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Veröffentlicht am 13.05.2019

Kein Jugendbuch - aber auch mit kleinen Schwächen

Elite
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Das Buch startet rasant, lässt aber leider im Laufe des Lesens ein wenig von dem rasanten Tempo ab.

Aber zunächst einmal positives vorweg. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Gerade Geschichten, ...

Das Buch startet rasant, lässt aber leider im Laufe des Lesens ein wenig von dem rasanten Tempo ab.

Aber zunächst einmal positives vorweg. Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Gerade Geschichten, die an Schulen spielen, lese ich und sicherlich auch noch viele andere (die dem Alter schon entwachsen sind) immer wieder gerne.
Hier haben wir eine typische Geschichte voller Intrigen und Geheimnisse, ohne dass wir hier eine Geschichte auf jugenbuchniveau haben, was mir persönlich sehr gefallen hatte. Ich hatte es zunächst befürchtet, würde hier aber positiv überrascht, dass das Buch erwachsener ist und dementsprechend auch entsprechende Protagonisten hat, die nicht stumpf wie in manchen Jugendbüchern sind.

Das Buch greift auch ein paar wichtige Themen auf, die gerade hinsichtlich des Sexismus oder der Gleichberechtigung - auch zwischen Schülern mit Stipendium und denen die es sich von Geburt aus leisten können, anspricht. Allerdings zeigen sich hier ein paar erste Schwächen in der Umsetzung.

Ich geb zu, ich musste mich auch ab und zu aufraffen, weiter zu lesen, nicht weil das Buch schlecht war, ich find es an einigen Stellen sogar ziemlich gut, aber eher weil mir die erhoffte Spannung in einigen Bereichen zu sehr fehlte... die angesprochene Spannung zu Beginn, ließ doch ein wenig nach, verlor sich ein wenig in Erzählungen und Beschreibungen.
Gerade am Ende habe ich auf mehr Spannung gehofft, auch wenn es wieder ein wenig an Spannung zunahm,... tatsächlich war das Ende nicht wirklich befriedigend, irgendwas fehlte mir,...
Für mich leider nur ein mittelmäßiges Buch, das einige Schwächen hat, eine recht gute Idee und einige gute Szenen, etwas zu langsam dann aber erzählt werden, wodurch ab und zu die Spannung etwas verloren ging.
Trotz allem aber auch ein gutes Buch, was ich nicht ausschließe durchaus noch einmal zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.02.2019

Einfühlsam und wichtig

Someone New
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Micah zieht in ihre erste eigene Wohnung um ändlich unabhängig von ihren (versnobten) reichen Eltern zu sein. Dabei ist sie immer noch auf der Suche nach ihrem Bruder, der abgehauen ist, nachdem ihm ihre ...

Micah zieht in ihre erste eigene Wohnung um ändlich unabhängig von ihren (versnobten) reichen Eltern zu sein. Dabei ist sie immer noch auf der Suche nach ihrem Bruder, der abgehauen ist, nachdem ihm ihre Eltern aus dem Haus geworfen haben, nur weil sie ihn mit einem Jungen im Bett erwischt haben, und dieses nicht akzeptieren.
Zu ihrer Überraschung wohnt sie auch noch mit Julian in einem Haus. Dem Jungen, der auch noch wegen ihr seinen Job bei ihren Eltern verloren hat. Sie versucht alles um sich dafür bei ihm zu entschuldigen, ihm zu zeigen, dass sie anders als ihre Eltern ist und vorallem kommen die beiden sich näher. Doch Julian hat noch etwas vor ihr zu verbergen...

Dank Laura Kneidls schreibstil ist man sofort in der Geschichte drin. Wie auch bei „berühre mich. Nicht“ und „verliere mich. Nicht“ sind einem die Charaktere sofort sympathisch. Und das nicht nur bezogen auf die Hauptcharakter Micah und Julian, sondern auch die Nachbarn / Freunde Cassie und Auri, die mir vom der ersten Sekunde an des Auftretens in der Geschichte soooo sympathisch waren. ( Und mal nebenbei bemerkt, ist die Erklärung und Idee für den Spitznamen „Auri“ nicht wahnsinnig toll? Ich liebe das Buch auch so sehr).
Ich mag es in welchem Tempo Laura Kneidl die Geschichte von Micah und Julian erzählt. In meinen Augen hat ihre Geschichte genau das Richtige und vor allen realistische Tempo, nicht so wie in vielen anderen New Adult Romanen in denen kaum 100 Seiten vergehen und die Charaktere trotz ihrer Bedenken übereinander her fallen. Nein, diese Entwicklungen hier in der Geschichte sind so wie es auch in Wirklichkeit sein würde und einfach zauberhaft und kein deut gezogen. Man lernt die Charaktere einfach in der Zeit besser kennen und fühlt mit Ihnen. Fragt sich die selben Fragen und Probleme...
Nur ein kleines Manko hatte ich an der ganzen Geschichte, bevor ich zum großen Punkt komme... Denn am Ende fand ich ging das ganze zwischen Micah und Julian ziemlich schnell, ich hätte jetzt mehr "Verarbeitung" erwartet und auch das Gespräch mit den Mitbewohnern war ziemlich schnell abgehandelt.
Und die "Probleme" der Hauptcharaktere mit denen sie sich beschäftigen ist ein Thema das sehr wichtig und in heutiger Zeit gerade angesprochen werden muss. Danke Laura Kneidl für diese gefühlvoll und behutsame angesprochene Thematik. Ich habe bis zum Zeitpunkt der Geschichte nicht damit gerechnet, was für eine Überraschung und WOW was für eine gute Entscheidung dies in der Geschichte zu thematisieren. (Und jetzt erschließt mich nur erst die Bedeutung des Buchtitels)
Natürlich verrate ich an dieser Stelle für Leute, die das Buch noch lesen und sich überraschen wollen lassen nicht, worum es geht, nur soviel: Lest es! Lasst es auf euch wirken. (Auch wenn es eine Überraschung ist, so finde ich andererseits, dass gerade "Betroffene" es auch wissen sollten, dass sich das Buch damit beschäftigt. Hinzu kommt das tolle Nachwort, das echt toll geschrieben ist (und man aus spoilergefahr - zum Glück ist es gekennzeichnet - nicht vorweg lesen sollte. Aber lest auch unbedingt dies)
Ein wahnsinnig tolle und berührende Geschichte, so unerwartet und einfühlsam. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil und kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.11.2018

Mystischen Herrenhaus in Schottland 1837

Die Melodie der Schatten
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In „Die Melodie der Schatten“ lernen wir die junge Fiona Hemington kennen, die durch ein tragisches Ereignis in einem alten schottischen Herrenhaus flüchtet. Nachdem ihre Kutsche überfallen, ihre Tante ...

In „Die Melodie der Schatten“ lernen wir die junge Fiona Hemington kennen, die durch ein tragisches Ereignis in einem alten schottischen Herrenhaus flüchtet. Nachdem ihre Kutsche überfallen, ihre Tante und Reisebegleiter ermordet wurden, ist sie die einzige Überlebende und steht nachts vor den Toren des alten Gemäuers mitten in den Highlands Schottlands.
Der Besitzer, den sie am nächsten Tag kennenlernt, ist allerdings nicht der umgänglichste Zeitgenosse und scheint ihr auch nicht wirklich wohlgesonnen zu sein... Sie wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Vater, dem der Hausherr schreiben wird, sie abholen wird. Im Schottland des Jahres 1837 vergehen bis dahin allerdings Wochen und so verbringt Fiona die Zeit auf dem alten Gebäude, in dem sie zudem auch noch Stimmen, seltsame Geräusche und Gestalten des nachts zu sehen glaubt... Liegt ein Fluch auf dem Haus oder verliert sie langsam den Verstand ?

Die Geschichte hat mir wahnsinnig gut gefallen. Ein über 600 Seiten dickes Buch, dass einen gefangen nimmt und man es gar nicht zur Seite legen mag.
Wir haben eine starke Protagonistin, die für damalige Verhältnisse sich durchzusetzen weiß und sichtlich im Laufe der Geschichte an ihren Aufgaben und den Ereignissen wächst. Wir haben historische Ereignisse, die gut recherchiert und geschickt eingefädelt sind. Und wir haben die Stimmung der schottischen Highlands, die gut eingefangen und jeden Schottlandfan begeistern wird.

Sehr gut auch die eingehobene gälische Sprache und die kapitelanfänge mit schottischen Weisheiten, Zitaten etc. Das rundet das Gesamtpaket noch einmal ab.

Die Geschichte ist spannend, nicht langweilig oder trocken, wie es historische Romane ja auch mal sein könnten. Hier weit gefehlt.
In die Charaktere kann man sich gut hinein versetzen. Man bekommt nichts nur Einblicke von Fiona, sondern später auch in die Gedanken des so widersprüchlichen Hausherrn.

Ich habe bereits den anderen Roman der Autorin „Die Festung am Rhein“ gelesen (der mittlerweile sogar mit einem Buchpreis ausgezeichnet wurde) und war davon bereits begeistert gewesen. (Auch weil ich ihn direkt vor Ort in Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein gekauft hatte und somit damit was verbinden kann), aber dieser Roman hat mir sogar noch besser gefallen.

Eine absolute Leseempfehlung für Liebhaber historischer Romane und vorallem für Schottlandfreunde!

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Veröffentlicht am 22.04.2018

Meerjungfrau anders als erwartet...

Die letzte Reise der Meerjungfrau
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Imogen Hermes Gowar
„Die letzte Reise der Meerjungfrau“
Verlag: Lübbe
Preis: 20,00 € (gebunden)
Erscheinungsdatum: 29. März 2018

Wir befinden uns im London des 18. Jahrhunderts. Der verwitwete Kaufmann ...

Imogen Hermes Gowar
„Die letzte Reise der Meerjungfrau“
Verlag: Lübbe
Preis: 20,00 € (gebunden)
Erscheinungsdatum: 29. März 2018

Wir befinden uns im London des 18. Jahrhunderts. Der verwitwete Kaufmann Jonah Hancock verliert sein Handelsschiff, doch der Kapitän bringt ihm eine ungeahnte Kostbarkeit mit: Eine Meerjungfrau, die er kurzerhand ausstellt und welche binnen kurzer Zeit zur Sensation wird,
Gleichzeitig erleben wir noch die Geschichte der jungen Angelica, eine ehem. Prostituierten, denn sie wuchs im Bordell auf, versucht sich über Wasser zu halten. Als sich deren beiden Leben treffen, verbinden Sie ihr Schicksal mit dem der Meerjungfrau...

Der Schreibstil der Geschichte gefiel mir. Man bräuchte zwar ein kleines Weilchen, bis man hineingekommen war, aber nicht zu lange, dann hätte man sich an die Erzählweise, die ganz dem 18. Jahrhundert angehören könnte, gewöhnt. Außerordentlich passend...

Ansonsten hatte ich aber ein paar Schwierigkeiten mit der Geschichte.
Zunächst einmal war die Meerjungfrau nicht das was ich zuerst erwartet hatte. Dass wir hier keine lebendige Meerjungfrau haben, wie man es hätte erwarten können, sondern ein totes hässliches Ding, fand nicht ganz meine Erwartungen wieder.
Zudem wurde ich im Laufe der Geschichte nicht wirklich mit den Charakteren warm. Jonah Hancock, als eigentlich guten Kaufmann hätte ich mir härter vorgestellt, aber er wirkte eher weich und schwach und unsicher, kein Wunder, wenn er sich wahrscheinlich so manches mal schnell überreden oder gar übers Ohr hauen lassen konnte. Und Angelica wiederum schien mir unnahbar und undankbar, gerade gegenüber ihrer Freundin, die ihr doch immer helfen wollte verhielt sie sich sowas von undankbar, beachtete sie nicht, schimpfte über sie, gab deren Geld aus und verlangte aber gleichzeitig, dass diese ihr dankbar ist... unmöglich..

Das Buch hatte auch immer wieder ein paar Längen, auch wenn man der Geschichte zugute halten muss, dass es doch immer wieder auch spannende Momente gab, die einen dann doch wieder weiterlesen ließen und wieder fesseln mochten.

Insgesamt aber leider ein Buch, dass nicht ganz meinen Erwartungen entsprochen hat. Schade.

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Veröffentlicht am 08.01.2018

Faszinierend, aber auch mit Schwächen

Das Spielhaus
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Die Geschichte in "Das Spielhaus" ist in drei Novellen unterteilt, die nicht nur verschiedene Hauptcharaktere haben, sondern auch in verschiedenen Zeitebenen spielt. In der ersten Novelle haben wir Thene, ...

Die Geschichte in "Das Spielhaus" ist in drei Novellen unterteilt, die nicht nur verschiedene Hauptcharaktere haben, sondern auch in verschiedenen Zeitebenen spielt. In der ersten Novelle haben wir Thene, die im alten Venedig 1610, in dem sie zu einem Spiel der Karten antritt. In der zweiten Novelle haben wir Remy, der Anfang des 20. Jahrhunderts ein anderes Spiel spielt und dabei selber auf der Flucht ist. Und in der dritten Novelle in der Gegenwart oder nahen Zukunft, geht es um das Schachspiel, mit hohem Ziel und Einsatz...
Das Spielhaus lässt nur besondere Spieler in die engeren Kreise zu, die diese Spiele spielen dürfen... doch was das Spielhaus ist und was das Ziel ist, das muss der Leser durch die Augen und taten der Charaktere erfahren,...

Der Schreibstil ist einerseits faszinierend, teilweise aber auch etwas gewöhnungsbedürftig. In der ersten Novelle ist er genauso altertümlich, wie die Zeit in der es spielt. In der zweiten Novelle Anfang des 20. Jahrhunderts dementsprechend angepasst Hand verständlicher.
Wir haben hier überwiegend einen "wir" erzählen. Der Erzähler nimmt uns an die Hand, der Leser steht mit ihm direkt als Beobachter im Geschehen und erzählt uns was wir sehen. Das hat mir wirklich gefallen.

An sich waren die Geschichten auch sehr spannend und haben mir gut gefallen. Ein wenig bräuchte man durch den schreibstil, gerade in der ersten Novelle, sich in die Geschichte rein zu finden. Gerade so manche Sätze und Formulierungen Klängen doch sehr faszinierend, die einen fesselten. Dadurch wurde aber auch der Eindruck erzeugt, dass es ein wenig langatmig werden könnte, glücklicherweise nahm die Spannung im Laufe der Novelle weiter zu.
Bei den anderen Novellen, bei der das sprachliche Problem nicht ganz war, war allerdings für mich die Spannung auch nicht im vollen Zuge vorhanden, wie sie hätte sein können und ich mir aufgrund der Thematik erhofft hatte. Es sind letztendlich doch einzelne kürzere Novellen, die nicht zu sehr ins Detail gehen.

Die Thematik war aber sehr interessant und man fiebert quasi der Auflösung entgegen, was das ominöse Spielhaus eigentlich ist.
Es gibt faszinierende Charaktere, die man ebenfalls ergründen will. Allerdings auch in meinen Augen welche, die zwar auf den Seiten der guten stehen, sich aber ebenso der Methoden annehmen, was ich schon ein wenig scheinheilig empfinde... schade, aber so sind die Menschen aber auch nun einmal. Oder gäbe es keine andere Möglichkeit zum Ziel ?!

Ein interessanter Ansatz einer Geschichte, die mich in gleichen Massen fasziniert hat, wie mich zum nachdenken anregt. Ich denke da sind no h einige Botschaften und versteckte bekannte gestalten vorhanden. Leider hat sie auch ein paar Schwächen in der Spannung und im Aufbau, so dass sie mich nicht vollends zufrieden stellen konnte. Allerdings freue ich mich schon auf weitere Werke der Autorin.

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