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Veröffentlicht am 19.03.2020

Nicht der beste Band aus der Reihe, aber trotzdem wieder eine tolle Story.

Hades' Hangmen - Tanner
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Tillie Cole – Hades Hangmen, Tanner

Aufgezogen als Prinz und Erbe des rechtsradikalen Clans einer White Power Bewegung hat es Tanner nicht leicht, als er sich ausgerechnet zu der mexikanischen Kartellprinzessin ...

Tillie Cole – Hades Hangmen, Tanner

Aufgezogen als Prinz und Erbe des rechtsradikalen Clans einer White Power Bewegung hat es Tanner nicht leicht, als er sich ausgerechnet zu der mexikanischen Kartellprinzessin Adelita hingezogen fühlt.
Tanner wurde mit Gewalt eingeimpft, was er zu glauben und wie er sich den „Minderheiten“ gegenüber zu verhalten hat. Doch auch die stolze Kartellprinzessin weiß sich zu behaupten.
Zwei Jahre später hat Tanner den Absprung aus der WP-Bewegung geschafft und ist vollwertiges Mitglied bei den Hades Hangmen. Da sein Vater und Bruder sowie das mexikanische Kartell einen Krieg mit den Hangmen planen, wollen sie ihnen zuvorkommen und entführen eine junge Braut vor ihrer Hochzeit. Nichtsahnend, dass das Druckmittel ausgerechnet Adelita ist, denn sie sollte den Kartellerben Diego heiraten, eine politische Hochzeit, auch wenn Diego klar macht, dass er mit seinem „Eigentum“ machen kann, was er will. Und Diego fasst es überhaupt nicht gut auf, dass ausgerechnet Tanner derjenige ist, welcher ihm Adelita raubt...

Ich kenne bis auf „Hush“ alle Bände der Reihe und im Gegensatz zu vielen Vorgängern ist die Story zwar immer noch gewalttätig und stellenweise grausam und brutal, aber doch schwächer als zum Beispiel „Styx“, „AK“ oder „Flame“, da sich die Gewalt gegen Adelita in Grenzen hält und sie als behütete Kartellprinzessin aufgewachsen ist. Die Gewalt findet hier mehr auf psychischer Ebene statt.
Wie nicht anders zu erwarten, garantiert der Erzählstil eine Sogwirkung und es war leicht wieder in die Story hineinzufinden und erst aufzutauchen, als die letzte Seite ausgelesen war.
Modern und leicht lesbar erzählt die Autorin die Geschichte von Tanner, der nie der Erbe seines Vaters sein wollte und in diese Rolle hineingezwungen wurde, seinem jüngeren Bruder Beau, der nach seinem Austritt die Rolle des Prinzen angenommen hat und Adelina, die mexikanische Kartellprinzessin, die sich in Tanner verliebt.
Neben dem offensichtlichen Twist der Rassenfeindlichkeit und dem Drogenkrieg gibt es auch weitere Twists, die mir persönlich einen Touch zu viel gewesen sind, wie das ganze ausgerechnet mit Styx zusammen hängt, solltet ihr lieber selbst lesen.
Es fällt auf, dass diese Story zwar immer noch grausam ist, aber die Brutalität gegen die Hauptfigur im Vergleich zu anderen Protagonistinnen der Reihe nachgelassen hat. Zum Glück, denn was in den letzten Bänden alles zu Tage kam, war schon sehr erschreckend.
Auch hier ersinnt die Autorin wieder realitätsnahe, facettenreiche Charaktere, die lebendig wirken und eine große emotionale Tiefe besitzen. Das macht die Figuren glaubhafter und es ist leicht, mit Tanner oder Adelita mitzuleiden und mitzufühlen.
Tanner wirkte in den letzten Bänden immer distanziert und eigentlich mochte ich ihn auch nicht besonders, doch hier schafft die Autorin es meisterhaft, die Barriere, die ihn und mich getrennt hat, verschwimmen zu lassen, sodass ich seine Beweggründe verstehen konnte. Er wollte nie so sein, wie sein Vater ihn haben wollte, er musste ordentlich Prügel einstecken, sobald er auch nur freundlich gegenüber einer „Minderheit“ war. Das er den Absprung für die Liebe schafft ist daher sehr bemerkenswert.
Adelita hat es mir schwer getan. Die temperamentvolle Kartellprinzessin macht auf den ersten Blick genau das aus, was man sich darunter vorstellt. Erst als die Sprache darauf kommt, dass sie in eine Ehe gezwungen werden soll und im weiteren Verlauf, was in ihrer Vergangenheit passiert ist, macht es sie sympathischer. Im Großen und Ganzen empfand ich sie trotzdem als widerborstige Zicke, die mich einen guten Teil Nerven gekostet hat, gerade im Handlungstrang der in der Vergangenheit spielt.
Diego sollte hier auch kurz Erwähnung finden, dieser Mistkerl sprengt noch mal meine Meinung von grausam und geistesgestört.

Die Schauplätze sind auch hier wieder gut ausgearbeitet, wirken bildhaft und detailliert, sodass ich mir das Setting gut vorstellen konnte.

Der Roman hat alles, was ich mir unter einem guten Dark Romance vorstelle, und so ist es nicht verwunderlich, dass ich durch die Seiten praktisch geflogen bin. Schnell wird Spannung aufgebaut und durchgängig gehalten. Die erotischen Szenen halten sich in Grenzen, sind geschmackvoll und detailliert ausgarbeitet. Die Story ist kurzweilig, fesselnd. Die Atmosphäre ist beklemmend und düster.
Wieder ein toller Band aus der Reihe.

Das Cover passt zur Reihe.

Fazit: Nicht der beste Band aus der Reihe, aber trotzdem wieder eine tolle Story. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

berührende, fesselnde College-Romanze über Leidenschaft zur Musik.

A Wish for Us
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Tillie Cole – A wish for us

Cromwell ist ein besonderer junger Mann, der die Musik auf besondere Weise „sieht“. In der Musikszene ist er ein heißangesagter DJ, der die Massen und die Frauen zum erbeben ...

Tillie Cole – A wish for us

Cromwell ist ein besonderer junger Mann, der die Musik auf besondere Weise „sieht“. In der Musikszene ist er ein heißangesagter DJ, der die Massen und die Frauen zum erbeben bringt. Bonnie ist eine Musikstudentin, die dem mürrischen und abweisenden Cromwell für ein Musikprojekt zur Seite gestellt wird. Das erste Aufeinandertreffen hat Cromwell nicht vergessen können, hat Bonnie ihm doch gesagt, dass in seiner Musik die Seele fehlt. Nun müssen die beiden zusammenarbeiten und lernen sich jeden Tag besser und besser kennen. Cromwell erkennt schon recht bald, dass er nicht nur die Musik liebt sondern auch Gefühle für Bonnie entwickelt. Doch beide haben einen großes Geheimnis...

Ich kenne von Tillie Cole die „Hades Hangmen“-Reihe. Ich war angenehm überrascht und mir hat diese neue Seite der Autorin gut gefallen, war sie doch einfühlsam und berührend.
Der Erzählstil ist auch hier wieder flüssig und modern, die seichte Spannung wird stetig aufgebaut und die Geschichte lässt sich innerhalb kürzester Zeit lesen und man fliegt praktisch durch die Seiten.
Die Charaktere wirken außerordentlich lebendig und realitätsnah. Ihre Handlungen waren größtenteils nachvollziehbar.
Cromwell hat es mir anfänglich nicht leicht gemacht. Von Synästhesie habe ich vorher schon gehört, eine beeindruckende Fähigkeit oder Gabe, als Krankheit will ich sie einfach nicht bezeichnen. Anfänglich hätte ich Cromwell gerne geschüttelt, weil es etwas dauerte bis ich ihn mochte, allerdings lernt man ihn im Verlaufe des Buches besser kennen und kann einiges besser nachvollziehen.
Bonnie war mir einen Touch zu liebenswert, zu fürsorglich, zu herzlich, aber auch hier stellt man fest, dass sie einfach so ist wie sie ist, das sie ein schweres Los gezogen hat. Ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass sie hin und wieder mal die Krallen ausfährt und Cromwell oder ihren Bruder in die Schranken weist, so machte sie ab und an wirklich den Eindruck eines hilflosen Geschöpfes. Dabei kann sie doch auch stark und tough sein...
Als Nebenfigur ist mir Easton besonders aufgefallen, aber wie könnte er auch nicht? Allerdings hätte ich mir hier einen anderen Ausgang gewünscht. Ein wenig war der Handlungsstrang mit ihm „zu viel“ und es hätte nicht gleich so drastisch sein müssen.
Dennoch, im Großen und Ganzen war alles stimmig und mich konnte die Story berühren und ich habe das Buch erst weglegen können, als ich es komplett fertig hatte.
Das Synästhesie-Thema ist sehr gut gelungen, Fakten sind hier gut in die Story eingebettet worden, ohne das es zu wissenschaftlich klingt.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und alles was ich von einem Roman erwarte, habe ich auch bekommen: ein buntes Gefühlschaos, Leidenschaft, Spannung, Drama und ja auch ein paar Klischees, die für mich einfach dazugehören.
Die Story war kurzweilig und interessant, konnte mich berühren und verzaubern. Ich möchte die Story gerne weiter empfehlen.

Das Cover ist eine hübsche Farbexplosion und passt zum Inhalt der Geschichte.

Fazit: berührende, fesselnde College-Romanze über Leidenschaft zur Musik. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

solider Thriller mit einer Kombination aus Wissenschaft und Religion

Illuminati
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Dan Brown – Illuminati

Der Symbologe und Wissenschaftlicher Professor Robert Langdon wird dazu gerufen, als im Cern die Leiche eines Kernforschers gefunden wird. Hat der Mord vielleicht was mit der Entdeckung ...

Dan Brown – Illuminati

Der Symbologe und Wissenschaftlicher Professor Robert Langdon wird dazu gerufen, als im Cern die Leiche eines Kernforschers gefunden wird. Hat der Mord vielleicht was mit der Entdeckung des Gott-Teilchens zu tun? Die alles verschlingende Antimaterie könnte den ersten Hinweis liefern. Als die Spur zum Vatikan führt, begibt sich Robert mit der Naturwissenschaftlerin Vittoria Vetra auf die Spuren der Illuminati, denn es steht weit mehr auf dem Spiel als gedacht. Der Papst ist kurz zuvor verstorben und es muss nun ein neuer „Heiliger Vater“ gefunden werden. Mitten in der Konklave verschwinden vier religiöse Würdenträger. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn schon bald findet sich der erste Bischof. Die Leiche grausam gezeichnet und drapiert. Wird Robert den entscheidenden Hinweis finden?

Ich kenne bereits einige Bücher von Dan Brown, und natürlich kenne ich auch die Filme. Vor einigen Jahren habe ich dieses Buch schon einmal gelesen und fand es unglaublich langweilig anfangs. Das hat sich leider auch bei dem jetzigen Lesen nicht geändert. Die ersten 150 Seiten habe ich stellenweise überlesen.
Wenn man dann aber erst mal über die Anfangsschwierigkeiten mit den ausschweifenden und teils langatmigen Ausführungen hinweg ist, wird es irgendwann rasant und spannend, überraschend und abwechslungsreich. Die wissenschaftlichen und religiösen Erläuterungen hätten ruhig etwas besser in die Story einfließen können, aber wie gesagt, im Verlaufe der Story wird es besser.
Der Erzählstil ist relativ flüssig, sodass die Story sich gut lesen lässt, je mehr Seiten vergehen, desto schneller lässt sich die Story lesen.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, lebendig und realtitätsnah, zumindest einige davon.
Robert hingegen ist hyperintelligent, weiß natürlich alles, kann alles und wirkt deswegen manchmal wie ein Übermensch. Einige seiner Thesen sind interessant, und egal ob Fakt oder Fiktion, den Teil mit den Illuminaten fand ich sehr interessant. Allerdings ist das Zeitfenster in dem alles geschafft wird, ziemlich eng bemessen und so kommt es auch, dass es viele Sachen gibt, die so gar nicht authentisch wirken, was ich ziemlich schade finde. Nun gut, es ist ein fiktives Buch, da muss nicht alles authentisch sein, aber gerade bei einem Professor hoffe ich schon darauf, dass er kein Allround-Talent ist und auch ein paar Schwächen hat.
Das Ende war für mich nicht vorhersehbar und ist gut gelungen, auch hier wirkt der Showdown sehr actionreich und fast schon übertrieben, aber... und das ist das wichtigste... ich habe mich unterhalten gefühlt. Der Abenteuer/Thriller-Roman war temporeich, hielt eine Menge Überraschungen und Irrwege parat. Die Liebelei hätte es aus meiner Sicht nicht geben müssen, sie störte etwas den Thrill, aber nun gut, im Grunde ist für jeden was in der Geschichte dabei.
Die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und am Ende der Kapitel gibt es kleine Cliffhanger, die dafür sorgen, dass der Leser neugierig bleibt.

Ich will gar nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, aber es gibt deutlich bessere des Autoren.

Fazit: solider Thriller mit einer Kombination aus Wissenschaft und Religion. Gute 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Pendergast und D´Agosta konnten genauso überzeugen wie die Wissenschaftler Frog und Margot Green.

Relic
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Douglas Preston/Lincoln Child - Relic, Museum der Angst

Im Naturhistorischen Museum in New York wird die neue "Aberglaube"-Ausstellung von den verantwortlichen Kuratoren und Museumsmitarbeitern mit allen ...

Douglas Preston/Lincoln Child - Relic, Museum der Angst

Im Naturhistorischen Museum in New York wird die neue "Aberglaube"-Ausstellung von den verantwortlichen Kuratoren und Museumsmitarbeitern mit allen Mitteln voran gebracht, doch kurz vor der Eröffnung werden die enthaupteten Leichen zweier Kinder gefunden. Während Inspector D´Agosta ermittelt, bekommt er bald Gesellschaft vom FBI. Special Agent Pendergast ist schon lange hinter dem Täter her, der auch schon in New Orleans gemordet hat.
Doch die Ermittlungen werden von der Museumselite nicht gebilligt, und so ergeben sich gleich mehrere Probleme, denn es tauchen weitere Leichen auf, grausam entstellt und die Direktion will alles unter Verschluss halten.

Die Story ist in einem lockeren, temporeichen und spannenden Erzählstil gehalten, der den Leser gleich in die Geschichte hineinzieht, die mit einer Expedition im Urwald startet, wo es bereits die ersten Leichen gibt.
Die verschiedenen Perspektivwechsel lassen die Geschichte vielseitig und komplex erscheinen, sodass es keine seichte Lektüre ist, die man mal eben zwischendurch lesen kann. Auch die grausamen und blutigen Details werden, genau wie der Thriller selbst, detailliert und anschaulich bis ins kleinste Detail beschrieben, ohne dabei langweilig zu wirken.
Das Autorenduo hält die Spannung auf hohem Niveau und hat wissenschaftliche Fakten mit Fiktion ansprechend, angenehm lesbar und auch gut durchdacht eingewoben, sodass die Story kurzweilig bleibt.
Falls der Film bekannt ist, ist die Story natürlich etwas vorhersehbar, ansonsten hält sie viele Überraschungen bereit, die mir kalte Schauer über den Rücken gejagt hat. Eine ordentliche Portion Grusel, Macht-Machenschaften und Geheimnisse, eine längst vergessene Zivisilation, eine kleine Statue, grausame Morde und nicht zuletzt eine Rangelei zwischen Kollegen und Presse, gespickt mit gleich zwei exzentrischen Ermittlern die seinesgleichen suchen und sich doch perfekt ergänzen, haben mich wunderbar unterhalten.
Margot Green war mir schnell sympathisch, auch wenn sie an einigen Stellen unbeholfen und nicht ganz so kompetent wirkt. Doch im Verlaufe des Buches gewinnt sie an Selbstsicherheit und Stärke dazu, was mir sehr gut gefiel.
Special Agent Pendergast ist ein interessanter Charakter, ein bisschen was von Columbo, ein bisschen was von Sherlock, eher gemütlich und doch absolut aufmerksam, ein richtig ausgefuchster Ermittler, von dem ich gerne noch mehr lesen möchte.

Fazit: Pendergast und D´Agosta konnten genauso überzeugen wie die Wissenschaftler Frog und Margot Green. Glasklare Leseempfehlung. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

gelungener Einstieg der Biss-Reihe, verträumt, verspielt, dramatisch und irgendwie auch romantisch, fesselnd und spannend

Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
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Stephenie Meyer - Biss zum Morgengrauen,1

Isabella Swan hasst alles in dem kleinen Städtchen Forks, wo sie ihrer Mutter zuliebe zu ihrem Vater Charlie zieht, damit Rene bei ihrem Liebsten Phil und seinen ...

Stephenie Meyer - Biss zum Morgengrauen,1

Isabella Swan hasst alles in dem kleinen Städtchen Forks, wo sie ihrer Mutter zuliebe zu ihrem Vater Charlie zieht, damit Rene bei ihrem Liebsten Phil und seinen Spielen bleiben kann. Hinaus aus dem sonnigen Kalifornien, hinein in das bewölkte Städtchen.
Schon der erste Schultag gestaltet sich für den Neuankömmling schwierig, denn obwohl die wenigen Hundert Schüler total neugierig auf Bella sind, hat diese nicht das Bedürfnis aufzufallen. In der Cafeteria trifft sie auf fünf außergewöhnliche Menschen und Edward hat es ihr mit seiner Schönheit und Andersartigkeit angetan. Doch als sie im Unterricht neben ihm sitzt, bekommt sie plötzlich heftige Angst, denn Edward hat etwas Raubtierhaftes an sich und scheint sie zu verabscheuen.
Gekränkt und mit der Situation überfordert wartet sie auf eine Gelegenheit um ihn darauf anzusprechen, und als sie sich Tage später das nächste Mal sehen, ist er wie ausgewechselt. Doch Edward und seine Familie hat ein großes Geheimnis, sie sind Vampire...

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Re-Read, das ich vor ca 8 oder 9 Jahren schon mal gelesen habe. Ich hatte mir immer vorgenommen, es noch mal zu lesen und auch das Hörbuch zu hören, sodass ich mir beide Versionen zeitgleich vorgenommen habe. Bei dem Hörbuch handelt es sich um die gekürzte Fassung.

Die Autorin hat einen modernen, mitreißenden Schreibstil, sodass die Story um Bella und Edward sehr schnell an Fahrt aufnimmt. Ich mag wie die Autorin ihre Figuren zeichnet, sie wirken lebendig und facettenreich, dabei auch weitestgehend authentisch. Die etwas naive Bella hat etwas fragiles an sich, ist aber in manchen Dingen auch sehr anstrengend und hat hart an meinen Nerven gekratzt mit ihrem ständigen Hang zu Verletzungen, Eigenheiten und ihrem Komplex nicht gut genug zu sein. Aber gerade das macht den Reiz der Figur aus, obwohl ich mir hier auch etwas mehr Power gewünscht hätte. Im Verlaufe des Buches entwickelt sich die zarte Bella, auch wenn ich immer wieder über die Herzstolperer schmunzeln muss, die sie in der Gegenwart von Edward hat, durchaus zu einer starken Persönlichkeit.
Edward ist ein Vampir, gutaussehend, kalt, eines griechischen Gottes gleich. Da er bereits über 100 Jahre alt ist, ist er ein wenig altmodisch, drückt sich manchmal für einen Teenager etwas zu poetisch aus, wächst einem aber sehr schnell ans Herz. Er ist der jüngste aus der Familien Cullen, die mit Carlisle angeführt wird, der hiesige Arzt. Seine Frau Esme und die "Kinder" Emmet, Rosalie, Alice und Jasper sowie Edward sind für ihre Art außergewöhnlich, da sie sich nicht von Menschen oder Tieren ernähren. Besonders gut gefällt mir, wie die Autorin seine Hin und Hergerissenheit beschreibt, einerseits will er sich von Bella fern halten, da er eine Gefahr für sie ist, andererseits will er unbedingt in ihrer Nähe sein, weil ihr Blut für ihn singt. Dabei lernt Bella die Welt der Vampire kennen und Edward lernt, auf seine spezielle Gabe zu verzichten, die bei Bella nicht funktioniert.
Natürlich gibt es auch die "Bösewichte", die die Story ein wenig spannender gestalten.

Dieser Band ist ein langsames herantasten an alle Charaktere, natürlich darf eine Spur Emotionen und Dramatik nicht fehlen, das zarte Aufkeimen einer ungewöhnlichen Liebe, und natürlich gibt es ein paar Thrill-Momente, die die Geschichte zusätzlich durchgängig spannend macht.
Es handelt sich um eine vampirische Teenie-Fantasy-Geschichte mit übergreifender Thematik, die sich lockerleicht und kurzweilig lesen lässt und gute Ablenkung vom tristen Alltag bietet und von daher kann ich das Buch sehr empfehlen.
Ich persönlich habe mich in die Reihe verliebt, und werde gleich im Anschluss den Folgeband lesen, und falls in der Bibliothek vorrätig, auch das Hörbuch dazu hören.

Das Hörbuch wird von Ulrike Grote gesprochen. Die gekürzte Version liegt bei etwas über 7 Stunden. Von daher gibt es einen Großteil, der in dem Hörbuch nicht vorkommt, was sehr schade ist, letztendlich aber der Story nicht schadet (wenn ich nicht wüsste was alles fehlt), weil man das Gefühl hat, das nichts fehlt. Natürlich werde ich bei Gelegenheit schauen, dass ich für den nächsten Band die ungekürzte Fassung bekomme.
Die Sprecherin setzt ihre Stimme temporeich, stimmgewaltig und wortgewandt ein, sie schafft es die Spannung aufrecht zu erhalten und mich mitzureißen. Man muss sie für das Sprechen der Figuren einfach loben, da sie jede Figur mit Eigenheiten ausstattet: wirkt Bella ziemlich zart, ist die Stimme ihres Vaters immer etwas leicht brummig und in der Stimmfarbe dunkler. Das hilft beim Auseinanderhalten der Charaktere.
Schön ist auch, dass die Sprecherin die Spannung transportiert, bei Bedarf die Story entschleunigt, man das Herzklopfen fast selbst spürt und die Atmosphäre der Geschichte gut eingefangen wird.

Ein Wort noch zum Film, den ich natürlich auch schon gesehen habe, und der eigentlich hier gar nicht zur Debatte steht: Nicht zu vergleichen! Das Buch und auch das Hörbuch kann ich jederzeit empfehlen, doch der Film hat nicht mal ansatzweise den Flair der Geschichte eingefangen. Von daher erst die Bücher lesen, und dann vielleicht mal die Filme anschauen.

Ich habe hier noch das alte Cover, verspielt und verträumt, und die "alte" Version gefällt mir deutlich besser als der Nachfolger.

Fazit: gelungener Einstieg der Biss-Reihe, verträumt, verspielt, dramatisch und irgendwie auch romantisch, fesselnd und spannend. 5 Sterne.