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Veröffentlicht am 20.01.2020

Die Wunder des Lebens

Joey-Das Geheimnis von Swake Valley
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Sandy ist Mitte dreißig und bereits Witwe. Mit ihrem achtjährigen Sohn Joey zieht sie in die Heimat ihres verstorbenen Mannes, wo sie nicht gerade nett empfangen werden.
Der verbitterte Nachbarn von nebenan ...

Sandy ist Mitte dreißig und bereits Witwe. Mit ihrem achtjährigen Sohn Joey zieht sie in die Heimat ihres verstorbenen Mannes, wo sie nicht gerade nett empfangen werden.
Der verbitterte Nachbarn von nebenan mag keine Menschen und Dunkelhäutige schon gar nicht. Frau Old Martha nimmt sich Sandy und ihrem Sohn an und empfängt sie mit offenen Armen in Swake Valley.
Ein Schneesturm bringt Joey in Gefahr und sorgt dafür, dass sich sandy und Marthas Sohn Kevin näher kommen.
Sandy verliebt sich in ihn und erkennt dennoch, dass es in Swake Valley mehr Geheimnisse gibt, als es nach aussen hin den Anschein hat.
Old Martha trägt eine schwere Last mit sich rum und ausgerechnet der kleine Joey ist derjenige, der alle Steine zum Rollen bringt.

Der Schreibstil von Christine Bouzrou hat mir von Anfang an gefallen. Er ist flüssig und verständlich und gibt dem Leser das Gefühl, als würde man gemeinsam mit Sandy und Joey in Swake Valley ankommen.
Joey ist ein Junge, der zeigt, dass man sich nicht von Vorurteilen leiten lassen sollte. Er hat das Herz am rechten Fleck und versteht es mit seiner Art und Weise, die Herzen der Menschen im Sturm zu erobern.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten auch das des einsamen, alten Mannes von nebenan.
Die kleinen Wunder des Lebens beschreibt Christine Bouzrou in ihrem Buch so, als würde man sie selbst erleben.
Gefühlvoll und mit einem Hang zu Ruhe und Gemütlichkeit. Obwohl es eher zur Weihnachtszeit spielt, muss es nicht unbedingt zwingend dort gelesen werden, aber es gibt dieser Zeit noch ein wenig mehr .. Besinnlichkeit.

Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich das ganz große Wunder, dass dieses Buch enthält, nicht unbedingt gebraucht hätte und es fast schon ein wenig too much fand. Es war einfach, wie soll ich es ausdrücken .. überflüssig in meinen Augen. Gerade, weil Joey selbst schon so viel Wunder verbracht hat.
Es hat für mich in diesem Moment viel zu überladen gewirkt.
Die kleinen Geschichten und Wunder drumherum haben mir viel besser gefallen und haben die Story zu einem Buch gemacht, die zum Nachdenken anregt.
Über Rassismus, über Nächstenliebe, über die kleinen Wunder unseres Lebens, die oftmals in Vergessenheit geraten.

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Ein Buch, das nicht viel braucht, um ein Highlight zu werden

Die Karte der zerbrochenen Träume
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Das Thema des Buches ist aktueller denn je und ich muss auch gleich gestehen,dass dieses Buch es mir wahrlich nicht einfach gemacht hat. Nicht vom Schreibstil her oder vom Verständnis, eher von der eigenen ...

Das Thema des Buches ist aktueller denn je und ich muss auch gleich gestehen,dass dieses Buch es mir wahrlich nicht einfach gemacht hat. Nicht vom Schreibstil her oder vom Verständnis, eher von der eigenen .. Emotinalität, wenn man das so nennen kann.
Nour als Hauptprotagistin ist ein Mädchen, dass die Welt wirklich noch mit Kinderaugen sieht. In Amerika aufgewachsen kennt sie die Heimat ihrer Eltern nur durch Erzählungen.
Und doch kann sie sich kaum etwas darunter vorstellen. Sie spricht nicht mal die Muttersprache ihrer Eltern.
Nour ist wissbegierig und neugierig und liebt es, sich Geschichten auszudenken. Allein das, hat sie für mich schon zu einer unglaublich tollen und starken Persönlichkeit gemacht.
Auf der Flucht zurück nach Europa findet Nour Kraft in den Geschichten ihres Vaters und ihrer eigenen. Mit ihrer Heldin Rawiya kann sie sich identifizieren und wünscht sich nicht nur einmal so mutig zu sein, wie das junge Mädchen.
Mich persönlich konnte Nour's Geschichte ein wenig mehr berühren, als die Rawiyas. Obwohl es nur eine Fabel ist, weisen die beiden Leben zwar ein paar Gemeinsamkeiten auf, aber ich habe mich bei Nour und ihrer Familie irgendwie mehr im Geschehen fühlt.

Die Flucht ist nicht einfach, ja wahrlich grausam. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre, würde ich so etwas erleben müssen.
Durch die Karte, die im Buch zu finden ist, wird das Ausmass der langen Reise deutlich und das hat mir wirklich gut gefallen.
Höhen und Tiefen, die nicht nur Nour erleiden muss, machen die Geschichte zu einem Buch, dass wirklich nicht viel braucht, um ein Highlight zu werden.
Zum Ende hin flacht das Buch zwar ein wenig ab und man bekommt das Gefühl, dass der Autor so viel wie möglich noch in der Geschichte verpacken will.
Aber dennoch kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Ich kann nicht beurteilen, wieviel Wahrheitsgehalt in diesem Buch steht, aber für jeden, der einen Blick in das Leben eines sich auf der Flucht befindenden Menschen bekommen möchte, ist dieses Werk sehr gut geeignet.
Mit einem Schreibstil, der manchmal etwas holprig erscheint, aber dennoch voller wunderschöner Metaphern ist und einem Gefühlschaos, dass man sich eigentlich gar nicht ausmalen will und kann.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Anfangs etwas zäh,aber dann doch überraschend

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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In der Welt von Aramtesch spielen Gerüche eine große Rolle. Es gibt mehrere Herrschaftsgebiete, über denen das Kaiserreich steht. Zudem haben Dufthüter eine besondere Rolle, auch wenn mir diese manchmal ...


In der Welt von Aramtesch spielen Gerüche eine große Rolle. Es gibt mehrere Herrschaftsgebiete, über denen das Kaiserreich steht. Zudem haben Dufthüter eine besondere Rolle, auch wenn mir diese manchmal ein wenig in der Geschichte untergingen.
Rakel als Hauptprotagonistin landet eher durch Zufall bei einer der mächtigsten Dufthüterinnen des Kaiserreiches.
Rakel, die lieber Parfümeurin werden würde, gerät durch seltsame Umstände mitten in ein Abenteuer, dass sie sich nie für sich selbst gewünscht hätte.
Ausgerechnet in der Blütennacht wird der Kronzprinz vergiftet und die Blutwächterin stirbt. Zusammen mit Ash, dem Leibwächter des Kronzprinzen soll ausgerechnet Rakel das Gegenmittel finden, dass den Prinzen retten kann.
Dafür müssen die beiden kryptische Geheimnisse aus uralten Zeiten entschlüsseln, ihre eigenen verborgenen Wahrheiten erkennen und über sich selbst hinaus wachsen.

Der Schreibstil der Autorin war mir völlig unbekannt, hat mir aber gefallen. Ich fand es anfangs allerdings etwas langatmig, denn in den ersten 150 Seiten erfährt man lediglich etwas über Rakel und ihr Leben in der Wüste, sowie über Ash's Leben an seiner Seite des Kronprinzen.
Die Perspektivwechsel, die zwischen Rakel und Ash hin und her geschwungen sind, fand ich allerdings wirklich gut gelungen und P.M. Firestone hat dabei oft den richtigen Moment getroffen, ohne auf direkte Cliffhänger zurückgreifen zu müssen.

Erst ab einem bestimmten Moment hat das Buch dafür gesorgt, dass ich die Nase gar nicht mehr aus ihm nehmen wollte.
Rakel als Protagonisten war mir von Anfang an schon sympatisch. Ihre Aufopferung für ihre Familie beherrscht einen großen Teil ihres Lebens und beschäftigt sie auch dann noch, als sie längst mit Ash unterwegs ist.
Ash ist das Gegenteil von ihr. Oft hat seine kühle Art nicht nur Rakel an den Rand der Verzweiflung gebracht. Sein Pflichtbewusstsein gegenüber dem Kronprinzen ist groß und beherrscht seinen Alltag. Mehr als alles andere.
Das Geheimnis, dass er dabei mit sich rumträgt, darf niemals an die Öffentlichkeit gelangen, denn das könnte ihn seinen Posten kosten.
Als er sich mit Rakel verbündetet, um ein Gegenmittel für die Vergiftung Nisai's zu finden, gilt er plötzlich als Verräter. Immerhin ist das junge Mädchen eine der Hauptverdächtigen, die den Prinzen und auch die Dufthüterinnen auf dem Gewissen haben.
Umso mehr ich die beiden kennenlernt habe, umso mehr mochte ich sie. Auch, wenn ich über Ash anfangs wenig wusste und ihn nicht einschätzen konnte, so wurden seine Beweggründe doch von Seite zu Seite verständlicher.
Der Umstand, dass sich Rakel und Ash auf ihrer Reise irgendwann zueinander hingezogen fühlen, war zwar vorhersehbar, aber es hat trotzdem in den Storyverlauf gepasst.
Langsam und stetig entwickelten sich zwischen beiden Gefühle, die sie anfangs gar nicht eingeplant hatten.
Das Setting ist einfach nur wunderschön. Die Welt, die P.M. Firestone geschaffen hat, konnte ich mir gerne vorstellen und manchmal habe ich mir sogar eingebildet, den einen oder anderen Geruch in der Nase zu haben, den die Autorin gerade beschreibt.

Das Ende des Buches konnte mich zusätzlich begeistern und obwohl ich den Anfang tatsächlich etwas zäh fand, fand ich es in diesem Moment schade, dass das Buch sein Ende gefunden hat.
Und dann auch noch mit einem Cliffhänger.

Alles in allem, zeigt dass Buch, dass man an manchen Tagen nicht aufgeben sollte, wenn es zäh daher kommt, denn oftmals steckt eine echte Überraschung dahinter.
Und das war Shadowscent für mich definitiv.
Mit Charakteren, die über sich hinauswachsen, mit einem Setting, dass zumindest bei mir Kopfkino ausgelöst hat und einem entscheidenden Showdown, der es in sich hat.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Ein Buch, dass zum Nachdenken anregt, aber auch ein wenig mehr Tiefgang verdient hätte

Auszeit im Café am Rande der Welt
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Seit Johns letzten Besuch im Cafe am Rande der Welt sind bereits zehn Jahre vergangen. John ist älter geworden und die Unbeschwertheit seiner Jugend ist längst vorbei.
Auf dem Rückweg vom der Beerdigung ...


Seit Johns letzten Besuch im Cafe am Rande der Welt sind bereits zehn Jahre vergangen. John ist älter geworden und die Unbeschwertheit seiner Jugend ist längst vorbei.
Auf dem Rückweg vom der Beerdigung seines Patenonkels begegnet er der 15jährigen Hannah und kehrt gemeinsam mit ihr im Café ein.
Seit seinem letzten Besuch im Café hat sich John seinen Traum vom Reisen erfüllt, steht nun aber erneut an einem Wendepunkt in seinem Leben.
Seine Tochter wird erwachsen und John's eigene Möglichkeit etwas zu erleben, nehmen ab.
Er steht in einer wahren Midlife Crisis.
Wer kann ihm jetzt noch Denkanstöße geben? Wer kann ihm helfen, wieder zu sich selbst zu finden oder die Fragen nach dem "Wer bin ich" beantworten.

Das Buch beginnt mit dem Aufeinandertreffen von Hannah und John. In der Nacht, treffen beide durch schicksalhafte Probleme an Auto und Fahrrad aneinander.
Hannah ist zwar neugierig, aber anfangs so gar nicht von John, geschweige denn vom Cafe angetan.
John trifft im Café auf alte Bekannte und kommt mit ihnen ins Gespräch.
Er stellt sich selbst und seine eigenen Gedanken und Gefühle ein wenig in Frage. Sein Leben, so wie er es sich vorstellt, verläuft nicht so wie es soll. Die Midlife Crisis beschäftigt ihn mehr, als es sollte.
Ich bin zwar echt noch nicht so alt, wie John in diesem Buch dargestellt wird, aber auch ich habe mir ein paar der aufkommenden Fragen schon irgendwo in meinem Inneren gestellt.
Sonderlich viele Weisheiten habe ich nicht erhalten und ich finde auch, dass die Geschichte um Hannah ein wenig zu kurz gekommen ist.
Ich hätte gerne mehr über das Mädchen erfahren, dass eigentlich gar nicht über sich reden will.

Das Buch eignet sich dennoch dafür, um sich daran zu erinnern, was im eigenen Leben wirklich wichtig sein könnte.
Jedem erscheint es anders, aber John Strelecky schafft es, den Gedanken daran im Kopf festzusetzen. Den Gedanken an das "Wer bin ich und wer will ich sein."
Obwohl ich die Vorgängerbände nicht kenne, konnte ich mich auf das Buch einlassen und auch auf das Cafe am Rande der Welt.
Mit ein wenig mehr Tiefgang hätte ich mich auch komplett wohlgefühlt, da bin ich mir sicher

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Ein Buch, dass Herzen zum Schmelzen bringt. Nicht nur im Winter. Wenn auch mit kleinen Schwächen

Schneeflockenherzen
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Für Nina beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Sie liebt Weihnachten, sie liebt alles, was man mit Weihnachten verbinden kann.

Deswegen soll dieses Weihnachten auch einfach perfekt sein. Zum ersten ...

Für Nina beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres. Sie liebt Weihnachten, sie liebt alles, was man mit Weihnachten verbinden kann.

Deswegen soll dieses Weihnachten auch einfach perfekt sein. Zum ersten Mal wird ihr Freund Marco auf ihre Familie treffen und das auch noch im gemeinsamen Winterurlaub.

In einem kleinen verschneiten Bergdörfchen möchte Nina alle ihre Lieben versammeln und das schönste Weihnachtsfest ihres Lebens geniessen.

Schon seit Tagen kann sie es kaum erwarten und trifft eine Vorbereitung nach der anderen. Es soll einfach perfekt werden.

Doch dann verknackst sich Nina ausgerechnet beim Aufeinandertreffen mit dem Nachbarn den Arm und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Ihre Oma sorgt für eine echte Überraschung und bei ihrer Schwester hängt der Haussegen so sehr schief, dass sie Nina nicht mal bei den Vorbereitungen helfen kann.

Und ihr Freund, der meldet sich auch nur dann, wenn er gerade Lust hat. Wird der Winterurlaub zur Vollkatastrophe oder kann ihr ausgerechnet ihr nerviger Nachbar Abhilfe schaffen?


Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen. Ich habe mich direkt in der Geschichte wiedergefunden, auch wenn ich vermutlich das komplette Gegenteil von Nina bin.

Sie war mir als Charakter wohlgesonnen, auch wenn sie mir manchmal etwas zu aufgedreht oder zu naiv rüber kam.

Gerade, wenn es um Marco ging. Er ist perfekt, er ist toll und das kann sie gar nicht oft gengu erwähnen.

Dass das manchmal nicht nur Paul auf die Nerven geht, war für mich absolut nachvollziehbar. Ich habe an manchen Stellen auch eher reflexartig die Augen verdreht, wenn sie ihn mal wieder als zu toll dargestellt hat.

Gerade in Gegenwart von ihrem Nachbarn Paul, der ihr ja eigentlich nur helfen wollte.

Die beiden waren anfangs wie Hund und Katz und Nina fasst nur schwer Vertrauen zu ihm. Erst recht, da er dafür verantwortlich ist, dass sie ihren Arm nicht benutzen kann und die Weihnachtsvorbereitungen auf der Strecke bleiben.

Paul selbst fand ich toll. Er war mir direkt sympatisch und ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen.

Bei ihm hatte es manchmal den Anschein von harter Schale, aber unglaublich weicher Kern. Als Leser habe ich direkt gemerkt, dass ihm eigentlich viel mehr an Weihnachten liegt, als es anfangs den Anschein hat.


Die Geschichte ihrer Familie hat in die Storyline gepasst, auch wenn ich den Grund für den Streit ihrer Schwester und deren Mann nicht richtig nachvollziehen konnte.

Die Oma Ninas hingegen hat mich direkt an meine eigene erinnert, an früher.

Sie hatte immer einen Rat oder einen lockeren Spruch auf den Lippen und versucht ihre eigene Situation so gut es geht zu meistern.


Alles in allem habe ich einen Roman gelesen, der zwar - zumindest meines Empfindens nach - kleinere Schwächen aufweist, mich aber auch unterhalten konnte.

Amüsant, liebevoll ausgearbeitete Charaktere und dazu die gehörigen Portion Drama.
Perfekt für kalte Wintertage, bei denen man sich vor den Kamin oder auf das Sofa kuscheln kann.

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