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Veröffentlicht am 02.04.2022

wieder ein spannender, komplexer Thriller aus dem Shepherd-Universum.

Ich bin der Zorn
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Ethan Cross – Ich bin der Zorn, 4

In einem Hochsicherheitsgefängnis in Arizona ereignet sich ein Amoklauf. Eigentlich unmöglich, denn das rundum technisch ausgestattete Gefängnis besitzt eine hochsensible ...

Ethan Cross – Ich bin der Zorn, 4

In einem Hochsicherheitsgefängnis in Arizona ereignet sich ein Amoklauf. Eigentlich unmöglich, denn das rundum technisch ausgestattete Gefängnis besitzt eine hochsensible Software die eine Gewaltbereitschaft sofort erkennt und eliminiert.
Als der Täter gestellt wird, schweigt dieser. Schnell erkennt Marcus Williams das mehr hinter dem Amoklauf stecken muss und bittet seine Vorgesetzten den inhaftierten Serienkiller Francis Ackerman Jr undercover in das Gefängnis einzuschleusen. Auf seine ganz spezielle Art ermittelt Ackerman und bringt nicht nur verschiedene Gruppierungen von Gefängnisinsassen und der Staatsgewalt gegen sich auf, sondern muss sich auch noch einem tödlichen Killer stellen, der ihm immer zwei Schritte voraus ist.

„Ich bin der Zorn“ aus der Feder von Ethan Cross ist der vierte Band der Shepherd-Reihe. Auch dieser Thriller lässt sich flüssig lesen und wird schnell zum Pageturner, konnte mich aber nicht ganz so fesseln wie der direkte Vorgänger.
Auch hier gibt es ein hohes Tempo, viel Spannung, Action und eine gute Portion Humor mit einigen schlagfertigen Dialogen. Wer bereits Thriller des Autoren gelesen hat, weiß, dass die Story im Großen und Ganzen ein wenig übertrieben und nicht gerade realitätsnah erscheint, dennoch hat auch dieses Buch mir ein paar tolle Lesestunden und eine kurzweilige Story gebracht.

Die Charaktere wirken wieder lebendig und gut ausgearbeitet. Auch wenn ich gerne mal mehr zu den Nebenfiguren wie Andrew oder Maggie erfahren möchte, wird der Fokus weiterhin auf die Entwicklung von Marcus und Ackerman gelegt.
Während Maggie mich in den letzten Bänden eher etwas gelangweilt hat und ich fast schon ein distanziertes Verhältnis zu ihr hatte, konnte sie mich in diesem Band wieder etwas näher an sich binden. Da ist sie ja wieder, die schlagfertige Frau, die mir im ersten Band ein wenig von sich zeigen konnte. Zusammen mit Ackerman muss sie die eine oder andere Gefahrensituation überstehen, lässt sich dabei aber nicht manipulieren und greift dazu noch tief in die Trickkiste.
Ackerman ist... Ackerman. Charismatisch, brutal und intelligent. Seine Ausbildung zum Serienkiller lässt ihn etwas übermenschlich erscheinen, er scheint alle bzw. fast alle Situationen gut im Griff zu haben, und mit seiner lässigen, provozierenden Art ist er schnell zum Serien“Liebling“ geworden. Ich finde es gleichzeitig erschreckend und faszinierend, wie er die Story für sich arbeiten lässt. Ein wenig schade finde ich, dass er immer wieder auf die Versprechen herumreitet, die er Marcus gegeben hat. Ein bisschen wirkt es so, als wenn er an die Kette gelegt wird. Ich hoffe doch sehr, dass im nächsten Band mehr Spielraum für ihn übrig ist.
Ich mag Marcus, aber ich habe das Gefühl, das er mit jedem Band distanzierter wird. Ja, er hat schwer daran zu knacken, was sein Vater mit ihm gemacht hat und dann gibt es ja auch noch seinen Sohn. Aber nehmen wir zum Beispiel die Beziehung zu Maggie, ich persönlich kann mir die beiden immer weniger mit einem Happy End vorstellen, und so wirklich zusammenpassen tut die Geschichte um die beiden nicht wirklich. Immer wieder stellt sich Marcus die Frage, ob er ebenfalls ein Monster ist. Ich bin auf eine Weiterentwicklung gespannt, im Moment habe ich eher das Gefühl, dass diese stagniert.

Das Setting finde ich großartig. Ackerman undercover in einem Hochsicherheitsgefängnis, dass er bereits kurz nach seiner Ankunft auf Herz und Nieren überprüft. Ich mag das der Autor sich immer wieder etwas neues einfallen lässt.
Ja, die Handlung ist gewalttätig und brutal, aber ich habe nichts anderes von diesem Thriller erwartet, wer also bereits Bücher von Ethan Cross gelesen hat, wird wissen worauf er sich einlässt. Wer noch keins gelesen hat, sollte erst mal „Ich bin die Nacht“ lesen, um sich nicht zu spoilern. Die Bücher sind zwar in sich abgeschlossen, aber die Grundgeschichte wird fortgeführt.
Mich konnte auch der vierte Band der Shepherd-Reihe überzeugen, von daher gibt es eine Leseempfehlung.

Das Cover passt zur Reihe, ist diesmal in braun gehalten.

Fazit: wieder ein spannender, komplexer Thriller aus dem Shepherd-Universum. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.03.2022

schöne, erfrischende Liebesgeschichte.

New Hope - Der Glanz der Hoffnung
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Rose Bloom – 2, New Hope, Der Glanz der Hoffnung

Liz nimmt sich eine Auszeit und zieht von San Francisco an den Waldrand der kleinen Stadt New Hope. Dort hofft sie sich selbst, aber auch ihre Stimme wiederzufinden, ...

Rose Bloom – 2, New Hope, Der Glanz der Hoffnung

Liz nimmt sich eine Auszeit und zieht von San Francisco an den Waldrand der kleinen Stadt New Hope. Dort hofft sie sich selbst, aber auch ihre Stimme wiederzufinden, die sie nach einem traumatischen Erlebnis verloren hat.
Als Graham, ihr Nachbar und der ortsansässige Ranger, sich plötzlich bei ihr vorstellt, ist ihr unwohl und fühlt sich aber zugleich auch von ihm angezogen.
Je öfter die beiden aufeinander treffen, desto sicherer fühlt sie sich. Aber ihr Leben ist in San Francisco, genau wie ihre Familie. Wie wird sich Liz entscheiden?

Ich habe das erste Buch der Reihe "Das Gold der Sterne" bereits gelesen, es gefiel mir seinerzeit gut. Jetzt war ich neugierig auf das neue Buch, in dessen Fokus Lakes großer Bruder Graham und Liz stehen.
Insgesamt habe ich mich erneut nach New Hope versetzt gefühlt, mit all den netten Dorfbewohnern, Lake, Wyatt und der Familie Campbell.
Der Erzählstil ist gut, der Story konnte ich gut folgen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, allerdings gab es einige Stellen, die etwas zäh und langatmig waren.
Relativ schnell findet Liz ihre Stimme wieder, natürlich durch die Hilfe von Graham. So ganz hab ich ihr das nicht abgenommen, fand aber die Dynamik zwischen ihr und Graham nachvollziehbar und glaubhaft.
Graham hat mir sehr gut gefallen. Er ist eher etwas distanziert, stand emotional ein wenig auf der Bremse, dennoch habe ich ihm abgenommen, dass er sich in Liz verliebt hat.
Insgesamt waren die Charaktere auch diesmal wieder lebendig und realitätsnah beschrieben, sodass ich mich gut in die Geschichte und in die Figuren einfühlen konnte.

Die Autorin kann durch die bildhafte Beschreibung der Umgebung rund um den See und dem Städtchen New Hope punkten. Außerdem fängt sie den Flair der Kleinstadt gekonnt ein.

Ich habe die Geschichte gern gehört, auch wenn mir gefühlsmässig die Geschichte von Wyatt und Lake näher gegangen ist. Dennoch sind Graham und Liz ein zauberhaftes Paar.

Das Hörbuch wird eingelesen von Frederic Böhle und Lydia Herms. Die Sprecher machen ihre Sache gut, bleiben durchgehend fokussiert, das Tempo ist angenehm und beide geben der Geschichte eine gewisse Vitalität mit einer kleinen Portion Dramatik. Ich hab die Story gern gehört, hoffe aber, dass im nächsten Buch wieder mehr auf die emotionale Nähe gesetzt wird.
Schade finde ich, dass für dieses Hörbuch andere Sprecher gewählt wurden, als beim ersten. Ich hoffe sehr, dass das nächste Hörbuch ebenfalls von Frederic Böhle und Lydia Herms gelesen werden, wobei mir der männliche Sprecher etwas besser gefiel.
Die Hörbuchdauer beträgt ca 11 Stunden.

Von mir gibt es eine Lese- bzw. Hörempfehlung. Ich finde die Geschichte schön, greifbar und sie konnte mich an vielen Stellen berühren. Dennoch hat mir der erste Band etwas besser gefallen, weil die emotionale Komponente greifbarer war. Ich habe mehr mit Lake und Wyatt mitgefiebert, als ich es mit Graham und Liz konnte.

Das Cover ist hübsch, passt zum Vorgänger. Das dezente lila mit den Sprengseln gefällt mir gut.

Fazit: schöne, erfrischende Liebesgeschichte. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 22.03.2022

Überraschend, emotional und intensiv.

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Helen Francis Paris – Das Fundbüro der verlorenen Träume

Dot arbeitet seit Jahrzehnten im städtischen Fundbüro und sie liebt ihren Job. Als eines Tages Mr Appelby ins Fundbüro kommt und dort nach der ...

Helen Francis Paris – Das Fundbüro der verlorenen Träume

Dot arbeitet seit Jahrzehnten im städtischen Fundbüro und sie liebt ihren Job. Als eines Tages Mr Appelby ins Fundbüro kommt und dort nach der Tasche seiner verstorbenen Frau sucht, gibt Dot alles, um sie wiederzufinden. Tag ein Tag aus berührt sie das Schicksals des älteren Herrn, der sich verzweifelt an die Hoffnung klammert, die Tasche bzw. die Erinnerung an seine verstorbene Frau zu halten.
Als sich die Tasche dann tatsächlich wiederfindet, ändert sich für Dot plötzlich alles.

Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen.
Der Erzählstil ist sehr poetisch, die Story hat mich an vielen Stellen berühren können, ist sehr detailreich und ein wenig abgedreht, so wie das tägliche Leben.
Im Fokus steht Dot, eine Frau mittleren Alters, die sich mit Schuldgefühlen herumplagt und seit einigen Jahren auf der Stelle tritt. Sie wohnt im Elternhaus. Ihre Schwester hat längst ein eigenes Leben samt Familie aufgebaut, ihr Vater ist verstorben und ihre Mutter leidet an Demenz und ist nach einem Sturz ins Seniorenheim eingezogen.
Dot lebt für ihren Job, den sie sehr akribisch, fast schon zwanghaft ausführt. Als sie einen neuen Chef bekommt, ändert sich alles. Ihr geht das Schicksal von Mr. Appelby sehr zu Herzen, und der Leser bzw. Hörer erlebt ihre Gefühlswelt hautnah mit.
Die Charaktere sind insgesamt sehr lebendig und wie aus dem Leben dargestellt. Genau das macht Dot so sympathisch, auch wenn sie unter Absynth-Genuss von ihrem toten Vater halluziniert und das zugegeben ein wenig abstrus und abgedreht wirkt. Aber hey, manchmal ist das Leben so und von daher fand ich das absolut glaubhaft.

Die Autorin achtet akribisch auf Details, ich glaube ich habe noch nie in einem Buch so eine Fülle von Farben, beschriebenen Gerüchen oder Blumensorten gelesen, aber das hat die Geschichte noch aufgewertet, farbenfroher und intensiver gemacht. Leider führte das ab und an auch dazu, dass die eigentliche Story auf der Stelle trat und nicht voran kam, dass die Spannung nachgelassen hat, aber das holt die Autorin wenig später dann durch Intensität der Gefühle wieder heraus.
Das Buch hebt sich auf jeden Fall deutlich aus der Masse heraus. Ich bin froh es gelesen bzw gehört zu haben, aber ich denke, es ist unwahrscheinlich, dass ich ein weiteres Buch der Autorin lese, einfach weil es normalerweise nicht mein Genre ist.

Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Julia Meier, gehört. Die ungekürzte Hörbuchdauer beträgt knappe 12 Stunden.
Die Synchronsprecherin lässt die Geschichte und Charaktere lebendig werden, sie erzählt die Story in einem guten, angehmen Tempo. Julia Meier lässt uns an der Gefühlslage von Dot teilnehmen; die Schrecken, die Angst, die Angst, die Schuldgefühle kommen glaubhaft und authentisch rüber, genau wie die positiven Gefühle, die Leidenschaft zu ihrem Job, die Liebe zu ihrer Familie, die auftauchenden Halluzinationen. Es war schön, Dot auf ihrem Weg zu begleiten und Julia Meier hat einen guten Job gemacht.

Ich fand das Buch schön, es hat mich berührt und ich möchte es an dieser Stelle gerne weiterempfehlen. Wer Bücher mit einer gewissen Intensität und aus dem Leben entstandenen Geschichten mag, der wird Freude am Buch haben. Allerdings sollte man im Vorfeld die Leseprobe gelesen haben, denn wie gesagt, die Autorin verfolgt akribisch und sehr detailliert den Weg von Dot. Ich kann also durchaus verstehen, wenn es dem einen oder anderen Leser zu detailliert ist.

Das Cover passt sehr schön in die Geschichte, die fliederfarbene Tasche bzw. Geldbörse mit der Tulpe, ist gut gewählt.

Fazit: Obwohl ich das Genre selten lese, hat mich die Story überraschen und berühren können. Dot findet zurück ins Leben und zu sich selbst. Überraschend, emotional und intensiv. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2022

guter, fesselnder Auftakt der Legend-Academy

Legend Academy. Fluchbrecher
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Nina MacKay – Legend Academy, 1, Fluchbrecher

Als die Vertrauenslehrerin ihrer alten Schule Graylees Eltern empfiehlt, ihre Tochter ein Semester auf ein Internat zu schicken, ist Graylee nicht sonderlich ...

Nina MacKay – Legend Academy, 1, Fluchbrecher

Als die Vertrauenslehrerin ihrer alten Schule Graylees Eltern empfiehlt, ihre Tochter ein Semester auf ein Internat zu schicken, ist Graylee nicht sonderlich begeistert.
Und der erste Tag ist auch genauso grässlich, wie sie ihn sich vorgestellt hat: ein aufgeregter Schwan, ein Mann der sie beobachtet, Hudson, der sie nervös macht und die bezaubernde Vivienne, die Graylee gleich zu verstehen gibt, dass sie niemals Freundinnen werden. Und zu allem Überfluss entpuppt sich Mrs Zilba, die Vertrauenslehrerin ihrer alten Schule, als Direktorin des Internats.
Doch das ist nicht mal das merkwürdigste, womit sich Graylee auseinander setzen muss, denn alle Schüler und Lehrer des Internats sind Mythenwesen und Nachfahren von Sirenen, Gorgonen, Selkies, Minotauren, Walküren, Chimären oder Odins Söhnen. Alle menschlichen Nachfahren haben Magie im Blut.
Obwohl Graylee ebenfalls magische Kräfte besitzt, wird es schwierig herauszufinden, zu welcher magischen Familie sie gehört.
Und dann greift ein Fluch um sich und plötzlich steht aller Leben auf dem Spiel...

Ich habe von der Autorin schon mal ein Romantasy Buch gelesen, das mir gut gefallen hat.

Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Erzählstil und die Geschichte ist durchweg spannend. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, sollte man im Auge behalten, dass das Vokabular meist umgangssprachlich ist und die Hormone wild durcheinanderwirbeln, was ab und an für ein wenig zu viel Drama sorgt.
Ich mag das aber gern und so konnte ich der Geschichte folgen und hab mich gut unterhalten gefühlt.
Die Idee hinter den Legends hat mir gut gefallen. Die Story wird größtenteils aus der Sicht von Kaylee erzählt, die gerne herausfinden möchte, was mit ihr los ist. Berührt sie eine Hauswand/Zimmerwand, hat sie Visionen. Das Vivienne, die zickige Mitschülerin und ihrerseits Sirene, nicht gerade gut auf sie zu sprechen ist, ist recht schnell abzusehen. Außerdem beansprucht Viv Hudson, der allerdings eher Interesse an Graylee hat. Das führt zu manch dramatischer Situation, konnte mir aber auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wirken vielseitig und handeln nachvollziehbar im Rahmen eines Fantasyromans. Die Plottwists sind gut gesetzt, es gibt viel Spannung, ein angenehmes Tempo und die Story bleibt kurzweilig, sodass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen hatte.

Niedlich finde ich die Idee mit den sprechenden Kolibris, kleine Helferlein der Academy, mit denen sich Graylee schnell anfreundet. Gerade Iceman hat mir gut gefallen und ich bin schon gespannt mehr von ihm zu lesen.

Das Buch endet mit einem fiesen, kleinen Cliffhanger. Ich werde sicherlich die Fortsetzung lesen, denn mir hat das Buch Freude und ein paar schöne Lesestunden bereitet.
Wer gerne Jugendbücher liest, gerne auch mit Fantasy-Komponente, der wird mit dem Buch viel Freude haben.

Das Hörbuch wird eingelesen von Pia-Rhone Saxe. Ihre Stimme ist angenehm und sie lässt die Geschichte lebendig werden. Sie erweckt die Figuren zum Leben, hat ein angenehmes Erzähltempo und kann die Geschichte sowohl fesselnd als auch mitreißend erzählen.
Das ungekürzte Hörbuch hat eine Dauer von 15 Stunden und 30 Minuten.

Ich hatte zuerst das Buch, im Anschluss das Hörbuch gehört. Ich kann beide Varianten empfehlen, wobei mir das Buch mit den kleinen Kolibris am Anfang der Kapitel, und die im Buchdeckel verborgene Karte etwas besser gefiel.

Das Cover ist hübsch, die zarten lila- und blautöne ergeben einen schönen Blickfang.

Fazit: guter, fesselnder Auftakt der Legend-Academy. Viel Spannung, etwas Drama, Gefühl und Humor, dazu Magie und eine Prise Action. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Leichter Inselkrimi mit besonderen Ermittlern.

Tödliches Bad
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Irene Scharenberg – Tödliches Bad

Kommissar Willibald Pielkötter aus Duisburg ist nur mässig begeistert über die Aussicht nun einige Wochen in der Rehaklinik auf Norderney an langweiligen und schmerzhaften ...

Irene Scharenberg – Tödliches Bad

Kommissar Willibald Pielkötter aus Duisburg ist nur mässig begeistert über die Aussicht nun einige Wochen in der Rehaklinik auf Norderney an langweiligen und schmerzhaften Therapiestunden zur Genesung teilzunehmen. Einziger Lichtblick ist der angekündigte Besuch seiner Ehefrau.
Als der Kommissar schon fast vor Langeweile umkommt erzählt ihm sein Tischnachbar, dass er etwas bahnbrechendes herausgefungen habe, aber bevor er tatsächlich Einzelheiten erzählen kann, ist Schröder verschwunden. Die Spürnase des Kommissars wittert einen Fall, dumm nur, dass er eigentlich als Privatperson unterwegs ist und keine Befugnis hat zu ermitteln.

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen, mir aber für dieses Jahr endlich vorgenommen die Bücher der Autorin zu lesen, da sie zum einen "fast um die Ecke" wohnt und die Geschichten zum Großteil in Duisburg und Umgebung spielen, wo ich wohne.
Der Erzählstil der Autorin ist angenehm, die Story lässt sich leicht lesen und so war das knapp 240 Seiten dicke Buch innerhalb eines Vormittags weggelesen.
Der Krimi ist mit einer soliden Grundspannung ausgestattet, ist eher leicht und cosy.
Die Story ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, zum einen fokussiert sich ein Großteil auf Pielkötter, dem langweilig ist, sich von seinen Tischnachbarn und der intensiven Therapie genervt und einsam fühlt. Er macht sich außerdem Gedanken zum Fortgang seiner Karriere, die durch die Verletzung in Gefahr ist.
Der andere Handlungsstrang dreht sich um Pielkötters Kollegen Barnowski in Duisburg, der im Alleingang einen Mordfall aufklären muss. Ich muss sagen, dass dieser Handlungsstrang eher angedeutet bleibt, auch die Aufklärung, was ich ein wenig schade finde. Hier hätte man vielleicht noch ein paar mehr Seiten investieren können.
Der Fall in Norderney ist interessant.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet.
Pielkötter erschien mir brummig, distanziert aber auch clever und hartnäckig. Um ihn besser kennenzulernen werde ich weitere Bücher lesen, denn ich habe ihn zu einem Zeitpunkt erwischt, wo es ihm körperlich nicht gut geht, er sich Sorgen um seine Karriere macht und genervt von der Welt ist. Als sich die Chance auf einen Fall ergibt, ergreift er sie. Ich mag den Kommissar, da er aus der Krimimasse heraussticht, eine Figur mit Ecken und Kanten, was mir persönlich immer wichtig ist.
Barnowski konnte ich mir weniger gut vorstellen, einfach weil sein Handlungsstrang nicht so ausgeprägt war. Er hat etwas junges, leichtes an sich und er möchte Pielkötter mit seinem Können beweisen, dass er fähig ist, die Stellung zu halten.

Die Autorin hat ein gutes Auge für Details. Egal ob es um die Landschaft geht oder die Beschreibung der Zimmer in der Rehaklinik, ich konnte mir sämtliche Schauplätze gut vorstellen.

Der Krimi hat mir gut gefallen. Im Gegensatz zu anderen Krimis hält sich die Gewalt in Grenzen, die Geschichte ist leicht und durchgängig fesselnd, es gibt zwar kaum Action, dafür handfeste Ermittlungsarbeit.
Ich mag auch gern mal eine etwas ruhigere Gangart und das wurde mir hier geboten.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Das Cover ist hübsch, passt zum Inhalt des Buches. Ein Szene am Strand in der Dämmerung.

Fazit: Bin neugierig auf weitere Bücher der Autorin geworden. Leichter Inselkrimi mit besonderen Ermittlern. 4 Sterne.