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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2019

Viel mehr als „nur“ ein Jugendbuch - einfach richtig, richtig gut!

Crew (Wolf Crew 1)
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Bren Monroe ist knallhart. Sie ist Mitglied einer Crew. Die Crews sind keine Gangs, aber sie sorgen für Ordnung in der Stadt. Die anderen, die Normalos, nennen Brens Crew die Wolf-Crew. Niemand legt sich ...

Bren Monroe ist knallhart. Sie ist Mitglied einer Crew. Die Crews sind keine Gangs, aber sie sorgen für Ordnung in der Stadt. Die anderen, die Normalos, nennen Brens Crew die Wolf-Crew. Niemand legt sich mit ihnen an, wenn doch, tun sie dir weh. Sie verlassen sich aufeinander, vertrauen einander bedingungslos. Sie sind nicht die einzige Crew in der Stadt und auch nicht die größte, aber die berüchtigtste. Und es gibt eine goldene Regel, die niemals gebrochen werden darf: es gibt keine Beziehungen zwischen Crew-Mitgliedern. Niemals.
Bren bricht diese Regel. Sie ist verliebt in ihren besten Freund und Crew-Mitglied Cross. Die beiden sind schon immer beste Freunde gewesen und stehen sich sehr nahe. Irgendwann haben sie tiefere Gefühle entwickelt, aber keiner von beiden traut sich das zuzugeben, zumal es auch gegen die Regeln verstößt.


Dieses Buch hat einfach alles: Spannung, Romantik, tolle, sympathische Charaktere, Geheimnisse und große Wow-Momente. Es ist streng genommen ein Jugendbuch, es spielt ja auch auf der Highschool aber es ist anders, als andere Jugendbücher. Durch das Crew-System und die damit verbundenen Konflikte, die Vorgeschichten der Charaktere und allgemein den Handlungsverlauf, empfand ich es als härter, als die meisten anderen Jugendbücher. Ich, als Erwachsene, habe mich sehr gut in die Charaktere und die Situationen, in denen sie sich befanden einfühlen können.

Fazit: mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist klasse, eine Mischung aus jugendlich-abgeklärt und einfühlsam. Die Charaktere sind sehr sympathisch und wirken authentisch. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich fühle mich jede einzelne Minute gut unterhalten und „drin“ in der Handlung.

Ich kann das Buch wirklich jedem, egal ob jugendlich oder erwachsen nur wärmstens empfehlen! Ich freue mich schon jetzt auf Band 2 (7. Oktober 2019) und Band 3 (3. Februar 2020)!

Veröffentlicht am 15.05.2019

Leider viel verschenktes Potential

Mister Bodyguard
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Zander wollte eigentlich Teil des Sicherheitsteams seines Blutsbruders und dessen Band werden, doch dann kam alles anders. Stattdessen wird er der persönliche Bodyguard von Aloha Carmichael einem ehemaligen ...

Zander wollte eigentlich Teil des Sicherheitsteams seines Blutsbruders und dessen Band werden, doch dann kam alles anders. Stattdessen wird er der persönliche Bodyguard von Aloha Carmichael einem ehemaligen Disney-Kinderstar, der mittlerweile eine erfolgreiche Pop-Sängerin ist.

Es gibt einige Dinge die mir leider nicht gefallen haben. Zum einen wäre da der abwertende Ausdruck MILF, der im Buch benutzt wird, ich finde das echt unangebracht – da war Cougar ja noch besser. Ebenso wie die leider seit kurzem übliche Abkürzung für einen Teil des weiblichen Geschlechtsorgans (blöd umschrieben, ich weiß, aber wenn ich es ausschreibe, wird die Rezension wegen Obszönität nicht veröffentlicht) und diese Abkürzung finde ich sehr abtörnend und dämlich. Ebenfalls bescheuert fand ich einige der Spitznamen, vor allem aber „Shaggy-Swaggy“.
Außerdem hat mich die Art wie Zander mit seinen Freunden über Frauen redet ziemlich aufgeregt. Die sind 24 und benehmen sich wie ungehobelte 12-jährige.
Auch die Gespräche zwischen Aloha und ihren Mädels fand ich einfach affig und unreif. Genauso wie die Textnachrichten voller Mehrfach-Vokale (neeeiiiin) und # - letzte sind wahrscheinlich einfach ein Zeichen der Zeit, aber mir als Social Media Verweigerer gehen sie ziemlich auf den Zeiger, vor allem wenn sie so gehäuft vor kommen.

Ich empfand beide, Aloha und Zander als sehr unreif und kindisch. Sie sind außerdem sehr vulgär, trinken extrem viel und er kifft auch noch. Es gab ein paar Stellen, die sie mir etwas sympathischer gemacht haben, aber eben nur etwas.
Zeitweise kommt bei mir so ein gewisses American Pie Feeling auf, so oft, wie sich die Gespräche um Sex drehen.

Ich hatte eigentlich mit einem locker leichten, ein bisschen prickelnden aber vor allem romantischen Liebesroman gerechnet, vielleicht auch noch mit einem Hauch Spannung. Leider wurden meine Erwartungen enttäuscht. Beide Protagonisten benehmen sich wie notgeile Teenies, sprechend andauernd über Sex oder sind total kindisch. Mich haben sie die meiste Zeit über echt genervt. Da haben auch die traurigen Kindheitsgeschichten nicht mehr viel gerissen. Die ersten 50-60% des Buches habe ich ernsthaft überlegt es abzubrechen, erst dann wurde es langsam besser, aber leider nicht mehr sehr gut.

Fazit: Leider war das Buch nicht das, was ich mir davon versprochen hatte. Beide Protagonisten verhalten sich größtenteils albern und unreif, fast jedes Gespräch dreht sich um Sex und ich war von beiden eigentlich nur genervt. Schade, denn der Klappentext klang wirklich vielversprechend. Zwar wird das Buch gegen Ende besser, aber es ist einfach schade, dass man so lange auf das „besser“ warten musste, nur um dann, wie mit einer Checkliste noch jede Menge Klischees mitzunehmen.

Veröffentlicht am 13.05.2019

90% richtig gut - aber meiner Meinung nach blöde Wendung

With your Eyes
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Sutton ist 17 Jahre alt und ein ganz normaler amerikanischer Teenager bis sie erfährt, dass sie blind wird. Sie verschweigt ihre Diagnose lange vor ihren Freunden in der Hoffnung, sie wäre nicht wahr. ...

Sutton ist 17 Jahre alt und ein ganz normaler amerikanischer Teenager bis sie erfährt, dass sie blind wird. Sie verschweigt ihre Diagnose lange vor ihren Freunden in der Hoffnung, sie wäre nicht wahr. Es hilft ihr eine Therapie zu machen und darüber zu sprechen, dass sie ihre Träume Kunst zu studieren und Künstlerin zu werden nun begraben muss. Und genau dort, im Wartezimmer der Therapeutin trifft sie auf Blake, den Jungen, für den sie leidenschaftlich schwärmt. Er muss über einen Verlust hinwegkommen und geht deswegen zur Therapie. Er hält diese allerdings für nutzlos, da er kein Wort gesprochen hat, seit seine Zwillingsschwester Grace starb. Die einzige Art für ihn sich auszudrücken sind selbstgeschriebene Gedichte.
In der Highschool Welt sind die beiden nur ein einziges Mal wirklich aufeinander getroffen, als Blake Sutton auf einer College Party (auf der sie beide als Minderjährige nichts zu suchen hatten) betrunken geküsst hat. Allerdings erinnert er sich nur noch verschwommen daran und erkennt Sutton nicht sofort, da sie zu diesem Zeitpunkt ganz anders gestylt war. Doch trotzdem ist er von ihr fasziniert. Sie kommen sich näher und als Blake entschließt sich auf einen Road Trip zu begeben, kommt Sutton mit.

Was würden wir tun, wenn wir nur noch wenige Monate sehen könnten? Wie würde sich unser Leben verändern? Würden wir trauern oder so viel wie möglich in diese Monate quetschen, solange wir die Dinge noch sehen können oder würden wir versuchen uns bestmöglich auf das vorzubereiten was kommt?

Ich fand das Buch wirklich richtig gut – bis zur Wendung. Sutton hat mir so oft das Herz gebrochen. Wie sie quasi ständig Abschied nimmt von ihrem Augenlicht, wie sie versucht sich Momente ins Hirn einzubrennen, um niemals einen bestimmten Gesichtsausdruck im Gesicht ihrer besten Freunde zu vergessen oder wie sie versucht so viel wie möglich noch zu sehen und zu tun, bevor sie es nicht mehr kann. Ich habe mit ihr und um sie geweint aber gleichzeitig habe ich sie sehr bewundert. Der Autorin ist es gelungen einen die Welt durch Suttons Augen zu zeigen, uns ihre Gefühle, ihre Verzweiflung, ihre Angst, ihre Wut und ihren Mut fühlen zu lassen.
Blake leidet auch sehr unter dem Verlust seiner Schwester und stößt lange Zeit alle Menschen weg. Er ist so ganz anders, als man es zu Beginn des Buches vermutet hätte und sehr einfühlsam und nett. Das Buch ist abwechseln aus seiner und aus Suttons Sicht geschrieben mit jeweils recht kurzen Kapiteln, was das Lesen sehr einfach macht. Der Schreibstil passt perfekt zu den Protagonisten und der Geschichte aber ist auch nicht zu jugendlich, sodass er einem auch als Erwachsenen nicht auf den Geist geht.

Was mich aber wirklich gestört hat war die Wendung. Sie kam sehr plötzlich und ich hätte das Buch dann am liebsten an die Wand geworfen. Davor war es so schön und dann das. Ich möchte nicht spoilern und kann daher nicht sagen, was genau passiert ist aber für mich war das einfach unbefriedigend.

Fazit: Die Wendung macht es mir schwer das Buch einzuschätzen. Vor der Wendung hätte ich das Buch wirklich jedem empfohlen, ohne Einschränkungen – Jugendlichen oder junge Erwachsene dürften es ebenso lieben, wie auch Erwachsene – doch nach der Wendung muss ich eine Warnung mit schicken: mir persönlich haben die letzten 10% die Geschichte ruiniert. Diese späte Wendung hat für mich die Stimmung absolut gedreht. Auf einmal war es keine einfühlsam geschriebene nachdenkliche New Adult Geschichte mehr.

Wer das Buch dennoch lesen möchte: Achtung Taschentücher nicht vergessen! Man braucht sie das gesamte Buch über – denn vor allem die Kapitel aus Suttons Sicht treiben einem vor Mitgefühl die Tränen in die Augen!

Veröffentlicht am 13.05.2019

Leider nicht mein Fall - ich habe mich gelangweilt

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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1986: June, die Ich-Erzählerin fährt jeden Sonntag mit ihrer Schwester und ihrer Mutter zu ihrem Onkel Finn. Er hat AIDS und hat nicht mehr viel Zeit. Vor seinem Tod möchte er aber unbedingt noch ein Gemälde ...

1986: June, die Ich-Erzählerin fährt jeden Sonntag mit ihrer Schwester und ihrer Mutter zu ihrem Onkel Finn. Er hat AIDS und hat nicht mehr viel Zeit. Vor seinem Tod möchte er aber unbedingt noch ein Gemälde seiner Nichten malen. Er nennt June „Krokodil“ und sie beschreibt immer wieder, dass ihr Onkel Finn der einzige Mensch sei, der sie wirklich und vollkommen versteht.

Zu einer Zeit, als noch niemand wusste, wie AIDS übertragen wird und wo jeder Angst hatte einem erkrankten zu Nahe zu kommen, beschreibt June, wie auch sie Angst davor hatte Körperkontakt mit ihrem Onkel zu haben – ihre Schwester fand es lustig einen Mistelzweig über die beiden zu halten und zwingt so June vor sich selbst und durch ihren Gesichtsausdruck zuzugeben, dass auch sie Angst hat. Er küsst sie auf den Scheitel und sie fragt sich, ob man dadurch AIDS bekommen kann.

Wenig später stirbt Finn und June muss lernen mit ihrer Trauer umzugehen. Gleichzeitig nimmt Finns langjähriger Freund Toby Kontakt mit ihr auf, den ihre Familie resolut ablehnt. Abgesehen davon muss June mit ihrer gemeinen Schwester Greta klar kommen, deren Lebensziel es zu sein scheint, dass es June schlecht geht.


„Sag den Wölfen, ich bin Zuhause“ ist das vielgelobte Debüt einer jungen Autorin. Leider haben mich aber weder die Handlung selbst, noch die Charaktere fesseln können. Das Buch zog sich gefühlt ewig hin und ich musste zwischendrin wirklich aufpassen nicht abzudriften.
Ich find es interessant, dass die Thematik AIDS und HIV in den späten 1980er Jahren aufgegriffen wird und wie die Angehörigen darauf reagierten, dass Finn erkrankte. Das war aber für mich das einzig Positive an diesem Buch. Ich fand es ehrlich gesagt sehr langweilig.

Fazit: ich kann den Hype um dieses Buch leider nicht nachvollziehen. Ich habe es nicht geschafft mich den Charakteren warm zu werden. Das Buch hat sich für mich ewig hingezogen und ich habe mich leider die meiste Zeit gelangweilt.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Ein Highlight 2019!

Die Träumenden
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Eine rätselhafte Krankheit breitet sich langsam, aber unaufhaltsam aus. Die Betroffenen sind unerklärlich müde und schlafen schließlich ein, können aber durch nichts wieder geweckt werden. Sie schlafen ...

Eine rätselhafte Krankheit breitet sich langsam, aber unaufhaltsam aus. Die Betroffenen sind unerklärlich müde und schlafen schließlich ein, können aber durch nichts wieder geweckt werden. Sie schlafen und schlafen, Stunde um Stunde, bis bei manchen ihr Puls immer langsamer wird und sie irgendwann sterben.
Angefangen hat es mit einer College Studentin namens Kara. Ihr folgten aber noch viele mehr. Langsam aber sicher breitet sich die Krankheit vom College in die nahe gelegene Kleinstadt Santa Lora mit ihren 12.106 Einwohnern aus.
Die Theorien, was die Ursache sein könnte oder wie sich die Krankheit verbreitet sind ebenso zahlreich wie falsch. Niemand weiß was eigentlich los ist und jeder könnte der Nächste sein, der einschläft. Es könnte die Luft sein, das Wasser, die Stadt selbst – einige denken sie sei verflucht. Aber keine Theorie hält stand. Das einzige, was man zu wissen glaubt ist, dass es sich wohl um ein Virus handelt, so ansteckend wie die Masern aber mit unterschiedlicher Inkubationszeit und scheinbar auch wählerisch, es trifft immerhin nicht jeden, aber beinahe. Sicher ist nur eines: diese Krankheit ist etwas völlig Neues.

Ein Junge wacht wieder auf, nur um kurz darauf Selbstmord zu begehen. Von Seite zu Seite wird es immer mysteriöser und bedrohlicher. Viele legen sich abends hin und wachen einfach am nächsten morgen nicht auf. Andere fallen einfach plötzlich um und schlafen tief und fest.
Nur eine Sache haben alle schlafenden gemeinsam: sie träumen.

Der Erzählstil passt, wie ich finde, perfekt zur Geschichte. Der allwissende Erzähler springt von Figur zu Figur – mal ist es eine Figur, die die Krankheit bekommt, mal nur ein Zuschauer. Aber gerade dieses springen, lässt die Situation noch dringlicher, noch gruseliger erscheinen. Es gibt eigentlich keine wirklichen Protagonisten, weil der Erzähler so vielen folgt. Auch das macht dieses Buch zu etwas ganz besonderem. Jede Figur, die eingeführt wird, wird in so vielen Details beschrieben, dass man das Gefühl hat sie zu kennen. Aber gleichzeitig sind es so viele, dass man beinahe den Überblick verliert. Und alles wie beschrieben und kommentiert vom allwissenden Erzähler.

Fazit: ich fand das Buch richtig, richtig gut! Es kommt definitiv unter meine Top 5 des Jahres! Ich finde den allwissenden Erzähler toll, dass er absolut alles weiß und er entscheidet, was man als Leser erfährt. Dass er manchmal mit Details um sich wirft und sich dann wieder bei anderem in Schweigen hüllt. Man muss diese Art des Erzählens mögen – ich liebe sie und deshalb ist das Buch für mich ein Highlight des Jahres. Wer diese Art des Erzählens aber nicht mag, dem könnte langweilig werden oder er könnte das Buch unbefriedigt in die Ecke werfen, weil man eben nicht alles erfährt, was man gerne erfahren würde und die Handlung mehr einen Kreislauf abbildet, als eine gerade Geschichte.

Ich kann das Buch aus vollem Herzen empfehlen, aber man sollte vor dem Lesen die Leseprobe nutzen, um zu schauen, ob man mit dieser Art des Erzählens zurecht kommt. Ich mag sie und deswegen ist dieses Buch ein Highlight des Jahres für mich und zählt definitiv zu meinen Top 5 des Jahres 2019.