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Veröffentlicht am 20.04.2019

Eine interessante Idee, verpackt in einer tollen Geschichte

Der Schwarze Thron - Die Schwestern / Die Königin
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Inhalt:
Katherine, Arsinoe und Mirabella sind Drillinge der Königin. Als kleine Kinder wurden sie getrennt und in verschiedenen Städten untergebracht, in denen sie erwachsen werden und ihre Gaben erlernen ...

Inhalt:
Katherine, Arsinoe und Mirabella sind Drillinge der Königin. Als kleine Kinder wurden sie getrennt und in verschiedenen Städten untergebracht, in denen sie erwachsen werden und ihre Gaben erlernen sollen. Katherine lebt bei den Giftmischern, Arsinoe bei den Naturbegabten und Mirabella bei den Elementwanderern. Alle drei haben ein Recht auf die Krone und den Thron, doch nur eine kann ihn besteigen. Für diese Entscheidung gibt es keinen netten Wahlkampf und eine Zettelwahl. Nein. Es besteigt diejenige den Thron, die ihre beiden Schwestern umbringt und sich dadurch als die Stärkste beweist.
Meinung:
Das Cover und der Klappentext haben sofort mein Interesse geweckt. Die eigenen Schwestern töten, um zu regieren? Das klingt grausam und spannend! Umso glücklicher war ich darüber, diesen fast 1000 Seiten starken Band rezensieren zu dürfen!
Der Schreibstil war locker, flüssig und sehr detailverliebt, was ich wirklich gern mochte. Die Welt hat sich vor meinem inneren Auge geformt und ich konnte mir alle Orte sehr gut vorstellen! Den Rest hat die Karte übernommen, die vorne im Buch angedruckt ist und durch die man dann die drei Königinnen auf ihren Reisen begleiten kann. Es wird abwechselnd aus der Sicht von Katherine, Arsinoe und Mirabelle erzählt und man verfolgt alle 3 Schwestern auf ihrem Lebensweg. Im ersten Teil hatte ich für keine der Königinnen mehr Sympathien, als für eine andere, was mich wirklich überrascht hat! Aber hier wurde ganz gezielt niemand hervorgehoben oder unsympathisch dargestellt. Das hat sich im zweiten Teil zwar geändert, aber das ist für den Lauf der Geschichte notwendig.
Auch hatte ich von vornherein keine Schwierigkeiten die Schwestern auseinander zu halten, da jede sehr viel Tiefe und Persönlichkeit bekommen hat. Natürlich bewältigen die Drei nicht alles alleine und mit jeder Schwester kommt ein Haufen Nebencharaktere dazu. Aber auch diese fand ich alle schön ausgearbeitet und ich hatte bei jedem das Gefühl, dass er die Geschichte weiterbringt.
Die Gaben (Natur, Gift und Elemente) sind wirklich schön ausgearbeitet. Jede hat ihren eigenen Nutzen Vorteile und Schwächen. Es gibt Vorurteile zwischen den Völkern, manche stehen sich näher, eins wird von allen mit Vorsicht genossen. Die Gaben gibt es also nicht nur für den Kampf zwischen den Königinnen, sondern sie Formen auch die restliche Welt.
Die Handlung hat mich keine Seite lang gelangweilt. Im ersten Teil werden vor allem die Geschichte, die Charaktere, ihre Begleiter und Hintergründe erzählt. Es kommt weniger Spannung durch Action auf, was aber nicht schlimm ist, da die Welt allein auch interessant ist und man das ganze Wissen benötigt und es die Geschichte formt. Der zweite Teil ist dann etwas actionreicher und schneller. Mehr zum zweiten Teil sagen werde ich nicht, da die Handlung natürlich aufeinander aufbaut.
Mir haben die zwei Teile rundum gut gefallen und die 1000 Seiten vergingen wie im Flug! Ich beende diese Lobeshymne nun damit, dass ich das Buch bzw. die Bücher nur jedem empfehlen kann. Ich kann es kaum abwarten den dritten zu lesen und bin jetzt schon traurig, dann auf die Erscheinung des vierten Bands zu warten!
Von mir bekommen sie volle 5 Sterne!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Witzig, charmant, spannend und originell!

Gold und Schatten
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Livia ist ein Diplomatenkind. Alle 3 Jahre zieht sie in ein neues Land und muss dort von vorne beginnen. Doch bei ihrem Umzug nach Paris, mit 16 Jahre, ist es nicht das Einzige, was ihr passiert. Plötzlich ...

Livia ist ein Diplomatenkind. Alle 3 Jahre zieht sie in ein neues Land und muss dort von vorne beginnen. Doch bei ihrem Umzug nach Paris, mit 16 Jahre, ist es nicht das Einzige, was ihr passiert. Plötzlich wird sie von Pflanzen angesprochen. Nur zu Recht fragt Livia sich, ob sie durchdreht. Dann trifft bei einem Museumsbesuch in den Katakomben noch den geheimnisvollen Maél. Nach diesem Treffen wird ihre Welt so auf den Kopf gestellt, dass Livia sich wünscht, es wären nur die sprechenden Pflanzen, um die sie sich einen Kopf machen muss.
Zuerst: Das Cover. Es ist so schön. Ich bin eigentlich kein Fan davon, wenn „echte“ Menschen auf Covern zu sehen sind, aber hier stört es mich überhaupt nicht. Das Cover ist einfach total schön und stimmig.
Kiras Schreibstil ist sehr flüssig. Sie erzählt die Geschichte einfach gerade raus, ohne viele blumigen Umschreibungen, was sehr gut zu unserer Hauptcharakterin Livia passt. Aus ihrer Sicht ist die Geschichte auch erzählt. Livia, hat nicht nur einen wunderschönen Namen, sie ist auch sehr selbstbewusst, schlagfertig, loyal und stark. Ein sehr sympathisches Mädchen und wenn sie zu mir auf die Schule gekommen wäre, hätte ich auch sofort versucht mich mit ihr anzufreunden.
Auch Maél war mir von Anfang an sympathisch, trotz seiner undurchdringlichen Art, die Livia (und auch mich) manchmal zur Verzweiflung getrieben hat.
Die Verarbeitung der griechischen Mythologie fand ich sehr gut. Man merkt, dass Kira sich damit beschäftigt hat, wie alles zusammenhängt und was die einzelnen Götter ausmacht. Ich habe immer Sorge, dass bei Adaptionen von alten Mythen in unsere Zeit alles etwas überzogen wird, aber hier durfte ich definitiv vom Gegenteil überzeugt werden. Allein die Ideen für de Berufe der Götter, wundervoll!
Es wurde alles mit so viel Charme und Witz erzählt, ohne übertrieben zu wirken.
Auch wenn das Ende nicht ganz unerwartet kam, hat es mich doch total mitgerissen und ich kann es kaum erwarten, den nächsten Teil zu lesen.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Ein spannender Urlaubsroman

Paradies
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Eine Woche im Paradies entspannen. Wer würde sich nicht darüber freuen? Das fanden auch Petra, Anka, Suse, Jenny und eine Menge weiterer Leute. Als Reisegruppe möchte dieser Haufen ganz unterschiedlicher ...

Eine Woche im Paradies entspannen. Wer würde sich nicht darüber freuen? Das fanden auch Petra, Anka, Suse, Jenny und eine Menge weiterer Leute. Als Reisegruppe möchte dieser Haufen ganz unterschiedlicher Menschen eine Woche im Paradies verbringen und sich nur auf sich konzentrieren. Der Prospekt verspricht, dass man als ein anderer Mensch wiederkommt. Jeder hat sein Päckchen aus dem Alltag zu tragen und manche Geheimnisse treffen überraschend auch andere Teilnehmer. Als ein Sturm aufkommt und die Gruppe auf sich selbst gestellt ist, versucht jeder allein und alle zusammen das beste aus der Situation zu machen. Bis es zu einem tragischen Tod kommt. Hat der Prospekt also recht behalten und die Teilnehmer sind nun andere Menschen?
Die Geschichte der Reisegruppe wird aus den Perspektiven von Petra, Anka, Suse und Jenny erzählt. Vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich hatte anfangs Sorge davor, dass es zu viele Perspektiven werden und man die Frauen nicht auseinanderhalten kann. Aber da habe ich mich getäuscht. Jede hat einen einzigartigen Charakter und eigene Merkmale, die es ermöglichten, sie gut zu unterscheiden. Auch die anderen Gruppenmitglieder haben eine eigene Vergangenheit und Eigenarten bekommen. Vom Berliner Dialekt, bis zur religiösen Fanatikerin ist alles dabei.
Der Schreibstil von Amelie Fried ist sehr flüssig. Ich habe das Buch fast an einem Abend durchgelesen. Was vielleicht auch daran lag, dass die Kapitel oft mit einem Cliffhanger beendet wurden und ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht.
Keiner der Handlungsstränge waren langweilig. Auch wenn mir manche Charaktere anfangs sympathischer waren als andere, habe ich doch aufgrund ihrer Geschichte irgendwann jeden ins Herz geschlossen. Ein paar Ereignisse fand ich im Nachhinein vorhersehbar, jedoch haben sie mich während des Lesens überrascht. Ob ich bei Lesen unaufmerksam war? Ich weiß es nicht, vielleicht hat Amelie Fried es auch einfach geschafft, die Geschichte so zu erzählen, dass man daran keine Gedanken verschwendet hat.
Ich muss sagen, dass ich die Leiche gar nicht gebraucht hätte. Auch ohne wäre die Geschichte für mich unterhaltsam und lesenswert gewesen, aber es ist auch kein negativer Aspekt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite

Die Tochter der Hexe
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England, 1627: Bess lebt ein normales Leben mit zwei Geschwistern und ihren Eltern, bis eines Tages die Pest durchs Land zieht und ihr den Großteil ihrer Familie nimmt. Nur noch Bess und ihre Mutter sind ...

England, 1627: Bess lebt ein normales Leben mit zwei Geschwistern und ihren Eltern, bis eines Tages die Pest durchs Land zieht und ihr den Großteil ihrer Familie nimmt. Nur noch Bess und ihre Mutter sind übrig. Zu zweit versuchen sie durchs Leben zu kommen. Eines Tages steht ein Hexenjäger vor der Tür. Bess‘ Mutter ist wegen Hexerei angeklagt worden und nun soll ihr ein aussichtsloser Prozess gemacht werden. Kurz vor ihrer Hinrichtung sagt sie ihrer Tochter, sie solle den mysteriösen Gideon Masters aufsuchen, denn nur er könne sie beschützen.
England, 2007: Elizabeth lebt abgeschieden von den restlichen Bewohnern am Rand eines Dorfes. Nur um Einkäufe zu erledigen und ihre Waren zu verkaufen mischt sie sich unter die Menschen. Doch Tegan, eine Teenagerin, fängt eines Nachmittags an Elizabeth mit Fragen zu löchern und gibt dies auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht auf. Bald merkt Elizabeth, dass sie ihr Geheimnis vielleicht nicht vor jedem Menschen zu verstecken braucht und sie sich doch mehr nach Gesellschaft sehnt, als sie geahnt hat.
Die Geschichte beginnt sehr actionreich, mit einer Verfolgungsjagd über Wald und Wiesen. Danach wird man zu Elizabeth ins Jahr 2007 geworfen und dieser Teil der Geschichte wird in Form von Tagebucheinträgen erzählt. Die Geschichte von Bess aus dem Jahr 1627 ist aus der Sicht von Bess im ganz normalen Erzählstil geschrieben. Ich mochte diese Abwechslung gerne. Man erlebt mit Bess die verschiedenen Jahrhunderte und ihr Leben dort mit. Alle Abschnitte ihres Lebens sind super spannend und ich wollte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Durch die unterschiedlichen Abschnitte, müssen natürlich eine Menge Nebencharaktere eingeführt werden, aber jedem wurde eine gute Charaktertiefe verpasst, niemand blieb blass. Auch viele geschichtliche Ereignisse wurden so verarbeitet, dass man gut Bescheid wusste, aber es nie den Charakter eines historischen Romans angenommen hat.
Dazu kommt der bildgewaltige und anschauliche Schreibstil von Paula Brackston. Ich konnte mir jeden Ort unglaublich gut vorstellen und war überall wo Bess oder Elizabeth war auch mit dabei. Sie verwendet starke, passende und auch ungewöhnliche Adjektive zur Beschreibung, was ich wirklich erfrischend fand.
Den Plot konnte ich selten vorhersehen. Jede zeitliche Epoche hat so ihr eigenes Ende und die Geschichte aus 2007 ebenfalls. Mein Mund stand am Ende des Buches wirklich offen und ich konnte nicht glauben, dass es tatsächlich so geendet ist. Eigentlich finde ich es auch mal ganz schön, wenn nicht aus jedem Fantasybuch direkt eine Trilogie gemacht wird, aber hier wünsche ich mir so sehr eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Eine kurze schöne Geschichte fürs Herz

Bis zum letzten Herzschlag
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Kate und Evan in das Traumpaar schlechthin. Bis Kate ihn eines Tages inflagranti mit einer anderen in der gemeinsamen Wohnung erwischt. Ihre Welt und ihr Herz sind zerstört. Nur wenige Tage später erfüllt ...

Kate und Evan in das Traumpaar schlechthin. Bis Kate ihn eines Tages inflagranti mit einer anderen in der gemeinsamen Wohnung erwischt. Ihre Welt und ihr Herz sind zerstört. Nur wenige Tage später erfüllt sie sich ihren Wunsch und wandert mit ihrer besten Freundin nach Deutschland aus, um einen Neuanfang zu starten. Doch schnell muss sie feststellen, dass das Schicksal nicht möchte, dass sie Evan für immer aus ihrem Leben streicht. Jahre später sieht sie ihn wieder. Können die beiden ihre Probleme und Fehler überwinden, ihre Vergangenheit hinter sich lassen und noch einmal neu anfangen?
Ich mochte Kate von der ersten Seite an und hasste Evan. Wie konnte er der angeblichen ‚Liebe seines Lebens‘ so etwas antun? Ich habe Kate völlig dabei unterstützt sich zu trennen und auszuwandern! Sie ist eine unglaublich starke, gefühlvolle und lebenslustige Frau und alles was sie gefühlt hat, habe ich auch gefühlt.
Auch Evan konnte mich irgendwann für sich gewinnen. Auch wenn trotzdem bis zum Ende die Skepsis ihm gegenüber nicht vollständig gewichen ist!
Kates beste Freundin Josie ist einfach nur wundervoll. Jasmin Winter hat da eine Freundin geschaffen, die sich jede Frau nur wünschen kann. Egal zu welcher Tageszeit und worum es geht, Josie ist mit Rat und Tat zur Stelle.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Kate erzählt, wechselt aber ab und zu auch mal in die Sicht von Evan. Das hat es auch gebraucht, um mir diesen Betrüger sympathischer zu machen! Der Schreisbtil von Jasmin Winter war auch wie in „In Liebe, John“ wieder sehr flüssig und gefühlvoll.
Mein einziger Kritikpunkt gilt aber auch wie „In Liebe, John“ der Schnelligkeit der Handlungen. Besonders am Anfang ging mir alles etwas zu schnell, das wird aber im Laufe der Geschichte deutlich besser.
Alles in allem aber ein Roman, der das Herz höher schlagen lässt, mich zum weinen und zum lachen gebracht hat und den ich jedem nur empfehlen kann, der Geschichten fürs Herz mag.