoll beschreibt und ich mir alles ganz genau vorstellen konnte, bin ich settingmäßig ganz auf meine Kosten gekommen.

Zu guter Letzt noch eine Info an alle Neueinsteiger: Man kann die Bände völlig problemlos unabhängig voneinander lesen, da sie eigenständige Geschichten erzählen und nur ein kleines bisschen zusammenhängen. So hat nicht nur Flora ihren Auftritt: Auch ein paar weitere bekannte Gesichter aus dem Vorgänger sind kurz mit von der Partie, wie beispielsweise Daisy – unsere Hauptfigur aus dem ersten Band. Diese minimale Verbindung hat mir richtig gut gefallen. Ich mag das irgendwie total gerne, wenn Autor
innen ihre Bücher nur ganz leicht miteinander verknüpfen und man Charaktere, die man vorher als Hauptprotagonist*in kennengelernt hat, auch noch mal als Nebenfigur erleben darf.

Fazit: Auf dieses Buch hatte ich mich riesig gefreut, aber leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Es ist natürlich immer Geschmackssache – ich jedenfalls finde diesen Band deutlich schwächer als den Reihenauftakt. Mir hat es insgesamt an Tiefe gefehlt, die Charaktere waren mir zu blass und in meinen Augen wurden viele Dinge viel zu schnell abgehandelt. Nichtsdestotrotz habe ich aber nette Lesestunden mit dem Buch verbracht. Wer gerade Lust auf eine kurzweilige und süße Lektüre für zwischendurch hat und das Setting Schottland mag, sollte sich „Royals – Herzensprinzessin“ vielleicht mal genauer anschauen. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Ein herzergreifendes und zeitlos schönes Buch!

Echo Mountain
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Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Hanser Verlags ist mir „Echo Mountain“ sofort ins Auge gesprungen. In das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Hanser Verlags ist mir „Echo Mountain“ sofort ins Auge gesprungen. In das wunderhübsche Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte.

Maine, 1934: Nachdem die Eltern der 12-jährigen Ellie ihre Arbeit aufgrund der Großen Depression verloren haben, musste die Familie ihre alte Heimat verlassen. Ihr neues Zuhause ist eine kleine Blockhütte am Echo Mountain, inmitten der wilden Schönheit der Natur. Anders als die Mutter und die große Schwester, die die Stadt vermissen, liebt Ellie das Leben am Echo Mountain. Die Zeiten sind allerdings hart und die Familie sehr arm. Ihre Probleme und Sorgen sollen noch weiter zunehmen, als ein schrecklicher Unfall geschieht und der Vater ins Koma fällt.
Ellie ist wild entschlossen ihrem Vater zu helfen und begibt sich auf die Suche nach einer Heilmethode. Ihr Weg führt sie schließlich zu der alten Cate, die bekannt für ihr großes Heilwissen ist und deswegen von vielen auch „die Hexe“ genannt wird. Cate, die mit Fieber und einer schlimmen Beinverletzung im Bett liegt, benötigt allerdings gerade selbst Hilfe. Mit viel Mut, Entschlossenheit und Ausdauer versucht Ellie, ihren Vater und Cate zu retten und wird dabei über sich selbst hinauswachsen.

Dies war mein zweites Werk aus der Feder von Lauren Wolk und wie mein erstes Buch von ihr („Das Jahr, in dem ich lügen lernte“) so hat mir auch „Echo Mountain“ ein bezauberndes Leseerlebnis beschert. In meinen Augen hat die US-amerikanische Autorin Lauren Wolk mit „Echo Mountain“ einen ganz besonderen Roman geschrieben, der voller Feingefühl, Tiefgang und wichtiger Botschaften steckt und eine Geschichte erzählt, die man so schnell nicht wieder vergisst.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 12-jährigen Ellie in der Ich-Perspektive. Ellie fand ich einfach nur wundervoll. Sie ist sympathisch, mutig, hilfsbereit und klug und besitzt eine innere Stärke, vor der man nur den Hut ziehen kann. Ich habe unsere Ich-Erzählerin zutiefst für ihre Entschlossenheit und Tapferkeit bewundert und konnte mich dank der authentischen und einfühlsamen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt jederzeit mühelos in sie hineinversetzen können. Mit Ellie hat die Autorin eine außergewöhnliche Protagonistin erschaffen, die sich garantiert in die Herzen sämtlicher Leserinnen schleichen wird. Meines hat sie jedenfalls sofort erobert.

Mit den weiteren Figuren konnte mich Lauren Wolk ebenfalls überzeugen. Ellies Mutter, ihre große Schwester Esther, ihr kleiner Bruder Samuel, der Junge Larkin, die einzigartige Cate – allesamt wurden sie hervorragend ausgearbeitet. Besonders gut gefallen hat mir Cate. Diese alte Frau ist wirklich eine erstaunliche und beeindruckend starke Persönlichkeit.

Gemeinsam mit Ellie und den weiteren Charakteren erlebt man als Leser
in eine sehr aufregende, schwere und emotionale Zeit voller Herausforderungen, Natur und Wunder. Aufgrund der Wirtschaftskrise führt Ellies Familie ein Leben in Armut und als wäre ihre Situation nicht eh schon hart genug, fällt der Vater aufgrund eines schrecklichen Unfalls ins Koma. Ich habe unendlich mit Ellie und ihrer Familie mitgelitten und so sehr gehofft, dass alles wieder gut werden wird.
Auch mit Cate hatte ich extrem großes Mitleid. Ihre schlimme Beinverletzung habe ich mir wahnsinnig schmerzhaft vorgestellt. Die (ziemlich anschaulichen) Beschreibungen der Wunde sind mir richtig unter die Haut gehangen. Ich bin ganz ehrlich: Ich hätte nicht das vollbringen können, was Ellie tut – sowohl bezüglich Cate als auch hinsichtlich ihres Vaters. Wie sie sich um Cate kümmert, ist wirklich unglaublich. Was die Aufweckversuche bei ihrem Vater angeht, muss ich sagen, dass ich stellenweise fast schon ein wenig entsetzt darüber war, was sich Ellie so einfallen lässt. Verzweifelt wie sie aber nun mal ist, versucht sie alles ihr Mögliche und in ihren Augen Richtige zu tun, um ihren Vater zu retten.

Lauren Wolk beschert uns mit „Echo Mountain“ eine Geschichte, die unheimlich ergreifend und herzerwärmend ist, sehr zum Nachdenken anregt und einem ganz viel mitgibt. Sie handelt von Mut, Beharrlichkeit, Familie, Zusammenhalt, Freundschaft und Vertrauen. Von Selbstzweifeln, Hilfsbereitschaft, Schuld, Vorurteilen und Akzeptanz. Mir hat es richtig gut gefallen, wie die Autorin all diese Dinge vermittelt, allerdings muss ich sagen, dass mir persönlich die Erzählweise insgesamt etwas zu ruhig war. Etwas mehr Tempo hätte ich nicht schlecht gefunden.
Dank der kurzen Kapitel und dem großartigen Schreibstil hat sich das Buch aber dennoch super angenehm und leicht für mich lesen lassen.

Von Lauren Wolks Schreibstil (der vortrefflich von Birgitt Kollmann ins Deutsche übertragen wurde) war ich von den ersten Seiten an ganz verzaubert. Mit einer wunderschönen, bildlichen Sprache, die voller Poesie steckt, lässt die Autorin in uns Leser*innen ein wahres Kopfkino entstehen. Vor allem die Natur und die Schauplätze werden fantastisch beschrieben.

Mit dem Setting konnte das Buch definitiv vollends bei mir punkten, sowohl was die Orte betrifft, als auch die Zeit. Ich lese sehr gerne Bücher, die viele Naturszenen enthalten und vor einer historischen Kulisse spielen, daher habe ich mich sehr darüber gefreut, dass uns die Autorin in das Jahr 1934 und in die wilde, dicht bewaldete Bergwelt von Maine mitnimmt.

Fazit: Bewegend, spannend und lehrreich - Ein wunderbares Buch über ein mutiges Mädchen, das über sich selbst hinauswächst.
Lauren Wolk hat mit „Echo Mountain“ einen sehr berührenden und zeitlos schönen Roman ab 11 Jahren geschrieben, den ich nur wärmstens empfehlen kann. Die Geschichte ist ruhig und kraftvoll zugleich geschrieben und steckt voller toller Werte und bedeutsamer Lebensweisheiten. Sie handelt von einem ganz besonderen Mädchen, das uns zeigt wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben und niemals aufzugeben. Wenn man sich nicht beirren lässt und auf sein Gefühl vertraut, kann man ganz viel schaffen und erreichen.
Neben unserer starken Hauptfigur bin ich auch von den weiteren Charakteren, den Naturbeschreibungen, der Atmosphäre und der poetischen Sprache hellauf begeistert. Ich habe zauberhafte Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Ein wundervolles und wichtiges Buch voller Mädelspower, Witz und Herz!

Girl Power!
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Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Woow Books Verlags ist mir „Girl Power“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich einfach nur richtig cool – mir gefiel es auf den ersten Blick ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Woow Books Verlags ist mir „Girl Power“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich einfach nur richtig cool – mir gefiel es auf den ersten Blick ausgesprochen gut. Da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, wanderte das Buch schleunigst auf meine Want-to-read-Liste.

Als Teenager hat man es nicht leicht und die Mittelschule kann ebenfalls verdammt hart sein. Man sollte meinen, dass das reicht, aber nein. Wenn man Schülerin an der Fisher Middle School ist, muss man sich neben solchen Kram wie Tests, Hausaufgaben, Stress, Pickel, nervige Familienmitglieder und lauter peinlichen Dingen auch noch mit einer total unfairen Kleiderordnung rumschlagen. Und keiner unternimmt etwas dagegen, dabei sind diese Kleiderregeln wirklich mega ungerecht und in keinster Weise nachvollziehbar. Die Achtklässlerin Molly Frost hat die Schnauze schließlich gestrichen voll. Sie hat es satt, dass die Mädchen an ihrer Schule nicht die Kleidung tragen können, in der sie sich wohlfühlen, sich ständig vor dem stellvertretenden Schulinspektor Dr. Couchman und der Fingerspitze fürchten müssen und immerzu diskriminiert und gedemütigt werden. Molly ruft daher einen Podcast ins Leben: „Nicht in Ordnung: ein Kleider-Podcast“. Für diesen lädt sie betroffene Mädchen zu sich ins Baumhaus ein und lässt sie dort von ihren Erfahrungen berichten. Der Podcast allein reicht aber nicht. Es muss noch mehr unternommen wurden, damit diese immer weiter ausufernde Kleiderordnung endlich abgeschafft wird.
Aus einem anfangs kleinen Protest entwickelt sich sehr schnell eine große gemeinschaftliche Bewegung. Ob Molly und ihre Mitstreiter mit ihrer Rebellion Erfolg haben werden? Werden sie etwas verändern können?

Gute 350 Seiten besitzt „Girl Power“ und normalerweise sitze ich an einem Buch mit dieser Seitenlänge 2-3 Tage. Nicht so aber bei „Girl Power“.
Einmal mit dem Lesen begonnen, konnte ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören. Die mitreißende Handlung, die verschiedenen Kapitelarten, die humorvolle Erzählweise – all dies sorgt für eine immense Sogwirkung, der man sich kaum mehr entziehen kann. Bei mir zumindest war es so. Ich bin beim Lesen nur so durch die Seiten geflogen und und habe mein erstes Werk aus der Feder von Carrie Firestone in weniger als einem Tag verschlungen. Also ich würde sagen, dass das doch eindeutig für das Buch spricht, oder? :D

Mich konnte Carrie Firestone mit ihrem Kinderbuchdebüt auf ganzer Linie überzeugen. In meinen Augen hat die US-amerikanische Autorin mit „Girl Power“ eine wundervolle und sehr wichtige Geschichte für Leserinnen ab 11 Jahren aufs Papier gezaubert, die mit ganz viel Witz, Charme und Herz geschrieben ist und und vieles zugleich ist: Sie ist lustig, fesselnd, aktuell und lehrreich. Sie ist herzerwärmend, echt und einfach einzigartig.

Was das Buch definitiv zu etwas ganz Besonderem macht, ist die originelle Art und Weise, wie die Handlung erzählt wird. Da hätten wir zum einen den Podcast unserer Hauptprotagonistin Molly, in welchem sie verschiedene Schülerinnen interviewt und dank diesem wir in den Genuss vieler interessanter und teils sehr unterhaltsamer Dialoge kommen. Dann gibt es noch Listen, Briefe, Textnachrichten, Chats und noch so manches mehr. Das Leseerlebnis ist wirklich enorm abwechslungsreich gestaltet, da einfach jedes Kapitel anders ist – und so herrlich kurz. Man denkt man sich beim Lesen eigentlich immerzu „Ach, komm, das Kapitel geht auch noch. Es ist ja nicht lang. Und zudem ist es doch gerade so schön!“ Tja, und ehe man es sich versieht, hat man das Buch auch schon durchgesuchtet.

Neben dieser außergewöhnlichen Erzählform sorgen dann natürlich auch der locker-leichte und jugendliche Sprachstil sowie die packende Handlung dafür, dass man beim Lesen nur so durch die Seiten fliegt und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Für mich jedenfalls hat sie der Schreibstil, der hervorragend von Barbara König ins Deutsche übersetzt wurde, super angenehm lesen lassen.

Was den Plot angeht, kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Meiner Ansicht nach ist es Carrie Firestone großartig gelungen, viele essentielle und brisante Themen unter einen Hut zu bekommen, ohne dass die Handlung an irgendeiner Stelle überladen wirkt oder der rote Faden der Story verloren geht.

Seine Stimme erheben, Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen aufzeigen, sich für Veränderungen einsetzen und dafür kämpfen, zusammenhalten – darum geht es hauptsächlich in dem Buch. Die Geschichte regt extrem zum Nachdenken an, sie gibt einem so viel mit und wird garantiert jedem Leser
in eine lange Zeit sehr gut im Gedächtnis bleiben. Ich hoffe sehr, dass viele Menschen – in erster Linie junge Menschen - „Girl Power“ lesen werden und sich von Molly und ihrem tatkräftigen Einsatz gegen die massiven unfairen Zustände an ihrer Schule inspirieren lassen, um selbst im eigenen Leben auf kleinere und größere Probleme aufmerksam zu machen und gegen sie anzugehen. Die offenherzige und entschlossene Molly kann man sich wahrlich nur zum Vorbild nehmen.

In „Girl Power“ steckt allerdings noch eine Menge mehr als die bereits genannten Themen. Die Geschichte befasst sich unter anderem auch mit Freundschaft, Familie und Liebe. Mit Teenagerproblemen, Mobbing, Nikotinsucht, Body Shaming und Feminismus. All das hat seinen Platz in diesem Buch gefunden und wird mit viel Humor, Leichtigkeit und Authentizität behandelt.
„Girl Power“ ist für mich so ein Werk, bei dem ich mir wünsche, dass es an vielen Schulen im Unterricht durchgenommen wird.

Dann noch ein paar Worte zu den Charakteren – diese dürfen schließlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben: Neben unserer Ich-Erzählerin Molly begegnen wir im Verlauf der Geschichte noch vielen weiteren bezaubernden Personen. Mollys Freundinnen, ihr Sandkastenfreund Will, ihre Eltern und ihr Bruder Danny (der definitiv kein guter Bruder ist), die Fingerspitze (niemand weiß, wie diese furchtbare Lehrerin wirklich heißt) – allesamt wurden sie sehr liebevoll und vollkommen glaubhaft ausgearbeitet. Also mir haben wirklich alle Figuren, egal ob sympathisch oder ziemlich ätzend, unheimlich gut gefallen.

Fazit: Carrie Firestone hat mit „Girls Power“ einen sehr wichtigen, inspirierenden und mutmachenden Roman geschrieben, welchen ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. „Girl Power“ ist ein starkes Buch voller Ehrlichkeit, Humor und Mädelspower. Die Geschichte ist witzig, warmherzig, vielfältig und authentisch und vermittelt viele tolle Werte und bedeutsame Botschaften. Ich habe mich beim Lesen sofort rundum wohl gefühlt und eine wunderbare Zeit mit Molly und Co. verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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