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Veröffentlicht am 07.07.2020

Bewegende Zeitreise

Nebelkinder
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Nebelkinder von der Autorin Stefnie Gregg ist eine Geschichte die das Schicksal 3 Generationen beinhaltet.

Wir lernen Käthe, Anastasia und Lilith kennen. Käthe stammt aus sehr gutem Haus, mit ihren Kindern ...

Nebelkinder von der Autorin Stefnie Gregg ist eine Geschichte die das Schicksal 3 Generationen beinhaltet.

Wir lernen Käthe, Anastasia und Lilith kennen. Käthe stammt aus sehr gutem Haus, mit ihren Kindern muß sie schweren Herzen Breslau verlassen, als der Krieg seinen Höhepunkt erreicht. Sie landen auf einem Bauernhof, wo sie in einem Kuhstall ein Dach über dem Kopf haben. Traumatisiert von den Ereignissen der Flucht übernimmt Anastasia , die ältere Tochter, die Versorgung. 1945 bekommen sie dann eine Wohnung in München zugeteilt. Als Ana eine eigene Familie gründet kann sie nur schwer ein inniges Verhältnis zu ihrer Tochter, Lilith, aufbauen. Bis sie 2017 mit ihr nach Breslau fährt und ihrer Tochter langsam näher kommt, denn sie erzählt ihre emotionale Geschichte.

Ich bin selbst ein Nebelkind, so nennt man die Nachkriegskinder und Enkelkinder der Kriegsflüchtlinge. Dadurch konnte ich das Verhalten von Ana und Lilith sehr gut nachempfinden. Meine Mutter zeigt genau das selbe Verhalten.

In dieser Geschichte wird der Leser mit der ganzen Grausamkeit der Flüchtlinge konfrontiert. Man kann sich, auch wenn man nicht betroffen ist, sehr gut mit den Protagonisten auseinander setzen. Durch die leicht vertständliche, manchmal sogar humorvolle Schreibweise fliegt man von Kapitel zu kapitel und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen. Immer wieder gleiten wir von der Gegenwart in die Vergangenheit und können hautnah am Geschehen teilnehmen.

Die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte total begeistert und ich habe gelernt warum meine Mutter, heute 84 Jahre, nicht viel über die damalige Zeit erzählt und auch ihre Emotionen sehr zurück hält.

Ich kann das Buch aus tiefster Seele weiterempfehlen für Leser, die historisch Interessiert sind. Ich würde gerne mehr Sterne geben, kann aber leider nur 5 verteilen.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Richard Tackert ermittelt

Richard-Tackert-Reihe / Affinität
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Dies war das erste Buch des Autors Wolfgang Glagla über die Richard Tackert-Reihe.

Der Besitzer eines Pferdegestüts wird ermordet auf einem Friedhof, schön an einen Grabstein positioniert, aufgefunden. ...

Dies war das erste Buch des Autors Wolfgang Glagla über die Richard Tackert-Reihe.

Der Besitzer eines Pferdegestüts wird ermordet auf einem Friedhof, schön an einen Grabstein positioniert, aufgefunden. Das eingespielte Ermittlerteam von Robert Tackert wird mit dem Fall beauftragt und stößt auf eine Familie, die nicht besonders betroffen zu sein scheint. Vieles auf dem Gut ist undurchsichtig.

Durch das Buch zieht sich bis zum Ende ein leichter Spannungsbogen und man hat bis zum Schluss keine richtige Vermutung wer dahinter steckt. Mit seiner leichten, oft humorvollen Schreibweise entsteht ein angenehmer Lesefluss, der mich auch oft zum schmunzeln gebracht. Die Protagonisten sind glaubhaft und sympathisch, sodass man mitten im Geschehen ist. Mich hat das Buch gut unterhalten und ich werde mir noch andere Bände aus dieser Reihe besorgen.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Stilvoll und dekadent

Ozelot und Friesennerz
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Susanne Mathiessen nimmt uns mit ins Sylt der 60ger und 70ger Jahre. Sie berichtet über ihre Kindheit auf der Insel und beschreibt auf eine liebevolle und informative Art wie sich aus einer schon immer ...

Susanne Mathiessen nimmt uns mit ins Sylt der 60ger und 70ger Jahre. Sie berichtet über ihre Kindheit auf der Insel und beschreibt auf eine liebevolle und informative Art wie sich aus einer schon immer besonderen Insel ein Status der Extravaganz entwickelt hat.
Die Autorin wächst in einer Pelzdynastie auf. Aus heutiger Sicht undenkbar, einen Pelzmantel zu kaufen, galt es in der damaligen Zeit als Statussymbol der Reichen und Schönen. Mit lustigen Anekdoten blicken wir ein bisschen in die Welt der Stars, Politiker und Industriellen. Sie beschreibt ein Sylt das noch den Einheimischen gehörte und es kommt ein wenig Wehmut rüber. Die echten Sylter sterben aus und die reichen Landeier übernehmen nach und nach die Insel, indem sie alles an Immobilien aufkaufen und neu bauen. Nur nach der Sommersaison gehört Sylt wieder den Insulanern.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch ich gehöre zu den Touristen die diese schöne Insel überfallen und konnte mich in Westerland und Umgebung wieder finden. Allerdings hat für mich der damalige Flair doch erheblich nachgelassen, umso schöner zu lesen wie stilvoll doch alles war.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Sehr bewegend

Ich bleibe hier
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"Ich bleibe hier" von Marco Balzano ist ein sehr aussagekräftiger Titel mit Tiefgang.

Wir schreiben das Jahr 1923. Trina erlebt eine kurze aber glückliche Kindheit in ihrem idyllischen Bergdorf Graun ...

"Ich bleibe hier" von Marco Balzano ist ein sehr aussagekräftiger Titel mit Tiefgang.

Wir schreiben das Jahr 1923. Trina erlebt eine kurze aber glückliche Kindheit in ihrem idyllischen Bergdorf Graun im Vinschgau.. Sie will Lehrerin werden. Doch die Zeit ändert sich als Österreich sowie Italien Anspruch auf den Landstrich stellen. Trine heiratet einen Bauern und versucht sich heimlich als Lehrerin. Als der Krieg ausbricht und ihr Mann verletzt heim kommt, beschließen sie zu desertieren. Ein harter Weg beginnt.

Der Autor hat mich mit seiner besonderen Erzählweise sehr beeindruckt, sein Schreibstil ist flüßig und sehr bildlich dargestellt. Man spürt förmlich die Not und Verzweiflung der Menschen. Er schildert die Geschichte aus der Sicht von Trine, die einen Brief an ihre Tochter schreibt.
Ich selbst habe mich vor diesem Turm schon fotografieren lassen und war mir dessen hintergründig, aufwühlenden Geschichte nicht bewußt. Durch dieses Buch sehe ich die Schicksale der einzelnen Menschen mit anderen Augen. Der Autor verbindet Historisches eines Landes mit Leid, Widerstand, Mut und Hilfsbereitschaft in einem Roman der Extraklasse.

Für mich 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Man sollte die Vorgänger-Bände gelesen haben

Der Knochengarten
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Voller Erwartung habe ich mich auf den angekündigten Thriller von Val McDermid gefreut.

40 Skelette von toten Mädchen, die auf einem Geländer des katholischen Waisenhauses gefunden werden, lösen Verwirrung ...

Voller Erwartung habe ich mich auf den angekündigten Thriller von Val McDermid gefreut.

40 Skelette von toten Mädchen, die auf einem Geländer des katholischen Waisenhauses gefunden werden, lösen Verwirrung aus. Haben die Nonnen, die vor Jahrzehnten hier gelebt haben nichts gewußt?

Da dies das erste Buch dieser Reihe für mich war, konnte ich mich sehr schwer in die Situation hinein versetzen. Zuviele Protagonisten sind hier im Spiel und haben bei mir für Verwirrung gesorgt, sodaß ich in keinen Lesefluß kam. Die eigentlichen angekündigten Ermittler, Carol Jordan und Tony Hill, gehen in diesem Thriller leider unter. Da zuviel über ihre privaten Probleme berichtet wurde, kam für mich selten Spannung auf. Ich habe auch das Gefühl, da dies bereits der 11. Band dieser Reihe war, das der Autorin etwas die Luft ausgegangen ist.

Schade, aber durch die vielen Kritikpunkte kann ich nur 2 Sterne vergeben.

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