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Veröffentlicht am 01.05.2021

Mir fehlten die Emotionen - einfach schade!

Dear Sister
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Die Zwillinge Joe und Jenna stehen einander sehr nah, sie sind ihr jeweiliger Ruhepol, ihr sicherer Hafen. Trotzdem sind sie eben auch Geschwister und streiten ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Die Zwillinge Joe und Jenna stehen einander sehr nah, sie sind ihr jeweiliger Ruhepol, ihr sicherer Hafen. Trotzdem sind sie eben auch Geschwister und streiten sich auch mal. Vor allem wenn es um Jennas Freund Mark geht. Irgendwie stört es Joe immens, dass Jenna ausgerechnet mit diesem Idioten zusammen ist. Gut, es würde ihn auch stören, wenn es ein anderer Typ wäre. Immerhin ist sie seine kleine Schwester. Das hat gar nichts mit den seltsamen Gefühlen zu tun, die er plötzlich in Jennas Nähe empfindet. Ganz sicher nicht. Das darf einfach nicht sein.


Ich hatte mir bei der Thematik „Geschwisterliebe“ ein Buch erwartet, dass getragen wird von dem emotionalen Konflikt einer Liebe, die ein gesellschaftliches Tabu darstellt. Verstärkt wird das ganze durch die Tatsache, dass Joe und Jenna nicht nur Geschwister, sondern sogar Zwillinge sind.
Doch leider ist dieses Buch ganz und gar nicht emotional.

Das Buch ist aus der Erzählerperspektive geschrieben, was wie ich finde, bei dieser Thematik gar nicht passt. Der Erzählstil ist zu distanziert. Die Gefühle von Joe und Jenna, vor allem hinsichtlich der Gefühle die „mehr“ sind als sie sollten, kommen für mich zu kurz.

Joe und Jenna waren mir nicht unsympathisch, sympathisch aber leider auch nicht. Ich fand sie viel zu „jung“, oft benahmen sie sich kindisch und unreif und wirkten auf mich eher wie maximal 13. Irgendwie wirkten die Dialoge auf mich steif und „unecht“. Den Großteil der Handlung – vor allem die Entwicklung der Charaktere – konnte ich komplett vorhersehen. Hier hat mich das in der Hinsicht gestört, dass alles da war, aber gefühlt absichtlich ignoriert wurde. Die Rollen im Buch sind ebenso klar verteilt, wie in der Familie von Joe und Jenna.

Für mich hat sich die Handlung bis auf wenige Stellen sehr gezogen. Ich habe immer darauf gewartet, dass jetzt endlich etwas passiert, mehr Emotionen kommen, man mit Joe mitleidet, als ihm klar wird, dass er Jenna wirklich liebt. Aber das alles blieb so oberflächlich, dass es mich nicht erreichen konnte.
Dadurch, dass man nur selten einen Einblick in die Köpfe der Protagonisten erhielt, war vieles unverständlich. Zum Beispiel Jennas Beziehung mit Mark. Sie hält verbissen an ihm fest – aber warum? Er behandelt sie wie Dreck, aber sie verteidigt ihn ständig. Man erfährt aber auch nicht, was sie für ihn empfindet. Sieht sie das wirklich vor lauter Liebe nicht, oder was geht in ihr vor? Das bleibt zu lange im Dunkeln.
Erst gegen Ende kommen die „richtigen“ Emotionen ans Licht. Es wird emotional und dramatisch und spannend – aber für mich kam das viel zu spät.


Fazit: Leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Ich fand es langatmig und durch den Erzählstil blieb ich auf Distanz zu den Protagonisten. Genau das, was ich als sicher vorausgesetzt habe – nämlich eine emotionale Achterbahnfahrt – blieb mir bis wenige Seiten vor Schluss verwehrt. Die Protagonisten wirkten auf mich extrem jung und gingen mir auch immer wieder auf die Nerven.

Ich finde es schade, dass das Buch in eine andere Richtung ging als erwartet. Ich finde das Thema sehr wichtig und interessant, gerade weil es ein Tabu ist und in der Literatur noch sehr selten zu finden ist. Ich hatte gehofft auf eine emotionale Reise mitgenommen zu werden. Leider bin ich wohl an der falschen Haltestelle ausgestiegen.

Von mir bekommt das Buch 1,5 Sterne, weil das Ende wirklich deutlich besser war als der Rest und die Grundidee gut war. Die Umsetzung war aber leider nicht meins.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Ich bin enttäuscht - leider extrem langweilig

Später
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Jamie Conklin hat eine Gabe: er kann tote Menschen sehen und wenn er ihnen Fragen stellt, müssen sie wahrheitsgemäß antworten. Er konnte das schon immer, aber ihm war lange nicht klar, dass diese Menschen ...

Jamie Conklin hat eine Gabe: er kann tote Menschen sehen und wenn er ihnen Fragen stellt, müssen sie wahrheitsgemäß antworten. Er konnte das schon immer, aber ihm war lange nicht klar, dass diese Menschen wirklich tot sind – für ihn sehen alle gleich aus, zumindest solange es kein gewaltsamer Tod war. Seine Mutter schärft ihm ein unter gar keinen Umständen anderen von seiner Gabe zu erzählen. Dann ist es aber sie, die ihrer Freundin davon erzählt, um sie beide aus wirtschaftlicher Not zu retten. Diese Tat hat Konsequenzen, die Jamie noch Jahre verfolgen werden.


Dieses Buch ist nicht mein erster Stephen King, aber der erste seit vielen Jahren. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt eines seiner Werke gelesen habe, aber das ist bestimmt über 10 Jahre her. Nun, ich habe den Klappentext gelesen und musste sofort an „The Sixth Sense“ denken und war überzeugt: das Buch kann nur gut sein. Mini-Spoiler: war es nicht.

Es tut mir echt so leid das zu sagen – oder besser gesagt, zu schreiben – aber ich fand das Buch unbeschreiblich langweilig. Es dauert bis ungefähr zur Hälfte bevor etwas annähernd Gruseliges passiert. Man könnte meinen: jetzt nimmt die Handlung Fahrt auf! Mini-Spoiler 2: tut sie nicht.

Die Grundidee fand ich super, ich liebe „The Sixth Sense“ und erwartete eine ähnlich faszinierende, spannende, gruselige und berührende Geschichte, aber die Handlung plätscherte einfach so dahin. Es ist so gut wie gar nichts passiert. Es kam keine Spannung auf und die eigentlich super Grundidee wurde immer weiter verwässert.

Ich habe mehrfach zwischendrin nachgeschaut, ob wirklich „Stephen King“ auf dem Buchrücken steht – tut es. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Ich habe mich so gelangweilt! Normalerweise macht mir King Angst, Carrie, Christine, Der Nebel – ich hatte jedes Mal Gänsehaut und hätte mich beim Lesen am liebsten unter der Bettdecke versteckt. Hier – nichts.

Das lag zu einem großen Teil auch am Erzählstil, ich fand ihn langatmig und immer wieder auch verwirrend. Jamie erzählt in Rückblenden, wir springen in eine Vergangenheit, dann eine frühere Vergangenheit, dann eine noch frühere Vergangenheit, dann eine etwas spätere Vergangenheit und die ganze Zeit wurde ich mit ihm nicht warm, er blieb auf Distanz.
Auch die anderen Charaktere fand ich uninteressant. Immer wieder passierte etwas und ich dachte nur „huch, wo kam das denn jetzt her? War das nicht eben noch anders?“

Das Ende deutet auf eine Fortsetzung hin – die werde ich aber garantiert nicht lesen.


Fazit: Es tut mir echt leid das so in Worte zu fassen, aber ich fand das Buch leider furchtbar langweilig. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal über einen King sagen würde, aber es ist nun so weit. Die Charaktere blieben auf Distanz, es fehlten die Emotionen, die Tiefe. Die Handlung hatte eine super Grundidee, die aber immer weiter verwässert wurde. Es kam bei mir leider null Spannung oder Gruselfaktor auf.

Ich bin leider enttäuscht. Von mir bekommt das Buch für die eigentlich super Grundidee noch 1 Stern, mehr war leider absolut nicht drin.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Ein wunderschönes Buch, aber kurz vor Schluss wird es zu dramatisch

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Kyle ist gerade dabei sich ein neues Leben aufzubauen, nachdem er seine bisherigen Träume begraben musste, als alles noch schlimmer wird. Nur ein Moment und sein Leben ist unterteilt in ein „Davor“ und ...

Kyle ist gerade dabei sich ein neues Leben aufzubauen, nachdem er seine bisherigen Träume begraben musste, als alles noch schlimmer wird. Nur ein Moment und sein Leben ist unterteilt in ein „Davor“ und ein „Danach“. Seine Freundin, die gerade dabei war mit ihm Schluss zu machen, ist tot, er schwer verletzt und Kyle weiß nicht, wie er je wieder leben soll, oder atmen. Alles ist so unglaublich schwer. Doch dann begegnet er einem sehr seltsamen Mädchen und mit ihr wird alles leichter. Er weiß gar nicht wie sie das macht, aber er schafft es einfach nicht, Marley auf Abstand zu halten. Doch kann das mit ihnen eine Zukunft haben? Sie beide tragen die Last der Vergangenheit auf ihren Schultern. Kyle hatte seine große Liebe schon gefunden und verloren – kann es sein, dass er sie noch einmal findet?


Mir haben beide Kyle und Marley immer wieder das Herz gebrochen. Ich fand das Buch unglaublich gefühlvoll und einfühlsam. Beide haben so schwere Verluste erlitten und wie Menschen nun mal sind, geben sie sich selbst die Schuld, weil sie diesen einen Menschen, nicht retten konnten.

Trauer, Trauerbewältigung, Schuldgefühle, das alles nimmt einen großen Raum in diesem Buch ein, aber man kann alles nachempfinden. Man ist so nah bei Kyle. Das Buch ist komplett aus seiner Sicht geschrieben, was umso mehr Sinn macht, wenn man bei der Wendung angekommen ist.

Die Wendung fand ich heftig, aber gut. Sie verpasst dem Buch eine 180° Wendung, aber irgendwie passt es. Es geht plötzlich nicht nur um Trauer und Schuldgefühle, sondern auch um das, woran man selbst glaubt und woran man bereit ist zu glauben. Wie sicher bist du, dass du weißt wer du bist?

Ich fand Marleys Märchengeschichten auch unglaublich schön. Ich hoffe das Autorenduo bringt da auch ein eigenes Buch heraus. Ich fand sie so gefühlvoll, herzzerreißend aber auch wirklich unglaublich schön!

Einen großen Kritikpunkt habe ich und zwar der letzte Teil vor dem Ende. Der war mir deutlich zu dick aufgetragen. Es war einfach viel zu viel Drama. Das finde ich echt schade, denn bis dahin fand ich das Buch echt mega.

Das Cover ist nicht nur wunderschön, sondern ist so „vollgestopft“ mit Bedeutung, dass ich da gar nicht genauer drauf eingehen kann, ohne zu spoilern. Ich möchte euch nur raten, wenn ihr das Buch gelesen habt, schaut euch hinterher nochmal das Cover ganz genau an, dann werdet ihr so viel entdecken, dessen Bedeutung euch erst jetzt so richtig klar wird. Sowas liebe ich!


Fazit: Ich fand das Buch wirklich richtig, richtig gut! Ich wurde emotional total berührt, war so nah an den beiden Protagonisten, obwohl nur aus Kyles Sicht erzählt wird und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich fand es so gefühlvoll und einfühlsam.
Leider wurde es aber zum Ende hin einfach zu viel Drama. Das fand ich total schade. Es war einfach zu übertrieben. Das hat für mich die Stimmung kaputt gemacht. Zu viele Zufälle und alles nur noch Drama, Drama, Drama und krampfhaftes auf die Tränendrüse drücken. Das hatte das Buch eigentlich gar nicht nötig.

Wäre der letzte Teil, kurz vor dem Ende nicht gewesen, wäre das Buch ganz klar ein 5 Sterne Buch geworden, so reicht es leider nur noch für 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Total wichtiges Buch, aber den Schreibstil empfand ich als anstrengend

DIE EIGENE SEELE BEFREIT
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Gabrielle hatte keine leichte Kindheit. Und als wäre alles nicht sowieso schon schlimm genug, nennen sie alle Jochen und wollen, dass sie ein Junge ist. Gabrielle versucht es. Wirklich, sie gibt sich alle ...

Gabrielle hatte keine leichte Kindheit. Und als wäre alles nicht sowieso schon schlimm genug, nennen sie alle Jochen und wollen, dass sie ein Junge ist. Gabrielle versucht es. Wirklich, sie gibt sich alle Mühe, obwohl sie lieber mit Mädchen spielt als mit Jungs und sich einfach alles falsch anfühlt, sie befolgt die Regeln, sie ist ein Junge. Sie gründet sogar eine Familie, aber obwohl sie alles zu haben scheint, ist Gabrielle unglücklich, zutiefst unglücklich. Denn Jochen ist nicht Gabrielle und sie kann einfach nicht mehr länger Jochen sein. Sie muss endlich Gabrielle sein, oder sie wird daran zerbrechen.





Ich finde es so wichtig, dass es dieses Buch gibt. Man ist als Leser dabei, wenn es Reibungspunkte zwischen Jochen und Gabrielle gibt, von klein auf. Wie Gabriele krampfhaft versucht ihre Rolle in ihrer Gemeinschaft zu finden, wie sie alles dafür tut, um mehr Jochen, als Gabrielle zu sein. Aber egal, wie sehr sie es auch versucht, in ihrem Herzen bleibt sie immer Gabrielle. Sie versteht nicht, warum sie nicht Jochen sein kann, warum ihr Äußeres nicht zu ihrem Inneren passt, warum ausgerechnet sie so anders sein muss und was das überhaupt ist, das sie da fühlt.



Ich bin wirklich begeistert, dass es diese Biografie nun zu kaufen gibt, denn ganz ehrlich: mir ist bislang keine Trans-Biografie untergekommen. Gut, ich bin auch bei Weitem keine Expertin für die Community oder deren Literaturszene, also liegt es vielleicht auch einfach an mir. Aber ich bin echt froh, dieses Buch entdeckt zu haben. Als jemand, der sich mit seinem Geschlecht identifiziert, kann man es sich einfach nicht einmal ansatzweise vorstellen, was in Gabrielle vorgegangen sein muss. Man bildet sich ein zu wissen, dass es bestimmt schwer sein muss, wenn man in dieser Situation ist, aber wie schwer, davon kann man einfach keine Ahnung haben. Die Selbstvorwürfe, die Verwirrung, die Angst, das Gefühl ein Freak zu sein und alle zu enttäuschen – das ist einfach unvorstellbar. Aber genau das bringt uns Gabrielle mit ihrer Biografie nahe.



Leider war aber der Schreibstil einfach nicht meins. Viele Sätze sind sehr verschachtelt und ich hatte große Probleme zu Folgen. Zwischendrin wurde es auch oft langatmig. Satzstellung und Wortwahl empfand ich persönlich als sehr steif und für ein Buch wie dieses zu distanziert. Es hätte deutlich mehr herausgeholt werden können, wäre eine andere, persönlichere und auch einfachere Wortwahl und Satzstellung gewählt worden. So lenkt das leider immer wieder vom Inhalt ab. Man ist zu sehr damit beschäftigt, die Sätze zu analysieren. Mir fehlte auch oft das Gefühl, manchmal ist es da, dann wieder weg. Diese Situation, in der sich Gabrielle befand, ist hochemotional. Doch genau diese Emotionen bekommt man meistens nur ganz am Rande mit. Klar werden sie benannt, aber auf mich wirkt es, als fungiere die komplizierte Satzstellung und auch die Wortwahl als eine Art Schutzmauer, um die wirklich tiefen Gefühle vor dem Leser zu schützen.





Fazit: Ich finde es unglaublich wichtig, dass es dieses Buch gibt und auch die Trans-Gemeinschaft eine literarische Stimme bekommt. Allerdings hatte ich massive Probleme mit dem Schreibstil. Ich empfand die Satzstellung als zu kompliziert und verschachtelt. Zudem war es auch oft zwischendrin langatmig. Ich war mehr damit beschäftigt, zu versuchen die Sätze zu entwirren, als der Handlung zu folgen.



Ich finde die Geschichte und das Buch selbst sehr wichtig, aber der Schreibstil war leider absolut nicht meins. Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2,5 Sterne, ohne die wichtige Message wären es weniger geworden.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Zu junge Charaktere, zu viele Ungereimtheiten - leider absolut nicht meins

A New Chapter. My London Bookshop - My-London-Series, Band 1
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Lia weiß nicht, was sie tun soll. Sie hat ihren Vater verloren und jetzt muss sie sich entscheiden, wie es mit seinem Buchladen – ihrem Lieblingsort – weitergehen soll. Sie kann ihn nicht schließen oder ...

Lia weiß nicht, was sie tun soll. Sie hat ihren Vater verloren und jetzt muss sie sich entscheiden, wie es mit seinem Buchladen – ihrem Lieblingsort – weitergehen soll. Sie kann ihn nicht schließen oder verkaufen, aber kann die hochsensible Studentin den Laden allein führen? Er läuft nicht gut und sie hat keine Ahnung vom Umgang mit Menschen. Um den Laden am Laufen zu halten braucht sie Kundschaft und darf sich nicht vor ihr verstecken. Kann das gut gehen? Ihr Studium muss sie auch stemmen und dann ist da auch noch Drew, er kommt immer wieder in den Laden und irritiert und fasziniert Lia gleichermaßen. Warum scheint er ihre Nähe zu suchen, wo sie doch so unterschiedlich sind?


Ich habe mich von diesem wunderschönen Cover und dem Klappentext verführen lassen, er klang einfach so toll! Leider hat aber schon ein Punkt der Ausgangshandlung für mich keinen Sinn gemacht. Das war so kompliziert gedacht und gehandelt, dass ich nur dasaß und den Protagonisten schütteln und fragen wollte: was hast du dir denn dabei gedacht?! Zudem fand ich Drews Absichten Lia gegenüber am Anfang einfach nur bescheuert und mies.

Ja, Drew hat es nicht einfach, ich kann verstehen, dass er sich oft hilflos fühlt und einfach nur versuchen will, alles irgendwie hinzukriegen, damit es seinem kleinen Bruder gut geht. Es ist eine beschissene Situation, aber Drew sieht nicht, dass das alles so, wie es im Moment ist, zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ist. Anstatt es besser zu machen, macht er es nur schlimmer.

Ich konnte mich recht gut in Lia einfühlen mit ihrer Schüchternheit und Hochsensibilität. Ich fand es toll, dass sie so tief in der Buch-Welt lebt, inklusive Bookstagram und umso besser gefiel es mir, dass sie auch Autorin ist.

Leider gab es in diesem Buch einige – meiner Meinung nach – Ungereimtheiten. Teilweise bissen sich die Informationen, die man über einen Charakter bekam, mit dessen Verhalten, teilweise handelten mir die Charaktere einfach viel zu jung für ihr Alter oder auch ihren Hintergrund. Sie tragen gefühlt die Last der ganzen Welt auf ihren Schultern, benehmen sich aber immer wieder plötzlich wie Teenies.
Vor allem wie Drew und Lia einander kennenlernen, dieser ganze Teil der Handlung ist für mich viel zu konstruiert, zu künstlich kompliziert und aufgebauscht. Drew versteckt einen USB-Stick mit belastendem, verschlüsseltem (!) Material im Laden und als er ihn abholen will, ist er weg. Statt jetzt aber Lia danach zu fragen, denkt er sich komplizierte Pläne aus, wie er den USB-Stick zurückbekommen – sprich stehlen – kann. Das fand ich einfach total bescheuert und unrealistisch.
Auch beim Buchladen gibt es einige Ungereimtheiten für mich. Die Grundidee finde ich interessant und gut mit dem Laden, aber bei der Umsetzung wirkt es auf mich eher wie im Märchenland, jedes Puzzleteil fällt an seinen Platz, ein bisschen Feenstaub und der Realismus der Geschäftswelt fliegt zum Fenster raus.


Fazit: Ich fand die Idee total interessant, aber insgesamt war das Buch einfach nicht meins. Für mich gab es zu viele Ungereimtheiten, zu viele – in meinen Augen – Logikbrüche. Das Verhalten der Charaktere hat immer wieder für mich keinen Sinn gemacht. Sie waren mir zu jung. Vieles war zu aufgebauscht, zu künstlich dramatisch. Ich habe die meiste Zeit über die Charaktere einfach nur den Kopf geschüttelt.

Es tut mir echt leid, aber das Buch war leider gar nicht meins. Ich hatte mehrmals überlegt es abzubrechen. Von mir bekommt es nur 1,5 Sterne.

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