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Veröffentlicht am 06.07.2023

Emma auf den Spuren ihrer Vergangenheit

Magic Fire
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Helen Harper – Magic Fire

Die Polizistin Emma Bellamy soll einen neuen Chef in der Supernatural Squad bekommen, und um es dem Neuen "einfacher" zu machen, wird Emma in den Urlaub geschickt. In ihrer Heimatstadt ...

Helen Harper – Magic Fire

Die Polizistin Emma Bellamy soll einen neuen Chef in der Supernatural Squad bekommen, und um es dem Neuen "einfacher" zu machen, wird Emma in den Urlaub geschickt. In ihrer Heimatstadt ist ein übernatürlicher Mord geschehen, Grund genug für Emma zu ermitteln, obwohl sie mit ihrer Heimat nur schlechte Erinnerungen verbindet. Schließlich wurden vor einigen Jahren ihre Eltern ebenfalls in diesem Städtchen ermordet und die Dorfbewohner haben ein gutes Gedächtnis.
Schon bald wird Emma klar, dass der aktuelle Mord in Zusammenhang mit dem Tod ihrer Eltern zusammenhängen könnte, allerdings sitzt der Täter für diese grausamen Morde bereits hinter Gittern.
Aber nicht nur die tiefe Trauer bewegt Emma, sie findet auch Hinweise, dass sie schon viel länger ein Phönix ist, als sie gedacht hat. Sowohl der Vampir Lucas als auch ihre Freundin aus der Gerichtsmedizin unterstützen Emma bei der Suche nach dem Täter.

"Magic Fire" ist der vierte Band aus der "Firebrand" Serie von Helen Harper. Ich mag die Story rund um Emma sehr gerne, die mir schnell ans Herz gewachsen ist. Die vier Bücher könnten eigenständig gelesen werden, allerdings wird die Hintergrund-Stroy weiter aufgebaut und deswegen empfehle ich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen (Magic Sparks, Magic Flame, Magic Smoke).

Der leichte, lockere Erzählstil hat mir erneut sehr gut gefallen. Die Story bietet eine gute Mischung aus Spannung, Humor, einem guten Tempo, kleinen Geheimnissen, überraschenden Wendungen, Leidenschaft und Gefühl sowie eine Portion Crime, sodass ich durch die Seiten geflogen bin.
Bereits die ersten drei Bücher der Reihe konnten mich schnell in ihren Bann ziehen, und auch bei "Magic Fire" brauchte ich nur wenige Seiten um mich in die Geschichte fallen zu lassen.
Emma ist frischgebackene Polizistin, die normalerweise in London zwischen Menschen, Vampiren und Werwölfen vermittelt, dabei weitere Fabelwesen unterstützt oder bekämpft. Als Polizistin hat sie sich schnell in die magische Gemeinde eingegliedert, und als Phönix muss sie noch mehr über ihre eigenen Fähigkeiten lernen. Im letzten Buch sind sie und Lord Horvarth alias Lucas sich näher gekommen. Die Liebesgeschichte ist zwar da, aber steht nicht im Fokus. Vielmehr steht erneut ein Mordfall im Fokus, der auch Fragen zu ihrer Vergangenheit klärt, zum Beispiel, warum sie ein Phönix ist und wie es dazu kam.
Natürlich ist Lucas wieder dabei, der charmant, sexy und diesmal sogar verletzlich erscheint. Nach den Ereignissen aus dem Vorgängerbuch war ja schon klar, dass die beiden sich endlich näher kommen. Das er alles für Emma stehen und liegen lässt, ist ein weiterer Sympathiepunkt, allerdings mochte ich Lucas ja ohnehin von Anfang an sehr gerne, weil er Emma herausfordert und sie dazu bringt, über sich hinauszuwachsen.

Die Autorin beschreibt ihre Handlungsorte detailliert und lebendig. Auch kann sie die verschiedenen Stimmungen der Hauptfigur gut einfangen.

Ich habe die Story sehr gern und in wenigen Stunden gelesen. Einmal angenfangen, wird die Romantasy-Story zum Pageturner und ich konnte das Buch erst weglegen, als ich die letzte Seite gelesen habe. Jetzt heißt es abwarten, wie es weitergeht, denn es wurden einige Handlungsstränge neu eröffnet und bieten Platz für weitere Geschichten, obwohl der aktuelle Fall abgeschlossen wurde.
Ich mag die Story rund um Emma und Lucas, war aber etwas verwundert, dass sie diesmal fast gar nicht in London spielt. Allerdings gefiel mir gut, wie Emma mehr über ihre Zukunft erfährt.
Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung für die komplette Reihe.

Das Cover ist ein sehr hübscher Eyecatcher und ähnelt den Vorgängerbüchern.

Fazit: Emma auf den Spuren ihrer Vergangenheit. Spannende, humorvolle Fortsetzung. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.07.2023

Fantasy-Highlight und eines der besten Bücher das ich in den letzten Jahren gelesen habe

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Rebecca Yarros – Flammengeküsst, Fourth Wing

Das Basgiath War College ist die härteste Schule der Welt. Entweder man schafft den Abschluss oder man stirbt, zumindest wenn du die Ausbildung zum Drachenreiter/zur ...

Rebecca Yarros – Flammengeküsst, Fourth Wing

Das Basgiath War College ist die härteste Schule der Welt. Entweder man schafft den Abschluss oder man stirbt, zumindest wenn du die Ausbildung zum Drachenreiter/zur Drachenreiterin anfängst. Violet wollte immer eine Schriftgelehrte werden, genau wie ihr Vater, doch ihre Mutter, Generalin der Drachenreiter, schickt ihre jüngste Tochter in die tödliche Ausbildung zur Reiterin. Bereits am ersten Tag sterben viele Anwärter und Violet hat sich auf den ersten Metern bereits mehrere Feinde gemacht. Denn ihre Mutter hat nicht nur vor Jahren die Exekution von Rebellen befohlen, ist eine knallharte Reiterin mit einer begehrten Position, sondern hat die Kinder der Aufständigen dazu gewungen am Basgiath War College als Drachenreiter anzutreten.
Die Rebellenkinder können sich also kaum eine bessere Art der Vergeltung vorstellen, als Violet zu töten, bevor sie eine Drachenreiterin werden kann. Doch nicht nur sie haben es auf Violet abgesehen auch die anderen Kadetten wollen ihren Tod, denn die Schwachen müssen aussortiert werden.
Selbst Violet glaubt nicht an ihr Gelingen, denn es gibt nur hundert Drachen die sich dieses Jahr binden wollen. Über dreihundert Anwärter kämpfen um die Chance in der Hierarchie aufzusteigen.
Aber zum Glück gibt es ja ihren alten Sandkastenfreund Dain, der sie beschützen kann. Auch vor Xaden? Denn er ist der Älteste unter den Rebellennachkommen, hat alles durch Violets Mutter verloren und beherrscht eine außergewöhnlich mächtige Gabe und reitet den zur Zeit gefährlichsten Drachen. Und er ist der Geschwaderführer und steht im Rang über Dain. Wenn er Befehle gibt, müssen sie befolgt werden, oder es ist der sichere Tod.
Um überhaupt in die Nähe der Drachen zu kommen, den grausamen wie brutalen Angriffen zu entgehen, den Wettkämpfen und Aufgaben der Ausbildung gerecht zu werden und sämtliche Herausfordungen meistern zu können, muss die viel kleinere und zarte Violet besonders clever sein um zu überleben.

Wow!
Ich habe vor wenigen Wochen die Leseprobe gelesen und auch einen Teil der vielen sehr positiven Rezension. Aufmerksam bin ich durch den Hype in den Social Medias geworden, war aber skeptisch, da ich bisher nur wenig Glück mit den gehypten Büchern hatte.
Aber was soll ich sagen? Das Fantasybuch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und bei 768 Seiten die ich innerhalb eines Tages gelesen habe, habe ich eine Achterbahn der Emotionen durchgemacht.
Die Story hat alles, was es für mich braucht: viele unterschiedliche Figuren, durchgehende, fesselnde Spannung auf hohem Niveau, ein gutes, flottes Tempo, viele Überraschungen, gut gesetzte Plottwists, ja, es gibt sogar eine Dreiecksgeschichte, die aber nicht im Fokus steht. Eine Hauptfigur die sich stetig entwickelt und durch Sympathie, Intelligenz, Listigkeit und Herzlichkeit in einer grausamen Welt überzeugt. Es gibt kein Geschmalze, sondern harte Arbeit, sich langsam aufbauendes Vertrauen und Verstehen. Eine langsame Annäherung an den Loveinterest, ohne das die Leserschaft mit der Lovestory, die wirklich nicht im Fokus steht, überfallen wird. Es entwickeln sich Freundschaften, Verbindungen und Vertrauen.
Aufgrund der komplexen Welt in der Violet lebt, werden die ersten ca 250 bis 300 Seiten auf die Ausbildung der Drachenreiter, die Vorstellung der verschiedenen Charaktere und der Kampf auf dem War College gelegt. Wem das anfänglich ein wenig zu langwierig ist, muss einfach ein bisschen durchhalten. Ich persönlich brauchte es, um die Hintergründe zu verstehen, die Kommandostrukturen zu erkennen und die Motivation der verschiedenen Figuren herauszulesen. Danach ist das Buch megaspannend und die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag.
Anfänglich dachte ich, dass das Buch ein wenig an "Tribute von Panem" erinnert, aber von der Idee habe ich mich rasend schnell wieder entfernt.
Die Story ist sehr komplex, aber leicht nachvollziehbar. Der Ausbau der Welt in der Violet lebt wurde bildhaft dargestellt. Sicherlich hat mir auch die Karte am Anfang des Buches einen ersten Eindruck verschafft, war aber gar nicht wirklich nötig gewesen, denn die Autorin beschreibt ihre Welt lebendig und vielseitig.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich dargestellt. Jede der Hauptfiguren und wichtigen Nebenfiguren konnte mich auf ihre Art überzeugen. Egal ob Violet, Dain oder Xaden, Rhiannon, Liam oder auch Jack, der hier ein absoluter Widerling ist, hat auf seine oder ihre Art geglänzt und die Geschichte zu dem gemacht, was sie ist: für mich ein Highlight!
Ich mochte Violet, vor allem weil sie nicht aufgibt und trotz aller Widrigkeiten die Hürden mal gut und mal schlecht überwindet. Sie ist hier keine Superheldin, denn während alle anderen Anwärter seit jungen Jahren für die hohen Ansprüche der Drachenreiter trainieren, hat Violet nur ein halbes Jahr Zeit gehabt um sich auf die Ausbildung vorzubereiten. Sie ist kleiner und schwächer als ihre Mitbewerber, aber dass macht sie mit Wissen aus Büchern und Intelligenz wett. Sie will niemanden töten, wehrt ihre Feinde ab, bekommt manchmal auch Hilfe, aber im Großen und Ganzen setzt sie sich für die Schwachen ein und versucht mit jedem auszukommen, ohne dabei unterwürfig zu wirken. Sie ist temperamentvoll, schlagfertig sowohl physisch als auch verbal und sie zeigt nur selten Angst. Es kommt wie es kommen muss, gleich zwei besondere Drachen binden sich an sie, und was die Konstellation noch interessanter macht ist jene Begebenheit, die sie dazu zwingt enger mit Xaden zusammenarbeiten, als sie es vorhatte. Denn die Devise lautet: Xaden aus dem Weg zu gehen.
Ich will gar nicht zu viel über Xaden, dem Sohn eines Rebellenanführers mit sehr düsterem Gemüt und vielen Geheimnissen, einer fast schon erdrückenden Präsenz und einem unbeugsamen Willen, und der zweiten männlichen Hauptfigur Dain, Violets Jugendfreund mit einem Faible für Regeln und gesundem Ehrgeiz, erzählen. Hier darf man einfach gespannt sein, wer auf welcher Seite steht und warum, wer das Beste für Violet will oder wer sie unterstützt.
Natürlich gab es einige Figuren die mir schneller als andere ans Herz gewachsen sind. Und ja, ich will gerne zugeben, dass mich der Tod einer Figur ordentlich aus der Bahn geworfen und traurig gemacht hat, auch wenn ein Krieg nie ohne Verluste ist.

Kurzum: Wer gerne High-Fantasy liest, Drachen und Magie nicht abgeneigt ist, Collegeflair, Kampf, Freundschaft und Verbundenheit schätzt, Wert auf ein gutes Setting legt und auf die Entwicklung der Charaktere, wer zwar eine Lovestory mag, die aber eher gemächlich voranschreitet und nicht im Fokus steht, wer Konkurrenzdenken, Geheimnisse und Abenteuer aber auch Gefahren und wilde Entschlossenheit mag, der kann mit "Fourth Wing" nichts falsch machen.
Ich habe selten ein Buch so rasend schnell durchgehabt, obwohl ich viele Bücher im Jahr lese. Selten hat mich ein Buch so hin- und hergerissen, so gepackt und so gefesselt, wie es dieses getan hat.
Das ist eine Seltenheit und für mich ein Highlight.
Ich bin absolut begeistert und deswegen gibt es natürlich eine Leseempfehlung von mir. Aber Achtung: Das Buch ist ein Mehrteiler und endet mit einem Cliffhanger.

Das Cover ist eher dezent und hat mich tatsächlich nur wenig angesprochen.

Fazit: Wow. Für mich ein Fantasy-Highlight und eines der besten Bücher aus dem High-Fantasy-Bereich das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Wenn ich könnte, würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 07.06.2023

spannender, mysteriöser, temporeicher und interessanter Thriller aus dem Pendergast-Universum

Old Bones - Tote lügen nie
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Preston/ Child – Old Bones ,Tote lügen nie

Corrie Swanson ist nun beim FBI, doch die langweilige Aufarbeitungs-Arbeit motiviert sie nur wenig. Als sie dann endlich ihre Chance bekommt und einen Mordfall ...

Preston/ Child – Old Bones ,Tote lügen nie

Corrie Swanson ist nun beim FBI, doch die langweilige Aufarbeitungs-Arbeit motiviert sie nur wenig. Als sie dann endlich ihre Chance bekommt und einen Mordfall aufklären darf, ist sie voller Eifer. Schon bald fällt ihr auf, dass es einen Zusammenhang mit einigen Grabschändungen im ganzen Land gibt und sie ermittelt weiter.
Dr. Nora Kelly bekommt ein Angebot des Museums: Sie soll aufgrund eines alten Tagebuches von Tasmin Donner nicht nur ein verschollenes Camp finden, sondern gleichzeitg auch einen Schatz bergen. In den Weiten der Wüste schein dies unmöglich. Doch schon bald müssen sie und ihr Team feststellen, dass die Gerüchte um den Schatz die Runde gemacht haben und sie sich beeilen müssen.
Unterdessen kreuzen sich die Wege von Corrie und Nora, denn die Antworten für Corries Fall liegen eindeutig in der Vergangenheit.

Ich habe in den letzten Monaten die komplette Pendergast-Reihe des Autorenduos gelesen, und war nun neugierig auf das Spin-Off. Sowohl Dr. Nora Kelly als auch Corrie Swanson sind mir also aus der Buchreihe bekannt. "Tote lügen nie" ist ein eigenständiges Buch, Vorkenntnisse werden nicht benötigt und der Fall ist in sich abgeschlossen.
Wie nicht anders zu erwarten gibt es auch in diesem Thriller sowohl wissenschaftliche als auch mystische Komponenten, was die Spannung steigert.
Der Erzählstil ist fesselnd und modern. Die Story wird schnell zum Pageturner. Die Spannung ist durchgängig auf hohem Niveau und das Tempo angenehm. Die Story wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Der Großteil wird je aus der Sicht von Nora und Corrie erzählt.
Die Kapitel sind von der Länge her okay, die Wechsel zwischen den Perspektiven sind klar erkennbar.
Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, wirken lebendig und facettenreich. Da ich ja nun schon Nora und Corrie aus der Buchreihe kannte, hatte ich noch mein Bild im Kopf. Es gab in dieser Hinsicht keine Überraschungen für mich, für Neueinsteiger gestaltet sich die Figurenausarbeitung sicherlich ebenfalls detailliert und anschaulich.
Corrie ist tough, aber manchmal auch etwas zu temperamentvoll obwohl ihr der Job beim FBI sicherlich gut tut und sie auf ihre Außenwirkung bedacht ist. Das sie als junge Frau nicht immer den Respekt bekommt, den sie verdient, dass alteingesessene Polizisten ihre Witze oder gar anzügliche Bemerkungen machen, damit kann sie weitestgehend gut umgehen. Sie wird mit allerhand Schwierigkeiten konfrontiert, die sie überwiegend gelassen über sich ergehen lässt. Ich finde aber gerade die temperamentvollen Ausbrüche interessant, denn hier zeigt sich, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Ich mag Corrie und freu mich auf die Frische und den Pfeffer den sie in die Story bringt.
Dr. Nora Kelly wirkte, wie auch in anderen Büchern der Pendergast-Reihe, etwas distanziert, aber durchaus freundlich und kompetent. Ihr Job steht an erster Stelle, und der Verlust ihres Ehemannes ist auch hier noch ein Thema. Im Verlaufe der Geschichte wird sie zugänglicher. Ihr "Auftraggeber" Benton scheint seinen Anteil dazu beizutragen.
Fachwissen wird gut in die Geschichte eingefügt ohne überladen zu wirken. Die mystische Komponente ist zwar nur gering, aber es gibt sie.
Schön finde ich, dass wir am Ende dann doch noch kurz auf Pendergast treffen.

Die verschiedenen Schauplätze sind allesamt detailliert, bildhaft und atmosphärisch ausgearbeitet. Der Hauch von Bedrohung liegt in der Luft. Das Thrill-Feeling ist ebenfalls vorhanden und begleitet uns durch das Buch. Die Spannung ist greifbar und die verschiedenen Stimmungen des Ausgrabungsteams/der Charaktere sind ebenfalls gut eingefangen.

Auch der Spin-Off der Pendergast-Reihe konnte mich überzeugen, hat mich gefesselt und mir ein paar interessante, spannende und teils gruselige Lesestunden beschert. Das Kanibalismus-Thema ist sicherlich keine leichte Kost, aber gehört zur Auflösung des Falles.
Ich bin auf weitere Bücher des Autorenduos gespannt und natürlich gibt es an dieser Stelle auch eine Leseempfehlung von mir.

Das Cover hat mit dem Rindschädel und der Farbgebung etwas "Western"-lastiges, hat mich aber angesprochen.

Fazit: spannender, mysteriöser, temporeicher und interessanter Thriller aus dem Pendergast-Universum. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.06.2023

spannender Thriller mit einem Hauch Mystery

BLOODLESS - Grab des Verderbens
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Douglas Preston/Lincoln Child – 20, Bloodless, Grab des Verderbens

Erneut kommen Special Agent Pendergast, sein Mündel Constance und der FBI-Agent Coldmoon nicht dazu den wohlverdienten Urlaub bzw die ...

Douglas Preston/Lincoln Child – 20, Bloodless, Grab des Verderbens

Erneut kommen Special Agent Pendergast, sein Mündel Constance und der FBI-Agent Coldmoon nicht dazu den wohlverdienten Urlaub bzw die neue Stelle anzutreten, denn der Direktor "entführt" sie kurzerhand und schickt sie nach Savannah.
Dort werden mehrere Leichen blutleer entdeckt. Natürlich denken alle zuerst an einen Serienmörder mit einer außergewöhnlichen Mordmethode, die Bevölkerung glaubt jedoch, dass der Vampir von Savannah sein Unwesen treibt.
Pendergast und Coldmoon ermitteln auf den Straßen von Savannah, während Constance sich mit der Besitzerin des Hotels anfreundet.
Auch ein Filmteam wird auf die Ereignisse aufmerksam und stolpert von einer Überraschung in die nächste.
Doch selbst das unwahrscheinlichste Szenario kann Pendergast nicht darauf vorbereiten, was tatsächlich in den Straßen Savannahs vorgeht...

Ich habe im Laufe der letzten Monate die komplette Pendergast-Reihe gelesen und war natürlich wieder extrem neugierig, wie es mit Special Agent Pendergast und Constance weitergeht, da sich in den letzten Büchern eine leichte Zuneigung abgezeichnet hat. Für mich hätte es die Annäherung nicht gebraucht, und doch war ich sehr über die Finalereignisse überrascht.
Apropos Überraschung, die Handlung dieses Buches ist wieder einmal voller überraschender Wendungen, Sackgassen und unvorhersebaren Situationen. Habe ich in den letzten Büchern ein wenig den fehlenden Mystery-Faktor kritisiert, hat mich die Story hier dann doch sehr überrascht. Sagen wir es mal so, nichts ist wie es scheint.
Der Erzählstil der Story ist, wie nicht anders zu erwarten, modern, angenehm und flüssig. Die Handlung ist tempo- und actionreich, dazu gibt es eine durchgängige Spannung. Das Buch ist in viele kürzere Kapitel bzw. Unterkapitel aufgeteilt, was mir gut gefallen hat.
Die bereits bekannten Charaktere wie Coldmoon, Constance oder Pendergast sind wie immer gut herausgearbeitet und bekommen wieder mal die eine oder andere neue Facette.
Während ich Pendergast mit seiner skurrilen Art sehr gerne mag, habe ich es einfach nicht mit Constance. Sie zeigt sich aggressiv, reagiert oft über, ihr Temperament ist kaum zu bändigen, sie ist fordernd. Ja, sie hat bereits einiges erlebt und durch ihr Alter auch viel Erfahrung. Ich mag starke Frauen in Storys, aber auf der anderen Seite ist sie so vornehm und grazil, dieser Wiederspruch will einfach für mich nicht passen.
Pendergast ist wie immer sehr höflich, wirkt distanziert, ist clever und so wie man ihn aus anderen Büchern kennt. Auch nach zwanzig Büchern bin ich mir sicher, dass wir noch nicht alle seine Geheimnisse kennen. Und am Ende des Buches kommt ein weiteres hinzu, dass es zu ergründen gilt.
Ich bin gespannt wie es weitergeht.

Das Autorenduo hat eine fesselnde Art die Geschichte rund um Pendergast zu erzählen, das Tempo ist hoch, die Action da, das Thrill-Feeling wird ausgepackt und kaum sind die ersten Seiten gelesen stecken wir auch schon mittendrin in der Story. Ich hoffe es gibt weitere Bücher aus der Reihe, ich bin auf jeden Fall ein Fan. Obwohl diese Story diesmal etwas abgedrehter und schon fast in den Sci-Fi Bereich fällt, zumindest kleine Teile davon, mochte ich die erfrischende Erzählweise und das ich erneut überrascht werden konnte.
Wer Thriller mit einem Anteil Mystery, Ermittler mit Ecken, Kanten und Eigenheiten mag, der wird auch mit diesem Buch sicher viel Freude haben.
Die Bücher der Reihe können weitestgehend einzeln gelesen werden, dennoch, wer Zeit und Lust hat, sollte die Reihe vom ersten Buch an lesen, denn in der Hintergrundgeschichte gibt es viele Dinge, die irgendwann mal wichtig werden.
Ich bin erneut absolut begeistert.

Das Cover ist ansprechend. Der Flughund hat indirekt etwas mit der Story zu tun.

Fazit: spannender Thriller mit einem Hauch Mystery. Knappe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.05.2023

berührende Geschichte rund um Hailey und Sean

Highland Happiness - Die Töpferei von Kirkby
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Charlotte McGregor – Highland Happiness, Die Töpferei von Kirkby

Die Highland-Spiele in der kleinen Stadt Kirkby in Schottland stehen vor der Tür und Hailey Fraser hat sich vorgenommen, ein Pferdespektakel ...

Charlotte McGregor – Highland Happiness, Die Töpferei von Kirkby

Die Highland-Spiele in der kleinen Stadt Kirkby in Schottland stehen vor der Tür und Hailey Fraser hat sich vorgenommen, ein Pferdespektakel zu präsentieren. Dafür braucht sie noch einige Mitstreiter:innen, doch ihre Familie lässt sie hängen. Als ihr die Idee kommt, Sean zu fragen, der seit fünf Jahren in Kirkby wohnt, aber zurückgezogen und isoliert mit seiner Töpferei am Rand des Dorfes lebt, kann sie noch nicht ahnen, dass sie ihr Herz an ihn verliert. Denn Sean ist ganz anders als gedacht, hinter der abweisenden und distanzierten Fassade steckt ein großartiger, liebervoller Mann.
Doch es gibt Gründe in seiner Vergangenheit, weshalb er sich zurückgezogen hat. Schon lange hat Sean ein Auge auf Hailey geworfen, aber die Dämonen seiner Vergangenheit könnten ihn jederzeit einholen und Hailey mit in den Abgrund reißen.
Deswegen ist es besser, gar nicht erst zu lieben, oder?

Ich kenne die komplette Reihe rund um Kirkby, aber auch viele weitere Bücher der Autorin. Hier gibt es gleich einige Crossover zu anderen Büchern der Autorin, denn die Hauptfigur Sean ist der Bruder von Philippa alias Pippa aus "Island Dreams – Der Garten am Meer" und Dominic aus "Lausche den Klängen deiner Seele". Außerdem treffen wir auf Robin und Sky aus dem Buch "Robin – High in the Sky", was ich toll finde. Die Story rund um Sean und Hailey ist in sich abgeschlossen, es werden keine Vorkenntnisse benötigt, dennoch möchte ich die Bücher rund um die Nebenfiguren dennoch empfehlen, da sie einfach herzerwärmend, erfrischend und bezaubernd sind.

Der Erzählstil der Autorin ist wieder einmal angenehm, erfrischend, lebendig und modern. Ich konnte sofort in die Story starten und mich fallen lassen. Diesmal ist die Atmosphäre deutlich gedrückter, denn Hailey ist zwar ein Sonnenschein und sehr temperamentvoll, doch erleben wir sie in diesem Buch gerade an einem Punkt in ihrem Leben, wo sie mit jedem aneckt und sich alleingelassen fühlt. Nicht ganz unverschuldet kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen ihr und ihrer Schwester Kristie, die die örtliche Bäckerei und Kurse in Highland-Dancing gibt. Die Eröffnung des Tanzstudios steht unter keinem guten Stern, und auch die neue Liebschaft ihrer Schwester macht es ihr nicht einfach. Es kommt zu einigen Missverständnissen und die sonst so liebevolle Mum von Kristie und Hailey ist diesmal richtig biestig, was ich sehr schade finde.
Schriftstellerisch kann ich nur sagen: Hut ab, denn die Autorin zeigt uns altbekannte Charaktere von einer ganz anderen Seite und zeigt damit, wie wandelbar und überraschend die Geschichten rund um Kirkby sein können.
Die Charaktere sind insgesamt sehr lebendig, detail- und facettenreich dargestellt. Für mich ist es ja ohnehin wie nach Hause kommen, wenn ich ein Buch der Reihe in die Hand nehme. Diesmal fehlt ein wenig die fröhliche Stimmung, denn es werden Themen wie zum Beispiel toxische Partnerschaften in den Fokus gerückt.
Hailey mochte ich schon immer gern, auch wenn sie manchmal etwas zu temperamentvoll und undurchdacht handelt. Das sie allerdings so viel Ablehnung erfahren musste, hat mich mit ihr mitleiden lassen, denn die sonst so lebenslustige junge Frau wird extrem angefeindet.
Sean, der sich aus einer toxischen Beziehung lösen konnte, verfolgen die Dämonen seiner Vergangenheit allerdings trotzdem. Dennoch war ich überrascht wie freundlich, gutherzig und liebenswert er ist, denn bisher haben wir nur wenig in vorangegangenen Büchern über ihn erfahren.
Mir gefiel sehr gut, wie Hailey und Sean miteinander umgehen, wie herzlich und offen sie bei dem jeweils anderen waren und auch wenn es – natürlich – einige Twists gab, wirkten diese nicht überspitzt. Ich mag ja, wenn es Stolpersteine gibt, die es aus dem Weg zu räumen gilt.
Besonders gefreut hat mich, dass wir auch Robin und Sky treffen. Die beiden haben zwar ihre Liebesgeschichte in einem anderen Buch bekommen, aber ich finde es schön zu zeigen, dass es auch mal schwierige Zeiten in einer Partnerschaft gibt, in denen es kriselt und man sich dann doch wieder zusammenraufen kann.

Einen weiteren Pluspunkt gibt es für Ausarbeitung der Schauplätze. Ich konnte mir sämtliche Handlungsorte gut vorstellen, die Atmosphäre von Kirkby, das Feeling der Dorfbewohner ist gut eingefangen.

Auch wenn die Story im Grundton etwas bedrückender ist als andere Bücher der Reihe, hat mir diese Geschichte mit am besten aus Kirkby gefallen. Hailey und Sean haben einiges an Problemen zu bewältigen, und doch gibt es kein böses Wort untereinander. Den bisher immer gelobten Familiensinn und die Freundschaft die in Kirkby insbesondere in der Familei Fraser herrscht, habe ich diesmal vermisst. Das meine ich tatsächlich positiv, denn damit konnte die Autorin eine weitere Facette von Kirkby zeigen, die eben auch mal das Gegenteil zeigt. Natürlich erleben wir auch schöne Stunden, können lachen und schmunzeln und am Ende findet sich alles wieder.
Ich habe mit beiden Protagonisten mitfiebern können, hab sie schnell in mein Herz geschlossen und mich hat ihre Geschichte tief berührt.
Ich bin wieder vollkommen verzaubert und freue mich schon auf das nächste Abenteur in Kirkby.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Das Cover passt sehr gut zur Reihe. Wirkt idyllisch und ansprechend.

Fazit: berührende Geschichte rund um Hailey und Sean. 5 Sterne plus.