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Veröffentlicht am 28.10.2018

Kindheit im Forsthaus

Himmel, der nirgendwo endet
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Die österreichische Schriftstellerin Marlen Haushofer lebte von 1920 bis 1970. Ihr Roman „Himmel, der nirgendwo endet“ wurde jetzt vom Ullstein Verlag neu aufgelegt.
Es ist das erste Mal, das ich ein Werk ...

Die österreichische Schriftstellerin Marlen Haushofer lebte von 1920 bis 1970. Ihr Roman „Himmel, der nirgendwo endet“ wurde jetzt vom Ullstein Verlag neu aufgelegt.
Es ist das erste Mal, das ich ein Werk aus ihrer Feder gelesen habe.

Dieser Roman wird aus Sicht eines Kindes erzählt. Meta wächst in einem Forsthaus auf. Marlen Haushofers Vater war auch Förster. Man kann fast denken,es wäre ihre Kindheit. Metas Erzählung beginnt mit zweieinhalb Jahren, als sie in ein Fass gesteckt wurde, weil sie bei der Arbeit störte. Es ist rührend, wie sie die Welt und die Erwachsenen empfindet. Langsam wird sie älter, aber ihre Fantasie bleibt. Es macht Spaß ihre Emotionen mit zu erleben. Ihre Mutter liebt sie, hasst sie aber auch gelegentlich. Ihr Vater ist nachgiebiger. Metas Empfindungen über jede Person, die sie kennenlernt, ist beeindruckend.
Die Autorin hat einen guten intensiven Schreibstil. Ihre Literatur ist zeitlos.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Amerikanische Familiengeschichte

Die Unsterblichen
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Die amerikanische Autorin Chloe Benjamin hat mit „Die Unsterblichen“ einen typischen amerikanischen Familie beschrieben.

Die Protagonisten sind 4 Geschwister im Sommer in New York. Karla, Danie, Simon ...

Die amerikanische Autorin Chloe Benjamin hat mit „Die Unsterblichen“ einen typischen amerikanischen Familie beschrieben.

Die Protagonisten sind 4 Geschwister im Sommer in New York. Karla, Danie, Simon und Varya sind 1969 noch Kinder, als sie zu einer Wahrsagerin gehen, die ihnen sagen kann, wie lange sie leben. Das war jetzt eine dumme Idee, denn das Wissen ist immer im Hinterkopf. Ich kann mir nicht richtig vorstellen, wie sich das Wissen auf das Weiterleben auswirkt.

Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1980 wird die Geschichte abwechselnd von jedem einzeln erzählt. Das ist ganz interessant zu lesen. Die Charaktere der vier sind sehr verschieden. Gut, alles kann ich nicht nachvollziehen und so richtig warm wurde ich mit den Personen nicht. Trotzdem wurde ich ganz gut unterhalten.

Die Autorin lässt die Geschichte fesselnd und berührend erscheinen. Der Roman ist gut geschrieben.

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Veröffentlicht am 27.10.2018

Auf der Suche nach einem besseren Leben

Als das Leben unsere Träume fand
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„Als das Leben unsere Träume fand“ ist der 5. Roman, den ich von italienischen Autor Luca di Fulvio, gelesen habe. Ich warte immer schon auf das nächste Buch.

Dieser Roman spielt 1913, als junge Menschen ...

„Als das Leben unsere Träume fand“ ist der 5. Roman, den ich von italienischen Autor Luca di Fulvio, gelesen habe. Ich warte immer schon auf das nächste Buch.

Dieser Roman spielt 1913, als junge Menschen von einem besseren Leben in Bueno Aires träumen.
Die Protagonisten sind der Sizilianer Rocco, dessen Vater war ein Mafiaboss, er will frei sein und sein eigenes Leben, ohne Kampf und Mord, leben.
Rosetta kommt aus einem sizilanischem Dorf, ihr Vater hat sie grausam misshandelt und die Dorfbewohner beschimpfen sie als Hure.
Dann ist da noch die 13jährige Jüdin Rachel, deren Vater bei einem Progrom ermordet wird. Es werden junge Frauen gesucht, denen versprochen wird, das sie als Hausmädchen vermittelt werden. Aber als sie ankommen werden die junge Frauen gleich in die Prostitution übergeben.

Der Empfang in Buenos Aires ist ernüchternd. Auch Rocco erfährt, das es hier auch nicht viel anders ist als in Sizilien.

Luca di Fulvios Romane beschreiben immer den Kampf ums Überleben benachteiligter Kinder. Das ist nicht immer leicht zu lesen, teilweise ziemlich brutal, aber so war die Realität. Der Roman ist voller Emotionen. Ich war gefesselt von der Handlung und kann ihn weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Mythen im Endlang

Teufels Tag
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Von dem britischen Autor Andrew Michael Hurley habe ich schon den Roman Loney gelesen. Die besondere Atmosphäre hat mich gefangen genommen. Da musste ich den zweiten Roman des Autors „Teufels Tag“ unbedingt ...

Von dem britischen Autor Andrew Michael Hurley habe ich schon den Roman Loney gelesen. Die besondere Atmosphäre hat mich gefangen genommen. Da musste ich den zweiten Roman des Autors „Teufels Tag“ unbedingt lesen. Die Mythen in der trostlose Landschaft lassen ihn besonders großartig werden. Es ist ein spannendes Buch.

Der Schauplatz ist ein kleines Tal im englischen Endland, einem Moorgebiet. Es gibt noch viel Aberglauben, so muss der Teufel immer vertrieben werden. Die Bewohner sind derbe Gesellen. Solche mysteriösen gruselige Geschichten sind in jedem Moorgebiet zu Hause.
John ein junger Lehrer kommt mit seiner schwangeren Frau zur jährlichen Zurückholen der Schafe, damit sie sicher im Stall überwintern, in sein Elternhaus. Er und seine Familie sind die Hauptpersonen dieses Romans. Schon seit Generationen lebt seine Familie im Endland.

Der Autor lässt den Roman manchmal unheimlich erscheinen. Man kann die atmosphärischen Schwingungen spüren. Die Atmosphäre ist wieder gut eingefangen.



Veröffentlicht am 24.10.2018

Unsere Vergangenheit

Eine Familie in Deutschland
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Von Peter Prange habe ich schon einige Romane gelesen. Der neue Roman „Eine Familie in Deutschland Zeit zu hoffen, Zeit zu leben“ ist eine berührende lebensnahe Familiengeschichte. Dieses ist der erste ...


Von Peter Prange habe ich schon einige Romane gelesen. Der neue Roman „Eine Familie in Deutschland Zeit zu hoffen, Zeit zu leben“ ist eine berührende lebensnahe Familiengeschichte. Dieses ist der erste Teil der Geschichte, der zweite Teil wird im Herbst 2019 erscheinen.
Es geht um die Familie Ising die schon mehrere Generationen eine Zuckerfabrik in Fallersleben im Wolfsburger Land. Die einzelnen Personen sind ganz unterschiedliche Charaktere und haben ihre Gesinnungen. Da gibt es Parteigenossen und ein jüdischer Schwiegersohn.
Wir lernen in dem Roman einige Prominente kennen, da sind Ferdinand Porsche und Leni Riefenstahl.
Interessant ist, wie 1938 die Stadt Wolfsburg für die Autoindustrie entstand.
Peter Prange hat den Roman ohne große Grausamkeiten geschrieben, allerdings kennen wir alle die tatsächlichen Zustände im Deutschland dieser Zeit. Da habe ich immer wieder Angst um einzelne Personen.
Die 672 Seiten des Romans werden nie langweilig. Dieser Teil endet 1939.
Es ist eine interessante Lektüre der ich gerne eine Leseempfehlung gebe.