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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2024

sprachliche Unterschiede und Schwierigkeiten, herzlich erzählt

Wie ein Fisch auf dem Trockenen
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In den elf Kurzgeschichten bringt die Autorin Cinzia Tanzella dem Leser hauptsächlich Schwierigkeiten mit dem Verstehen und Nichtverstehen unterschiedlicher Sprachen näher. Die Situationen gehen von witzig, ...

In den elf Kurzgeschichten bringt die Autorin Cinzia Tanzella dem Leser hauptsächlich Schwierigkeiten mit dem Verstehen und Nichtverstehen unterschiedlicher Sprachen näher. Die Situationen gehen von witzig, über interessant bis ärgerlich – für die betroffene Person. Manche Geschichten sind sicherlich autobiographischen Ursprungs, wirken auch sehr authentisch. Die eine oder andere fällt dafür etwas aus dem Rahmen und ich konnte nicht unbedingt eine direkte Verbindung zum Großteil der Thematik herstellen. Wenn ich ganz Groß denke, würde ich sagen die Hauptfiguren fühlen sich in den beschriebenen Situationen „Wie ein Fisch auf dem Trockenen“.
Den Schreibstil fand ich gut und flüssig zu lesen. Es wurden ja immer wieder italienische oder auch finnische Worte benutzt, deren Bedeutungen auch für jemanden ohne Fremdsprachenkenntnisse verständlich waren, beziehungsweise erklärt wurden. Störend empfand ich leider die teilweise sehr unterschiedlichen Buchstabenabstände, möglicherweise ist dies nur auf die gewählte Schriftart zurückzuführen.
Das Cover gefiel mir auf Anhieb, da es relativ einfach gehalten ist. Es war für mich auch der Ausschlag dafür, dass ich das Buch zur Hand genommen habe.
Ich habe mich mit den Protagonisten der Geschichten gut unterhalten, manches regt auch an, nachzudenken, wie das Gegenüber die Situation empfinden könnte und bei etlichen Szenen musste ich herzhaft lächeln. Wir haben hier ein kleines, feines Büchlein in dem jeder Leser wahrscheinlich eine andere Lieblingsgeschichte finden wird.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Ruhig erzählt, aber man spürt das Brodeln der Vergangenheit

Krummes Holz
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Der Roman „Krummes Holz“ ist kein alltägliches Werk. Einerseits erzählt Julja Linhof in einer sehr ruhigen Sprache. Andererseits spürt der Leser überdeutlich, wie es unter der Oberfläche brodelt. Auch ...

Der Roman „Krummes Holz“ ist kein alltägliches Werk. Einerseits erzählt Julja Linhof in einer sehr ruhigen Sprache. Andererseits spürt der Leser überdeutlich, wie es unter der Oberfläche brodelt. Auch wenn man annimmt auf der nächsten Seite muss die Explosion kommen, so dauert es bis ins letzte Drittel des Buches, dass wirklich etwas passiert.
Und auch dann ist es nicht der erwartete Knall, sondern das Ereignis, das Geschehen fast so ruhig wie die Sprache davor. Am Ende bleiben lose Fäden, die aber trotzdem irgendwie zum Buch passen.
Erzählt wird aus der Sicht von Jirka in der Gegenwart. Mit vielen Rückblenden, Gedankengänge in die Vergangenheit, Erinnerungen werden dem Leser Details von damals mitgeteilt. Hier hätte ich mir eine deutlichere Kennzeichnung gewünscht, da es oftmals wirklich nicht einfach war, so schnell wie Jirka umzudenken.
Der Schreibstil der Autorin hat mich in seinem Bann gehalten. Es muss jetzt bald etwas geschehen, was kommt auf der nächsten Seite. Und so habe ich Jirka auf seiner Innenschau begleitet. Die traurige und lieblose Kindheit und Jugendzeit hat sich in die Gegenwart gezogen, dennoch scheint es für die Geschwister eine kleine Hoffnung auf Zukunft zu geben.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Keine Höhen und Tiefen, stockender Lesefluss

Weiße Wolken
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Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen. Die Kurzbeschreibung hat mich fasziniert. Leider konnte mich „Weisse Wolken“ nicht begeistern. Die Erzählung ging plätschernd dahin. Jedes Kapitel wird aus Sicht ...

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen. Die Kurzbeschreibung hat mich fasziniert. Leider konnte mich „Weisse Wolken“ nicht begeistern. Die Erzählung ging plätschernd dahin. Jedes Kapitel wird aus Sicht einer anderen Person geschildert, also abwechselnd aus den drei Hauptprotagonisten.
Yandé Seck verwendet immer Wieder Fachbegriffe, die ich leider nicht kenne, sodass mir ein Glossar in diesem Buch wirklich hilfreich erscheinen würde. Mich persönlich hat auch das Gendern am angenehmen Lesefluss gehindert. Immer wieder ein Sternchen, da bleiben meine Augen jedesmal hängen. Es ist ja recht und schön, wenn das jemand will, aber in einem Buch brauche ich das nicht. Schon klar, es ist eine Ausdrucksform gerade für Zazie, dennoch empfinde ich den Text dadurch noch schwerer lesbar.
Die Figuren selbst bleiben mir ebenfalls zu flach. Ich finde keinen Zugang zu einer der drei Personen. Auch kann ich nicht jede Handlung oder Aussage von Zazie, zum Beispiel, nachempfinden. Sie will gegen Rassismus angehen, äußert sich selbst immer wieder abwertend gegen die Weißen. Das passt für mich nicht zusammen.
Den Titel habe ich mir irgendwie anders hergeleitet. Die Erklärung hier im Buch hat so irgendwie nicht viel mit der ganzen Problematik zu tun. Für mich muss ich festhalten, dass mich dieses Buch nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Sehr gutes Verhältnis von Dominanz, Unterwerfung und Gefühl, Erotik

Das Verlangen der Lustsklavinnen | Erotische Geschichten
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Prinzessin Madara und Rose kennen das Leben als freier Mensch ihrer damaligen Zeit, bis die Umstände sie in die Sklaverei zwingen. Genauer gesagt, in die Position einer Lustsklavin. Haben beide wenigstens ...

Prinzessin Madara und Rose kennen das Leben als freier Mensch ihrer damaligen Zeit, bis die Umstände sie in die Sklaverei zwingen. Genauer gesagt, in die Position einer Lustsklavin. Haben beide wenigstens das Glück einen Herrn dienen zu müssen, den sie auch mögen und der gut zu ihnen ist, oder finden sie sich in einer unerträglichen Zwangslage wieder? Wird „Das Verlangen der Lustsklavinnen“ von ihren Herren erhört und müssen sie nur dienen und zur Verfügung stehen?
Vera Seda verbindet heiße, erotische Szenen von Unterwerfung und Dominanz, Gefühl und Gewalt, Lust und Schmerz mit den vagen Vorstellungen wie in einer vergangenen Zeit vielleicht gelebt wurde. Dieser Schutz durch die Fantasie macht die Geschichten umso anregender.
Schreibstil und Wortwahl finde ich sehr gut lesbar und weder obszön noch vulgär. Die Charaktäre sind greifbar, die Frauen, trotz ihrer Lage, starke Persönlichkeiten, die Männer sehr zuvorkommend und rücksichtsvoll, zumindest im Verständnis ihrer damaligen, männlichen Umgebung.
Im Buch finden wir zwei unterschiedlich lange Geschichten. Einzig die zweite Geschichte wäre beinahe gegen Ende kurz in einen Krimi umgeschlagen. Zumindest für mein Gefühl hätte die Umgebungshandlung von Rose und Ragan nicht länger sein dürfen.
Mein Fazit für dieses Buch ist sehr positiv. Ich empfehle es jedem Leser, der gerne in diese Richtung liest, durchaus auch für Anfänger, da immerhin die Geschichten in einer längst vergangenen Zeit spielen und somit im Reich der Fantasie bleiben können, wenn nötig.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Freunde finden, tolle Illustrationen, Mitmachseiten

Judiths kleine Farm
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Der junge, schüchterne Kater Jack sucht einen Freund. Er ist neu auf „Judiths kleine Farm“. Die vielen anderen Tiere machen ihn erst einmal nervös. Mit Gefühl führt Judith Rakers durch die Geschichte und ...

Der junge, schüchterne Kater Jack sucht einen Freund. Er ist neu auf „Judiths kleine Farm“. Die vielen anderen Tiere machen ihn erst einmal nervös. Mit Gefühl führt Judith Rakers durch die Geschichte und lässt auch den Humor nicht zu kurz kommen.
Für Kinder der Zielgruppe finde ich die Texte von ihr sehr verständlich, aber auch die Illustrationen von Julia Weinmann passen sehr gut dazu. Die wichtigen Szenen jeder Seite sind größer dargestellt, aber es gibt überall kleinere Details zu entdecken.
Nett finde ich auch die Mitmachseiten wie Rätsel, Erklärungen, Bastelanleitung. Am Beginn werden die Tiere der kleinen Farm mittels Zeichnung vorgestellt, am Ende sind sie mit Fotos abgebildet.
Unsere Kindergruppe im Alter von vier bis sechs Jahren mussten besonders über Jacks Vorstellung eines Ackers in dem Katzenfutterdosen wachsen und über den Auszug der Wühlmäuse aus der Farm lachen. Sie suchten begeistert kleine liebevoll eingearbeitete Details. Mein Fazit ist daher sehr positiv.
Für manchen könnte auch die Zusatz-App interessant sein, die den Kindern das Buch vorliest, wobei sie selbst die Seitenzahl wählen können.

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