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Der_Blaue_Mond

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2021

mega lustig

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten Band 1
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Eine erfrischende kurzweilige Unterhaltung. Das Cover mitsamt dem ungewöhnlichen Titel haben uns magisch angezogen. Was verbirgt sich hinter einer grauhaarigen Flora Salmanteri? Und dann noch Mini Piraten? ...

Eine erfrischende kurzweilige Unterhaltung. Das Cover mitsamt dem ungewöhnlichen Titel haben uns magisch angezogen. Was verbirgt sich hinter einer grauhaarigen Flora Salmanteri? Und dann noch Mini Piraten? Was soll das denn sein?

Die Eltern von Lilli und Mikko sind beruflich unterwegs in einem fernen Land und parken die beiden Geschwister bei ihrem Onkel Jim. Der hat keine Kinder und ist wohl neureich, zumindest müssen die Kinder altes Brot vom Terassenboden essen um nichts dreckig zu machen. Aber zum Glück wohnt die Rettung nebenan, in Form von Nachbarin Flora Salmanteri.

Die hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, ist aber mega sympathisch und weiß sogar wie man Piraten aus dem 3d Drucker freilässt. Nicht zu vergessen ist Pedro, ihr sprechender Hahn in Lederjacke mit Glitzerstiefeln. Echt jetzt? Echt.

Aber das ist erst der Anfang. Ich mochte den locker flockigen Schreibstil sehr. Besonders die humoristischen kreativen Einlagen. Typisch finnisch eben. Und klar, dass ein Schlager mit Titel "Tränen im Blumenbeet" so nicht stehen gelassen werden kann.

Fazit: sehr gelungen, einfach mega!

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Egotrip

Auszeit
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Das Cover in seinen kühlen Blautönen gefällt mir sehr gut. Es kommt etwas düster, aber trotzdem ansprechend daher. Das schmale Buch mit den gut 170 Seiten ist schnell gelesen. Der Schreibstil ist schlicht ...

Das Cover in seinen kühlen Blautönen gefällt mir sehr gut. Es kommt etwas düster, aber trotzdem ansprechend daher. Das schmale Buch mit den gut 170 Seiten ist schnell gelesen. Der Schreibstil ist schlicht und einfach.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Perspektive der Erzählung. Es ist alles aus Sicht der Protagonistin Henriette erzählt. Sie muss einschneidende Erlebnisse verarbeiten und Ihre Freundin Paula versucht sie aus dem Loch herauszuholen. Das andauernde ich und alles dreht sich um Henriette und nur um Henriette, ging mir relativ schnell auf den Geist. Ein Egotrip par excellence.

Auch vom Inhalt her kann ich mich nicht mir ihr identifizieren. Sie ist sehr entscheidungsunfreudig und ziellos. Und Paula ist derart positiv und esoterisch angehaucht, das es für mich überzeichnet und weltfremd ist.
Zum Ende hin passiert dann noch etwas unerwartetes, aber schön ist anders.

Vielleicht etwas für Leute, die in einer Krise stecken oder sich noch selbst finden müssen.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

warmherzig und weise

Mein Sternzeichen ist der Regenbogen
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Hut ab, Rafik Schami, das ist eine ganz wunderbare Sammlung. Erinnert mich irgendwie an einen kalten Winterabend, man sitzt zusammen mit der Familie vor dem Kamin und der Großvater erzählt Geschichten ...

Hut ab, Rafik Schami, das ist eine ganz wunderbare Sammlung. Erinnert mich irgendwie an einen kalten Winterabend, man sitzt zusammen mit der Familie vor dem Kamin und der Großvater erzählt Geschichten von früher. Der Kamin wärmt von außen, die Geschichten von innen.

Die Erzählungen sind weise, aber durchaus kritisch und vor allem unterhaltsam. Herr Schami baut eine gemütliche Atmosphäre auf, philosophisch und positiv. Ganz nebenbei erfährt man zum Beispiel warum viele Syrer ihr Sternzeichen nicht wissen und warum die Kultur dort einfach eine andere ist. Manche Erzählungen enden unverhofft.

Einige Geschichten sind total kreativ, wie in einer Fabelwelt. Mich beeindruckte die Geschichte "Von Menschen und anderen Tieren" am meisten. Irgendwie erinnerte mich die Art zu Schreiben an Paulo Coelho.

Das Buch wird einen festen Platz in meinem Bücherregal bekommen und ich werde es sicherlich in ein paar Jahren wieder lesen.

Fazit: wärmend und inspirierend aber auch gleichzeitig banal und komplex. Einfach vielschichtig.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Spannung und Wien pur

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Ein sehr spannender historischer Krimi, wurde von mir quasi in kürzester Zeit verschlungen. Die Hauptpersonen waren wunderbar beschrieben, man fühlt und leidet mit Leo, dem neuen jungen Inspektor, der ...

Ein sehr spannender historischer Krimi, wurde von mir quasi in kürzester Zeit verschlungen. Die Hauptpersonen waren wunderbar beschrieben, man fühlt und leidet mit Leo, dem neuen jungen Inspektor, der eben bei der Wiener Kriminalpolizei begonnen hat. Aus Graz stammend, hat er es in Wien nicht leicht. Als er dann auch noch in ein Grab auf dem riesigen Wiener Zentralfriedhof stolpert und mit Knochen Bekanntschaft schließt, meint man es geht nicht schlimmer. Aber das ist erst der Anfang.
Neben der Spanung und dem historischen Kontext, macht der Wiener Schmäh die Erzählung für mich so liebenswert und unterhaltsam. Ein kleines Beispiel: "Kleine Rotzbremse und geschielt hat er, eher a Dillo. Ein was? Na, a Dodl eben. A Depperl, a Dummkopf." Das aus dem Mund von Augustin Rothmayer, DEM Totengräber, der einem rasend schnell ans Herz wächst.
In dem eigentlichen Krimi sind gleich drei Fälle miteinander verstrickt. Um mal einen Eindruck zu vermitteln, nur ein paar Schlagworte: Untote, Vampire, Pädophilie, der Pfähler. Mehr wird aber nicht verraten, bitte selber lesen, es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Wunderbare Literatur!

Fern von hier
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Von Adelheid Duvanel hatte ich davor noch nichts gehört bzw. gelesen. Das Cover hat mich angesprochen und die Lektüre der außergewöhnlichen Erzählungen brachten mich auch dazu, ein bisschen von ihrem Leben ...

Von Adelheid Duvanel hatte ich davor noch nichts gehört bzw. gelesen. Das Cover hat mich angesprochen und die Lektüre der außergewöhnlichen Erzählungen brachten mich auch dazu, ein bisschen von ihrem Leben in Erfahrung zu bringen. Welch Wahnsinn, dass Sie 1996 an Unterkühlung draußen gestorben ist. Sie hatte kein einfaches Leben. Das vermitteln einem die Erzählungen. Aber eine sehr interessante Frau, ohne Zweifel.
Ich habe lange nicht mehr so ausgeklügelte Wortfindungen und Metaphern gelesen. Gepaart mit ein paar ordentlichen Prisen Humor.
Die Kurzgeschichten umfassen jeweils nur wenige Seiten. Allen gemeinsam ist, dass die Darsteller nicht reich und happy sind, sonder eher Outlaws, am Rande der Gesellschaft. Es gibt Waise, Arme, Kranke und einfach traurige Menschen, die mit wenigen Worten treffend umschrieben werden. Frau Duvanel hat die Begabung, die Szenen knapp, aber wahnsinnig atmosphärisch zu gestalten. Dabei spielen Einsamkeit, Armut und Depressionen oft eine Rolle, ab und zu nehmen die Erzählungen einen unerwarteten Ausgang. Sehr kreativ und voller Überraschung.
Für das Buch benötigt man Zeit und Ruhe. Man kann das Werk nicht mal so eben schnell verschlingen, damit würde man ihm nicht gerecht.

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