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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2018

starke Stimmen, mittelmäßiger Thriller.

Die Gerechte
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Peter Swanson – Die Gerechte

Ted ist immer noch wütend auf seine untreue Ehefrau Miranda, als er in der Flughafenhalle von einer unbekannten Rothaarigen angesprochen wird. Vom Alkohol etwas redselig geworden, ...

Peter Swanson – Die Gerechte

Ted ist immer noch wütend auf seine untreue Ehefrau Miranda, als er in der Flughafenhalle von einer unbekannten Rothaarigen angesprochen wird. Vom Alkohol etwas redselig geworden, berichtet er Lilly, dass er seine Frau am liebsten ermorden möchte.
Doch Lilly reagiert anders als gedacht, sie hat eine sehr freimütige Einstellung zum Tod der Menschen und schmiedet mit Ted einen Plan.
Doch schon bald gibt es Probleme und der Plan birgt mehr Risiken als gedacht. Werden sie ihn durchziehen können?

Ich kannte bisher noch kein Buch von Peter Swanson und da der Thriller laut Rezensionen ziemlich polarisiert, war ich neugierig geworden und habe mir die Hörbuchfassung aus der Bibliothek mitgenommen. Sie ist zwar gekürzt, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass mir etwas wichtiges beim zuhören fehlt.
Gelesen wird das Hörbuch von Uve Teschner, Christiane Marx, Britta Steffenhagen und Oliver Brod, die die Story zu einem schönen Hörgenuss gemacht haben. Temporeich, und je nach den Eigenschaften des Charakters ausgearbeitete Emotionen, gelesen, schaffen sie es den verschiedenen Charakteren wie Ted, Lilly, Miranda und Co eine Aura und Lebendigkeit zu verpassen, sodass man sich besser in der Story zurecht finden konnte.
Starke Stimmen für ein eher mittelmäßigen Thriller, der in großen Teilen vor sich hinplätscherte.
Die beiden MP3-CDs sind in kurze Tracks eingeteilt, sodass ein Wiedereinstieg jederzeit möglich ist.

Die Story war sicherlich interessant, aber mir persönlich fehlte etwas der Thrill und obwohl die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, fehlte mir das gewisse „Etwas“, sodass ich das Hörbuch oft zur Seite legen wollte. Trotzdem war genug Neugier und Spannung vorhanden, um es dann doch nicht zu tun, obwohl ich mich mit den Hauptfiguren nicht anfreunden konnte.
Lilly wirkt distanziert, kalt und abgeklärt. Sie ist davon überzeugt, dass Mord ein Mittel der Wahl ist, das jeder stirbt, und man den Zeitpunkt einfach mal bestimmen kann. Der erste menschliche Mord war sicherlich verständlich, vielleicht sogar gerechtfertigt in ihren Augen, aber das macht es nicht einfacher, wenn man ihr Leben verfolgt. Ihre Eltern lieben Partys, Sex und das künstlerische Leben, und ein Auge haben sie nicht unbedingt auf ihre Tochter, die schnell in den Fokus eines Pädophilen gerät. Doch mit jeder neuen Tat, jedem weiteren Tod fühlt sich Lilly unbesiegbar.
Ted war zwar nicht die sympathischste Hauptfigur, aber sein Motiv ist klar und wahrscheinlich das älteste der Welt. Wir erfahren in Rückblicken wie er seine geldgierige Ehefrau kennengelernt hat, wie er sie erwischt und seine Rachegedanken ihn vollkommen einnehmen. Das er dabei etwas für Lilly zu empfinden glaubt, ist klischeehaft und war abzusehen.
Auch Kimbel, der Polizist, der versucht die Morde aufzuklären, verfällt der jungen Frau zunehmend, was ihm zum Verhängnis werden könnte.
Alles in allem kann man es zusammenfassen mit einer mordenden jungen Frau, die Mann wie Frau manipuliert, sich durchs Leben mordet und dabei sicher ist, nie entdeckt zu werden.
Alles ist durchgeplant, es gibt keine Zufälle.
Ja, die Geschichte hatte ihre Spannung und war zwischendurch faszinierend, ja der Autor hat eine gute Grundidee gehabt und ja, für einen Thriller für zwischendurch ist die Story vollkommen okay – aber eben leider nicht mehr.
Punkten kann der Autor mit schönen, bildhaften Beschreibungen der Schauplätze, lebendigen und facettenreichen Charakteren und einer kurzweiligen Story.
Man wird auf einige Irrwege geschickt, anfänglich dachte ich Ted sei die Hauptfigur, später stellt sich heraus, dass es eigentlich jemand anderes ist. Schöne Winkelzüge wurden ausgearbeitet, sodass die Story eine durchgängige Grundstimmung präsentiert.

Das Cover ist jetzt nicht gerade ein Blickfang, aber es spiegelt die roten Haare der Protagonistin wieder.

Fazit: starke Stimmen, mittelmäßiger Thriller. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Jahreshighlight. Absolut genialer Thriller.

Rache der Orphans
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Gregg Hurwitz – Die Rache der Orphans

Gerade wollte Evan seiner Nachbarin Mia seine Gefühle gestehen, als das Telefon des Nowhere Man klingelt und sein Mentor Jack dran ist. Er wird verfolgt und gibt ...

Gregg Hurwitz – Die Rache der Orphans

Gerade wollte Evan seiner Nachbarin Mia seine Gefühle gestehen, als das Telefon des Nowhere Man klingelt und sein Mentor Jack dran ist. Er wird verfolgt und gibt Evan einen allerletzten Auftrag: er soll ein Paket in Sicherheit bringen. Nur dieses Paket erweist sich als eine große Überraschung, denn Jack hat die sechzehnjährige ausgemusterte Orphan Joey aus den Fängen von Van Sciver befreit.
Plötzlich muss Evan sein komplettes Leben umstellen, denn nicht nur das Joey ihn regelrecht zur Weißglut treibt, er will auch Van Sciver in die Finger bekommen und sich rächen, für alles was dieser zu verantworten hat. Van Sciver aber hat von höchster Stelle selbst den Auftrag, Orphan X auszuschalten, koste es so viele Leben wie es wolle...
Es beginnt ein Katz- und Maus-Spiel der fähigsten Killer und Leichen pflastern ihren Weg... und dann wird eine weitere Regel gebrochen... denn es kommt ein weiterer Auftrag für den Nowhere Man...

Wow! Auf jeden Fall ist der dritte Band der Reihe mein Jahreshighlight und hat sogar noch die beiden Vorgänger getoppt, die ich schon super fand.
Das Buch kann eigenständig gelesen werden, da die wichtigsten Informationen gut in die Story eingebaut wurden, aber natürlich empfehle ich an dieser Stelle, die beiden Vorgänger unbedingt gelesen zu haben.

Der Autor hat einen unfassbar tollen, leichtfüssigen Schreibstil mit hohem Wiedererkennungswert und schafft es innerhalb weniger Seiten den Leser zu fesseln und mitzureißen, sodass ich das Buch nur wenn ich mußte, aus der Hand gelegt habe. Die Spannung wird schnell aufgebaut und durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Die düstere, teils beklemmende Atmosphäre überträgt sich auf den Leser und ist sehr gut eingefangen.
Der Autor schafft es immer mit kleinen Wendungen, vielen Überraschungen, tollen Dialogen und kleinen Cliffhangern innerhalb der Kapitel das Buch spannend zu halten und den Leser neugierig zu machen, dass ich „nur noch ein weiteres Kapitel“, oder zwei oder drei, lesen mußte und das Buch nicht weg legen konnte.

Gregg Hurwitz gestaltet seine Charaktere lebendig und facettenreich, die bereits bekannten Figuren werden weiter ausgearbeitet. Egal ob „die Guten“ oder „die Bösen“, wobei hier die Grenzen immer wieder verschwimmen, man fühlt sich ihnen Nahe, es ist als wäre man mitten in einen Haufen von Killer geworfen worden und darf die Story aus nächster Nähe miterleben.
Evan ist ein Killer, ausgebildet von der Regierung, die Waisenkinder rekrutiert und in ein streng geheimes Projekt untergebracht hat, der den Ausstieg geschafft hat und nun seine Telefonnummer weiter gibt, um hoffnungslosen Menschen zu helfen, damit diese eine Zukunft haben. Er lebt nach strikten Regeln, die sein Mentor Jack im beigebracht hat. Jack hat dafür gesorgt, dass er seine Menschlichkeit dabei nicht verliert. Als Jack ihm einen letzten Auftrag gibt, bricht Evan mit einigen der Regeln, denn ab sofort ist es für ihn persönlich. Wir erleben Evan stets als einen etwas distanzierten, kein Wässerchen trübenden, immer still, durchorganisierten, eher unauffälligen und korrekt verhaltenden Mann der zu jeder Zeit seine Emotionen im Griff hat. Doch bereits im Vorgänger hat man leichte Risse in seiner Fassade entdecken können und auch hier erleben wir mit, wie sich immer mehr Emotionen einschleichen. Neben Wut und Hass gibt es aber auch positivere Gefühle, die er sich eingestehen muss. Er ist eine gut gewählte Hauptfigur, die in jeder seiner Taten den Leser zu fesseln weiß.
Joey ist das Paket, sechszehn Jahre, hat bei einem Test versagt und sollte deswegen liquidiert werden. Sie konnte fliehen und hat schreckliches in ihrer Kindheit und Jugend durchgemacht. Sie hält einige Überraschungen bereit und sie sorgt für einige Unruhe, aber genau das macht die Story ebenso spannend.
Es gibt ein Wiedersehen mit Van Sciver und Candy, beides tödliche Orphans die auf Rache sinnen und den Auftrag haben X zu töten. Unterstützt werden sie von einem dritten Orphan, der zwar immer ein Lächeln auf dem Gesicht hat, aber eine tödliche Waffe ist. Thornhill hat es tatsächlich geschafft, mich ein wenig zu manipulieren, und ich mochte ihn auf seine Art, wenn er sich charmant und freundlich gab, aber er ist ein Killer und seine Taten sind brutal.
Der verbale Schlagabtausch zwischen den Killern/Orphans, egal ob es jetzt zwischen Joey und Evan, Van Sciver und Evan oder einem der anderen Figuren geht, ist eine gute Mischung aus Humor, Schlagfertigkeit und Gerissenheit.

Der Autor kann ebenfalls mit einer temporeichen, fesselnden Story punkten, die gut ausgearbeitet und stimmig scheint, dazu gibt es bildhafte Beschreibungen von Land und Leute, die Schauplätze sind interessant und realitätsnah gestaltet, sodass ich sie mir gut vorstellen kann.

Ehrlich gesagt, ich kann mir nur wenige Bücher vorstellen, die ich gerne verfilmt sehen möchte, aber die „Orphan“-Reihe gehört auf jeden Fall dazu.
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, für mich war es ein spannendes, kurzweiliges, actionlastiges Thrill-Lesehighlight und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Das Cover passt zu seinen Vorgängern. Die minimalistische Aufmachung ist ein Blickfang und das orangerot passt sehr gut als Eyecatcher.

Fazit: Jahreshighlight. Absolut genialer Thriller. Tolle Story. Wenn ich könnte würde ich mehr Sterne vergeben: 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.08.2018

Sehr guter Abschluss des Doppelbandes, auch wenn er nicht ganz an den ersten Band heranreicht.

Fire Queen
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Vanessa Sangue – Fire Queen

Saphira de Angelis ist einer von zwei Capos in Palermo. Seitjeher ist ihre Familie mit der Familie der Vargas verfeindet, die ebenfalls einen Anspruch auf Palermo erhebt. Ausgerechnet ...

Vanessa Sangue – Fire Queen

Saphira de Angelis ist einer von zwei Capos in Palermo. Seitjeher ist ihre Familie mit der Familie der Vargas verfeindet, die ebenfalls einen Anspruch auf Palermo erhebt. Ausgerechnet der Mann mit dem sie das Bett teilte, der Mann der sie eigentlich beschützen sollte, der man der glaubte, sie hätte seinen Vater getötet, ausgerechnet der Mann ist ein Verräter und hat sich in ihre famiglia eingeschlichen.
Nach einem Schusswechsel wird Saphira verletzt, doch sie schwört Madox Rache, denn ein Verräter und Mörder darf nicht am Leben bleiben.
Doch leichter gesagt als getan, denn zuerst muss sich Saphira erholen und ihre beste Freundin Rabia kehrt zurück, um Saphira zu helfen. Doch insgeheim verfolgt sie ihre eigene Pläne und schon wieder schwebt Saphira in tödliche Gefahr und ausgerechnet Madox will sie beschützen... hin und her gerissen zwischen Leidenschaft und Rache muss sich Saphira entscheiden, was ihr wichtig ist... die famiglia oder die Liebe

„Fire Queen“ schließt direkt an „Cold Princess“ an, von daher sollte der Vorgänger bekannt sein. Die kleinen Rückblicke reichen nicht aus, um die meisten Vorgänge zu verstehen.
Die Autorin verweist schon im Vorgängerband im Vorwort darauf, dass es Gewalt und detaillierte erotische Szenen gibt, teils auch mit Schmerz und Dominanz verbunden, was sich in diesem Buch weiter führt.
Trotz alledem sind die erotischen Szenen geschmackvoll gehalten, wirken nicht übertrieben oder vulgär.

Der Schreibstil ist auch hier wieder temporeich und modern, sodass ich das Buch in wenigen Stunden durchgelesen hatte. Der erste Band hat mich sehr gefesselt, doch der zweite Band war in meinen Augen etwas schwächer.
Die Story war immer noch sehr spannend, mitreißend und fesselnd, es gab einige erotische Szenen, es gab viele Tote, einen Haufen Emotionen, jede Menge Action und die Spannung wurde durchgängig gehalten, die Story ist raffiniert und gut ausgearbeitet, dennoch kam sie nicht an ihren Vorgänger heran, was sehr schade ist und manchmal bei Dilogien passiert. Hier fehlte das gewisse Etwas, das den Vorgänger zu einem Highlight gemacht hat.

Nicht falsch verstehen, die Story ist super, aber ich hab erwartet das die Autorin noch etwas drauf setzt.
Auch hier wirken die Figuren lebendig, wenn sie nicht gerade in Todesgefahr oder gestorben sind, facettenreich und die bereits bekannten Figuren werden weiter ausgearbeitet. Man sollte schon allein deshalb den Vorgänger lesen, damit die Hauptfiguren nicht blass wirken.
Saphira war in diesem Buch sehr wiedersprüchlich, einerseits genießt sie den Schmerz, sie braucht ihn wie ein Ventil, andererseits passt das alles nicht zusammen mit ihrem Verhalten während der Genesungsphase. Ansonsten ist sie wie im Vorgänger auch: eiskalt, unberechenbar, eine Machtfigur. Das man ihr den Thron streitig macht und sie sich ungewohnt unterwürfig gibt, ist ein guter Schachzug der Autorin.
Madox ist wie im Vorgängerband auch: eiskalt, charismatisch und ein Killer. Er kann Saphira nicht vergessen und hat Probleme bei den Vargas, denn auch ihm wird der Thron streitig gemacht. Der Vargas-Kampf um den Thron ist ein wenig lasch, obwohl ich Madox´neuen Vertrauten Lauro recht schnell ins Herz geschlossen habe.
Ein weiterer Minuspunkt für die Story ist, dass die Autorin mit Vorliebe Leute sterben lässt, die einem ans Herz gewachsen sind. Muss das wirklich sein? Nach Damiano habe ich gedacht, es könnte nicht mehr schlimmer werden, aber das war doch wirklich nicht nötig.
Gut, es ist keine seichte Lovestory, denn es geht hier knallhart zu und man sollte keinen Kuschelkurs erwarten, aber das war mir persönlich dann doch einen Touch zu viel.
Was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitete war der Strang um Rabiak, der so insziniert wirkte. Das Motiv war einfach so ausgelutscht, hier hätte ich der Autorin wirklich etwas mehr Raffinesse zugetraut. Auch gab es einige offene Fragen, die Lösungen konnte man zwar zwischen den Zeilen lesen, aber nun gut, ein Abschluss wäre hier schön gewesen.

Landschaft und Schauplätze sind auch wieder gut beschrieben, obwohl diese nicht in den Vordergrund gerückt werden.

„Fire Queen“ ist ein guter Abschluss, die Story ist durchgängig spannend, kurzweilig, erotisch und nichts für „schwache“ Nerven. Reine Liebesromanleser werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, allen, die ein bisschen Schmerz und Gewalt sowie eine bittersüße Liebesgeschichte interessant finden, sind mit der Dilogie gut beraten.

Das Cover ist passend zum ersten Band gestaltet und ein sehr hübscher Blickfang. Anstatt dem kühlen grausilber ist das Cover jetzt glühend rot.

Fazit: Sehr guter Abschluss des Doppelbandes, auch wenn er nicht ganz an den ersten Band heranreicht. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Die Menschheit scheint nichts dazu zu lernen

Dienstanweisung für einen Unterteufel
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CS Lewis – Dienstanweisung für einen Unterteufel

Im Grunde genommen sagt der Klappentext schon alles aus, was man über dieses kleine Büchlein wissen muss:
In Briefen erklärt Screwtape seinem Neffen Wormwood ...

CS Lewis – Dienstanweisung für einen Unterteufel

Im Grunde genommen sagt der Klappentext schon alles aus, was man über dieses kleine Büchlein wissen muss:
In Briefen erklärt Screwtape seinem Neffen Wormwood wie er einen Mann, nämlich Mr. Spike, auf die schiefe Bahn bringen soll, damit er sich ihrer Seite anschließt.

Das Vowort ist charmant und witzig gehalten, wo CS Lewis uns erklärt, das er in den Besitz von ebendiesen Briefen gekommen ist und diese nun veröffentlicht um uns zu warnen. Natürlich werden alle Beteiligten unkenntlich in Namen und Charakterzüge gemacht.

Der Schreibstil ist wie zu erwarten etwas altbacken, blumig und detailliert, war aber zu keiner Zeit langatmig oder übertrieben ausschweifend. Das kurze Büchlein ließ sich gut lesen und wenn man sich darauf einlassen kann, war es eine höchst interessante Lektüre mit einem sehr religiösem und politischen Touch.
Ich muss zugeben, dass ich das Buch aufgrund einer Challenge gelesen habe, und mir ansonsten wahrscheinlich nicht im Traum eingefallen wäre, dieses Buch in die Hand zu nehmen und in der Bibliothek bin ich tatsächlich erst mal an dem eher unauffälligem Buch vorbeigelaufen.

Die Thematik ist komplex, Screwtape erklärt Wormwood wie die Menschen ticken, welche Fehler sie machen, wo man sie beim Stolz packen kann, wie man sie manipuliert und wie Menschen denken, fühlen und selbst manipulieren, um das zu erreichen, was sie unbedingt wollen. Das erschreckende ist, man findet sich tatsächlich in einigen Dingen in diesem Buch wieder. Vieles von dem Geschriebenen ist immer noch aktuell und wenn die Menschheit in so vielen Jahrzehnten nichts dazugelernt hat, dann lässt das tief blicken.
Ob man das Buch ernst nehmen möchte oder nicht, ob man für sich den richtigen Weg findet oder man sich vom Weg abbringen läßt, muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Ein paar der Ansätze finde ich gut beschrieben und regen zum Nachdenken an.
Es ist unterhaltsam und kurzweilig, interessant und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, aber ob ich es jetzt gebraucht hätte?
Hätte es die Challenge mit der Leseliste nicht gegeben, wäre mir das Buch wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.

Fazit: Die Menschheit scheint nichts dazu zu lernen. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 09.08.2018

für mich der bisher stärkste Band aus der Reihe. Hat mir sehr gut gefallen.

Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter 3)
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J.K. Rowling – Harry Potter und der Gefangene von Askaban,3

Auch im dritten Jahr freut sich Harry wieder auf Hogwarts, doch im Haus von Onkel Vernon und Tante Petunia geht es auch diesmal nicht ohne Streit. ...

J.K. Rowling – Harry Potter und der Gefangene von Askaban,3

Auch im dritten Jahr freut sich Harry wieder auf Hogwarts, doch im Haus von Onkel Vernon und Tante Petunia geht es auch diesmal nicht ohne Streit. Dabei hat sich Harry so angestrengt, alles richtig zu machen.
Als er aus dem Hause flieht fährt er mit dem Zaubererbus bis nach London, nur um dort zu erfahren, dass der entflohene Häftling Sirius Black hinter ihm her ist. Einst war er der Freund seiner Eltern und hat sie an Lord Voldemort verraten, woraufhin der dunkle Zauberer seine Eltern töten konnte.
Askabans Wächter, die Dementoren, suchen überall nach Sirius Black. Kreaturen die jedem die Lebensfreude und die Seele aussaugen und der erste Zusammenstoß zwischen Harry und den Dementoren verläuft unerfreulich.
Zum Glück ist der neue Lehrer für Verteidigung der dunklen Künste vor Ort. Professor Lupin wird schnell gemocht und sein Unterricht gestaltet sich endlich spannend. Auch Hagrit ist nun Lehrer an der Schule und beweist sein Können in „Pflege der magischen Geschöpfe“.
Nur Harrys neuestes Fach „Wahrsagen“ lässt ihn an seinen Verstand zweifeln, denn die Lehrerin ist überzeugt, dass der Grimm und andere Todesgefahren auf Harry im Hintergrund lauern.

Das dritte Buch um den jungen Zauberer Harry Potter ist wieder sehr spannend und vielschichtig aufgebaut, sodass einige Handlungsstränge eröffnet werden, die weitestgehend zum Ende hin alle zusammen führen. Natürlich nicht alle und es gibt auch einen Cliffhanger der neugierig auf den kommenden Band macht. Konnte man die beiden Vorgänger noch einigermaßen eigenständig lesen, sollte bei diesem Band auf jeden Fall die Vorgeschichte bekannt sein.
Der Schreibstil ist auch hier modern und temporeich, sodass die Story innerhalb weniger Seiten wieder an Fahrt aufnimmt und zum Pageturner wird. Spannend und mitreißend erleben wir Harry in seinem dritten Jahr, dessen Hauptplot der Ausbruch von Sirius Black ist und die damit verbundene Gefahr der Dementoren.
Es gibt viele Überraschungen, es bleibt abwechslungsreich und vor allem bleibt es magisch. Natürlich dürfen auch die Reibereien zwischen Draco und Harry nicht fehlen, und auch die Frotzeleien zwischen Ron und Hermine nehmen hier ein Ausmaß an, das manchmal schon etwas erschreckend ist, denn beide lieben ihre Haustiere und der Kater von Hermine hat es auf Rons Ratte abgesehen, was an einigen Stellen witzig, an anderen Stellen vielleicht ein klein wenig übertriebene Züge annimmt.
Auf jeden Fall ist die gesamte Story wieder eine gute Mischung aus Action, Magie, Spannung, Humor und durcheinandergewirbelte Emotionen, die mich sehr gut unterhalten und die Story kurzweilig gestaltet haben.
Professor Lupin ist mir schnell ans Herz gewachsen, ich hoffe wir werden in Zukunft noch mehr von ihm Lesen, denn zum einen waren seine Unterrichtsmethoden interessant und zum anderen hat er zwar einige Geheimnisse, aber diese könnten vielleicht noch nützlich werden.
Harry Potter entwickelt sich in diesem Band wieder etwas weiter, er wird erwachsener, obwohl wenn man ehrlich ist, gibt es fast die gleichen Probleme wie in den letzen Bänden, nur sind sie diesmal anders verpackt. Dennoch... langweilig wird es nicht und das ist das was letztendlich zählt.
Snape läuft in diesem Buch zu Höchstformen auf, was seine Grausamkeit und Bösartigkeit angeht. Meistens sieht man in ihm nur den verbitterten Lehrer, der wegen Harrys Vater seine Wut nicht zügeln kann.

Ich bin auch von diesem Band wieder begeistert und ich freue mich schon auf den vierten Band, der bereits bereit liegt.

Fazit: für mich der bisher stärkste Band aus der Reihe. Hat mir sehr gut gefallen. 5 Sterne.