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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2019

Eine echte Leseempfehlung

Chwedlau Tywyll – Dunkle Märchen
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Obwohl dieses Buch tatsächlich nur wenige Seiten vorzuweisen hat, ist eine Seite schöner als die andere.
Im Gegensatz zu Magie der Bücher handelt es sich bei diesem Buch um Kurzgeschichten, die eher etwas ...

Obwohl dieses Buch tatsächlich nur wenige Seiten vorzuweisen hat, ist eine Seite schöner als die andere.
Im Gegensatz zu Magie der Bücher handelt es sich bei diesem Buch um Kurzgeschichten, die eher etwas dunkler angehaucht sind.
Geschichten, die zum Nachdenken anregen und Geschichten, in denen ich mich ab und ab sogar wiedergefunden habe.
Geschichten, bei denen das wahre Leben großen Einfluss nimmt.
Nadja Losbohm hat es geschafft, dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin.
Egal ob Trauer, Angst oder Verlust, jedes kleines Märchen gibt soviel und verbirgt etwas, dass man manchmal aus den Augen verliert: Den Gedanken, auch mal an sich zu denken oder daran, was wirklich wichtig erscheint im Leben.

Am Ende des Buches des Buches hat Nadja Losbohm zusätzlich erzählt, wie sie zu ihren Inspirationen all dieser Geschichten gekommen ist. Diesen Aspekt fand ich toll, weil sie sich dadurch selbst dem Leser noch etwas näher gebracht hat.

Ich kann euch gar nicht sagen, welches der Märchen ich am schönsten fand. Ich habe mich in allen verloren und Nadjas Schreibstil hat dazu beigetragen, dass ich es schade fand, dass dieses Buch nach so kurzer Zeit bereits beendet war.
Ich kann dieses Buch genauso sehr empfehlen, wie ihren ersten Kurzgeschichtenband "Magie der Bücher".
Sie sind sich von ihrer Aufmachung her ähnlich und doch grundverschieden. Trotz der dunklen Materie ( das klingt jetzt eher nach Star Wars :D), hat Nadja auch ein paar humorvolle Elemente eingebaut, die das Buch nicht ganz so düster erscheinen lassen.
Es hat perfekt in die kleinen Geschichten gepasst und ich habe diesen Art von Humor nie als lästig oder unpassend empfunden.
Eine traumhafte Welt der Märchen, die nicht passender hätte sein können.
Ein echtes Lesehighlight.

Veröffentlicht am 03.11.2019

Trotz kleiner Schwächen positiv überraschend

Was du getan hast
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Kate bekommt einen Anruf, der alles verändert. In diesem Telefonat teilt ihr eigener Vater ihr mit, dass ihre Mutter ermordert wurde.
Kate weiss weder ein noch aus und ruft ihre ehemals beste Freundin ...

Kate bekommt einen Anruf, der alles verändert. In diesem Telefonat teilt ihr eigener Vater ihr mit, dass ihre Mutter ermordert wurde.
Kate weiss weder ein noch aus und ruft ihre ehemals beste Freundin Blair an. Diese lebt inzwischen in New York, wo sie sich als Krimiautorin einen Namen gemacht hat.
Nachdem Kate sie angerufen hat, kommt sie zurück und steht in ihr der schweren Zeit bei. Auch in den Momenten, in denen Kates eigener Ehemann Simon verdächtigt wird.
Kate verliert jegliche Sicherheit und ihr Leben gerät völlig ausser Kontrolle. Und was ist eigentlich mit Hilde, dem Kindermädchen? Warum verhält sie sich plötzlich so seltsam ihr gegenüber?
Kate beginnt zu zweifeln und weiss bald selbst nicht mehr, wem sie wirklich noch trauen kann?
Ausser sich selbst?


Der Schreibstil der Autorin hat mir direkt gefallen. Mitten ins Geschehen geworfen wollte ich als Leserin schon direkt wissen, wer Kate das Leben so schwer macht. Wer diese Person ist, die ihr Leben scheinbar komplett zerstören will.
Gut getroffen hat die Autorin auch die Erzählweise, denn diese geschieht einmal aus der Sicht von Kate und zweitens aus der Sicht ihrer Freundin Blair.
Dadurch erfährt man nicht nur etwas aus der Gegenwart und dem, was Kate gerade wiederfährt, sondern auch aus ihrer Vergangenheit.
Aus der Vergangenheit der beiden jungen Frauen. Was verbindet sie wirklich und wieso war der Kontakt kurz vor diesen Vorkommnissen nur noch sporadischer Natur?

Der Spannungsbogen baut sich nach und nach auf. Liv Constantine hält dabei kontstant an ihrem roten Faden fest und nimmt den Leser mit auf eine Reise in den menschlichen Abgrund.
Nicht nur einmal habe ich mich gefragt, ob es Menschen gibt, die tatsächlich so sind oder sein können.

Kate als Protagonistin tat mir manchmal fast schon ein wenig Leid.
Als wäre es schon nicht schlimm genug, das jemand ihre Mutter getötet wurde, hat es auch jemand darauf abgesehen, sie schlichtweg in den Nervenzusammenbruch zu treiben.
Kates angeknackste Psyche ist dabei ein leichtes Angriffsziel, was sich auch dadurch zeigt, dass Kate bald selbst nicht mehr weiss, wem oder was sie überhaupt noch glauben kann.

Liv Constantine hat es sogar geschafft, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, wem Kate noch trauen soll. Oder ob sie sich manches nicht sogar einbildet.
Manchmal hat das Verhalten Kates dazu geführt, dass ich sie irgendwie als nervig empfand.
Durch ihren Spannungsbogen und die wechselnden "Hindernisse" hat sie es geschafft, dass mich das Ende tatsächlich überraschen konnte.
Mit viel Spannung, Eingriffen in die menschliche Psyche und Protagonisten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, konnte mich das Buch trotz kleiner Schwächen wirklich überraschen.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein Thriller nach meinem Geschmack

Er will sie sterben sehen
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Susana verschwindet an ihrem Jungesellinnenabend. Niemand hat die 22 - jährige gesehen oder weiss, was mit ihr passiert ist.
Ein paar Tage später weckt ihr Anblick das kalte Grauen: Susana starb, in dem ...

Susana verschwindet an ihrem Jungesellinnenabend. Niemand hat die 22 - jährige gesehen oder weiss, was mit ihr passiert ist.
Ein paar Tage später weckt ihr Anblick das kalte Grauen: Susana starb, in dem man ihr ein Loch in den Schädel bohrte, durch welche Würmer in ihren Kopf gelangten.
Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass ihre ältere Schwester auf dem selben Weg ihren Tod fand.
Doch dafür sitzt ein Mann schon seit Jahren im Gefängnis. Hat man den falschen Mann verurteilt und eingesperrt? Oder steckt doch jemand anderes dahinter?
Ein Trittbrettfahrer oder jemand, der es bewusst auf Susana und ihre Schwester abgesehen hat?
Warum sonst mussten die Schwester ausgerechnet am Vorabend ihrer Hochzeiten sterben?


Wie oben schon erwähnt, habe ich diesen Thriller hauptsächlich aufgrund des Klappentextes ausgewählt. Er klang für mich nach einem richtig guten Thriller, in den ich schnell hinein gefunden haben.
Der Schreibstil von Carmen Mola ist flüssig und fesselt von Anfang an.
Direkt mitten im Geschehen findet man sich nach dem Prolog an dem Fundort von Susanas Leiche wieder.
Der junge Polizist Angel Zárate ist als einer der ersten vor Ort, auch wenn recht schnell klar ist, dass dieser Mord keine Sache der örtlichen Polizei ist.
Elena Blanco und ihre BAC (Brigade für Sonderermittlungen) werden hinzugezogen und mit den Ermittlungen beauftragt.
Zárate fühlt sich aussen vor gelassen und versucht durch einen Trick in Elenas Team aufgenommen zu werden.
Mit Erfolg.
Anfangs war er mir echt unsympatisch und ich fand sein Verhalten unmöglich. Ich hatte das Gefühl, dass es ihm lediglich darum geht, groß Karriere zu machen, dabei kam ihm dieser Fall gerade recht.
Im Laufe des Buches lernt man ihn dann aber auch ein wenig besser kennen.
Elena, deren fünfjähriger Sohn vor ein par Jahren spurlos verschwand, war für mich manchmal echt schwer einzuschätzen.
Einerseite frisst sie die Sorge um ihren Sohn fast auf, aber auf der anderen Seite hat sie manchmal auch irgendwi unnahbar gewirkt.
Oder wie jemand, der sich nicht in die Karten gucken lassen möchte. Als Inspectora ist das gewiss nichts schlechtes, aber ihr privates Verhalten konnte ich manchmal echt nicht nachvollziehen. Wenn auch, die Suche nach ihrem Sohn, ein paar Handlungen erklärt hat.

Der Spannungsverlauf selbst hat mir gefallen. Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Am Anfang eines jeden Kapitelslässt Carmen Mola einen kleinen Jungen zu Wort kommen, der aus seiner Vergangenheit erzählt.
Aus seiner grausamen Vergangenheit.
Dieser Part hat mir besonders gut gefallen und mich vor allem auch neugierig gemacht.
Wer ist dieser Junge?
Was hat er mit dem ganzen Fall zu tun?
Ist er am Ende vielleicht sogar der Täter?

Fragen über Fragen, die Carmen Mola mir mit ihrem Buch beantworten konnte.
Auch, wenn sich das Buch anfangs etwas langsamer aufbaut, hat es doch ein umso spannenderes Ende.
Der rote Faden zog sich durch das Buch und er konnte mich sogar so manches Mal auf eine andere Spur bringen.
In Momenten in denen ich dachte, ich hätte einen Teil verstanden oder gelöst, hat Carmen Mola mich wieder in eine völlig andere Richtung gedrängt.
Und vor allem dafür gesorgt, dass sich meine Vorstellungskraft gewünscht hat, dass ich sie einfach abstellen kann.

Alles in allem kann ich dieses Buch jedem Krimi - und/oder Thrillerfan empfehlen. Manche Stellen sind definitiv nichts für zartbesaitete Menschen, aber mich konnte er mit allem, was er aufzuweisen hatte, packen.
Einfach ein Thriller nach meinem Geschmack, von einer Autorin, von der ich gerne mehr lesen würde.
Wenn all ihre Thriller so sind.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Ein Buch, das nicht viel braucht, um ein Highlight zu werden

Alles okay
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Nach dem Tod ihrer Mutter lebt Marin bei ihrem Großvater. Sie liebt den alten Mann abgöttisch, genauso sehr wie das Meer oder ihre beste Freundin Mabel.
Ihren Vater kennt sie nicht und an ihre Mutter hat ...

Nach dem Tod ihrer Mutter lebt Marin bei ihrem Großvater. Sie liebt den alten Mann abgöttisch, genauso sehr wie das Meer oder ihre beste Freundin Mabel.
Ihren Vater kennt sie nicht und an ihre Mutter hat sie kaum Erinnerungen, seitdem diese bei einem Surfunfall starb. Marin, gerade mal drei Jahre alt, blieb nur noch ihr Großvater als Bezugsperson.
Dieser flüchtet sich in seiner Trauer in den Briefkontakt mit einer mysteriösen Frau namens Birdie, bis ein Moment alles erneut verändert.
Als ihr Großvater stirbt, bricht für Marin alles zusammen und sie flieht förmlich aus der Stadt. Sie verlässt ihr geliebtes Meer, sie verlässt ihre Freunde und vor allem verlässt sie Mabel.
Mabel, die diesen Umstand einfach nicht akteptieren kann, schreibt ihrer besten Freundin unzählige Briefe und Nachrichten, von denen Marin keine einzige beantwortet.
Als Mabel kurz vor Weihnachten vor dem Tür ihres Studenwohnheims steht, wird Marin bewusst, dass sie sich der Vergangenheit stellen muss.
Egal, ob sie will oder nicht.

Die Geschichte beginnt mit dem Moment, in dem Mabel vor dem Wohnheit ihrer Freundin steht. Sie kann und will einfach nicht akzeptieren, dass ihre beste Freundin sich komplett zurück zieht.
Sie will ihre beste Freundin zurück.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Er hat es mir leicht gemacht, mich im Buch zurecht zu finden.
Anfangs schien es etwas verwirrend und ich konnte nicht so richtig nachvollziehen, warum Marin sich von jetzt auf gleich komplett zurück zieht.
Im Laufe der Geschichte erhält man als Leser jedoch einen Blick hinter die Fassade einer jungen Frau, die selbst nicht weiss, wie sie mit all dem Schmerz und den Gefühlen in sich umgehen soll.
Erst durch die Hartnäckigkeit ihrer besten Freundin lernt sie, sich mit dem Schmerz auseinanderzusetzen.
Zusammen mit Marin habe ich versucht, mich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Und in manchen kleineren Situationen oder Handlungen habe ich mich sogar wiedererkannt.
Das Buch braucht keinen großen Spannungsbogen, es lebt von seinen Emotionen.
Den Emotionen zweier junger Frauen, die einander brauchen und doch - nach allem was war - Probleme haben, einander zu finden.

Es ist ein Buch über Trauer und Schmerz. Über Liebe und Freundschaft. Über Familie. Mit Geheimnissen und Enthüllungen.
Es ist ein Buch, was mich trotz seiner Melancholie wirklich begeistern konnte.
Ein Buch, dass nicht viel braucht, um zu einem Lesehighlight zu werden.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Es ist perfekt. ♥

Mein Licht in der Dunkelheit
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Mias Leben war bislang nicht einfach. Der Vater ihrer kleinen Tochter Lani verschwindet spurlos und bricht ihr förmlich das Herz.
Mia arbeitet hart in ihrem kleinen Blumenladen, um Lani ein einigermassen ...

Mias Leben war bislang nicht einfach. Der Vater ihrer kleinen Tochter Lani verschwindet spurlos und bricht ihr förmlich das Herz.
Mia arbeitet hart in ihrem kleinen Blumenladen, um Lani ein einigermassen gutes Leben zu ermöglichen.
Als bei Lani der Verdacht im Raum steht, dass sie an Autismus leiden könnte, bricht Mias Welt erneut ein kleines Stückchen mehr in sich zusammen.
Um Mia auf andere gedanken zu bringen, nimmt ihre beste Freundin Amanda sie für ein Wochenende mitzu einem Konzert.
Ein Konzert, bei dem Mia den sympatischen Maddox kennenlernt. Sie verbringt einen unvergesslichen Abend mit ihm, bevor sie in ihren Alltag zurückkehrt.
Obwohl sie Maddox auch nicht vergessen kann, ist sie überrascht, als er vor ihrem Blumenladen auftaucht.
Kann sie sich auf ihn einlassen, ohne Gefahr zu laufen ihr Herz an ihn zu verlieren? Und was, wenn Maddox gar nicht der ist, der er vorgibt zu sein?

Schon in ihrem Buch Sehnsüchtig Berührt habe ich den Schreibstil von Eva Fay als sehr toll empfunden.
Schon mit den ersten Seiten wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht und bin nur so durch die Seiten geflogen.

Mia war mir als Person sofort sympatisch. Sie hat es nach dem Verschwinden ihres Freundes nicht einfach und zieht ihre Tochter alleine groß.
Obwohl ihre Eltern und ihre beste Freundin ihr eine wirklich große Stütze sind, hat sie manchmal Angst, ihrer Tochter nicht gerecht zu werden.
Gerade, als bei Lani eine Form von Autismus diagnostiziert wird.
Als sie bei einem Konzert auf Maddox trifft, hat sie zum ersten Mal seit langen wieder das Gefühl, auch als Frau wahr genommen zu werden.
Begleitet von der Angst, ihr Herz an ihn zu verlieren und ein zweites Mal so sehr enttäuscht zu werden.
Dieses Gefühlschaos hat mir sehr gefallen. Es war als - und das klingt jetzt vielleicht komisch - wäre ich mittendrin und würde Mias Schmerz und die verwirrten Gefühle am eigenen Leib spüren.

Lani. Gott, Lani muss man einfach lieben. Sie ist so ein herzensgutes Mädchen, mit dem Herz am rechten Fleck.
Trotz ihrer eigentlich harten Diagnose und ihres jungen Alters weiss sie genau, was sie will.
Sie ist stärker, als man es ihr zutraut.

Maddox ist der Typ von Mann, den man am besten mit harte Schale, weicher Kerl bezeichnet. Als Sänger einer erfolgreichen Band steht er sehr in der Öffentlichkeit, sehnt sich aber nach Ruhe und Liebe. Durch seine Vergangenheit geprägt will er all den Erfolg eigentlich gar nicht mehr und doch lässt er es quasi über sich ergehen.
Mit Mia erscheint das es in greifbarer Nähe alles hinter sich zu lassen und einen Neuanfang zu wagen.
Als die Situation jedoch eskaliert, bevor Maddox selbst handeln kann, muss er sich entscheiden, was ihm wirklich wichtig ist: Erfolg oder Liebe.

Mit ihrem Buch ist Eva Fay eine Geschichte gelungen, die für mich ein echtes Highlight war.
Mit unglaublich viel Gefühl, mit Charakteren, die über sich hinauswachsen und doch sie selbst bleiben.
Mia und Maddox geben sich einander soviel.
Vertrauen, Liebe, Mut und vor allem grosses Gefühlschaos.
Die Geschichte von Mia und Maddox bleibt hängen. Sie regt zum Nachdenken an und sorgt dafür, dass man sich mit ihnen identifizieren.
Ein echtes Lesehighlight eben.