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Veröffentlicht am 17.04.2024

Ich fand das Buch wirklich richtig, richtig gut!

Yellowface
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June will nur eins: endlich erfolgreich sein! Sie träumt von einem Leben als gefeierte – oder wenigstens erfolgreiche – Autorin, doch ihr Debüt floppt. Athena dagegen, die sie schon seit der Uni kennt ...

June will nur eins: endlich erfolgreich sein! Sie träumt von einem Leben als gefeierte – oder wenigstens erfolgreiche – Autorin, doch ihr Debüt floppt. Athena dagegen, die sie schon seit der Uni kennt und die eine Art Freundin von ihr ist, macht ihr Debüt zum Star. Sie hat alles, was June sich so sehr wünscht und nie bekommen wird. Und warum? Weil Athena immer alles in den Schoß fällt, bloß, weil sie chinesische Amerikanerin ist und June lediglich Amerikanerin. Sie ist nicht divers genug, um erfolgreich zu sein – so zumindest erklärt es sich June.
Als Athena bei einem Unfall stirbt, bei dem June anwesend ist, ergreift diese ihre Chance und stiehlt den Entwurf von Athenas neuestem Roman. Sie beendet ihn und veröffentlicht ihn, als ihr Werk – unter dem Künstlernamen Juniper Song.
Doch für June bedeutet der Erfolg vor allem eins: sie hat verdammt viel zu verlieren.


Wir alle kennen Neid. Wir alle wissen, dass wir eigentlich nicht neidisch sein sollten und eigentlich jeder irgendwelche Probleme hat und nicht DAS scheinbar perfekte Leben lebt, das er oder sie zu leben scheint. Aber trotzdem kann man es manchmal einfach nicht verhindern, neidisch zu sein.
Aber es gibt mehrere Arten von Neid. Es gibt den Neid, bei dem man sich einfach wünscht, für einen Moment die Plätze mit der anderen Person zu tauschen, aber das alles genauso schnell auch wieder abhakt. Es gibt den Neid, der einem das Gefühl vermittelt, mit einem selbst stimme etwas nicht, weil man es nicht schafft, ebenfalls diese Erfolge zu erzielen und der sich negativ gegen sich selbst richtet. Und es gibt den Neid, der einen zerfrisst und sich gegen die Person richtet, die man beneidet.
Man möchte sich für seine Freunde freuen, ihre Erfolge bejubeln, als wären es die eigenen. Aber je unzufriedener man mit dem eigenen Leben ist, desto schwieriger ist das. Es tut einfach weh, zuzusehen, wie andere das erreichen, was man selbst erreichen will. Entweder man bricht also irgendwann den Kontakt ab, weil man es nicht mehr aushält neidisch zu sein und den anderen beim Verwirklichen ihrer Träume zuzusehen, oder man tut es nicht und lässt sich von Neid zerfressen.
Oder der andere stirbt bei einem dummen Unfall und du kannst dessen Roman stehlen und endlich das Leben leben, das du immer für dich haben wolltest.

Anfangs tat mir June extrem leid. Ich weiß noch wie das war, als ich so unsicher und unzufrieden mit meinem Leben war. Wie scheinbar jeder andere alles erreichen konnte, es ihnen regelrecht zuflog und ich steckte fest – wie June. Doch June lässt sich vom Neid zerfressen und ihn ihre Entscheidungen lenken.
June hatte nicht vor, den Roman zu vollenden oder als komplett ihren auszugeben – zumindest redet sie sich das ein. Doch June trifft nicht nur eine falsche Entscheidung aus der Situation heraus, June beschließt ein Lügenkonstrukt aufzubauen, das immer komplizierter wird und in dem sie sich immer mehr verfängt. Sie hofft dadurch alles zu bekommen, was sie immer wollte, sorgt aber selbst dafür, dass sie es nicht genießen kann. Das schlechte Gewissen, Verdächtigungen, Menschen, die glauben, die Wahrheit zu kennen, es nimmt einfach kein Ende und June muss immer mehr darum kämpfen, ihr Konstrukt intakt zu halten.

Es ist faszinierend, wie nie etwas ihre Schuld war – ihrer Meinung nach – und sie immer wieder Erklärungen und Ausreden fand, warum es wirklich nicht so schlimm war, was sie tat.
Ähnlich ist es mit dem Thema Rassismus, der toll eingearbeitet ist. Er beginnt als Teil des Neides. Als Ausrede und Erklärung dafür, warum Athena so mega erfolgreich ist und June nicht. Wir alle suchen immer nach solchen Ausreden. Es muss äußere Gründe dafür geben, es darf nicht an uns selbst liegen. Wir wissen (!) ja alle, dass andere bevorzugt werden. Doch dabei sieht June nur die eine Seite, die sie sehen will.
Ich fand das offene Ende etwas schade, ich hätte gern gewusst, ob Junes Idee aufgeht oder nicht.


Fazit: In diesem Buch steckt verdammt viel. Es geht um viele wichtige Themen und vor allem auch Themen, über die man sich als weißer Mensch bislang eher seltener Gedanken gemacht hat. Durch June wird einem da einiges um die Ohren geschlagen, aber auf eine tolle Art und Weise und nicht bloß mit erhobenem Zeigefinger.

Ich fand es toll, dass man am Anfang durchaus Mitleid mit June haben konnte. Sie war so verloren und entmutigt, zerfressen von negativem Neid auf Athena und dem Gefühl von der Welt verkannt und ungerecht behandelt worden zu sein.

Durch Junes Entscheidung, den Manuskriptentwurf zu stehlen, begibt sie sich endgültig auf die „dunkle Seite“, wenn man so will. Es geht fortan nur noch darum, ihr Geheimnis zu wahren. Gleichzeitig erhält man aber auch einen tollen Einblick in das amerikanische Verlagswesen.

Rebecca F. Kuang hat es geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Nur das Ende war nicht so ganz meins, ich hätte es mir weniger offen gewünscht.
Trotzdem bekommt das Buch von mir volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Ich habe es genauso geliebt, wie Band 1

Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Werwolf bezauberte
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Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn und Spaß, nach der Reihe zu lesen.

Brie ist Käsemacherin aus Leidenschaft. Sie weiß genau, was sie will und was sie nicht will. ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es macht mehr Sinn und Spaß, nach der Reihe zu lesen.

Brie ist Käsemacherin aus Leidenschaft. Sie weiß genau, was sie will und was sie nicht will. Vor allem will sie nichts mit Jack zu tun haben, einem Farmer, der eigentlich auch gar nicht sie will, sondern bloß ihr Land. Seine ständigen Anmachversuche gehen ihr tierisch auf den Geist und schließlich endet das Ganze damit, dass sie einen Drink nach ihm wirft, der dummerweise an seiner Statt einen blonden Werwolf trifft, der nun davon überzeugt ist, Brie sei seine einzig wahre Gefährtin. Was Brie nicht wusste: der Drink war ein Liebestrank. Jetzt hat sie also einen Kerl, noch schlimmer, einen Werwolf am Hals, der alles tun würde, um sie von sich zu überzeugen. Aber das liegt alles nur am Liebestrank, richtig?


Ich habe schon Band 1 der Reihe so sehr geliebt, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich Band 2 mindestens genauso sehr liebe. Er ist nicht minder schräg und irre und witzig und süß.

Brie kennt man schon ein bisschen aus Band 1, sie ist Cinnamons beste Freundin und Käse-Dealerin. Durch Cins Abenteuer hat sich die Welt komplett verändert und Dämonen leben nun mitten unter den Menschen, auch in ihrem Heimatort. Also ist es keine große Überraschung, dass sich dort auch ein Werwolf – und guter Freund von Cin – herumtreibt. Blöd ist allerdings die Sache mit dem Liebestrank. Brie denkt nämlich, dass Felix nur deswegen glaubt, sie sei seine Gefährtin. Felix dagegen ist sich sicher, dass sie seine Gefährtin ist, der Liebestrank hat nur dafür gesorgt, dass er es kaum aushält, von ihr getrennt zu sein.

Felix ist sooooo süß! So, so, so, so süß! Er zieht echt alle Register, um Brie zu beeindrucken und würde buchstäblich alles für sie tun. Nicht wegen des Liebestranks, sondern, weil sie die Eine für ihn ist. Werwölfe wissen das auf den ersten Blick. Nur sein Mensch glaubt ihm einfach nicht.


Fazit: Wie auch schon in Band 1 wird es auch im zweiten Band der Reihe stellenweise sehr spannend, aber auch unheimlich schräg und witzig und heiß. Felix ist unglaublich süß, man muss ihn einfach mögen. Brie ist sehr unsicher, das merkt man vor allem daran, dass sie nicht glauben will, dass Felix sie wirklich mag, sie schiebt alles auf den Liebestrank. Aber man kann sie auch gut verstehen.

Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und so geliebt! Es ist witzig und schräg und süß und heiß – einfach richtig, richtig toll! Dazu kommt dann noch die Spannung und der Ausblick auf Band 3 und ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch der Reihe zu lesen.

Achtung: man kriegt vor Lachen stellenweise Bauchweh!

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne, es war für mich, ebenso wie Band 1, ein Highlight.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Herrlich schräg und so witzig - für mich ein Highlight!

Der Tag, an dem ich mich betrank und einen Dämon rettete
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Achtung: Band 1 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber die Protagonisten tauchen in Band 2 als Nebencharaktere auf.

Cinnamon feiert, genau wie der Rest ihres Dorfes, denn die Göttin hat nicht sie als „Champion“ ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, unabhängig lesbar, aber die Protagonisten tauchen in Band 2 als Nebencharaktere auf.

Cinnamon feiert, genau wie der Rest ihres Dorfes, denn die Göttin hat nicht sie als „Champion“ ausgewählt und das ist ihr nur recht so. Cinnamon ist es viel lieber weiterhin die Gewürze ihrer Familie zu verkaufen, Käse zu essen und sich ab und an ein wenig zu betrinken, als Abenteuer zu erleben. Dummerweise interessiert das aber das Schicksal kein bisschen und lässt Cin die erste Heldentat ihres Lebens begehen. Der Mann, den sie gerettet hat, stellt sich als Dämon heraus, der umgehend versucht Cin zu töten – bis sie ihm einen Ast der familieneigenen Zimtbäume über den Schädel zieht. Das, so erfährt sie am nächsten Tag, hat den Fluch, der auf ihrem Dämon lastet, gebrochen. Dieser will nun Cins Hilfe, um auch alle anderen Dämonen zu befreien und die Hexe kalt zu machen, die dafür verantwortlich ist. Und er lässt ihr dabei keine Wahl.


Selten liest man ein Buch, das einen einfach von Anfang bis Ende komplett begeistert, aber bei diesem Buch war es bei mir so. Es ist so schräg und witzig und interessant! Ich habe so viel gelacht und mir bereits nach wenigen Kapiteln Band 2 bestellt.

Cinnamon ist von Natur aus keine Heldin, will sie auch gar nicht sein. Sie ist vollkommen zufrieden mit ihrem langweiligen Leben. Doch an der Seite ihres Dämons tritt eine ganz andere Seite von Cin zu Tage. Sie kann auch richtig tough sein, wenn sie muss. Sogar knallhart! Trotzdem bleibt sie immer noch sie selbst mit ihrem weichen Herzen. Mehrmals muss sie den Dämon dazu bringen, keine Spur von Leichen zu hinterlassen, der daraufhin gern mal schmollt.

Fallon weiß genau, was er will: Rache an der Hexe nehmen, die alle Dämonen verflucht und zu einem Leben im Elend gezwungen hat! Und er will Cin für sich. Sein Mensch ist allerdings noch etwas widerspenstig bei der Idee, aber, er wird sie schon von sich überzeugen, da ist er sich sicher.


Fazit: Ich habe das Buch so sehr geliebt! Ich kann gar nicht richtig in Worte fassen wie sehr. Es ist einfach so herrlich schräg. So, so schräg und witzig und toll! Es wird immer wieder spannend, dann gibt es wieder Szenen, die einem Bauchweh machen vor Lachen, es wird natürlich auch heiß und explizit und es gibt so manche Überraschung. Wie auch nicht bei einem Dämon, der sehr vieles einfach wörtlich nimmt und eine Neigung dazu hat, bei Problemen einfach selbiges um die Ecke zu bringen?

Von mir gibt es volle 5 Sterne, für mich war dieses Buch ein definitives Highlight!

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Ich fand es richtig, richtig gut

Spur der Finsternis
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Morgan arbeitet sehr hart für ihre Ziele und Träume und sie hat auch schon viel erreicht. Kurz bevor sie ihren größten Traum wahrmachen kann, wird ihr jedoch alles genommen. Ein Mann, von dem sie dachte, ...

Morgan arbeitet sehr hart für ihre Ziele und Träume und sie hat auch schon viel erreicht. Kurz bevor sie ihren größten Traum wahrmachen kann, wird ihr jedoch alles genommen. Ein Mann, von dem sie dachte, dass er aufrichtiges Interesse an ihr hat, stellt sich als Serienmörder heraus. Er ermordet ihre beste Freundin, obwohl er es eigentlich auf Morgan abgesehen hatte, räumt ihre Konten leer, stiehlt ihr Auto und belastet ihr Haus mit so vielen Hypotheken bei zwielichtigen Gestalten, dass Morgan vor dem Nichts steht. Immer neue hohe Kreditkartenrechnungen von Karten, die sie gar nicht besitzt, treiben sie an den Rand des Abgrunds. Doch dann bringen sie ihre Mutter und Großmutter dazu, alle Zelte abzubrechen und einen Neuanfang zu wagen. Allerdings ist der Mörder noch längst nicht mit Morgan fertig, immerhin ist sie die Einzige, die ihm jemals entkam.


In diesem Buch geht es um ein wichtiges Thema, ja, hier wird es auf die Spitze getrieben, aber es gibt so viele Betrüger da draußen, ob am Telefon, in echt oder im Internet. Jeder kann jederzeit zum Opfer werden, egal wie vorsichtig er oder sie auch ist. Und wenn das passiert, kann man sich oft nicht helfen. Man wird damit allein gelassen und steht vor dem Ruin, obwohl man doch eigentlich nichts falschgemacht hat. Ich finde das immer wieder so schrecklich, ob es nun Senioren betrifft, oder andere Menschen.

Morgan steht vor dem Nichts als sie sich in das beschauliche Örtchen flüchtet, in dem ihre Mutter mittlerweile bei ihrer Großmutter lebt. Ihr Verhältnis war lange nicht das Beste. Immerhin wollte Morgan ihr gesamtes Leben lang nur eins: Wurzeln. Ein Zuhause, an dem sie sich niederlassen und das ihr niemand jemals wieder nehmen kann. Genau das hat ihr dieser Mann genommen und das kann Morgan nur schwer verwinden.
Allerdings schaffen es ihre Mutter und Großmutter auch, ihre Lebensgeister zu wecken, ihren Ehrgeiz anzuspornen und ihr zu zeigen, dass das noch lange nicht das Ende ihrer Geschichte bedeuten muss.

Morgan ist Barkeeperin mit Leidenschaft und das merkt man. Ich persönlich trinke ja keinen Alkohol, also habe ich damit nicht wirklich viele Berührungspunkte, aber sie schafft es trotzdem diese Leidenschaft für den Job, der aus mehr besteht, als nur Drinks zu servieren, rüberzubringen.
Die Familie für die Morgan nun arbeitet, finde ich total beeindruckend. Es ist ein Familienunternehmen, aber für sie gehört jeder Mitarbeiter dazu, ob nun blutsverwandt oder nicht und das sorgt für eine tolle Stimmung.

Die Liebesgeschichte fand ich total süß. Sie entwickelt sich langsam und vorsichtig, aber dank des Hundes des Protagonisten, bekommt man auch extrem viel zu lachen. Ich nenne seinen Namen absichtlich nicht, damit ich niemanden spoilere.

Man bekommt auch immer wieder die Perspektive des Täters gezeigt und dadurch auch wie er tickt. Das ist wirklich interessant, aber auch erschreckend.


Fazit: Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen. Es wird ein echt wichtiges Thema behandelt, auf eine Art, die einem im Gedächtnis bleibt, auch wenn sie hier in der Form eines Serienkillers auf die Spitze getrieben wird. Es wird deutlich, dass jeder und jede jederzeit zum Opfer von Identitätsdiebstahl werden kann.

Ich fand das Buch spannend und die Liebesgeschichte sehr schön und süß. Mein Liebling war ganz klar der Hund des Protagonisten, die ich aber beide nicht namentlich nennen werde, um nicht zu Spoilern.

Von mir bekommt das Buch 5 Sterne, obwohl es gegen Ende etwas arg schnell ging. Mich hat das Buch echt toll unterhalten.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Ein absolutes Highlight - so eine tolle Dystopie!

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
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Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Nach der großen Pandemie und einem erbitterten Krieg herrscht in Sestiby (ehemals Deutschland) vollkommener Frieden. Eine allgegenwärtige KI sorgt für und ...

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Nach der großen Pandemie und einem erbitterten Krieg herrscht in Sestiby (ehemals Deutschland) vollkommener Frieden. Eine allgegenwärtige KI sorgt für und überwacht die Bevölkerung. Lügen gehören, dank eines Wundermittels, der Vergangenheit an, genauso wie jene Emotionen, die Menschen unbedacht handeln lassen: Misstrauen, Eifersucht oder Wut. Nur Mae spürt diese verbotenen Gefühle und das bringt sie regelmäßig in Gefahr. Denn wer „emotionale Überreaktionen“ zeigt, steht sofort unter Verdacht ein „Liar“ zu sein, einer jener verachtenswerten Menschen, die das System ins Chaos stürzen wollen, indem sie die Einnahme von VeriTab verweigern und dadurch unweigerlich verrückt werden.
Doch nicht nur ihre verbotenen Gefühle stellen eine andauernde drohende Gefahr für Mae dar, auch ihr Status als „Unverheiratete“ tut dies. Wer nicht bis 25 verheiratet ist, landet in Sektor 7, ein gesellschaftlicher Abstieg und das Ende für all ihre Träume. Außer ihr Freund entscheidet sich für Mae und gegen Ann, die ihm ebenfalls gefällt.
Als dann die Regierung auch noch ein neues Partnerschaftsprogramm verkündet, droht Maes Welt endgültig ins Chaos zu stürzen.


Wow. Einfach nur wow! Ich liebe Dystopien und vor allem liebe ich sie, wenn sie mich vollkommen von sich überzeugen und das ist Franzi Kopka wirklich gelungen.

Mae ist ein Sonderfall. Obwohl sie immer brav ihre VeriTab einnimmt und auch sonst nie negativ auffällt, ist sie in Gefahr, denn Mae schafft es nicht, ihre „emotionalen Überreaktionen“ zu vermeiden. Sie zeigt Gefühle, die sie nicht zeigen dürfte, neigt zu Panikattacken und ist überhaupt viel zu emotional. Das bringt nicht nur sie, sondern ihre ganze Familie in Gefahr. Sie alle decken sie und versuchen ihr so gut sie können zu helfen. Auch ihr Bruder Nick, der sogar ein hochrangiger Aufsehender ist und eigentlich jemanden wie Mae sofort melden müsste.
Als ihr langjähriger Freund und bester Freund Aiden schließlich eine andere Mae vorzieht und das obwohl auch ihr 25. Geburtstag immer näher rückt und damit die Gefahr in Sektor 7 abzurutschen und all ihre Träume begraben zu müssen, katapultiert dies Mae in den schlimmsten Zusammenbruch ihres Lebens. Ihre einzige Chance ist jetzt das neue Partnerschaftsprogramm der Regierung. Gleichzeitig ist dieses Programm aber auch die größte Gefahr für jemanden wie Mae. Jederzeit könnte jemand entdecken, dass etwas mit ihr nicht stimmt.

Grayson ist ebenfalls ein Aufsehender und ein A… - jedenfalls aus Maes Sicht und außerdem sieht und bemerkt er zu viel. Mae weiß nicht, was er vorhat, will er sie verraten? Die Karriere ihres Bruders zerstören? Oder ist er einfach nur ein A…, der es liebt, Spielchen zu spielen? Oder ist er vielleicht gar kein A… sondern spielt einfach nur eine Rolle, wie auch Mae es tut?


Fazit: Es handelt sich hier um eine echt interessante dystopische Gesellschaft. Man merkt direkt von Anfang an die Misstöne und dass auch in einer absolut ehrlichen Welt manche Menschen A… sind.
Mae tat mir schrecklich leid und diese permanente Angst erwischt und verurteilt zu werden, weil sie von der gewünschten Norm abweicht. Dann noch die Sache mit Aiden. Ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen. Schrecklich, wie alle unter Druck gesetzt werden, jung zu heiraten, notfalls jemanden, mit dem sie gar nicht kompatibel sind, nur, um nicht im Elend zu enden.
Die Ungerechtigkeit und Arroganz vieler Bessergestellter machte mich echt wütend. Das erinnerte mich in Teilen sehr positiv an die Selection-Reihe oder auch die Panem-Reihe, wie einige im Wohlstand leben und auf alle, mit einer höheren Nummer hinabsehen und sie teilweise gar nicht mehr als Menschen betrachten.
Die Enthüllungen sind echt heftig und der Cliffhanger brutal. Aber für mich ist das Buch ein echtes Highlight. Ich bin so froh, es entdeckt zu haben und kann es kaum erwarten, bis Ende August endlich Band 2 erscheint!

Von mir gibt es natürlich volle 5 Sterne.

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