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Veröffentlicht am 26.07.2020

Ein richtig toller Auftakt mit Sogwirkung!

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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Dystopie und Fantasy – zwei Genre, bei denen ich in der letzten Zeit gemerkt habe, dass sie mich einfach nicht mehr so begeistern können wie früher. Ausnahmebücher gibt es aber natürlich. Ab und an greife ...

Dystopie und Fantasy – zwei Genre, bei denen ich in der letzten Zeit gemerkt habe, dass sie mich einfach nicht mehr so begeistern können wie früher. Ausnahmebücher gibt es aber natürlich. Ab und an greife ich dann doch mal zu einem ziemlich geilen Dystopie- oder Fantasyroman, der mich so richtig packen und umhauen kann. Von „Elbendunkel“ habe ich mir genau das erhofft. Als ich das erste Mal von dem Buch hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und von dem wunderhübschen Cover war ich auf den ersten Blick ganz hin und weg. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den Auftakt von Rena Fischers neuer Reihe möchte ich unbedingt lesen!

San Francisco, im Jahr 2044: Nachdem die Licht- und Dunkelelben aus ihrer Welt flüchten mussten, leben sie unter uns Menschen auf der Erde. Aus Angst und Unsicherheit hat die Menschheit strenge Regeln und Gesetze erstellt, an die sich die Elben zu halten haben. Die Auflagen wurden mit der Zeit immer mehr verschärft, sodass die Elben ein Leben in ständiger Unterdrückung führen. 
Luz, die die Tochter des Chef der Elbensicherheitsbehörde ist, wächst behütet und abgeschirmt von der brutalen Welt auf. Mit ihrem unbeschwerten Leben soll es allerdings schlagartig vorbei sein, als sie ihr erstes Date hat. Sie trifft sich heimlich mit ihrem Schwarm Niall, der sie in das Elben-Ghetto mitnimmt. Sie landen in einem Club, in dem Luz völlig fasziniert den Poetry-Slam-Künsten des Dunkelelben Darel lauscht. Als das Lokal Schauplatz einer Razzia wird, organisiert von Luz' Vater, ist es mit der Vorstellung nur jäh vorbei. Luz landet auf dem Revier und wird kurz darauf mit einer Offenbarung konfrontiert, die ihre Welt vollkommen aus den Fugen geraten lässt. Mit Darel an ihrer Seite flieht Luz vor ihrem Vater. Sehr schnell wird jedoch deutlich, dass ihr Helfer ganz eigene Absichten verfolgt...

Dies war mein erstes Werk von Rena Fischer und es wird zweifellos nicht mein letztes gewesen. Mir hat das, was mich in „Elbendunkel“ erwartet hat, unheimlich gut gefallen! Hätte ich nicht mal wieder mehrere Bücher parallel gelesen, hätte ich das Buch ganz bestimmt quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Die Geschichte übt von Beginn an eine enorme Sogwirkung auf einen aus, welcher man sich kaum mehr entziehen kann. Bei mir ist es wirklich allein dem Zeitmangel und meinem derzeitigen Stand als Parallelleser zuzuschreiben, dass ich insgesamt dann doch etwas länger an dem Buch saß. An der Handlung lag es definitiv nicht. Der Auftakt von Rena Fischers neuer Dilogie ist vollgespickt mit jeder Menge Action, Spannung und unvorhersehbaren Wendungen und auch an Intrigen, Lügen, Enthüllungen und Geheimnissen mangelt es wahrhaftig nicht. Die Story wird wahnsinnig rasant und mitreißend erzählt und da zudem der Schreibstil von Rena Fischer einfach nur allererste Sahne ist und die Kapitel angenehm kurz sind, kommt ein erstklassiger Lesefluss zustande. Für mich zumindest hat sich das Buch hervorragend lesen lassen.

Womit Rena Fischer vollends bei mir punkten konnte, sind die ständigen Perspektivwechsel. Ich stehe einfach total auf Sichtwechsel in Büchern. In „Elbendunkel“ schlüpfen insgesamt drei Figuren in die Rollen der personalen Erzähler: Luz (die sich später Ash nennen wird), Niall und Darel. Mir persönlich haben die Kapitel aus Luz' Blickwinkel am besten gefallen. Sie mochte von den dreien eindeutig am liebsten. Niall ist mir leider ein wenig zu blass geblieben und Darel war mir zu sehr der Klischee-Bad Boy. Luz' bzw. Ahs Entwicklung von behütetes Mädchen zur Kämpferin kam vielleicht ein bisschen zu schnell und plötzlich, aber groß gestört hat mich dieser Punkt nicht. Ich fand Luz/Ash einfach nur große Klasse!

Neben unseren drei Protagonisten begegnen wir im Verlauf des Buches so einigen weiteren, äußerst interessanten Charakteren und egal ob Mensch oder Elbe – in meinen Augen wurden allesamt fabelhaft ausgearbeitet. Ich muss nur gestehen, dass ich manchmal so meine Schwierigkeiten mit den Namen hatte. Ich bin einfach so jemand, der bei zahlreichen Figuren schnell mal durcheinander kommt, vor allem, wenn sie Fantasynamen tragen. Mich hat es daher riesig gefreut, dass es hinten im Buch ein ganz famoses Glossar gibt, in welchem die wichtigsten Personen sowie Fachbegriffe aufgelistet und erläutert werden. Ich habe das Figuren- und Sachverzeichnis als außrordentlich hilfreich empfunden, da die Story schon etwas anspruchsvoller ist und ein ziemliches Mitdenken und viel Konzentration verlangt. Rena Fischer hat in ihrer neuen Reihe fraglos eine beeindruckende und echt geniale Welt erschaffen, aber eben auch eine sehr komplexe.

Mit dem Setting konnte mich Rena Fischer restlos begeistern. Ich liebe Kalifornien als Schauplatz in Büchern, allen voran die Metropole San Francisco. Egal ob ein historisches San Francisco, ein gegenwärtiges oder ein futuristisches – San Francisco geht für mich einfach immer. Das San Francisco, in das uns Rena Fischer entführt, fand ich unsagbar faszinierend und aufregend. Das gesellschaftskritische und brutale System, das Rena Fischer konzipiert hat, ist einfach nur brillant. Die Hierarchie zwischen Elben und Menschen, ihre Machtkämpfe und Auseinandersetzungen, die hohe Diskriminierung und Ungerechtigkeit – alles ist so fantastisch durchdacht und wird verdammt cool (und grausam) beschrieben.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die Elben dargestellt werden. Bei Elben werden wohl die meisten zuerst an „Der Herr der Ringe“ denken müssen. Dass wir es in Rena Fischers Roman allerdings nicht mit Elben à la J. R. R. Tolkien zu tun bekommen, könnt ihr euch sicherlich denken. ;)
Wie Rena Fischer die Elben modernisiert hat, ist echt spitze. Ich jedenfalls bin von dieser Idee und deren Umsetzung hellauf begeistert.

Was mir ebenfalls ausgesprochen hat gefallen, ist, dass die Liebesgeschichte nicht im Vordergrund der Handlung steht. Romantikliebhaber werden beim ersten Band von „Elbendunkel“ also eher nicht so auf ihre Kosten kommen, dafür aber Fans von hochspannenden und actionreichen Geschichten sowie Dystopie- und Fantasyvernarrte.

Das Ende des Buches ist recht offen, allerdings verschont uns Rena Fischer zum Glück mit einem fiesen Cliffhanger. Sofort weiterlesen, weil man so gespannt ist wie es wohl weitergehen wird, möchte man am liebsten aber natürlich dennoch. Ich jedenfalls freue mich schon sehr auf den zweiten Band und fiebere dessen Erscheinen schon jetzt ganz ungeduldig entgegen.

Fazit: Ein unglaublich packender Auftakt, der große Lust auf mehr macht! Rena Fischer hat mit dem ersten Band ihrer Elbendunkel-Dilogie in meinen Augen einen richtig tollen Auftakt aufs Papier gezaubert, mit welchem sie mir ein großartiges Leseerlebnis beschert hat. Die Story steckt voller überraschender Wendungen und ist so herrlich spannend, düster und perfekt gedacht, das Setting ist grandios, der Schreibstil ist top, die Charaktere wurden prima ausgearbeitet und auch der Mix aus Fantasy, Dystopie und Jugendbuch ist wunderbar gelungen. Ich kann „Elbendunkel - Kein Weg zurück“ absolut empfehlen und vergeb 4,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Eine super mitreißende und lustige Krimigeschichte für Groß und Klein!

Die Tierpolizei 1. Kommissare mit Fell und Feder
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Ich liebe die Emmi und Einschwein – Reihe, daher war ich sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass diesen Sommer der Auftakt einer neuen Kinderbuchserie von Anna Böhm erscheinen wird. Auf den ersten ...

Ich liebe die Emmi und Einschwein – Reihe, daher war ich sofort Feuer und Flamme, als ich hörte, dass diesen Sommer der Auftakt einer neuen Kinderbuchserie von Anna Böhm erscheinen wird. Auf den ersten aufregenden Fall der Tierpolizei war ich schon mega gespannt!

Die Katzenbärin Flopson und der Streifentenrek Tjalle sind die besten Freunde und führen gemeinsam ein sehr ruhiges und sicheres Leben in ihrem Käfig bei der alten Frau Huppenschuh. Eines Morgens aber, als Flopson erwacht, muss sie zu ihrem Schrecken feststellen, dass Tjalle spurlos verschwunden ist! Flopson, die ein großer Krimifan ist, wittert sofort einen kniffligen Fall. Für sie steht sofort fest, dass sie ihren Freund wiederfinden muss und wagt sich daher nach draußen in die große gefährliche Stadt. Sehr schnell merkt Flopson, dass Hilfsbereitschaft für die Stadttiere ein Fremdwort ist. Jeder denkt hier nur an sich. Zum Glück wird die Katzenbärin schließlich doch noch auf Tiere treffen, die bereit sind ihr bei ihrer Spurensuche zu helfen. Fridolin, das Zwergpony, Meili, die Blaumeise, Jack, der Teddyhamster und Flopson – zu viert ergeben sie die Tierpolizei! Ob es ihnen gemeinsam wohl gelingen wird, den mysteriösen Fall zu lösen und Tjalle zu retten?

Sieht das Cover nicht toll aus? Also ich finde es genial. Die Zeichnungen der Tiere sehen so herzallerliebst aus und die originelle Gestaltung des Titels mit diesem rot-weißen Absperrband gefällt mir ebenfalls unheimlich gut. Und dieser famose Buchschnitt erst! In meinen Augen ist das Buch ein richtiger Hingucker. Die Gestaltung verspricht auch definitiv nicht zu viel: Das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ist ebenfalls einfach nur bezaubernd. Mir jedenfalls hat der erste spannende Kriminalfall der Tierpolizei ein wunderschönes Leseerlebnis beschert.

Wer die Emmi und Einschwein-Bücher kennt, der wird wissen, dass Anna Böhm ein absolutes Händchen dafür hat, unglaublich liebenswerte und außergewöhnliche Figuren zu erschaffen. So treffen wir natürlich auch in ihrer neuen Buchreihe auf lauter einzigartige Charaktere. Da hätten wir zum Beispiel die mutige Katzenbärin Flopson, das verträumte und ziemlich winzige Zwergpony Fridolin, die aufgeweckte Blaumeise Meili und den äußerst übellaunigen Teddyhamster Jack. Die vier Tiere könnten unterschiedlicher wohl nicht sein, ergänzen sich aber perfekt mit ihren Eigenschaften und ergeben zusammen die wohl coolste tierische Polizei aller Zeiten.
Mein persönlicher Star war ganz klar Supermuffel Jack. Über seine grummelige Art habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert. Jack ist wahrlich so ein richtiger Brummbär, allerdings wird sich noch zeigen, dass sogar in diesem großen Miesepeter ein sehr gutmütiges Herz schlägt.

Die drei anderen tierischen Kommissare und die weiteren Charaktere haben mir selbstverständlich auch immerzu Gründe zum Schmunzeln geliefert. Einfach nur herrlich, sag ich euch, auf was für grandiose und ulkige Gestalten wir im Verlauf des Buches treffen. Wer ganz klar ebenfalls zu meinen Lieblingen gehörte, sind die zwei miesesten und fiesesten Typen der Stadt. Sympathisch sind die beiden zwar nicht, sie sind schließlich mies und fies, aber bestens unterhalten hat mich dieses schräge Duo dennoch, grins.

Mit den Figuren konnte mich Anna Böhm wirklich vollends überzeugen. Was ich ebenfalls einfach nur brillant fand, sind ihre Wortneuschöpfungen. Beerbsen, Fingerabdrückler...Die Anna Böhm hat aber auch immer Ideen. Mit ihrem fantastischen Einfallsreichtum und Wortwitzen konnte sie mich bereits in den Emmi und Einschwein Büchern hellauf begeistern.
Neben dem erstklassigen Humor kommt natürlich auch die Spannung nicht zu kurz. Der erste Fall der Tierpolizei gibt nicht nur unseren vier Ermittlern eine lange Zeit Rätsel auf – auch als Leser tappt man bis zum Schluss im Dunklen. Was ist nur mit Flopsons Freund Tjalle, dem Streifentenrek, passiert? Wohin ist er verschwunden? Bei der kniffligen Spurensuche von Flopson und Co. bin ich sogar ich, als Erwachsene, so richtig ins Mitfiebern geraten. Für kleine und große tierkrimiliebende Spürnasen ist der erste Band der Tierpolizei ganz klar ein großes Muss!

Sehr gefreut hat mich, dass das Detektivabenteuer nicht nur wunderbar mitreißend, abenteuerlich und amüsant ist, sondern auch sehr lehrreich. Auf eine kindgerechte Weise verdeutlicht Anna Böhm unter anderem, dass man, auch wenn man total verschieden ist, die besten Freunde sein kann und sich helfen und unterstützen sollte. Hilfsbereitschaft wird in dem Buch besonders groß geschrieben und auch die Themen Freundschaft, Mut und Zusammenhalt sind ein wichtiger Bestandteil der Handlung.

Empfohlen wird „Die Tierpolizei“ für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich gerne an. Kinder ab diesem Alter sollten meinem Empfinden nach keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben. Der Schreibstil von Anna Böhm ist locker, leicht und humorvoll, die Schrift ist angenehm groß und die 25 Kapitel haben eine optimale Vor- und Selbstleselänge.

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die zauberhafte Innengestaltung. Das vordere und hintere Vorsatzpapier ist hinreißend illustriert und auch die Geschichte wird von zahlreichen zuckersüßen schwarz-weiß Zeichnungen begleitet. Mir gefällt der Zeichenstil von Ramona Wultschner wahnsinnig gut. Es ist einfach die reinste Freude ihre lustigen Bilder zu betrachten. Vor allem die superknuffigen Zeichnungen von Teddyhamster Jack haben es mir total angetan. Die Mimik von diesem kleinen Kerl ist der Knaller, sag ich euch. 
Hinten im Buch erwartet einen dann noch ein nettes Extra: Eine Zeichenanleitung für alle, die gerne mal die Katzenbärin Flopson selber zeichnen möchten. Eine tolle Idee, oder?

Fazit: Spannend, witzig und einfach nur tierisch gut – Ein wundervoller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht! Auf den ersten Band von Anna Böhms neuer Kinderbuchserie habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Mir hat das erste Abenteuer der Tierpolizei ein fabelhaftes Lesevergnügen beschert. Die Geschichte macht einfach nur richtig gute Laune und lässt die Herzen aller Detektiv - und Tierliebhaber höher schlagen. Sie ist unterhaltsam und lehrreich zugleich und ganz entzückend von Ramona Wultschner illustriert. Ich habe mich vom ersten Moment an pudelwohl in Anna Böhms neuer großartiger Welt gefühlt und die einmaligen Charaktere habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Auf den zweiten Band, der im Januar 2021 erscheinen wird, freue ich mich schon sehr!
Egal ob Jung oder Alt, ob zum Vor- oder zum Selberlesen – ich kann den ersten Fall von Flopson und Co. absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Ein wunderschöner Jugendroman!

Das Salzwasserjahr
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Als ich das erste Mal von „Das Salzwasserjahr“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Das Buch klang einfach nur bezaubernd und schien mir ein Titel ganz nach meinem Geschmack zu sein. Ich zögerte ...

Als ich das erste Mal von „Das Salzwasserjahr“ hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Das Buch klang einfach nur bezaubernd und schien mir ein Titel ganz nach meinem Geschmack zu sein. Ich zögerte daher gar nicht lange und ließ den Debütroman von Nora Hoch nur zu gerne bei mir einziehen.


Jannik braucht eine Veränderung in seinem Leben. Er benötigt für eine Weile Abstand zu seinem Zuhause in Berlin, er möchte sein eigenes Ding machen und neue Erfahrungen sammeln. Er hat sich daher kurzerhand dazu entschlossen, für ein Jahr nach Australien zu reisen. Dass in seiner Gastfamilie nicht alles rund läuft, merkt Jannik sehr schnell. Die Madens haben Probleme, aber anstatt über sie zu sprechen, schweigen sie darüber. So ist auch sein Gastbruder Neil ein ziemlich verschlossener Typ. Nett ist er, das schon, und verdammt gechillt und cool, aber komplett durchdringen kann Jannik nicht zu ihm. Auch die geheimnisvolle Sienna gibt ihm ständig Rätsel auf. Jannik ist von der ersten Begegnung an ganz fasziniert von diesem Mädchen, das das Meer so liebt, ihre Freiheit genießt und einfach anders ist als andere Mädchen. Wie gerne wäre Jannik ein bisschen wie sie. Oder so lässig wie Neil. Ob sein Austauschjahr auf der anderen Seite der Welt ihn wohl sehr verändern wird? Wird es ihm das geben, was er sich erhofft hat?


Das Salzwasserjahr – ein wundervoller Buchtitel, oder? Mich jedenfalls konnte er sofort verzaubern. Er passt zudem einfach nur perfekt zum Inhalt des Buches. Wie der Titel, der so etwas herrlich Stimmungsvolles und Poetisches hat, so enthält auch die Geschichte eine unglaublich schöne Wortkunst und Atmosphäre. Solltet ihr gerne Jugendromane lesen, die eine angenehme Ruhe und Leichtigkeit verströmen und in einer eindrucksvollen bilderreichen Sprache geschrieben sind, dann kann ich euch „Das Salzwasser“ sehr ans Herz legen. Und wer gerne in Bücher abtaucht, die vom Reisen handeln, von Fernweh, der Liebe, neuen Erfahrungen und Veränderungen, dem kann ich ebenfalls nur wärmstens empfehlen, sich Nora Hochs Erstlingswerk zuzulegen.


In meinen Augen hat Nora Hoch mit „Das Salzwasserjahr“ ein hervorragendes Debüt aufs Papier gebracht. Ich wusste sogar schon nach den ersten paar Sätzen, dass mich das Buch begeistern wird.


„Koalas. Ich habe immer zuerst an Koalas gedacht, wenn ich an Australien gedacht habe. Und dann habe ich in dem ganzen Jahr dort keinen einzigen gesehen. Dafür habe ich Sachen gesehen, an die hätte ich vorher gar nicht denken können […].“


So beginnt Jannik mit seiner Geschichte. Wir erfahren alles aus seiner Sicht in der Ich-Perspektive und allein schon bei diesen ersten Worten wusste ich, dass ich Jannik super liebgewinnen und eine unvergessliche Zeit mit ihm in Australien verbringen werde. Ich fühlte mich einfach schon da so richtig mit ihm verbunden, denn auch ich muss bei Australien irgendwie immer zuerst an Koalas denken (und an Kängurus). Da Jannik aber tatsächlich keinem einzigen putzigen Koalabären während seines Austauschjahrs begegnet ist, war ich nun äußerst gespannt darauf zu erfahren, was für Dinge er sonst so in Down Under gesehen hat. Die Handlung hat mich also sofort in ihren Bann ziehen können und da sie ihren Zauber auf mich bis zum Ende nicht verloren hat, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können und quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.


Wovon ich euch gar nicht genug was vorschwärmen könnte, ist der fantastische Schreibstil von Nora Hoch. Wie sie alles beschreibt, so ausdrucksstark, atmosphärisch und einfühlsam, ist einfach nur grandios. Ob Janniks Innenleben, die Darstellung der weiteren einzigartigen Figuren oder die Kulisse – Nora Hoch gelingt es wahrlich spielend leicht, uns Leser mit ihrer beeindruckenden Sprache mit auf die andere Seite der Welt zu nehmen und uns durchweg das Gefühl zu geben, live dabei zu sein.


Auch mit den Charakteren konnte die Autorin vollends bei mir punkten. In meinen Augen wurden sie allesamt sehr vielschichtig ausgearbeitet, allen voran natürlich unser Ich-Erzähler. Wie oben bereits erwähnt, war mir Jannik auf Anhieb sympathisch. Ich mochte seine liebenswerte Art, sein kluges Denken und seine aufmerksame Beobachtungsgabe unheimlich gerne. Jannik ist einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss und in dem an sich jederzeit mühelos hineinversetzen kann.


Unter den Nebenfiguren gab es zwei Personen, die mir ganz besonders gut gefallen haben. Da wäre zum einen Beautiful, ein ziemlich schräger Typ, der sich stets nur an seine eigenen Regeln hält. Und dann wäre da natürlich noch Sienna Sienna fand ich einfach nur klasse! Sie ist so erfrischend anders und außergewöhnlich und steckt voller Rätsel und Überraschungen. Auf Sienna wird Jannik gleich zu Beginn seines Austauschjahrs treffen und er ist vom ersten Moment an total fasziniert von ihr. Die gemeinsamen Momente zwischen den beiden zählten ganz klar zu meinen Lieblingsstellen in dem Buch. Ich mochte ihre Gespräche und ihre großartige Ein-Wort-Zettel-Kommunikation unfassbar gerne und ich fand es wahnsinnig interessant und aufregend zu beobachten, wie sich ihre Gefühle füreinander entwickeln.


Bezüglich der Handlung habe ich euch ja schon erzählt, dass es ihr trotz all der Ruhe, die in ihr steckt, erstklassig gelungen ist, mich durchweg zu fesseln. Auch zum Schmunzeln hat sie mich des öfteren gebracht und zutiefst berührt. Die Story ist so wunderbar emotional und ernst und humorvoll zugleich. Ich liebe solche Geschichten einfach und sollte es euch genauso gehen, kann ich euch wirklich nur raten, zu „Das Salzwasserjahr“ zu greifen.


Wer garantiert auch begeistert von dem Buch sein wird, sind Australien-Liebhaber. Das Setting wird brillant beschrieben, sag ich euch. Ich hatte von allen Schauplätzen die tollsten Bilder im Kopf, konnte das Rauschen der Wellen richtiggehend hören und die salzige Meeresluft förmlich riechen. Mir hat die Kulisse unbeschreiblich gut gefallen und von der sommerlichen Atmosphäre bin ich ebenfalls ganz hin und weg.


Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die originelle Gestaltung des Buches. Die Seitenränder sind zart liniert, sodass sie wie die Seiten aus einem Notizblock aussehen und der Innenteil der vorderen und hinteren Buchklappe ist wunderhübsch illustriert. Auch während der Geschichte kommen wir in den Genuss von kleinen schwarz-weiß Zeichnungen. Anna Heine hat das Buch mit vielen, sehr feinfühligen Illustrationen versehen, die irgendwie etwas Skizzenhaftes haben und eine ganz eigene Stimmung erzeugen.


Fazit: Ein wunderschöner Jugendroman, der voller Emotionen steckt und einen ganz besonderen Sprachklang hat. Mir hat Nora Hoch mit ihrem Debütroman ein zauberhaftes Leseerlebnis beschert. „Das Salzwasserjahr“ erzählt eine sehr berührende und ruhige Geschichte über das Reisen, die Liebe, das Suchen und Finden und über die Stolpersteine und Probleme, die das Leben eben manchmal so mit sich bringt. Nora Hoch konnte mich mit ihrer Art zu schreiben zutiefst beeindrucken, mit den Charakteren konnte sie mich vollkommen überzeugen und mit ihren bildhaften Beschreibungen des Settings hat sie in mir ein richtiges Fernweh ausgelöst. Auch von der genialen Aufmachung des Buches, die einfach nur perfekt zur Handlung passt, bin ich hellauf begeistert. Ich kann „Das Salzwasserjahr“ absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Eine wunderschöne Fortsetzung voller Abenteuer und Magie!

Ruby Fairygale (Band 2) - Die Hüter der magischen Bucht
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Da mir der erste Band von Ruby Fairygale irre gut gefallen hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte mein ungeduldiges Warten schließlich endlich ...

Da mir der erste Band von Ruby Fairygale irre gut gefallen hat, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Diesen Monat hatte mein ungeduldiges Warten schließlich endlich ein Ende. Kurz nachdem mein Exemplar bei mir eintraf, habe ich es mir geschnappt und mich zurück nach Patch Island geschmökert.

Ruby ist überglücklich, dass Noah den Sommer auf Patch Island verbringen darf. Da ihr neuer Freund inzwischen von dem großen Geheimnis der magischen Pflegestation weiß, hilft er Ruby und ihrer Oma Nana nicht nur mit den kranken Tiere der Inselbewohner, sondern kümmert sich zusammen mit Großmutter und Enkelin auch um die verletzten Fabelwesen. Als Nana aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit aufs Festland muss, stehen Ruby und Noah auf einmal alleine da. Allerdings nicht für lange: Kurz nach Nanas Abreise taucht eine neue Tierärztin auf, die Rubys Großmutter vertreten soll. Dass mit dieser Frau etwas ganz und gar nicht stimmt, merken die Freunde sehr schnell. Diese merkwürdige Vertretungs-Tierärztin verfolgt eindeutig ziemlich üble Absichten. Und ausgerechnet jetzt entdeckt Ruby, dass eine ganz besondere magische Gabe in ihr schlummert. Ob es ihr mit ihren neuen Fähigkeiten vielleicht gelingen wird, die Tierärztin zu stoppen? Zum Glück ist Ruby ja aber nicht auf sich alleine gestellt, sondern hat Noah, ihren treuen Wolfshund Schmuggel und lauter Fabelwesen an ihrer Seite.

Bei mir war es noch nicht allzu lange her, dass ich den Auftakt gelesen habe. Ich konnte mich daher noch ziemlich gut an dessen Handlung erinnern und habe völlig mühelos meinen Weg zurück nach Patch Island gefunden. Da der zweite Band direkt an den ersten anknüpft und sehr auf ihn aufbaut, rate ich sehr, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Vermutlich mag man dem Geschehen in der Fortsetzung auch ohne Vorkenntnisse recht gut folgen können, allerdings kann ich wirklich nur empfehlen, Ruby und die weiteren einzigartigen Inselbewohner in „Der Ruf der Fabelwesen“ kennenzulernen. Der Lesespaß ist so einfach deutlich höher.

Mein Leseerlebnis war jedenfalls rundum perfekt! In meinen Augen ist Kira Gembri mit „Die Hüter der magischen Bucht“ eine ganz famose Fortsetzung geglückt, mit welcher sie mich genauso begeistern konnte wie mit dem Vorgänger. Wie schon den ersten Teil, so habe ich auch den zweiten quasi in einem Rutsch durchgesuchtet und hätte mich danach am liebsten sofort auf den nächsten Band gestürzt. Leider gibt es diesen noch nicht und soweit ich weiß, wird er auch noch nicht angekündigt. So, wie „Die Hüter der magischen Bucht“ aber endet, gehe ich sehr davon aus, dass es mindestens noch eine weitere Fortsetzung geben wird. Wehe, wenn nicht! :D 
Ich mag mich einfach noch nicht von der kleinen irischen Insel Patch Island und deren bezaubernden Bewohnern verabschieden. Ich finde diese Reihe total cool und hoffe wirklich sehr, dass es noch so einige weitere Ruby Fairygale-Abenteuer geben wird.

Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht der 13-jährigen Ruby in der Ich-Perspektive. Ruby mochte ich bereits im ersten Band super gerne und auch dieses Mal war sie mir auf Anhieb wahnsinnig sympathisch. Mit ihrer liebenswürdigen, mutigen und aufgeweckten Art schleicht sie sich einfach sofort in die Herzen von uns Lesern.

Auch mit den weiteren Charakteren konnte mich Kira Gembri wieder vollends überzeugen. Mich hat es so gefreut, auf lauter liebgewonnene Figuren aus dem Auftakt wiederzutreffen. Ich liebe einfach dieses schrullige kleine Völkchen, das auf Patch Island lebt. Besonders genial fand ich wieder den kauzigen und sehr grantigen Fergus. Bei seinen Auftritten komme ich aus dem Schmunzeln meist gar nicht mehr heraus. Über wen ich mich dieses Mal auch köstlich amüsiert habe, ist die Wirtin Brenda Graham. Ihre große Faszination für das „Das Google“ fand ich einfach nur herrlich, hihi.
Wen ich natürlich ebenfalls wieder große Klasse fand, ist Noah. Im ersten Teil haben wir ihn ja als einen ziemlich unausstehlichen Jungen kennengelernt, allerdings hatte sich sehr bald noch herausgestellt, dass hinter seiner mürrischen Fassade ein herzensguter Kerl steckt. In diesem Band fand ich Noah einfach nur wundervoll. Die gemeinsamen Momente zwischen ihm und Ruby haben mir stellenweise richtig das Herz erwärmt. Ich fand es so schön zu sehen, was für eine großartige und innige Freundschaft die beiden mittlerweile verbindet und wie prima sie sich aufeinander verlassen können.

Neben bekannten Gesichtern begegnen wir im Verlauf des Buches auch noch ein paar neuen Gestalten. Einer mega unfreundlichen Tierärztin zum Beispiel, die einfach nur grässlich ist und die eindeutig nichts Gutes im Schilde führt.

Natürlich haben wir auch noch das große Vergnügen, einigen Fabelwesen zu begegnen. Meerjungfrauen, Feen, Kobolde – auf Patch Island, insbesondere in der Pflegestation von Rubys Oma, trifft man wahrlich auf die außergewöhnlichsten magischen Geschöpfe. Wer gerne Bücher liest, in denen Fabelwesen und auch Tiere eine große Rolle spielen, wird von „Ruby Fairygale“ garantiert hellauf begeistert sein.

Wer ebenfalls vollkommen verzückt von dieser Reihe sein wird, sind Irlandliebhaber. Von dem Setting könnte ich euch mal wieder endlos etwas vorschwärmen. Ich wäre beim Lesen abermals nur zu gerne in das Buch hineingekrabbelt, weil die Schauplätze erneut so fantastisch und bildhaft beschrieben werden. Ganz verzaubert bin ich auch wieder von der magischen und einmaligen irischen Atmosphäre, die durch die traumhafte Kulisse zustande kommt. Mit Patch Island hat Kira Gembri einfach eine wunderbare Welt erschaffen, in welche man als Leser nur zu gerne eintaucht.

Die Handlung hat mir ebenfalls unbeschreiblich gut gefallen. Sie steckt voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie und lädt von Anfang bis Ende zum mitfiebern ein. Ihr könnt mir glauben: Langeweile sucht man in diesem Buch wahrhaftig vergebens. Die mysteriöse Tierärztin; die unglaubliche (und total abgefahrene) Gabe, die Ruby in sich entdeckt; das große Rätsel um Rubys Herkunft,… - man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen.

Empfohlen wird die Reihe für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil ist locker, leicht und mitreißend, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind schön kurz. Kinder ab 10 Jahren sollten keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben. Jugendlichen und Erwachsenen kann ich „Ruby Fairygale“ allerdings auch nur wärmstens ans Herz legen!

Was dann natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die liebevolle Aufmachung des Buches. Das Cover gefällt mir richtig gut. Ich liebe die roten Haare von Ruby. So eine feuerrote Lockenmähne habe ich mir schon immer gewünscht.
Auch die Innengestaltung ist wieder fabelhaft gelungen. Die Kapitelanfänge werden stimmungsvollen schwarz-weiß Vignetten geziert und auch in den einzelnen Kapiteln stößt man auf lauter wunderhübsche kleine Illustrationen. Die Verena Körting kann schon echt toll zeichnen. Ich mag ihren Zeichenstil unheimlich gerne.

Fazit: Eine wunderschöne Fortsetzung voller Abenteuer, Magie und Fantasie! Kira Gembri ist mit „Die Hüter der magischen Bucht“ ein weiteres hinreißendes Kinderbuch gelungen, mit welchem sie mich vollkommen verzaubern konnte. Die Figuren sind erneut so herzerwärmend, süß und liebenswert; das malerische Setting und die Atmosphäre sind abermals einfach nur umwerfend; die spannende und lustige Handlung steckt voller Überraschungen und fantasievoller Ideen und die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen von Verena Körting sind abermals zum Träumen schön. Ich habe mich beim Lesen pudelwohl gefühlt und eine zauberhafte Zeit mit Ruby, Noah und Co. verbracht. Über weitere Bände würde ich mich riesig freuen!
Egal ob Jung oder Alt – ich kann die „Ruby Fairygale“ - Reihe jedem nur ans Herz legen. Der zweite Band erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Witzig, humorvoll und mitreißend - ein tolles Buch zum Wohlfühlen!

Kein Prinz ist auch keine Lösung
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Die Bücher von Chantal Schreiber lese ich immer unheimlich gerne. Als ich das erste Mal von „Kein Prinz ist auch keine Lösung“ hörte, war ich daher sofort Feuer und Flamme. Bei dem Buch handelt es sich ...

Die Bücher von Chantal Schreiber lese ich immer unheimlich gerne. Als ich das erste Mal von „Kein Prinz ist auch keine Lösung“ hörte, war ich daher sofort Feuer und Flamme. Bei dem Buch handelt es sich um den neu aufgelegten Titel „Auszeit, Schonzeit, Hochzeit“, welcher 2008 im Piper Verlag erschienen ist. Da ich diesen Roman von der lieben Chantal Schreiber bisher noch nicht kannte, ließ ich die hübsche Neuausgabe nur zu gerne bei mir einziehen.

Anders als in ihren Liebesromanen, in denen sich die Buchheldinnen stets erfolgreich ihre Traumprinzen angeln, gerät Gwennie selbst immer an die falschen Männer. Sie ist einfach hoffnungslos romantisch und obwohl ihr Herz ständig gebrochen wird, gibt Gwennie nicht auf. In Mike scheint sie schließlich endlich ihren Traummann gefunden zu haben. Sogar ihre beste Freundin Kate, die überhaupt nichts von Romantik hält und stets mit Männern Schluss macht, ehe es ernst wird, hat nicht groß was gegen Mike einzuwenden. Doch kurz nach der Verlobung heißt es für Gwennie leider wieder Abschied nehmen von Wolke Sieben. Mike geht plötzlich auf Abstand, er arbeitet mehr an den Wochenenden und sagt öfters ihre Verabredungen ab. Trotz der Heulanrufe, die sie ständig von Gwennie erhält, ist sich Kat sicher: Ihre beste Freundin wird ihren Traummann trotz allem nicht aufgeben. Doch dann beobachtet Gwennie Mike dabei, wie er eine andere Frau küsst. Aber wie kann das sein? Eine Wahrsagerin hat ihr doch vorhergesagt, dass sie bald heiraten wird. Wer, wenn nicht Mike sollte der Bräutigam sein?

Wer mich ein bisschen kennt, der wird wissen, dass ich eigentlich eher selten zu Liebesromanen für Erwachsene greife. Ab und an habe ich dann aber mal doch total Bock darauf, eine locker-leichte und schön unterhaltsame Liebeskomödie zu lesen. Solltet ihr gerade auf der Suche nach einem Buch sein, das euch höchst amüsante und turbulente Lesestunden beschert, dann kann ich euch „Kein Prinz ist auch keine Lösung“ nur ans Herz legen!

Mir hat der Roman ein tolles, kurzweiliges Leseerlebnis beschert. Ich muss zwar gestehen, dass ich beim Lesen schon etwas gemerkt habe, dass die Frauenliteratur nicht so ganz mein Genre ist, aber bestens unterhalten hat mich die Story dennoch. Ich bin stellenweise gar nicht mehr aus dem Schmunzeln herausgekommen und da die Geschichte nicht nur sehr lustig, sondern auch richtig packend ist, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert.
Was natürlich ebenfalls zu meinem flotten Lesetempo beigetragen hat, ist der großartige Schreibstil von Chantal Schreiber. Von diesem kann ich in meinen Rezensionen zu ihren Büchern immer gar nicht oft genug schwärmen. Ich liebe einfach die Art und Weise, wie Chantal Schreiber schreibt! Fluffig, humorvoll, originell und mitreißend – man kann wahrlich gar nicht anders, als bei ihren Werken nur so durch die Seiten zu fliegen.

Auch mit den Charakteren konnte mich Chantal Schreiber mal wieder begeistern. Unsere zwei Hauptprotagonistinnen Gwennie und Kat waren mir auf Anhieb sympathisch. Wir erfahren die Handlung abwechselnd aus den Perspektiven der beiden, jeweils in der Ich-Form, was mir mega gut gefallen hat. Ich stehe einfach total auf Sichtwechsel in Büchern.
Mir persönlich haben Kats Kapitel ein wenig mehr zugesagt, da ich mich in sie etwas besser hineinversetzen konnte. Gwennie war mir stellenweise irgendwie ein bisschen zu naiv drauf. Gestört hat mich dieser Aspekt aber eigentlich nicht. Die hoffnungslose Romantikerin Gwennie muss man einfach gernhaben.

Kat ist deutlich weniger romantisch veranlagt und bevorzugt One-Night-Stands, anstatt sich auf die Suche nach ihrem Traumprinzen zu machen. Kat und Gwennie sind also ziemlich verschieden und gerade das ist es, was das Buch in meinen Augen so wunderbar witzig macht.

Selbstverständlich tragen aber auch die weiteren Charakteren dazu bei, dass man eine sehr spaßige Zeit mit dem Buch verbringt. Neben Gwennie und Kat haben wir das große Vergnügen, die Bekanntschaft von so einigen weiteren außergewöhnlichen Figuren zu machen. Da hätten wir zum Beispiel eine süße und ziemlich clevere Nichte, eine atemberaubende Lipizzanerstute und deren charmanten Besitzer und ein Prachtexemplar von Mann, der einfach rundum perfekt zu sein scheint. Zumindest in den Augen von Gwennie, grins.

Mir hat es super viel Spaß gemacht, zusammen mit Gwennie und Kat eine aufregende Zeit voller Liebeswirrwarr, Missverständnisse und Überraschungen zu erleben. Klasse fand ich auch, dass die leidenschaftliche Pferderomanleserin in mir Grund zur Freude hatte: Kats wahrer Mann im Leben ist ein hinreißender Friesenwallach und da dieser natürlich gepflegt und geritten werden muss, verschlägt es uns Leser öfters auf das Gut, auf welchem Friese Napoleon lebt. Mit der Reiterhof-Kulisse kann man bei mir einfach immer punkten!

Fazit: Ein wundervoller Wohlfühlroman – witzig, frech und mitreißend geschrieben! Chantal Schreiber, von der ich bisher nur mit großer Begeisterung ihre Kinder- und Jugendbücher verschlungen habe, ist es nun auch geglückt, mir mit einem Roman für Erwachsene richtig schöne Lesestunden zu bescheren. Mir hat „Kein Prinz ist auch keine Lösung“ echt gut gefallen. Ein spritziger Schreibstil, schlagfertige Dialoge, liebenswerte Charaktere, eine romantische und herrlich humorvolle Handlung – man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen. Für 5 Sterne hat mir allerdings dann irgendwie doch etwas gefehlt, etwas, was ich leider gar nicht genauer benennen kann. Begeistert bin aber ich trotzdem, was, so hoffe ich doch, in meiner Rezension auch deutlich geworden ist. :D
Ich kann „Kein Prinz ist auch keine Lösung“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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