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Veröffentlicht am 21.11.2020

Spannend, märchenhaft, wunderbar magisch! Eine zauberhafte Fortsetzung!

Ein Hauch von Zauberei
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Mit „Eine Prise Magie“ hat mir Michelle Harrison im letzten Jahr ein wahres Lesehighlight beschert. Meine Freude war daher riesengroß als ich hörte, dass diesen Herbst endlich die deutsche Ausgabe der ...

Mit „Eine Prise Magie“ hat mir Michelle Harrison im letzten Jahr ein wahres Lesehighlight beschert. Meine Freude war daher riesengroß als ich hörte, dass diesen Herbst endlich die deutsche Ausgabe der Fortsetzung erscheinen wird. „Ein Hauch von Zauberei“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen. Auf mein Wiedersehen mit den drei Widdershins-Schwestern habe ich mich schon tierisch gefreut!

Betty, Fliss und Charlie Widdershins ist es gelungen den jahrhundertealten Familienfluch zu brechen, sodass sie die neblige Insel Krähenstein endlich verlassen können. Allerdings müssen sie vorher erst ihre Schankstube Wildschütz loswerden, die schon seit vielen Jahren im Besitz der Familie Widdershins liegt. Da sich der Wildschütz mittlerweile aber in einem ziemlich heruntergekommen Zustand befindet und die Lage sehr trostlos und einsam ist, hängt das „Zu verkaufen“ - Schild auch nach mehreren Monaten noch vor der Kneipe. Es will sich einfach kein Käufer finden lassen.
Seit dem letzten Abenteuer sind nun also schon viele Wochen vergangen. Wochen, in denen sich nichts Ungewöhnliches oder Aufregendes ereignet hat. Dies soll sich jedoch ändern, als eines Nachts plötzlich ein äußerst rätselhaftes Mädchen auftaucht, begleitet von einem Irrlicht. Wer ist dieses sonderbare Mädchen nur? Und warum wird sie verfolgt? Als Charlie entführt wird, setzen Betty und Fliss sofort alles daran sie zu retten. Um sie wiederzufinden, müssen sie zu einer geheimen Insel reisen, einer Insel, die man auf keiner Karte finden kann. Ein neues magisches Abenteuer beginnt...

Irgendwie ist mein Eindruck, dass diese Reihe hier bei uns Deutschland bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält. Finde ich unendlich schade. Und ich frage mich ja, warum. An der äußeren Gestaltung wird es doch wohl kaum liegen. Ich meine – wie wunderhübsch ist dieses Cover bitte? Schon beim ersten Band war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick und auch von dem Einband der Fortsetzung bin ganz hin und weg. Die Cover sind einfach der reinste Augenschmaus, ich liebe sie!
Sie versprechen auch wahrlich nicht zu viel – auch das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ist großartig und bezaubernd. Wie oben bereits erwähnt, war „Eine Prise Magie“ ein absolutes Highlight für mich und – um es kurz zu machen – auch mit dem Folgeband konnte mich Michelle Harrison von Anfang bis Ende hellauf begeistern. Ich finde diese Reihe richtig klasse und kann es wirklich nicht nachvollziehen, warum sie hier bei uns so unbekannt ist. Meinem Empfinden nach scheinen die Bücher ein echter Geheimtipp zu sein. Tja, dann hoffe ich jetzt mal sehr, dass ich euch die Abenteuer der drei Widdershins-Schwester mit dieser Rezension so richtig schön schmackhaft machen kann. :D

An alle, die Betty, Fliss und Charlie Widdershins noch nicht kennen (und das werden vermutlich recht viele von euch sein): Lest besser zuerst den ersten Band, ehe ihr in den zweiten eintaucht. In meinen Augen braucht man das Wissen aus dem Auftakt, um dem Geschehen in der Fortsetzung ohne Schwierigkeiten folgen zu können.

Obwohl es bei mir nun relativ genau Jahr her ist, dass ich Betty, Fliss und Charlie Widdershins auf ihrem ersten großen Abenteuer begleitet habe, habe ich mühelos in die Welt der drei Schwestern zurückgefunden. Ich habe zwar schon gemerkt, dass ich inzwischen wieder so einiges vergessen habe, aber da meine Erinnerungen dank kleiner Rückblenden im Nu wieder aufgefrischt waren, konnte ich das Buch in vollen Zügen genießen, ganz ohne Verständnisprobleme.

Bei mir trat das ein, was schon bei Band 1 der Fall gewesen war: Einmal begonnen mit dem Schmökern, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Handlung konnte mich sofort in ihren Bann ziehen und von dem tollen Schreibstil war ich auch dieses Mal auf Anhieb ganz hingerissen. Michelle Harrison besitzt eine melodisch schöne und sehr bildhafte Sprache, mit welcher sie uns Leserinnen immerzu die wunderbarsten Bilder in den Kopf zaubert und durchweg an die Seiten fesselt. Auch im Kreieren von schauerlichen Stimmungen ist die englische Autorin eine wahre Meisterin, sodass man nicht nur durchweg am mitfiebern ist und Kopfkino hat, sondern auch öfters wohlig am frösteln ist, da die Kulisse so herrlich geheimnisvoll und düster beschrieben wird.

Von dem Setting könnte ich euch abermals endlos etwas vorschwärmen. Ich liebe einfach diese fantasievolle Welt, die Michelle Harrison in ihrer Widdershins-Serie erschaffen hat. In ihr leben möchte ich allerdings definitiv nicht, da sie ziemlich finster und brutal ist. Über das Lesen aber habe ich die Insel Krähenstein und die weiteren Orte, an die uns Michelle Harrison in diesem Band mitnimmt, nur zu gerne aufgesucht. Von dieser dunklen Grundstimmung und dem märchenhaften Charme der Kulisse bin ich einfach total angetan. Sehr cool fand ich auch, dass es vorne im Buch wieder eine traumhafte Karte gibt, dank der man sich diese faszinierende Welt noch besser vorstellen kann.

Mit den Charakteren konnte mich Michelle Harrison ebenfalls wieder vollends überzeugen. Egal ob gut oder böse, ob alte Bekannte oder neue Gesichter – allesamt wurden sie erneut mit sehr viel Liebe ausgearbeitet und tragen mit ihren unterschiedlichen Eigenarten dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt. Da hätten wir zum Beispiel unsere drei Widdershins-Schwestern, bei denen ich echt nicht sagen könnte, welche ich von ihnen ich am liebsten mag. Die hübsche Fliss, die recht ungestüme Betty, die zuckersüße Charlie – die Schwestern sind einfach alle drei so sympathisch und einzigartig. Am besten unterhalten hat mich aber ganz klar wieder die kleine sechsjährige Charlie, die so eine hinreißend schlagfertige Art besitzt. In Betty konnte ich mich allerdings wieder am besten hineinversetzen. Da wir den größten Teil der Handlung abermals aus ihrer Sicht in der dritten Person erfahren, bekommen wir von ihrem Gefühls – und Gedankenleben den besten Einblick.

Über die weiteren einmaligen und teils recht schrulligen Figuren werde ich euch nun mal nichts erzählen. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was es mit dem mysteriösen Mädchen Willow auf sich hat oder warum ein Junge den ungewöhnlichen Namen Spit (auf Deutsch Spucke) trägt, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten möchte, ist die besondere Erzählweise des Buches. Wie bereits im Vorgänger, so gibt es auch in der Fortsetzung immer mal wieder Kapitel, die nicht von Betty erzählt werden. Dieses Mal handeln die Einschübe von der Legende dreier Brüder. Mir haben diese Wechsel erneut unheimlich gut gefallen, da sie diese wunderbar märchenhafte Atmosphäre des Buches nur noch verstärken.

Ich habe Betty und Co. nur zu gerne auf ihrem neuen gefahrvollen Abenteuer begleitet. Langeweile kam für mich beim Lesen wahrlich an keiner Stelle auf. „Ein Hauch von Zauberei“ erzählt eine ungeheuer mitreißende Geschichte über Magie, Tapferkeit, (Schwestern -) Zusammenhalt, Familie, Geschwisterliebe, Hoffnung, Piraterie und noch so manchem mehr. Die Story ist spannend, unterhaltsam, einfallsreich und warmherzig und steckt voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen. Es macht einfach nur wahnsinnig viel Spaß, dieses Buch zu lesen.

Enden tut auch dieser Band sehr abgeschlossen, obwohl es noch einen dritten Band geben wird. Beziehungsweise, es gibt ihn schon. Ich habe gestern auf Goodreads entdeckt, dass die englische Ausgabe vor kurzem erschienen ist. Da hoffe ich nun sehr, dass auch dieser Teil noch ins Deutsche übersetzen wird. Auf das nächste magische Abenteuer der drei Widdershins-Schwestern freue ich mich schon riesig!

Fazit: Eine zauberhafte Fortsetzung voller Fantasie, Magie und Abenteuer! Auf „Ein Hauch von Zauberei“ habe ich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mir hat auch der zweite Band ein wundervolles Lesevergnügen beschert. Ich finde diese Reihe einfach nur fantastisch und kann sie jedem, egal ob jungen Leser
innen ab etwa 12 Jahren oder deutlich älteren Bücherwürmern, wärmstens ans Herz legen. Wer gerne in märchenhafte Welten eintaucht, außergewöhnliche Figuren mag und gerne Geschichten liest, die erfrischend anders sind, der sollte unbedingt die Bekanntschaft mit den Widdershins machen! „Ein Hauch von Zauberei“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Eine zauberhaft winterliche Weihnachtsgeschichte!

Die wundersame Winterreise der Selma Larsson
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Da ich die Meja Meergrün-Reihe von Erik Ole Lindström wahnsinnig gerne mag und Weihnachtsgeschichten über alles liebe, stand für mich sofort fest, dass ich Selma Larsson unbedingt kennenlernen muss. Auf ...

Da ich die Meja Meergrün-Reihe von Erik Ole Lindström wahnsinnig gerne mag und Weihnachtsgeschichten über alles liebe, stand für mich sofort fest, dass ich Selma Larsson unbedingt kennenlernen muss. Auf ihre wundersame Winterreise war ich schon richtig gespannt!

Weihnachten steht vor der Tür. Eigentlich sollte Selma die Feiertage bei ihrem Vater und seiner neuen Familie verbringen, da die Mutter über Weihnachten im Altersheim arbeiten muss. Doch dann sagt Papa kurzfristig ab. Na super. Und jetzt? Da kommt Selma zum Glück die rettende Idee: Sie wird Weihnachten einfach bei ihrer Lieblingstante Maja verbringen! Als sie aber auf Majas Hof ankommt, ist von ihrer Tante nichts zu sehen. Komisch, wo ist sie denn nur? Auch am nächsten Morgen bleibt Maja verschwunden. Selma beginnt sich Sorgen zu machen. Hinzu kommt, dass sich ein schwerer Schneesturm ankündigt. Kurzerhand spannt Selma Pony Enno vor den Schlitten und zieht gemeinsam mit ihm und Majas zwei Hunden Luna und Kato los, um ihre Tante zu suchen. Eine aufregende Reise erwartet das tapfere Mädchen, die ihr viele außergewöhnliche Begegnungen und lauter Abenteuer bescheren wird. Ob sie ihre Tante wohl finden wird?

Als ich das Buch aufschlug und mit dem Lesen begann, wusste ich einfach schon nach wenigen Zeilen, dass mich Erik Ole Lindström auch mit seinem neuen Kinderroman von Anfang bis Ende verzaubern wird. Die pfiffige Selma habe ich sofort in mein Herz geschlossen und von der wunderschönen Erzählweise der Geschichte war ich ebenfalls auf Anhieb ganz hingerissen. Meine anfängliche Begeisterung ließ dann auch nicht nach, ganz im Gegenteil, sie nahm immer weiter zu, sodass ich insgesamt eine herrliche Zeit mit dem Buch verbracht habe. Also ja, ich lag mit meiner Vermutung goldrichtig: Mir hat „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“ unglaublich gut gefallen! Ich finde das Buch einfach nur zauberhaft und kann es jedem, egal ob Jung oder Alt, wärmstens ans Herz legen.

In meinen Augen ist Erik Ole Lindström mit „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“ eine zeitlos schöne Weihnachtsgeschichte geglückt, in welcher er uns Leserinnen auf eine abenteuerliche und unterhaltsame Reise voller Wunder, Schnee, Kälte und Herzenswärme mitnimmt. Die Erzählung enthält einen rundum gelungenen Mix aus Spannung, Witz und ernsthaften Themen. Sie lässt einen dank der anschaulichen Beschreibungen der winterlichen Kulisse immerzu wohlig frösteln, erwärmt einem zugleich aber auch so richtig das Herz, da sie voller liebevoller Momente steckt. Auch dieser besondere Weihnachtszauber kommt selbstverständlich nicht zu kurz, sodass das Buch wahrlich die perfekte Lektüre für die besinnliche Zeit ist.

Mir hat es ungeheuer viel Freude bereitet, unsere Hauptprotagonistin Selma auf ihrer erlebnisreichen Schlittentour durch das verschneite Schweden zu begleiten. Langeweile kam für mich, als erwachsene Leserin, definitiv an keiner Stelle auf und ich bin mir vollkommen sicher, dass auch die Zielgruppe von Selmas Abenteuern total begeistert sein und wie gebannt am Lauschen oder Selberlesen sein wird. Vom Verlag wird das Buch ab 6 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Fürs Vorlesen ist die Geschichte ideal geeignet und zum Selberlesen bietet sie sich meinem Empfinden nach für Kinder ab etwa 8 Jahren prima an. Die Schrift ist sehr groß, die Kapitel sind angenehm kurz, der Schreibstil ist leicht und mitreißend und es gibt viele Illustrationen, die den Textfluss auflockern.

Mit den Charakteren konnte mich Erik Ole Lindström ebenfalls komplett überzeugen. Allesamt wurden sie mit sehr viel Liebe ausgearbeitet und wirken stets absolut authentisch.
Besonders fest in mein Herz geschlossen habe ich natürlich unsere Hauptprotagonistin Selma, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Selma fand ich einfach nur klasse! Aufgeweckt, liebenswert, witzig, mutig und hilfsbereit – das ist Selma. Mit ihr hat Erik Ole Lindström eine tolle Buchheldin erschaffen, die man als Leser
innen einfach lieben muss.

Auch die weiteren Figuren, die man im Verlauf des Buches kennenlernen darf, muss man gernhaben. Na ja, okay, vielleicht nicht alle. Selmas Vater war mir, wenn ich ehrlich bin, ziemlich unsympathisch. Ich fand es ausgesprochen gemein von ihm, dass er seiner Tochter so kurz vor Weihnachten einfach absagt, weil er die Feiertage lieber mit seiner neuen Familie statt mit ihr verbringen möchte. Da konnte ich Selma echt nur zu gut verstehen, dass sie wütend, traurig und enttäuscht ist.
Bis auf Selmas Papa haben wir aber wirklich das große Vergnügen, nur liebenswürdigen Personen begegnen zu dürfen. Was das für Personen sind, werde ich hier allerdings nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Was ich euch aber unbedingt noch erzählen muss: Mir hat es richtig gut gefallen, dass Erik Ole Lindström zwei seiner Werke leicht miteinander verknüpft hat. „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“ ist quasi eine Art Fortsetzung zu „Die abenteuerliche Reise des Mats Holmberg“, allerdings ist es dennoch ein alleinstehendes Buch. Man muss den Mats-Band nicht kennen, um dem Geschehen in „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“ folgen zu können. Ich selbst zum Beispiel kenne Mats Erlebnisse noch nicht, ich kenne das Buch (leider) bisher nur vom Sehen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Lesefreude vielleicht ein kleines bisschen höher ist, wenn man zuerst Mats auf seinen Abenteuern begleitet und sich danach erst mit Selma in ihrem Ponyschlitten auf Reisen begibt. Aber wie gesagt, fürs Verständnis ist es nicht notwendig.

Kommen wir nun zu der wunderhübschen Innenaufmachung, die das Leseerlebnis erst so richtig perfekt macht.
Mir haben die zahlreichen Illustrationen von Sonja Bougaeva unheimlich gut gefallen. Egal ob die kleineren schwarz-weiß Zeichnungen oder die farbigen ganzseitigen (und wenigen doppelseitigen) Bilder – allesamt sind sie hinreißend schön und schaffen eine winterlich-weihnachtliche Stimmung.

Fazit: Eine wunderbare Winterreise voller Abenteuer und Warmherzigkeit! Mir hat Erik Ole Lindström mit seinem neuen Kinderbuch ein tolles Leseerlebnis beschert. „Die wundersame Winterreise der Selma Larsson“ erzählt von einer großartigen winterlichen Schlittenfahrt durch das verschneite Schweden, die Jung und Alt verzaubert und durchgehend zum Mitfiebern einlädt. Das Setting ist fantastisch, die Charaktere sind wundervoll und die stimmungsvollen Illustrationen von Sonja Bougaeva sind ebenfalls einfach nur bezaubernd. Ich kann jedem nur ans Herz legen, Selma auf ihrer aufregenden Schlittentour zu begleiten und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Eine ganz famose Abenteuergeschichte für Groß und Klein!

Ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer
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Da ich ein großer Fan von den Büchern von Katherine Rundell bin, war ich augenblicklich Feuer und Flamme, als ich hörte, dass diesen Herbst ein neues Buch von ihr im Carlsen Verlag erscheinen wird. Da ...

Da ich ein großer Fan von den Büchern von Katherine Rundell bin, war ich augenblicklich Feuer und Flamme, als ich hörte, dass diesen Herbst ein neues Buch von ihr im Carlsen Verlag erscheinen wird. Da stand für mich natürlich sofort fest, dass ich es unbedingt bei mir einziehen lassen muss. Auf „Ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer“ war ich schon super gespannt!

Vitas Großvater war einst ein wohlhabender Mann gewesen. Von seinem Reichtum ist mittlerweile aber nichts mehr übrig. Als Vita gemeinsam mit ihrer Mutter nach New York reist, um ihren Grandpa zu besuchen und zum ersten Mal das Apartmentgebäude erblickt, in welchem er inzwischen wohnt, kann sie es zunächst gar nicht glauben, dass ihr Großvater tatsächlich in diesem wenig schicken Haus leben soll. Früher besaß er ein großes Anwesen, ein wahres Schloss. Es befand sich nur nicht mehr im besten Zustand, daher beschloss der Großvater, es zu verkaufen. Leider wurde er dabei nur übelst betrogen und zwar von niemand anderem als dem berüchtigten Gauner Victor Sorrotore. Als Vita davon erfährt, schwört sie sofort Rache. Sie will Hudson Castle oder zumindest den Smaragd des Großvaters, der sich in der Burg befindet, unbedingt zurückholen. Wie aber soll sie alleine über die hoher Mauer kommen? Dank ihres linken Beins zählt Klettern wahrhaft nicht zu ihren Stärken. Vita braucht unbedingt ein Team, damit ihr Vorhaben gelingen kann. Sie wird schließlich fündig: Gemeinsam mit dem Tierbändiger Arkadi, dem Trapezkünstler Samuel und der Taschendiebin Silk versucht Vita dem schmierigen Schwindler Sorrotore das Handwerk zu legen. Ob ihnen das wohl gelingen wird?

„Ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer“ - ist das nicht mal ein origineller Titel? Wären die Werke aus der Feder von Katherine Rundell inzwischen nicht eh ein absolutes Muss für mich, hätte ich mir das Buch ganz bestimmt aufgrund des genialen Titels zugelegt. Cover und Klappentext sprachen mich allerdings auch sofort an, sodass ich wirklich extrem neugierig auf die Geschichte wurde. Bei dem Buch war ich mir echt sehr, sehr sicher, dass es mir ein wunderschönes Leseerlebnis bescheren wird. Und tja, was soll ich sagen: Ich lag damit vollkommen richtig. :D

Mir hat der neue Kinderroman von Katherine Rundell unglaublich gut gefallen! In meinen Augen ist der englischen Autorin mit „Ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer“ eine fantastische Abenteuergeschichte ab 11 Jahren geglückt, die Groß und Klein durchweg mitreißt, bestens unterhält, überrascht, bewegt, stellenweise auch mal nachdenklich stimmt und einfach nur ungeheuer viel Spaß macht. Für mich persönlich ist dieser Titel Katherine Rundells bisher bestes Buch. Ich habe eine zauberhafte Zeit damit verbracht und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet.

Wer die Bücher von Katherine Rundell ein bisschen näher kennt, wird wissen, dass sie uns in ihren Erzählungen schon an die verschiedensten Orte mitgenommen hat. Paris, Simbabwe, der wilde Amazonas-Dschungel...In „Ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer“ entführt sie uns nun in die Metropole New York, genauer gesagt in das New York City der 1920er Jahre. Sofern ich nichts überlesen habe, wird im Buch gar nicht erwähnt, zu welcher Zeit die Geschichte spielt und auch der deutsche Klappentext gibt darüber keine Auskunft. Da mir beim Lesen aber sofort aufgefallen ist, dass sich die Story ganz bestimmt nicht in unserer Epoche zuträgt, habe ich mal die englischsprachige Ausgabe gegoogelt und tada, diese verrät tatsächlich, dass uns Katherine Rundell in die goldenen zwanziger Jahre mitnimmt, was mir wahnsinnig gut gefallen gut. Die Geschichte verströmt so ein gewisses altmodisches Flair und gewinnt dadurch so etwas herrlich Zeitloses.
Mit dem Setting konnte das Buch definitiv komplett bei mir punkten. Das vergangene New York wird sehr anschaulich, authentisch und stimmungsvoll beschrieben, sodass man sich alles bildhaft vorstellen kann und durchweg von einer ganz besonderen Atmosphäre verzaubert wird.

Auch mit den Charakteren konnte mich Katherine Rundell vollends überzeugen, allen voran mit unserer gehandicapten Hauptprotagonistin Vita, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren. Vita fand ich einfach nur klasse! Sie ist liebenswert, mutig und gewitzt und besitzt so eine schön dickköpfige und toughe Art. Vita lässt sich wahrlich nicht unterkriegen und führt uns fabelhaft vor Augen, dass man niemals aufgeben darf, ganz egal, wie aussichtslos oder unsinnig eine Situation auch zunächst erscheinen mag. Mit Vita hat die Autorin eine großartige Buchheldin erschaffen, vor deren Stärke, Tapferkeit und Entschlossenheit man nur den Hut ziehen kann.

Die Nebenfiguren – egal gut oder böse - wurden ebenfalls hervorragend ausgearbeitet. Da hätten wir zum Beispiel Vitas etwas schrulligen, aber herzensguten Großvater, der seine Enkelin immer liebevoll „Satansbraten“ nennt.
Dann wären da noch die beiden Zirkusjungen Arkadi und Samuel sowie die junge Taschendiebin Silk, von denen ich ebenfalls einfach nur begeistert bin. Ich könnte da jetzt auch gar nicht sagen, wen von den dreien ich am liebsten mochte. Sie sind einfach alle drei so sympathisch und einzigartig und besitzen ganz erstaunliche Fähigkeiten.
Vita, Arkadi, Samuel und Silk werden sehr schnell richtig gute Freunde werden und gemeinsam mit diesem äußerst pfiffigen Quartett dürfen wir Leser*innen ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer erleben, welches mir auf jeden Fall in allerbester Erinnerung bleiben wird.

Was genau den vier Freunden alles Aufregendes widerfahren wird, werde ich hier natürlich nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Auch über den Ausgang ihrer waghalsigen und gefahrvollen Mission werde ich selbstverständlich schweigen. Stellt euch auf jeden Fall darauf ein, dass ihr das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchtet, da ihr immerzu am mitfiebern und mitbibbern seid. Die Geschichte steckt voller Überraschungen, unerwarteter Wendungen und witziger Szenen und auch herzerwärmende Momente und wichtige Werte sind ein großer Bestandteil der Handlung. Es ist einfach das reinste Vergnügen, dieses Buch zu lesen.

Fazit: Ein wunderbarer Abenteuerschmöker für Jung und Alt! Auf den neuen Kinderroman von Katherine Rundell habe ich eindeutig zurecht so sehr gefreut – ich bin total begeistert von dem Buch. „Ein unvorstellbar unsinniges Abenteuer“ erzählt eine zeitlos schöne Geschichte über Freundschaft, Gerechtigkeit, Mut und Zusammenhalt. Das Buch ist spannend, amüsant, fantasievoll, nachdenklich und warmherzig – alles zugleich. Es lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen und vermittelt so einige tolle Botschaften. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, Vita und ihre außergewöhnlichen Freunde auf ihrem Kampf gegen die Ungerechtigkeit zu begleiten. Ich kann das Buch jedem nur ans Herz legen und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein großes Muss für alle Eiskönigin-Fans!

Disney: Das große goldene Buch der Eiskönigin
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Ich liebe Disney, ich liebe die prächtigen Disney-Sammelbände mit diesem fantastischen goldenen Buchschnitt und ich mag die Eiskönigin unheimlich gerne. „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ musste ich ...

Ich liebe Disney, ich liebe die prächtigen Disney-Sammelbände mit diesem fantastischen goldenen Buchschnitt und ich mag die Eiskönigin unheimlich gerne. „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ musste ich daher natürlich unbedingt haben. Auf das Buch habe ich mich schon wahnsinnig gefreut!

Als mein Exemplar bei mir eintraf, musste ich erst einmal ganz ausgiebig das traumhafte Cover bestaunen. Schon auf den Bildern im Internet sieht es großartig aus, aber in natura macht es noch mal eine ganze Ecke mehr her. Die goldenen Verzierungen schimmern so herrlich und dieser famose Goldschnitt schaut ebenfalls einfach nur umwerfend aus.

Die äußere Gestaltung ist dem Carlsen Verlag mal wieder vortrefflich gelungen. Das Buch ist ein echter Hingucker. Allerdings ist es ein sehr schwerer Hingucker. Vom Inhalt per bietet sich das Buch ideal zum Vorlesen an, aber von der Handhabe her ist es nicht perfekt geeignet, da es echt ordentlich was wiegt. Hinsichtlich des Gewichts werde ich aber keinen Stern abziehen. Ich wollte es nur mal erwähnt haben.
Ich bin insgesamt echt begeistert von dem Buch und habe zauberhafte Lesestunden damit verbracht, allerdings hat es mir für die volle Sternenzahl letztendlich dann leider doch nicht gereicht.
Zum einen muss ich sagen, dass ich mir von der Innenaufmachung deutlich mehr erhofft habe. Es gibt es zwar sehr viele farbige und größtenteils auch sehr hübsche Bilder, nur leider sind diese ziemlich klein.

Zudem hat mir die Anordnung der Illustrationen irgendwie auch nicht so zugesagt. Da fand ich die Innengestaltung in „Das große goldene Buch der Disney-Geschichten“ beispielsweise um einiges gelungener.

Mein anderer – kleinerer – negativer Kritikpunkt bezieht sich auf die Reihenfolge der Geschichten. Die zeitliche Gliederung habe ich manchmal als etwas unlogisch empfunden, was ich ein bisschen schade fand, was mich beim Lesen allerdings nicht groß gestört hat. Die Erzählungen haben mir dennoch total viel Spaß gemacht. Vor allem die Erzählweise ist mir sehr positiv aufgefallen.
In „Das große goldene Buch der Disney-Geschichten“ hatte ich ja sehr bemängelt, dass sich die Sätze teilweise ziemlich lieblos aneinander reihen, sodass sich die Texte oft nicht sehr schön lesen lassen. Das sieht bei dem Eiskönigin-Sammelband glücklicherweise anders aus. Als ich mit dem Schmökern begann, habe ich sofort gemerkt, dass sich bei der Eiskönigin mit dem Schreibstil deutlich mehr Mühe gegeben wurde. Die Chronologie der Geschichten und die Gestaltung mögen nun nicht so der Hit sein, aber die Texte sind wirklich wundervoll geschrieben und lassen sich sehr angenehm flüssig (vor -) lesen.

Bezüglich der Inhalte der Geschichten muss ich nun gestehen, dass die meisten neu für mich waren. Ich kenne, Schande über mein Haupt, bisher tatsächlich nur den ersten Eiskönigin-Film. Den zweiten Teil und die ganzen Kurzfilme habe ich leider, leider noch nicht gesehen. Ich weiß, das geht echt gar nicht für einen Disney-Fan. Ich habe mir daher nun fest vorgenommen, „Die Eiskönigin 2“ und die kleinen Nebenfilme demnächst endlich mal zu gucken. Dank des Sammelbands habe ich jetzt so richtig Lust auf die Eiskönigin bekommen. :D
Der Sammelband enthält also die ersten beiden Eiskönigin-Filme plus viele weitere kleine Abenteuer mit Elsa, Anna, Schneemann Olaf und Co, die zum Teil schon als Minifilme zu sehen waren. Da ich, wie gesagt, nur „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ kenne, kann ich nun leider nicht genau sagen, wie es inhaltlich um die Qualität der Erzählungen steht, da ich keine Vergleiche zu den anderen Filmen ziehen kann. Den Anfang jedenfalls, der „Die Eiskönigin 1“ gewidmet ist, fand ich sehr gelungen als geschriebene Geschichte umgesetzt.

Zum Vorlesen kann ich das Buch ganz besonders empfehlen. Da die Kapitel sehr kurz sind – sie umfassen meist nur zwei Seiten – eignen sich die Geschichten prima als Gute-Nacht-Geschichten. Vonseiten des Verlags wird der Sammelband ab 4 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Kinder ab diesem Alter sollten dem Geschehen der Erzählungen meinem Empfinden nach mühelos folgen können. Deutlich älteren Leser*innen kann ich das Buch aber natürlich auch nur wärmstens empfehlen. „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ ist ein wunderbarer Geschichtenschatz für Jung und Alt und für Eiskönigin - und Disney-Liebhaber ist er selbstverständlich ein absolutes Must-Have.

Fazit: Ein bezauberndes Buch, das die Herzen aller Eiskönigin-Fans höher schlagen lässt! Mir hat der Eiskönigin-Sammelband ein tolles Leseerlebnis beschert. Von der Innengestaltung bin ich zwar etwas enttäuscht und die Anordnung der Geschichten fand ich teilweise ein bisschen wirr, aber abgesehen davon bin ich einfach nur verzaubert von dem Buch. Vor allem von dem Erzählstil bin ich begeistert. Die Geschichten lassen sich richtig schön (vor -) lesen und bescheren Groß und Klein ein tolles (Vor -) Leseerlebnis. Ich kann „Das große goldene Buch der Eiskönigin“ sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Ein wunderschöner Abschlussband einer grandiosen Trilogie!

Die Magie von Winterhaus
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Da mir die ersten beiden Bände der Winterhaus-Trilogie unbeschreiblich gut gefallen haben, habe ich mich auf das Finale tierisch gefreut. Auch bei diesem Band war es sofort um mich geschehen, als ich das ...

Da mir die ersten beiden Bände der Winterhaus-Trilogie unbeschreiblich gut gefallen haben, habe ich mich auf das Finale tierisch gefreut. Auch bei diesem Band war es sofort um mich geschehen, als ich das Cover das erste Mal sah. Sieht es nicht umwerfend aus? Also ich liebe es! Ich feiere die Cover aller drei Bände einfach so richtig. Unter den Schutzumschlägen verbergen sich übrigens auch wahre Hingucker.
Die äußere Gestaltung von Band 3 konnte mich also schon mal vollkommen verzaubern. Ich war nun sehr gespannt, ob mich auch das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, genauso begeistern wird.

Ostern steht vor der Tür und obwohl es mittlerweile Frühling ist, herrschen draußen immer noch frostige Temperaturen. Während es noch kräftig schneit, fiebert Elizabeth dem Wiedersehen mit ihrem besten Freund Freddy ungeduldig entgegen. Er wird zusammen mit seinen Eltern die Osterferien im Hotel Winterhaus verbringen – Elizabeths neues Zuhause. Ein Zuhause voller Geheimnisse und Magie. Bereits vor Freddys Ankunft ereignen sich seltsame Dinge und auch während seines Aufenthalts hören die unerklärlichen Vorkommnisse nicht auf. Die Erde bebt immer wieder, einige Hotelgäste verhalten sich äußerst merkwürdig...Elizabeth wird das Gefühl einfach nicht los, dass an Ostern etwas passieren wird. Irgendetwas, das mit Gracella zusammenhängt. Aber kann das wirklich sein? Gracella ist doch schließlich verschwunden. Oder vielleicht doch nicht?
Elizabeth glaubt immer mehr daran, dass Gracella versucht zurückzukehren wird. Dies muss unbedingt verhindert werden! Gemeinsam mit Freddy beginnt sie zu ermitteln...

Da es bei mir nun schon wieder über ein Jahr ist, dass ich den zweiten Band gelesen habe, hatte ich zu Beginn ganz leichte Startschwierigkeiten, muss ich gestehen. Bei der Winterhaus-Serie sollte man auf jeden Fall die chronologische Reihenfolge der Bände einhalten, da sie sehr aufeinander aufbauen! Um dem Geschehen im dritten Teil mühelos folgen zu können, braucht man meiner Ansicht nach das Vorwissen aus den beiden Vorgängern.
Meine Einstiegsprobleme waren glücklicherweise im Nu überwunden. Nachdem ich einmal komplett in die besondere Winterhaus-Welt zurückgefunden hatte, gab es kein Halten mehr für mich und ich wollte nur noch eines tun: Lesen! Da ich das Buch dann auch tatsächlich kaum mehr aus der Hand gelegt habe, habe ich es richtiggehend verschlungen und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Echt schade, dass dies der letzte Band ist. Ich würde so, so gerne noch weitere Abenteuer im einmaligen Hotel Winterhaus erleben. Ich finde diese Reihe einfach nur großartig. Auch das Finale konnte mich Anfang bis Ende verzücken und begeistern.

Ben Guterson ist mit „Die Magie von Winterhaus“ in meinen Augen ein rundum gelungener Abschlussband geglückt, der wie die zwei vorherigen Bände eine packende Geschichte voller Mysterien und Magie erzählt und von Beginn an eine fantastische Stimmung verströmt. Die Atmosphäre in dieser Trilogie zählt ganz klar zu meinen Highlights. Sie ist so wunderbar magisch und rätselhaft und so schön winterlich. Ihr könnt mir glauben: Die Einbände und auch der Titel versprechen definitiv nicht zu viel – die Winterhaus-Trilogie ist die perfekte Lektüre für die kalte Jahreszeit! Der dritte Teil spielt zwar an Ostern, aber da nach wie vor Schnee liegt und es eisig kalt draußen ist, beschert uns auch dieser Band ein richtig tolles Winter-Feeling.

Von der Kulisse könnte ich euch mal wieder endlos etwas vorschwärmen. Die Schauplätze im herrschaftlichen Hotel Winterhaus werden erneut grandios beschrieben, sag ich euch. Ich wäre beim Lesen abermals nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um mir diesen beeindruckenden Ort selbst mal anzuschauen. Vor allem in der riesigen Bibliothek würde ich nur zu gerne mal ausgiebig stöbern. Hach, ich liebe einfach dieses außergewöhnliche Hotel, das so etwas herrlich Rätselhaftes, zugleich aber auch sehr Heimeliges versprüht.

Diesen wundersamen Ort darf unsere Protagonistin Elizabeth inzwischen ihr Zuhause nennen, worum sie ihr bester Freund Freddy sehr beneidet. Auf Freddy müssen wir aber zum Glück auch dieses Mal nicht lange verzichten. Zusammen mit seinen Eltern wird er die Osterferien in Winterhaus verbringen, sodass wir Leser*innen auch in Band 3 gemeinsam mit ihm und Elizabeth lauter knifflige Botschaften knacken, mysteriöse Fährten nachgehen und in den Genuss von unterhaltsamen Wortspielereien kommen werden. Liebhaber von Codes und Sprachspielen werden wieder ganz auf ihre Kosten kommen, so viel kann ich euch ja schon mal verraten.

Elizabeth und Freddy habe ich schon längst unheimlich liebgewonnen. Allerdings muss ich sagen, dass ich Elizabeths Verhalten dieses Mal nicht immer gänzlich nachvollziehen konnte. Vor allem bei einer bestimmten Szene, die mit dem riesigen Puzzle in der Hotellobby zusammenhängt, habe ich irgendwie nicht verstanden, warum Elizabeth so gehandelt hat. Wirklich gestört hat es mich aber nicht beim Lesen. Ich mochte unsere Buchheldin, aus deren Sicht wir erneut alles in der dritten Person erfahren, erneut super gerne und haben sie für ihre Scharfsinnigkeit abermals richtig bewundert.
Vor Freddys Schlauheit kann man wahrlich ebenfalls nur den Hut ziehen. Dass er auch in diesem Band wieder mit von der Partie ist, hat mich wahnsinnig gefreut. Ihn habe ich ganz besonders fest in mein Herz geschlossen.

Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls wieder ausgesprochen gut gefallen. Wir dürfen auf lauter bekannte Gesichter treffen wie Elizabeths liebenswerter Großvater Norbridge, der der Besitzer von Winterhaus ist; die sympathische Bibliothekarin Leona oder die zwei schrulligen Herren Mr. Rajput und Mr. Wellington, die beide nach wie vor mit Feuereifer dabei sind, das Riesenpuzzle im Hotelfoyer fertigzustellen.
Natürlich werden auch ein paar neue Figuren eingeführt. So dürfen wir zum Beispiel die Eltern von Freddy kennenlernen.
Ich fand wirklich alle Charaktere wieder absolut bezaubernd. Manche sind so hinreißend verschroben, manche so schön suspekt und allesamt tragen dazu bei, dass man unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringt.

Bezüglich der Handlung möchte ich eigentlich gar nicht mehr so viel sagen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchtet, da ihr so gefesselt von den Geschehnissen seid und endlich Antworten auf die ganzen Unklarheiten haben möchtet. Ich persönlich habe die Story insgesamt zwar als recht ruhig empfunden, aber durchweg am mitfiebern war ich dennoch und auch ins Schmunzeln bin ich des öfteren geraten.

Das herzerwärmende Ende konnte mich ebenfalls völlig überzeugen. Es schließt die Trilogie fabelhaft ab und hat mich das Buch glücklich und wehmütig zugleich zuklappen lassen. Ich werde Winterhaus und die Charaktere zweifellos sehr vermissen.

Eine letzte Sache noch, ehe ich zu meinem Fazit komme: Die faszinierenden schwarz-weiß Illustrationen von Chloe Bristol dürfen selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben. Mir haben ihre zahlreichen Bilder abermals unglaublich gut gefallen. Ich stehe einfach total auf den besonderen Zeichenstil von Chloe Bristol. Er hat etwas leicht Skurriles, finde ich, und irgendwie auch etwas Unheimliches und passt vortrefflich zu den Winterhaus-Geschichten. Ob die Vignetten an den Kapitelanfängen, die kleineren Bilder, die ganz – oder die doppelseitigen Illustrationen – ich bin von allen Zeichnungen einfach nur mal wieder hellauf begeistert.

Fazit: Ein ganz famoser Abschlussband voller Rätsel, Wortspiele und Magie! Ben Guterson hat mit „Die Magie von Winterhaus“ ein wundervolles Finale aufs Papier gebracht, welches Jung und Alt einen zeitlos schönen Lesegenuss beschert und die Winterhaus-Trilogie würdig abschließt. Mir hat das Buch ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert. Auch Band 3 erzählt eine tolle Geschichte über Freundschaft, Familie und Geheimnisse und lässt an keiner Stelle Langeweile aufkommen. Ein traumhaftes Setting, eine winterliche und gemütliche Atmosphäre, charmante Figuren, viele Buchstabenspiele, zahlreiche stimmungsvolle Illustrationen – klingt gut? Nun, das ist es auch! Die Winterhaus-Trilogie ist wahrlich etwas ganz Besonderes – ich werde sie auf jeden Fall in sehr guter Erinnerung behalten. Der dritte Band erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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