Die Geschichte hinter der Inschrift
harmonia mundiRegensburg, November 1630: Der Steinmetz Caspar wird zu einem älteren Herrn gerufen, der ihn beauftragen will. Das besondere, er gibt seinen eigenen Grabstein in Auftrag, auf welchem der folgende Spruch ...
Regensburg, November 1630: Der Steinmetz Caspar wird zu einem älteren Herrn gerufen, der ihn beauftragen will. Das besondere, er gibt seinen eigenen Grabstein in Auftrag, auf welchem der folgende Spruch für die Ewigkeit hinterlassen werden soll:
"Die Himmel hab ich gemessen,
jetzt mess ich die Schatten der Erde,
Himmelwärts strebt der Geist,
des Körpers Schatten ruht hier."
Da Caspar sich auf diese Worte keinen Reim machen kann, sucht er den Sterbenden noch mehrfach auf um den tieferen Sinn dieser Worte zu verstehen. Und dies ist eine außergeöhnliche Geschichte, schließlich handelt es sich bei den älteren Herren um Johannes Kepler.
Rüdiger Marmulla verfasste hier eine ungewöhnliche Biographie des großen deutschen Astronomen. So erfährt man als Leser viele Hintergründe, die aber trotzdem gut lesbar und flüssig erzählt sind. Schön finde ich auch, das hier eine Verbindung zum "Treffpunkt Donaustrudel" hergestellt wird - ohne dass es eine Voraussetzung zum Verständnis von "harmonia mundi" ist. Ich mag solche Verbindungen einfach. Ein schönes kurzes Buch, gut geeignet auch für interessierte jüngere Leser.