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Veröffentlicht am 01.07.2022

Einmalig, bildgewaltig und voller Hoffnung

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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"Cemetery Boys - Yadriel und Julian" hatte ich schon lange auf meiner Wunschliste, schon seit es im englischen Original erschienen war. Das Buch hat mich einfach neugierig gemacht und fasziniert. Und jetzt ...

"Cemetery Boys - Yadriel und Julian" hatte ich schon lange auf meiner Wunschliste, schon seit es im englischen Original erschienen war. Das Buch hat mich einfach neugierig gemacht und fasziniert. Und jetzt ist es auf Deutsch erschienen und ich habe es nur so verschlungen. Das Cover ist wunderschön und verrät schon ein wenig, in welcher Bevölkerungsgruppe wir uns hier bewegen. Die Brujx und der Dias de los Muertos sind wirklich ein spannendes Thema und man wird hier von Yadriel, seiner besten Freundin und seiner Familie regelrecht mit in den bunten Farbstrudel gezogen, den dieser Feiertag und die Gemeinde der Brujx ausmacht. Alles ist sehr bildhaft beschrieben und erklärt, so dass man als Leser gleich mit in die farbenprächtige Welt hineingezogen wird. In dieser bunten Welt versucht unser Protagonist, Yadriel, seinen Platz in seiner Gemeinde als Brujo zu finden und als solcher akzeptiert zu werden. Was schwierig ist, da Yadriel transgender ist und nicht als Junge anerkannt wird. Seine Familie ist auf seiner Seite und versucht wirklich alles, ihn als den anzuerkennen, der er ist. Aber alte Kulturen lassen sich schwer von einem Tag auf den anderen ändern, noch erkennen sie Neuerungen einfach so an. Somit ist Yadriel eher wie ein kleiner Außenseiter, der aber nicht aufgibt. Mit Hilfe seiner besten Freundin, Maritza, führt Yadriel die Zeremonie alleine durch, um den Segen ihrer Gottheit zu erhalten. Was auch gelingt, aber damit nimmt der Trubel seinen Lauf. Denn Julian, den Yadriel gleich nach seiner Zeremonie beschwört, ist alles andere als ein kooperativer Geist, er sich nicht so einfach ins Jenseits schicken lassen möchte. Julian weiß nicht genau, wie er gestorben ist und schlägt Yadriel einen Handel vor. Yadriel soll ihm helfen, herauszufinden, was passiert ist und nach seinen Freunden zu suchen, um sicher zu sein, dass ihnen nichts passiert ist. Im Gegenzug hilft Julian ihm bei der Suche nach seinem vermissten Cousin. Yadriel willigt ein, auch weil er Julian aus der Schule kennt, da er ein Mitschüler ist bzw. war. Was dann auf die drei zukommt und was sie durchmachen müssen, ist wirklich ein geniales Abenteuer, das schon einmalig ist.
Am meisten gefallen hat mir, neben dem am Anfang genannten Punkten, wie Yadriel und auch sein Umfeld sich entwickelt. Er wächst über sich hinaus, und das nicht nur wegen eines gut aussehenden Geistes an seiner Seite, der ihm langsam unter die Haut geht. Wie Julian und Yadriel sich zusammenraufen und sich gegenseitig aufbauen und vorantreiben, ist sehr schön umgesetzt und beschrieben. Man ist selbst als Leser immer wieder stolz, wenn Yadriel für sich einsteht und seinem Vater oder anderen die Stirn bietet, weil sie ihn nicht als den jungen Mann anerkennen, der er ist. Zweifelsohne hätte er einiges davon ohne Julian nicht in der Form so schnell getan, aber das macht das ganze noch intimer und echter. Die Charaktere sind damit sehr real und schön entworfen, man muss sie einfach sofort ins Herz schließen.
Neben der Suche nach Julians Mörder, der vielleicht auch hinter Miguels verschwinden stecken könnte, haben wir hier auch eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die sich langsam zwischen Yadriel und Julian zu entwickeln scheint. Beides zusammen ergibt eine rasante, knallbunte Achterbahnfahrt der Gefühle, voller Aufs und Abs, auf den Weg zur Selbsterkenntnis und dahin, sein Umfeld zu sensibilisieren, jemanden so zu akzeptieren, wer man ist.
Ich habe mehr als einmal ein paar Tränen vergossen, ob des Herzschmerzes. Manchmal waren aus auch Freudentränen, keine Angst. Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen, es lohnt sich sehr!!

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Intensive Lektüre, die unter die Haut geht

Kein Paradies für Connor Major
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Das Buch hat mich wirklich sehr neugierig gemacht, so dass ich wirklich nicht drum herum kam und es lesen musste. Die Erzählweise und der Schreibstil sind super gelungen! Man hat dadurch beim Lesen noch ...

Das Buch hat mich wirklich sehr neugierig gemacht, so dass ich wirklich nicht drum herum kam und es lesen musste. Die Erzählweise und der Schreibstil sind super gelungen! Man hat dadurch beim Lesen noch mehr das Gefühl, direkt mit in der Handlung dabei und ein Teil der Gruppe von Connor und den Kids aus dem Lager zu sein. Die Intensität, mit der der Autor die Geschehnisse und Verbrechen schildert und durch die unverschönte bildhafte Sprache noch verdeutlicht, hat mich echt umgehauen. Mehr als einmal bekam ich eine echte Gänsehaut, ob der Taten die Connor und die anderen Jugendlichen ertragen, ja, erleiden mussten. Und das alles "im Namen Gottes". Da sträubt es einem echt die Nackenhaare, nur leider gibt es solche in diese Richtung denkenden und handelnden Menschen noch immer. Wahrscheinlich wird es sie auch zukünftig immer geben. Aber das Buch zeigt auch, dass es Licht in der Dunkelheit gibt. Allein dieser Hoffnungsschimmer macht es den Kampf wert. Nicht nur den, den unsere Protagonisten, allen voran Connor Majors, ausfechten müssen, um auf dieser schrecklichen Insel zu überleben. Nein, es zeigt auch, dass dieser Kampf auch im ganz normalen Alltag und von so vielen ausgetragen werden muss, um ein friedliches Leben führen zu können, in dem man einfach sein kann, wie und vor allem wer man sein möchte. Zu sehen und zu lesen, wie Connor genau an diesem Kampf wächst und sich ändert, ist wunderbar mit anzusehen. Da hofft man wirklich mit allem was man geben kann, dass er seinen Kampf gewinnen wird.
Aufgemotzt und verfeinert ist das alles mit einer sehr spannenden Thriller-Geschichte, die einen nicht mehr loslässt. Ich dachte des Öfteren, dass ich das Geheimnis gelüftet habe, aber...nix da...der Autor weiß, seine Geheimnisse bis zum Schluss zu hüten und dann auch noch einen Schock oben drauf zu packen. Wirklich klasse.
Das Buch ist an einigen Stellen wirklich harter Tobak und nicht unbedingt für zart besaitete Gemüter geeignet. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch wirklich empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Die Zeit der Dunkelheit zieht auf...

Das Zeichen des dunklen Gottes
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Der dritte Band der Ulldart-Reihe bringt noch einmal eine Steigerung zu seinem Vorgänger. Zwar ziehen sich einige Gegebenheiten und Szenen noch immer in die Länge, aber inhaltlich gesehen machen sie es ...

Der dritte Band der Ulldart-Reihe bringt noch einmal eine Steigerung zu seinem Vorgänger. Zwar ziehen sich einige Gegebenheiten und Szenen noch immer in die Länge, aber inhaltlich gesehen machen sie es dann doch wieder halbwegs wett. Je weiter man liest, desto spannender wird es.
Lodrik wird mehr und mehr Spielball der finsteren Mächte, merkt es aber noch immer nicht, oder will es zumindest nicht wahrhaben. Seine Welt, wie er sie unschuldig und naiv kennengelernt hat, bricht mehr und mehr zusammen. Alles dank Ränkespielen noch und nöcher...Aber auch Lodrik selbst verändert sich, versucht sich aber noch immer ein kleines Bisschen treu zu bleiben, bis...irgendwann ist die Enttäuschung und der gefühlte Verrat, von denen, denen er am meisten vertraut hat, am schmerzhaftesten. Ist das der entscheidende Tropfen in dem Fass, der die Dunkelheit anbrechen lässt?
Auch die Geschehen in den anderen Ländern Ulldarts scheinen auf den aufkommenden Untergang und den Beginn des dunklen Zeitalters zuzusteuern. Aus dem Keksprinzen ist wahrhaftig ein Kriegstreiber geworden... Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird. Vor allem bei diesem Ende!! Ich kann die Reihe wirklich empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Leg dich nicht mit dem Teufel an

Ich bin die Rache
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Ich war sehr gespannt auf den letzten Teil der "Shepherd"-Reihe. Zum einen wollte ich ihn unbedingt lesen, um zu erfahren, ob Marcus und Frank Maggie finden und retten können. Zum anderen habe ich das ...

Ich war sehr gespannt auf den letzten Teil der "Shepherd"-Reihe. Zum einen wollte ich ihn unbedingt lesen, um zu erfahren, ob Marcus und Frank Maggie finden und retten können. Zum anderen habe ich das Lesen doch ein wenig hinausgezögert, weil ich die Reihe und vor allem die beiden Brüder und das Team der Shepherd Organisation noch nicht gehen lassen wollte. Aber letztendlich musste ich es doch wagen und ich habe es nicht bereut, hat ihr sozusagen letzter Fall es ja wirklich verdammt in sich. Maggie hat sich allein auf eine neue heiße Spur begeben, ihren vor Jahren entführten kleinen Bruder zu finden. Oder zumindest zu erfahren, was ihm zugestoßen ist, nachdem er der Familie Carliles geraubt worden ist. Die Spur scheint goldrichtig gewesen zu sein, denn sie verschwindet beinahe spurlos. Das lassen sich Ackerman und Marcus natürlich nicht nehmen und das zwei-Mann-Abrisskommando macht sich auf den Weg, das verloren gegangene Familienmitglied wieder nach Hause zu holen. Dass die beiden dabei einen regelrechten Krieg anzetteln, ist ihnen dabei gleich, denn Ackerman ist auf einem Rachefeldzug. Niemand vergreift sich an seiner Familie, ist Maggie doch seine "kleine Schwester". Doch was sie dabei ans Tageslicht befördern, lässt sogar Frank kurz straucheln...
Insgesamt betrachtet, ist "Ich bin die Rache" gelungen, aber nicht ganz so umgesetzt, wie man es bisher gewohnt ist. Die Handlung ist gut aufgebaut, an einigen Stellen aber eher schwächelnd umgesetzt. Da ist man anderes gewohnt. Vieles wird eher tot geredet und zieht sich dadurch in die Länge. Was Action und die Gerissenheit des Brüderpaares angeht, kommt man aber wieder gut auf seine Kosten. Ackerman ist wie immer der diabolisch liebenswürdige Mistkerl, wie man ihn mittlerweile ins Herz geschlossen hat, aber er zeigt hier das erste Mal, dass er auch Schwächen hat. Es war ein wenig beängstigend, aber auch eine neue Erfahrung, zeigt es doch, dass noch viel mehr in dem kranken Geist des berüchtigtsten Serienkiller der USA steckt. Seine innere Zerrissenheit...unglaublich. Marcus wirkt eher ein wenig schwächelnd, das kann man aber sehr gut auf die Ungewissheit schieben, was mit seiner Maggie passiert ist.
Die Spannung baut sich immer wieder leicht auf, nachdem sie so manches Mal zu stagnieren scheint. Gut gefallen und in die Handlung gepasst haben die wechselnden Zeitstränge, die perfekt auf das Ende ausgerichtet sind, so dass man dem roten Faden gut folgen kann, ohne gleich am Anfang den wahren Täter zu entlarven. Das Katz und Maus Spiel ist auch für den Leser sehr real und nachvollziehbar. Ab einem gewissen Punkt ahnt man schon, wer wie und wo, aber es dann doch zu lesen, ändert es dann noch einmal ein wenig. Das härteste aber an diesem Buch ist nicht nur, dass es das letzte der Reihe und somit das Finale ist, nein. Das Schlimmste war, dass ein Teammitglied der Shepherd Organisation leider auf der Strecke bleibt. Es ist nicht sofort ersichtlich, als man sich dem Moment nähert, so war der Schock umso größer, als es dann passiert ist.
Die Reihe ist wirklich genial gemacht und ich werde sie bestimmt noch einmal wieder aus dem Regal holen. Frank gehört mittlerweile zu einem meiner Lieblingsprotagonisten, so makaber das auch sein mag. Ich kann diese Reihe wirklich sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Düstere Atmosphäre, raue Dialoge und ein komplett neuer John Sinclair

Sinclair - Dead Zone
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Anfangs war ich etwas skeptisch, was "Sinclair - Dead Zone" angeht. Ich habe mich ehrlich gesagt, zuerst nicht herangetraut. Die Kritiken, dass dieser John Sinclair komplett anders ist, als der, mit dem ...

Anfangs war ich etwas skeptisch, was "Sinclair - Dead Zone" angeht. Ich habe mich ehrlich gesagt, zuerst nicht herangetraut. Die Kritiken, dass dieser John Sinclair komplett anders ist, als der, mit dem man sozusagen aufgewachsen ist, haben mich doch abgeschreckt. Aber neugierig war ich dennoch...
Das Sinclair-Universum wird hier völlig neu aufgerollt und erfunden. Die Charaktere sind meist um gefühlt 180 Grad gedreht und das genaue Gegenteil zu dem, wie man sie kennengelernt hat. Ich werde nichts darüber verraten, wer sich wie "verändert" hat, aber es herauszufinden, war sehr überraschend und hat auch Spaß gemacht. Einige Charaktere habe ich aber in dieser Version überhaupt nicht ausstehen können, sogar eine Art Abneigung entwickelt. Aber gerade dieses bunt zusammen gewürfelte Durcheinander bisher bekannter Personen in einem vollkommen neuen Setting und Outfit, macht "Dead Zone" zu einer spannenden Abenteuerfahrt in dunkle unbekannte Gefilde. Die düstere Atmosphäre, die derben Sprüche und Ausdrücke, machen es noch zusätzlich aufregend und lassen einen nicht mehr los. Nachdem dann auch noch John Sinclair direkt am Anfang bei dem Anschlag stirbt, scheint die Story eine ungeahnte Wendung nach der anderen zu nehmen. Suko und Shao ermitteln nun nicht nur, wer hinter dem Anschlag steckt, bei dem John getötet wurde, sondern auch, was es mit eine Art Virus infizierten Menschen auf sich hat und vor allem, was sich tief unter den Straßen Londons zu verstecken scheint. Was dann auch noch die neue Designerdroge Harmony und eine alte Abtei damit zu tun haben, ist natürlich auch nicht ohne.
Ich habe mir zusätzlich auch noch das dazugehörige Hörspiel angehört und war sogar noch mehr begeistert. Das lohnt sich nun wirklich!
Alles in allem finde ich "Sinclair - Dead Zone" gelungen und ein klasse Leseabenteuer. Man muss sich als John-Sinclair-Fan darauf einlassen können, aber es lohnt sich. Ich bin schon auf die nächste Staffel bzw. Band 2 gespannt!

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