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Veröffentlicht am 26.03.2018

spannend, aber nicht das beste Buch der Autorin

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Inge Löhning – Sieh nichts böses

Der werdende Vater Kommissar Dühnfort hat sich noch gar nicht von seiner Hochzeitsreise und dem privaten Glück erholt, als die Arbeit schon wieder nach ihm ruft und er ...

Inge Löhning – Sieh nichts böses

Der werdende Vater Kommissar Dühnfort hat sich noch gar nicht von seiner Hochzeitsreise und dem privaten Glück erholt, als die Arbeit schon wieder nach ihm ruft und er zu einem Leichenfund gerufen wird. Das Opfer scheint in keiner Datenbank als vermisst gemeldet zu sein und auch die Identifizierung gestaltet sich schwierig. Selbst der Messing-Affe liefert erst mal keine Hinweise.
Als endlich die Identifizierung glückt, verhalten sich die Angehörigen merkwürdig distanziert und auch Dühnfort und seine Frau erleben eine niederschmetternde Botschaft und müssen eine Entscheidung treffen.
Je tiefer Dühnfort ermittelt, desto mehr trifft er auf Gewalt, Gleichgültigkeit, Wut und Hass.

„Sieh nichts böses“ ist bereits der achte Band aus der Feder von Inge Löhning und bereits mein drittes Buch, das ich von ihr gelesen habe.
Ich war neugierig auf das Buch und die Leseprobe dazu hatte mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil der Autorin ist unverkennbar, locker leicht, aber dennoch wird die Handlung detailliert ausgearbeitet. Obwohl verschiedene Themen zusammen führen, es mehrere Handlungsstränge gibt, und diese am Ende dann gekonnt zusammen geführt werden, gab es zwischenzeitlich sehr langatmige Abschnitte, die mich das Buch dann öfter zur Seite haben legen lassen.
Hier wird die Spannung nicht durchgängig gehalten, teilweise tritt man auf der Stelle, natürlich ist in dieser Zeit die emotionale Belastung der Protagonisten deutlich zu spüren, was aber auch auf mich als Leser sehr erdrückend gewirkt hat.
Dennoch kann ich es nicht anders sagen, der Fall selbst ist spannend. Es gab viele Irrwege, Überraschungen und durch die verschiedenen Perspektivwechsel wurde das Buch auch abwechslungsreich gestaltet.
Insgesamt wirken die Charaktere lebendig, wenn auch nicht immer sympathisch, was hier auch gewollt ist. Konstantin Dühnfort hat einige private wie berufliche Schwierigkeiten zu meistern, die Entscheidungen die er und seine Frau treffen müssen, möchte ich im Leben nicht treffen. Er ist ein charismatischer Ermittler, hat seine Stärken aber sicherlich auch seine Schwächen, aber genau das lässt ihn lebendig und sympathisch erscheinen.

Die Schauplätze hat die Autorin sehr bildhaft dargestellt, sodass ich zum Beispiel am Leichenfundort schon allein von den Beschreibungen eine Gänsehaut bekommen habe. Sehr gelungen.

Die Grundstimmung des Buches ist eher düster und beklemmend, und trotzdem habe ich mich überwiegend gut unterhalten gefühlt. Es ist für mich nicht das beste Buch das ich von der Autorin gelesen habe, aber sicherlich das intensivste.

Das Cover passt zu den Büchern von Inge Löhning, das irgendwie Einsamkeit ausstrahlt.

Fazit: spannend, aber nicht das beste Buch der Autorin. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Leider hat die Geschichte nicht hergegeben, was ich erwartet habe.

New York Bastards - In deiner Erinnerung
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KC Atkin – New York Bastards, 2, In deiner Erinnerung

Die Kinderkrankenschwester Victoria Stafford berappelt sich nur mühsam nachdem sie vor 1,5 Jahren in der Gewalt eines Serienkillers war. Damals hatte ...

KC Atkin – New York Bastards, 2, In deiner Erinnerung

Die Kinderkrankenschwester Victoria Stafford berappelt sich nur mühsam nachdem sie vor 1,5 Jahren in der Gewalt eines Serienkillers war. Damals hatte ihr Butch zur Seite gestanden, doch niemand hat ihn seitdem gesehen. Als er plötzlich im Krankenzimmer eines traumatisierten Kindes steht, fällt ihr ein Stein vom Herzen, doch Butch wirkt noch unnahbarer, aggressiver und vor allem zerstörter als je zuvor. Wurde er vor 1,5 Jahren noch gefürchtet, so scheint er jetzt nur noch ein Schatten seiner selbst.
Was sie aber nicht weiß, er hat das Mädchen Hailey gefunden, als diese aus dem Fenster gesprungen ist. Er vermutet das hier ein Kinderhandelring sein Ungemach treibt und obwohl er und seine Familie im kriminellen Untergrund agiert, sind Kinder ein Tabu und auch die anderen Mafia-Familien tolerien keinen Kinderhandel.
Butch muss sich jedoch umstellen, als Vicky kurzerhand mit Hailey einzieht, sie beide seinen Schutz benötigen und auch wenn es knistert, will er seiner Leidenschaft nicht nachgeben und seine Zurückgezogenheit nicht aufgeben: Sein Ziel ist es, den Kinderhandelring aufzuspüren, dabei unter dem Radar bleiben und danach Vicky und das Kind wieder auf die Straße setzen... doch hat er den Plan ohne seine Familie gemacht, die ihn schon seit Jahren sucht.

„In deiner Erinnerung“ ist der zweite Band der „New York Bastards“-Reihe und ich kenne den Vorgänger nicht, was mir den Einstieg in das Buch recht schwer gemacht hat, da mir wesentliche Bestandteile einfach fehlen. Obwohl das Buch auch eigenständige gelesen werden könnte, haben mich die fehlenden Informationen doch im Lesefluss behindert.
In einem modernen Schreibstil erzählt die Autorin hier eine Mafia-Story mit Action, Spannung und Crime, einigen Emotionen und sinnlichen Momenten, ohne genau ins Detail dieser zu gehen, eine angenehme, aber leider auch oberflächliche, etwas unruhige und nicht immer nachvollziehbare Story, die sehr viel Potenzial hat.
Insgesamt fand ich die Story etwas unrund, die Charaktere wirkten überwiegend oberflächlich, denn wahrscheinlich gab es die genauere Vorstellung in Band 1.
Vicky ist sympathisch, und obwohl sie so ein Trauma durchgemacht hat, beweist sie Stärke und Mut. Sie opfert sich auf, aber sie nimmt sich auch das, was sie will.
Butch ist ein grummeliger, aggressiver und kaputter Typ und obwohl ich Broken Heroes viel abgewinnen kann, wußte ich lange nicht, ob ich ihn als Figur mag oder nicht. Dennoch er war eine interessante Figur, mit all seinen Dämonen, Wünschen und Zurückhaltungen, was die Geschichte interessant gemacht.
Dennoch verstand ich lange nicht, warum er auf John und seine Frau sauer ist, das wurde dann eben in einem Nebensatz ganz am Ende geklärt.
Und dann gibt es da noch die Staatsanwältin, die einen Rachefeldzug startet, der total aus der Luft gegriffen scheint. Da fehlten einfach die Informationen.
Hier hätte generell ein kleiner Rückblick am Anfang sicherlich ganz gut getan, um überhaupt den Hintergrund der Geschichte zu verstehen.
Obwohl mir die Grundidee sehr gut gefallen hat, fehlte mir hier das gewisse Etwas. Natürlich war sie spannend, natürlich gab es ein paar Emotionen, ja und es knisterte auch etwas, dennoch blieb es zu großen Teilen leider eher blass, was ich sehr schade finde.
Dazu kamen sehr viele Wortwiederholungen, bereits im Epilog hab ich hinterher aufgehört zu zählen, wie oft ich das Wort „blau“ gelesen habe.

Versteht mich nicht falsch, es ist eine schöne und lesenswerte Geschichte, aber ich denke, man benötigt als Grundwissen unbedingt den ersten Band. Vielleicht ist es einfach nur Pech, dass ich vor einigen Tagen ebenfalls eine Mafia-Story gelesen habe, die mich absolut begeistern konnte und ich die beiden Geschichten im direkten Vergleich sehe.
Was ich ebenfalls sehr schade finde ist, dass der zweite Band wohl das Ende der Story ist und trotzdem werden noch neue Handlungsstränge eröffnet und einige Fäden während der Geschichte, werden am Ende nicht zufriedenstellend verknüpft.

Das Cover ist ein Hingucker, und im Laden hätte ich sicherlich danach gegriffen.

Fazit: Leider hat die Geschichte nicht hergegeben, was ich erwartet habe. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2018

locker leichte, kurzweilige, humorvolle Liebesgeschichte.

Mr Undateable
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Laurelin Mc Gee – Mr. Undateable

Blake Donovan hat seinen Fünf-Jahres-Plan genau abgestimmt, das einzige was ihm noch fehlt ist eine Ehefrau. Natürlich könnte er selbst suchen, doch das ist ihm zu anstrengend ...

Laurelin Mc Gee – Mr. Undateable

Blake Donovan hat seinen Fünf-Jahres-Plan genau abgestimmt, das einzige was ihm noch fehlt ist eine Ehefrau. Natürlich könnte er selbst suchen, doch das ist ihm zu anstrengend und in der Zeit lässt es sich viel besser seine Karriere vorantreiben. Also schaltet er eine Annonce und Andrea Dawson wird praktisch von ihrer Schwester genötigt, sich bei ihm vorzustellen.
In der Hoffnung den Job nicht zu bekommen gibt es ein unmögliches Vorstellungsgespräch und Andrea ist sofort klar: Der zwar heiße, aber wenig charmante Mann ist nicht vermittelbar, hat viel zu hohe Ansprüche und außerdem ist er arrogant und selbstverliebt.

Als Blake dann auch noch Andys Chance auf einen anderen Job zunichte macht, bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als für ihn zu arbeiten. Doch genauso oft wie sie ihn erwürgen möchte, fühlt sie sich von ihm angezogen. Aber leider entspricht sie überhaupt nicht Blakes Ideal...

Wow, das nenne ich mal eine Story, die mich begeistert hat.

Ein angenehm lockerer, moderner Schreibstil macht die Story schnell zu einem Pageturner und ich habe das Buch ohne größere Pausen durchgelesen.
Laurelin Mc Gee hat einen unverwechselbaren Erzählstil und so wird die Geschichte zu einem Highlight: Fesselnd, spannend, emotional und sinnlich, dazu eine große Portion Humor, tolle Charaktere und eine rundum stimmige Story haben mir sehr kurzweilige und vergnügliche Lesestunden bereitet.
Die Interaktionen und der verbale Schlagabtausch zwischen Blake und Andrea sind göttlich, ich hab so oft schmunzeln und auch herzhaft lachen müssen, dass ich das Gefühl hatte, ich würde direkt neben den beiden stehen.
Die Autorin fängt die Stimmung der jeweiligen Charaktere sehr gut ein, dazu sind die beiden Hauptfiguren lebendig, facettenreich und detailliert ausgearbeitet, besitzen eine schöne emotionale Tiefe, sodass sie glaubhaft und authentisch wirken.
Andrea hatte Probleme mit ihrem letzten Arbeitgeber, der sie um ihr Erspartes und ihren guten Ruf gebracht hat. Aus finanzieller Not muss sie bei ihrer Schwester einziehen, doch das Geld reicht vorne und hinten nicht, sodass Andy endlich wieder einen Job braucht. Ich fand sie vom ersten Moment an sympathisch, sie ist witzig, sie ist temperamentvoll und vor allem ist sie nicht auf den Mund gefallen.
Blake war ebenfalls sympathisch, aber er ist ein Alphatier, dominant, arrogant und er wirkt nach außen hin sehr gefühlskalt. Dadurch das wir abwechselnd die Sicht von Andrea und Blake erleben ist schnell klar, dass er eigentlich Andrea nur gern provoziert und überhaupt keine Ahnung hat, wie er mit seinen Mitmenschen umzugehen hat.
Das schafft so skurrile Situationen, das die Story richtig fluffig rüber kommt. Eine Frau sucht für ihren Chef eine Ehefrau, dass kann ja nur erheiternd werden. Natürlich gibt es Klischees, und das erwarte ich auch in diesem Genre. Diese Klischees sind so schön in die Story intigriert worden, das trotzdem alles passt.
Die Schauplatzbeschreibungen sind anschaulich, sodass ich noch besser in die Story heinfinden konnte.

Kurzum, wer eine superschöne, kurzweilige, humorvolle Liebesgeschichte mit einem Touch Erotik aber sehr viel Knistern lesen möchte, dem kann ich das Buch auf jedem Fall empfehlen.

Das Cover ist hübsch anzusehen.

Fazit: locker leichte, kurzweilige, humorvolle Liebesgeschichte. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Highlight. Furioses Finale.

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 4: Allmacht (Bände 10-12)
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Andreas Suchanek – Erbe der Macht, Allmacht, Sammelband 4

Die Schattenfrau holt zum ultimativen Schlag aus, um die Sigilsplitter an sich zu reißen und dabei die Allmacht zu entfesseln. Die Unsterblichen ...

Andreas Suchanek – Erbe der Macht, Allmacht, Sammelband 4

Die Schattenfrau holt zum ultimativen Schlag aus, um die Sigilsplitter an sich zu reißen und dabei die Allmacht zu entfesseln. Die Unsterblichen beider Seiten wollen das verhindern, doch vergessen sie dabei den Kampf gegeneinander nicht, der auf eine neue Ebene gehoben wird.
Während Jen und Alex in der Traumebene gegen ihre Alpträume und später gegen ein Verbrecherduo kämpfen, bekommt Chloe unerwartet einen neuen Freund.
Auch Max muss einen Kampf ausfechten und sich überlegen, ob er nicht lieber die Seiten wechselt, denn schließlich ist ihm so viel Leid wiederfahren und eine große Schuld trifft dabei die Lichtkämpfer, allen voran Clara die zur Schattenfrau wurde.
Auch Kevin und Max müssen sich ihren Dämonen und dem dritten Zwilling stellen, der ihrer beider Leben komplett verändert. Dabei bekommen sie unerwartete Hilfe und auch hier hat die Schattenfrau ihre Finger im Spiel.
Und wäre das alles nicht schon genug, spielt die Vergangenheit eine genauso wichtige Rolle wie die Gegenwart und nicht alle werden überleben.

Der Kreis schließt sich und die erste Staffel findet mit „Allmacht“ ihr vorläufiges Ende. Hier werden sehr viele Fragen beantwortet, aber dennoch bleiben auch genug Fragen übrig, die im Verlaufe der nächsten Staffel (hoffentlich) beantwortet werden. Der vierte Sammelband enthält die Bände „Ascheatem“, „Zwillingsfluch“ und „Allmacht“.

Ich bin tief beeindruckt, wie Vorgänge aus den frühen Anfängen dr Serie hier stimmig und harmonisch den Abschluss finden, welche Begebenheiten der Autor neu aufgreift, welches bildgewaltige „Erbe der Macht“-Univerum er hier geschaffen hat, wie die Entwicklung seiner Charaktere voranschreitet und wie sich alles zusammen fügt.
In einem lockeren, modernen und flüssigen Schreibstil erzählt der Autor temporeich, mitreißend, spannend und fesselnd eine Fantasystory, die einem vom allerersten Band an gefangen nimmt und sich mit jedem Band ein klein wenig steigert.
In diesem Finale hab ich mehr Taschentücher verbraucht, mitgebangt und mitgelitten, als ich es mir vorstellen hätte können. Es gab so viele emotionale wie spannende Momente, neue Erkenntnisse, viele Überraschungen und durch die verschiedenen Perspektivwechsel blieb das Buch abwechslungsreich und machte den Leser neugierig. Faszinierend ist, das die Story in so vielen verschiedenen Epochen und Zeitsträngen spielt, das der Autor geschichtliche Ereignisse mit einbindet und diese manchmal neu gestaltet.
Alex hat sich in diesem Buch einigen Ängsten, Nahtod-Erfahrungen und seiner Familie stellen müssen. Ich mag seine lockere, umgängliche Art, die manchmal ein wenig nervig aber immer herzlich und liebenswert ist. Kein Joke ist zu unpassend, sein Beschützerinstinkt ist extrem ausgeprägt und ich mochte ihn vom ersten Band an.
Mein besonderer Lieblings ist (und war schon immer) Max, der so viel durchmachen musste, der sich zum Spion ausbilden hat lassen, der seinen Weg geht und mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Kevin und Chris haben wir von einer ganz neuen Seite kennen lernen dürfen, und im Band „Zwillingsfluch“ stehen sie und ihre Familie im Vordergrund.
Auch Chloe, die nun den Husky Ataciaru an ihrer Seite hat und Jen konnten mich genauso wie die Unsterblichen und auch ein paar Nimags absolut begeistern.

Man erwartet viel, man bekommt noch mehr, doch man muß mit allem rechnen und so müssen wir uns hier von einigen Charakteren verabschieden, die im Verlaufe der Staffel wichtig geworden sind, was mich sehr traurig gestimmt hat.

Trotzdem freue ich mich auf die neue Staffel, ich freue mich auf weitere Geschichten mit den noch verbleibenden Lichtkämpfern, aber auch SChattenkriegern und ich bin neugierig wie es weiter geht.

Ich kann diese Reihe allen Fantasyliebhabern empfehlen, die eine bildgewaltige, vielschichtige Story mögen, die sich verzaubern lassen wollen, die vor Überraschungen und emotionalen Momenten nicht zurück schrecken und die eine gute Portion Action, Spannung und Kreativität lieben.

Das Cover ist wieder von Nicole Böhm und ein richtig toller Blickfang. Es passt hervorragend zur Reihe.

Fazit: Highlight. Furioses Finale. Wenn ich könnte, würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 17.03.2018

tolle Idee, leider nicht gut genug umgesetzt.

The Room Mate
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Kendall Ryan – The Room Mate

Cannon Roth hat kein Händchen für die richtigen Frauen, die die er kennenlernt entpuppen sich entweder als gestört oder gewalttätig, außerdem macht er ihnen von Anfang an ...

Kendall Ryan – The Room Mate

Cannon Roth hat kein Händchen für die richtigen Frauen, die die er kennenlernt entpuppen sich entweder als gestört oder gewalttätig, außerdem macht er ihnen von Anfang an klar, das seine Arztausbildung bei ihm im Vordergrund steht. Als seine Wohnung ein Trümmerhaufen ist und er kurzfristig bei der besten Freundin seiner Schwester Allie unterkommt, ist ihm etwas unbehaglich zumute, denn der 24jährige steht schon seit seiner Jugend auf die vier Jahre ältere Paige.
Paige ist anfänglich überhaupt nicht begeistert einen Hausgast zu haben, und schon gar nicht den jüngeren Bruder, der sie früher furchtbar genervt hat. Doch mittlerweile ist Cannon erwachsen und sehr männlich geworden und gleich beim ersten Treffen fliegen die Funken.
Doch auch wenn die beiden sich anziehend finden, kann doch nichts aus ihnen werden,... denn zum einen gibt es da noch Allie und zum anderen könnte Cannon eine Stelle in einem anderen Bundesstaat bekommen.

Der Klappentext und auch das Cover haben mir so gut gefallen, dass ich mich für das Buch entschieden habe. An dieser Stelle herzlichen Dank an den Verlag und an netgalley, die mir ein Exemplar zur Verfügung gestellt haben. Natürlich beeinflusst dies meine ehrliche Meinung nicht.

Der Schreibstil ist locker, flüssig, modern und die Story lässt sich sehr schnell lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Cannon und Paige, jeweils in der ich-Perspektive geschrieben, was die Story interessanter macht.
Kendall Ryan hat sich bemüht, den Figuren Leben einzuhauchen, dennoch blieben sie für mein Empfinden noch zu blass.
Paige ist 28, hat einen guten Job, lebt mit ihrem Hund in einem guten Haus, hat seit Jahren keinen festen Freund und ihre Freundin Allie will sie unbedingt dazu bringen, Abhilfe in Form einer Dating App zu schaffen. Eigentlich fand ich sie anfänglich sympathisch, aber dann machte die toughe junge Frau gewaltige Rückschritte, als die Gedanken nur noch von Cannon beherrscht werden, und sie sabernd und des Denkens leider nicht mehr ganz so fähig, ihm hinterher schmachtet.
Cannon liebt nach eigener Aussage Vaginen (wem fällt denn bitte so was ein?), fühlt sich als Hengst im Bett und wird von den zahlreichen Frauen bestätigt, die ihm allesamt verfallen und später ihn bedrohen, stalken oder im Gewalt antun wollen. Er hat ein ziemlich aufgeblasenes Ego, trotzdem hat er irgendetwas, was ihn interessant macht und das er für seine Familie sorgen will, macht ihn fast schon sympathisch.
Aber dann kommt die liebende ältere Schwester und beste Freundin Allie, die sich total irrational verhält, immer darauf pocht das Paige und Cannon keinesfalls etwas miteinander haben dürfen, natürlich im ungünstigen Moment reinplatzt und sich dann auch noch aufspielt. Ich habe so oft den Kopf über ihr Verhalten geschüttelt, das ich es immer noch nicht fassen kann, wie oberflächlich und peinlich diese Frau ist.

Obwohl ich durch die Seiten praktisch geflogen bin, es hier eine lockerleichte Lektüre mit einigen gut beschriebenen sinnlichen Szenen gibt, die weder vulgär noch arg übertrieben wirken, hat mich die Story später nicht mehr packen können. Wie ein kaputter Luftballon verliert sie nach und nach ihren Charme, Witz und wird leider nur noch oberfläch von einer viel zu überladenen Story, die nur oberfläch angekratzt wird, zusammen gehalten.
Zwei kurz aufeinander folgende Tode, ein versuchter Mordanschlag, eine Liebeserklärung, eine Abreise,... und alles wird auf wenigen Seiten zusammengepresst.

Eigentlich ist es eine tolle Grundidee, aber hier hätte sich der Autor etwas mehr Zeit nehmen sollen, denn hier wurde einiges an Potenzial verschenkt, was so unfassbar schade ist.
Ich hatte mich wirklich auf die Story gefreut.

Fazit: tolle Idee, leider nicht gut genug umgesetzt. Knappe 2,5 Sterne.