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Veröffentlicht am 24.05.2023

Viel Input zum Umgang mit Kindern

So viel Freude, so viel Wut
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Ich beschäftige mich im Moment mit Neurodiversität und was so im weitesten Sinne dazugehören könnte und bin gleichzeitig über den Begriff Gefühlsstark sehr oft gestolpert, sodass ich einmal wissen wollte, ...

Ich beschäftige mich im Moment mit Neurodiversität und was so im weitesten Sinne dazugehören könnte und bin gleichzeitig über den Begriff Gefühlsstark sehr oft gestolpert, sodass ich einmal wissen wollte, was sich genau dahinter verbirgt und andererseits wissen wollte, wo gehört es zu und wovon grenzt es sich ab (SPOILER).
Das fand ich gut:
Den Begriff Gefühlsstark an sich mag ich sehr, da er gebraucht werden kann für jedes Gefühl, dass stärker auftritt und es alle Gefühle zusammenfasst, sodass keine bestimmten Gefühle in den Fokus gestellt werden. Ich finde, es ist auch Situationsabhängig brauchbar, dass jemand jetzt grade Gefühlsstark ist.
Ich Buch bin ich über den Begriff Bedürfnisstark und liebesbedürftig gestolpert, was ich auch so viel besser finde als High-Need Baby, Schreibaby oder eben Kinder, die sehr lange sehr viel von den Eltern brauchen. Es wird auch hier nichts in den Fokus gestellt. Beides sind eher Oberbegriffe.
Sehr gut fand ich die Erklärung der Grundbedürfnisse, da diese häufig nicht bekannt sind.
Ich mochte es sehr, dass auf Eltern eingegangen wird, einerseits wie sie sich fühlen, und andererseits wie sie sich um sich kümmern können. Auch gut find ich, dass Geschwisterkinder einbezogen werden, vor allem wenn mehrere Kinder Gefühlsstark sind.
Auch habe ich festgestellt, dass einiges für mich selbstverständlich ist und ich viele beschriebene Situationen als alltägliche Situationen mit meinen Kindern einordne. Ich habe alle meine Kinder wiedergefunden.

Das fand ich nicht so gut:
Was ich jetzt unter diesem Punkt schreibe, hat nicht alles direkt etwas mit Buch und dessen Inhalt zu tun. Ich möchte dazu sagen, dass ich einerseits Kinder habe, die Diagnosen bekommen haben und für uns sind die Diagnosen richtige Offenbarungen und erleichtern uns das ganze Leben. Und ich selbst, stecke jetzt darin, herauszufinden, was mit mir los ist. Ich seh das alles eher aus der Brille, dass bis ins Erwachsenenalter etwas nicht erkannte wurde, was aber das ganze Leben negativ geprägt hat.
Gefühlsstark wird als Gegenbezeichnung für alle die negativen Labels und Diagnosen bezeichnet, es gibt kein Test, es ist keine Diagnose, sondern wenn man sein Kind darin wiederfindet, wird es das sein. An anderer Stelle kommt noch, dass wenn man mehr vermutet, dies auch abklären lassen sollte. Ich verstehe die Negativbehaftung mancher Verwendungen, und finde es persönlich schwierig, Gefühlsstark als den alles umfassenden Begriff zu sehen, da dann Kinder durchrutschen und es eben nicht einfach nur ein Label oder eine Diagnose ist, sondern da steht ja was hinter, da laufen Dinge im Körper anders ab als bei Menschen ohne das (was ich aus eigener Erfahrung weiß, dass diese Vorgänge gar nicht erklärt werden und eben gar nicht klar ist, was die Diagnose in ihrer Gesamtheit bedeutet), und so kann es das ganze Leben beeinflussen, auch kommen mit Diagnosen Vorteile und Ausgleiche in Betrachtung, die wiederum Situationen erleichtern können.
Auch tu ich mich dem, wie sich Gefühlsstärke zeigt, schwierig, und da geht es mir bei der Hochsensibilität ähnlich, denn am Ende kann bei all den Symptomen gar nicht klar gesagt werden, was steckt noch alles mit drin (weil unerkannt), und was gehört gar nicht dazu, sondern zu etwas anderem.

Fazit: Es steckt unendlich viel Input im Umgang mit Kindern drin, was für mich eher den generellen Umgang mit Kindern ausmacht. Viele Situationen kommen auch bei nicht Gefühlsstarken Kindern immer mal wieder vor, wenn auch evtl. nicht in der stärke, so ist vieles sehr hilfreich. Der Fokus liegt nicht alleine aufs "betroffene" Kinder.
Ich finde den Begriff eher als eine Charakterfacette einzuordnen und finde, wenn Eltern in den ganzen Beschreibungen ihr Kind wiederfinden, dass eine weitere Abklärung sinnvoll ist.

Bleiben oder Weg? Es steht weiter in meinem Regal :)

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Komödie mit guter und kurzer Unterhaltung

Ein unmoralisches Sonderangebot
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Ich mag die Autorin sehr gerne und habe noch einige Bücher von ihr auf meiner Liste, so auch dieses (SPOILER).
Das fand ich gut:
Die Geschichte fußt ja auf eine Familie und das hat ja bei mir per se schon ...

Ich mag die Autorin sehr gerne und habe noch einige Bücher von ihr auf meiner Liste, so auch dieses (SPOILER).
Das fand ich gut:
Die Geschichte fußt ja auf eine Familie und das hat ja bei mir per se schon mal Pluspunkte. Geschrieben ist das ganze aus Olivias Sicht und zunächst wird ihre Beziehung zu Stephan recht harmonisch dargestellt. Am Anfang stehen die sonntäglichen Treffen beim Vater von Stephan und Bruder Oliver im Fokus, bei denen man schnell merkt, dass sich auch Oliver und Olivia gut verstehen. Zu den beiden Brüdern gibt es auch die Schwester, die ein bisschen die Mutterrolle übernommen hat. So, wie diese Treffen ablaufen, hab ich mich gefragt, warum man sich diesen aussetzt, vor allem mit dem schwierigen Vater dazu.
Im Buch wird auch die Ähnlichkeit zum Film Ein unmoralisches Angebote eingebunden, und es hier Sonderangebot zu nennen passt so gut bzgl. des Vaters und seinen Eigenheiten. Der für mich übrigens eine tolle Entwicklung gemacht hat.

Das fand ich nicht so gut:
Tatsächlich habe die Entwicklung eines Charakters und dessen Beziehung komisch gefunden und nicht zusammenpassend zu dem, wie es am Anfang war.
Cool wäre gewesen, auch etwas vom Tausch des anderen Paares zu erfahren. Am Ende war mir klar, warum das nicht thematisiert wurde. Als die Wendung kam, fand ich das sehr komisch und überhaupt nicht passend zum Rest des Buches. Am Ende war es dann schon passender.
Ein paar Dinge waren für mich sehr vorhersehbar.

Fazit: Das Buch könnte auch eine Komödie sein und ich glaube, wenn man sich reinhält, kann man das Buch auch wie einen Film an einem Abend durchlesen. Ich bin durch die Seiten geflogen. Es hat nicht so starke Tiefen, eher auf lustig mit Missverständnissen gepickt. Wenn auch am Ende eine gewisse Tiefe noch dazu kommt.

Bleiben oder Weg? Es bleibt bei mir :)

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Ein seltenes Gift

Blaues Gift
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Ich bin noch recht am Anfang der Reihe und hab mich sehr auf diesen Band gefreut, da der Band davor einen Cliffhanger hatte (SPOILER).
Das fand ich gut:
Der Dritte Teil der Reihe war sehr flüssig geschrieben ...

Ich bin noch recht am Anfang der Reihe und hab mich sehr auf diesen Band gefreut, da der Band davor einen Cliffhanger hatte (SPOILER).
Das fand ich gut:
Der Dritte Teil der Reihe war sehr flüssig geschrieben und hat mir einen tollen Lesefluss geboten. Erst mal ist es schön zu wissen, wie es Pia nach den Geschehnissen im zweiten Band ging.
Hier liegt sehr viel ihre Familie im Fokus und dort gibt es auch immer mehr Irrungen und Wirrungen. Gut fand ich ein paar falsche Fährten, die auch am Ende was für die Geschichte gemacht haben. Es gibt auch etwas Liebe, wenn auch etwas anders bzw. nicht nur so, wie erwartet.
Sehr gut gefiel mir, dass die Kripo an sich viel harmonischer war und auch insgesamt freundlicher, als in den anderen Teilen. Es war nicht so düster.

Das fand ich nicht so gut:
Zunächst fand ich es gar nichts "nicht so gut", einzig wunderte ich mich über einen Strang, der für mich gar keinen Sinn machte. Auch zum Schluss hab ich mich gefragt, warum dieser so ausführlich behandelt werden musste.
Ein bisschen fand ich es Klischeebedient und da auch für mich nicht nachvollziehbar, warum so gehandelt werden musste/dies die Meinung eines Protagonisten war.
Tatsächlich fand ich am Ende die Auflösung nicht so spannend und aufregend.
Und was mich am meisten gestört hat, ist, das nicht aufgeklärt wurde, wie man an die Mordwaffe genau dran gekommen ist, grade, da diese gar nicht so leicht zu beschaffen ist.

Fazit: Ich fand das Buch fast komplett gut, habe es durchgesucht und wirklich schnell gelesen. Die letzten 80 Seiten haben das dann aus meiner Sicht verloren. Tatsächlich bin ich mit der Auflösung nicht ganz so zufrieden. Vor allem der Familienkontext und das Verhältnis von Polizeiarbeit und Privatleben hat mir sehr gut gefallen.

Bleiben oder Weg? Da es eine Reihe ist, und für mich auch von den Krimi-Reihen, die ich lese, die beste bis jetzt ist, bleibt es auf jeden Fall =)

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Eine historische Familiengeschichte

Altes Land
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Dieses Buch hat ganz zufällig zu mir gefunden über ein Buchpaket (SPOILER).
Das fand ich gut:
die Geschichte ist schon eine Wucht, und es kommt auch immer mehr dazu. Ich liebe Familiengeschichten und hier ...

Dieses Buch hat ganz zufällig zu mir gefunden über ein Buchpaket (SPOILER).
Das fand ich gut:
die Geschichte ist schon eine Wucht, und es kommt auch immer mehr dazu. Ich liebe Familiengeschichten und hier sind sehr viele verschiedene Aspekte dargestellt. Identifizieren konnte ich mich dann am meisten mit Anne, da ich selbst noch relativ junge Kinder habe.
Es gibt einige Plattdeutsch Elemente, was ich wirklich sehr gemocht habe, grade auch, weil ich zur Zeit Niederländisch lerne und sich dieser Dialekt und die Sprache etwas ähneln.
Sehr gefallen hat mir die Entwicklung von Vera, grade im Zusammenhang mit Annes Sohn. Tragisch, aber auch gut für den Roman, fand ich Veras Vater Karl, der seit Jahrzehnten mit einem Trauma lebt und nie eine entsprechende Therapie bekommen hat. Ähnlich find ich die Darstellung der Kita und die Eingewöhnung, dass ist allerdings ein Thema, da bin ich einfach noch viel zu sehr drin und finde es schrecklich, wenn es heutzutage noch so läuft.
Es wird in vielen verschiedenen Perspektiven erzählt und häufig ist dies in anderen Romanen holprig. Ich finde die Übergänge gelungen, sodass es nicht so abgehackt ist. Das Ende hat für mich eine liebevolle Note.

Das fand ich nicht so gut:
Das Ende war mir zu seicht und ich hab nicht ganz verstanden, warum manche Stränge aufgenommen wurden, die für mich für die eigentlichen Geschichte nicht so viel Bedeutung hatten. Auch fand ich, dass manche Stränge zu sehr in der Luft hängen, sodass ich mich tatsächlich gefragt habe, ob es weitere Teile gibt.

Fazit: Insgesamt ist es eine schöne Familiengeschichte mit historischen Charakter. Mit dem Ende bin ich zwiegespalten, es hat eine tolle Note und andererseits fehlt mir da etwas. Einige Stränge hätte ich gerne mehr drüber erfahren.

Bleiben oder Weg? Es bleibt bei mir.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Ein wichtiges Werk, um sich mit dem Thema auseianderzusetzen

Mein wunderbares schüchternes Kind
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Ich wurde früher als schüchtern bezeichnet und alle meine Kinder sind es, wenn auch alle auf ihre Art. Deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch (SPOILER).

Das fand ich gut:
Dieses Buch ist gedacht, ...

Ich wurde früher als schüchtern bezeichnet und alle meine Kinder sind es, wenn auch alle auf ihre Art. Deswegen war ich sehr gespannt auf dieses Buch (SPOILER).

Das fand ich gut:
Dieses Buch ist gedacht, dass man sich die Aspekte raussucht, die beim eigenen Kind vorhanden sind. Auch ist es sehr darauf bedacht, das Kind dort abzuholen, wo es steht, es zu begleiten und zu unterstützen. Eingeteilt ist es je nach Alter/Entwicklungsphasen.
Zu Beginn gibt es eine Übersicht, was Schüchternheit ist und es gefällt mir so gut, dass dargestellt wird, dass es nicht nur das klassische Bild ist, denn es bedeutet erstmal nichts anderes, als dass man zurückhaltend auf neues reagiert. Wie diese Zurückhaltung aussieht, ist völlig verschieden. Schüchternheit ist bunt. Auch wird drauf hingewiesen, das einzelne schüchterne Aspekte erworben sein können z.B. durch Erziehung oder "nur" in einer bestimmten Phase auftreten, aber auch dafür gibt es Tipps.
Untermalt wird das ganze mit vielen verschiedenen Erfahrungsberichten von Eltern schüchterner Kinder.
Insgesamt gibt es viele Literaturtipps und auch das Literaturverzeichnis kann genutzt werden für weiterführende Literatur.

Das fand ich nicht so gut:
Es wird auch darauf hingewiesen, dass es körperliche Ursachen haben kann wie z.B. Einschränkung im Sehen und Hören. Ich finde es schade, dass nicht auch auf weitere Ursachen eingegangen wird, wie Autismusspektrumsstörung oder ADHS: Da hängt dann noch viel mehr dran als die Schüchternheit, auch wenn dies ein oder das deutlichste "Symptom" ist. Das ist aber auch meine eigene Geschichte/die Geschichte meiner Kinder.
Bei manchen Vorschlägen habe ich selbst gedacht, dass ich mich da schwer tue, dies tatsächlich umzusetzen. Das liegt aber an mir und manchmal ist es auch so, dass nicht alles für jeden passt bzw. braucht es Vielfalt, dass für jeden was dabei ist. Auch fehlt mir der Aspekt, wenn man mehrere Kinder hat oder sogar mehrere schüchterne Kinder.

Fazit: Ich wollte natürlich ein Eindruck des gesamten Buches haben und habe es daher ganz gelesen. Das war insgesamt schon viel Input. Vor allem die Baby und Kleinkindzeit war für mich etwas zäh, da ich mich einerseits wenig daran erinnern kann, wie es bei mir war, und auch, weil die meisten meiner Kinder älter sind und auch die Jüngste (die noch in diese Phase passt) im Moment eher offen ist und weniger schüchtern.
Die "Phasen" danach waren für mich selbst, aber auch in Hinblick auf meine Kinder sehr interessant und ich habe auch gemerkt, dass wir schon einiges so tun, wie dort beschrieben, was daran liegt, dass wir introvertiert sind und auch wenn es nicht das Selbe ist, kann es im Umgang damit Parallelen geben. Ich konnte mich in vielen wiedererkennen. Auch hatte ich ein paar Erkenntnisse bzgl. des Verhalten meiner Kinder und was zu Schüchternheit gehört und ich gar nicht so gesehen habe. Ich finde dieses Buch ganz wichtig, weil es einfach viel zu wenig thematisiert wird und dementsprechend mit vielen Kindern, die schüchtern sind, wenig förderlich umgegangen wird.

Bleiben oder Weg? Da es mehr ein Nachschlagewerk für mich ist und beinhaltet, den Ist-Zustand aufzuschreiben und diesen nach Umsetzung der "Maßnahmen" zu reflektieren, bleibt es definitiv, da ich einfach immer wieder einen Blick reinwerfe werde oder einzelne Aspekte, die grade Aktuell sind, raussuchen werde.

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